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Author Topic: Offener Brief an Roman Herzog, Bundespräsident a.D.  (Read 1128 times)

Toporowski

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Offener Brief an Roman Herzog, Bundespräsident a.D.
« on: April 27, 2008, 03:29:09 PM »

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Offener Brief des Präsidenten des Sozialverband Deutschland e.V.

an Prof. Dr. Roman Herzog, Bundespräsident a. D.

Sehr verehrter Herr Professor Dr. Herzog,

mit großer Sorge hat der SoVD die durch die in diesem Jahr geplante Rentenerhöhung von 1,1 Prozent ausgelöste Debatte um einen sogenannten Generationenkrieg zur Kenntnis genommen. Es handelt sich um eine polemisch geführte und sachlichfalsche Debatte gegen eine Generation, die den jetzigen Wohlstand dieses Landes unter vielen Entbeh-rungen mit aufgebaut hat. Umso mehr entsetzt es uns, dass Sie als ehemaliges Staats-oberhaupt Position gegen die Rentnerinnen und Rentner beziehen und damit aktiv dazu beitragen, den angeblichen Generationenkonflikt noch anzuheizen. Es ist uns völlig unverständlich, wie Sie davon ausgehen können, dass die Älteren die Jüngeren „ausplündern". Die Rentenerhöhung ist gering genug. Demgegenüber stehen die zu-nehmenden realen Rentenverluste, mit denen die Rentnerinnen und Rentner heute schon kämpfen und mit denen auch die künftigen Rentnergenerationen werden kämpfen müssen, denn jedes Ausbleiben einer Rentenerhöhung trifft auch diese.

Wissen Sie nicht, wie viele Eltern und Großeltern ihre Kinder und Enkelkinder finan-ziell unterstützen, weil diese aufgrund von Arbeitslosigkeit ihren Lebensunterhalt selbst nicht tragen können? Was wären Vereine oder die Pflege ohne das ehrenamtliche Enga-gement älterer Menschen? Sind es Ihrer Ansicht nach tatsächlich 1,1 Prozent wert, diese Menschen zu „Plünderern" zu erklären? Die Probleme in der Rentenversiche-rung haben nicht die jetzigen Rentnerinnen und Rentner zu verantworten. Sie haben ihren Teil des Generationenvertrages erfüllt. Sie haben Kinder bekommen, deren Erziehung unter viel größeren Schwierigkeiten als heute erfolgte. Sie haben ihre Bei-träge regelmäßig entrichtet und konnten Vertrauen darauf haben, dass die Rentenkasse, in die sie jahrelang einbezahlt haben, ihnen ein menschenwürdiges Dasein im Alter ermöglicht. Die Ursachen für die Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung liegen nicht bei den Rentnerinnen und Rentnern und ihrem Wunsch nach einer existenz-sichernden Rente, sondern bei der hohen Arbeitslosigkeit und den Armutslöhnen, die die Unternehmen im Vertrauen auf zusätzliche staatliche Transferleistungen zahlen, in der massiven Frühverrentungspraxis der vergangenen Jahrzehnte und nicht zuletzt in den Kasten der deutschen Einheit.

Sehr verehrter Herr Herzog, es gibt keinen Generationenkrieg. Der Begriff verschleiert doch nur, dass es Armut in allen Generationen gibt. Es gibt nicht die reichen Alten und die armen Jungen. Die ungerechte und falsche Pauschalierung sollte Ihnen eigentlich fremd sein. Tatsache ist doch, dass es immer mehr Arme gibt - und das ist der eigent-liche Skandal in der Gesellschaft, nicht eine marginale Rentenerhöhung, die nicht mal die Inflation auch nur ansatzweise ausgleicht. Wir wünschen uns als SoVD mehr Sachlichkeit in der Debatte und wir erwarten von einem ehemaligen Bundespräsi-denten, dass er sich nicht an einer Hetzkampagne gegen ältere Menschen beteiligt.

Mit freundlichen Grüßen

Adolf Bauer
Präsident des Sozialverband Deutschland e.V.
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« Last Edit: April 27, 2008, 03:43:37 PM by ama »
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ama

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Offener Brief an Roman Herzog, Bundespräsident a.D.
« Reply #1 on: April 27, 2008, 03:44:40 PM »

Das ist die Website des Sozialverband Deutschland e.V.

http://www.sovd.de/sozialverband_deutschland.0.html

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Kinderklinik Gelsenkirchen verstößt gegen die Leitlinien

Der Skandal in Gelsenkirchen
Hamer-Anhänger in der Kinderklinik
http://www.klinikskandal.com

http://www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm
http://www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de
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