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Author Topic: Die Pippi-Langstrumpf-Universität Berlin, eine anthroposophische Titelmühle  (Read 345 times)

Selos

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Danke für das Hochladen der aus Streifen eines Scans zusammengesetzten Grafik. Schauen wir zuerst die Grafik an.





Die Grafik ist eine Umsetzung der Seite https://www.karger.com/Article/Abstract/485077 in ein verständlicheres Format. Einige der gröbsten Schwachpunkte sind farblich hervorgehoben.

Die angebliche Studie umfaß 665 Teilnehmer. Aus im Abstract nicht dargelegten Gründen sind 92% der Teilnehmer durchschnittlich oder Frauen oder durchschnittliche Frauen. Und dann auch noch Mitte Vierzig und mit hohem Bildungsabschluß.

"Durchschnittliche Teilnehmer waren Frauen (92%),"

Üblicherweise ist der Durchschnitt bei Mathematikern, wozu auch Statistiker gehören, 50%. Das ist auch ungefähr die Verteilung männlich/weiblich in der Bevölkerung. 92% ist kein Durchschnitt. Gibt es an der Universität in Berlin keine Mathematiker mehr?


"43% der Teilnehmer berichteten, dass ein Haushaltsmitglied im Gesundheitswesen tätig ist."

Normalerweise wird bei Umfragen versucht, möglichst repräsentative Bevölkerungsquerschnitte als Probanden zu nehmen. Daß 43% der deutschen Haushalte ein im Gesundheitswesen beschäftigtes Familienmitglied haben, ist ganz sicher nicht repräsentativ. Wie ist diese Schiefe entstanden?


"Schlussfolgerung: Homöopathische Selbstmedikation wird von den Teilnehmern als Ressource gesehen, um die Gesundheit wiederzuerlangen, zu erhalten und zu fördern. Weitere Forschung über die Qualität und Anwendbarkeit der Informationen für die homöopathische Selbstmedikation ist notwendig."

Die "Forderung" der "Schlußfolgerung" nach "mehr Forschung" ist offensichtlich der Running Gag der Szene. Auf mich wirkt das wie ein Brunftschrei einer Anerkennung und Folgeaufträge fordernden, selbstbedienungssorientierten Organisation, deren Existenzberechtigung einzig in ihrer Existenz besteht, was weder mathematisch noch gesellschaftlich notwendig oder hinreichend ist. Sie überlüssig zu nennen wäre noch geschmeichelt.

Solch eine Titel-Mühle im Gesundheitssystem zu betreiben, offenbart eine außergewöhnliche Dreistigkeit.


[Typo behoben. Yulli]
« Last Edit: October 11, 2018, 05:56:14 PM by Yulli »
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Yulli

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Was man jetzt über Katharina Achstetter liest:

https://www.mig.tu-berlin.de/menue/ueber_uns/research_fellows/katharina_achstetter

[*quote*]
Katharina Achstetter

Katharina Achstetter ist seit Oktober 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der Technischen Universität Berlin. Zuvor studierte sie Public Health (Master of Science) an der Berlin School of Public Health (BSPH), die einen Zusammenschluss von Charité – Universitätsmedizin Berlin, Alice Salomon Hochschule und Technischer Universität Berlin darstellt. Ihren Bachelor of Science in Gesundheitswissenschaften hat sie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin erlangt. Davor war sie mehrere Jahre als Physiotherapeutin tätig. Am Fachgebiet Management im Gesundheitswesen ist sie momentan hauptsächlich im Rahmen des BerlinHECOR Projekts IPHA tätig.
[*quote*]

"research_fellows"!  Das kommentiere ich jetzt mal nicht.


Das ist unter dem Abstract zu sehen:

[*quote*]
Institute for Social Medicine, Epidemiology, and Health Economics
Luisenstraße 57, 10117 Berlin, Germany
Charité - Universitätsmedizin Berlin
[*/quote*]

Da hatte sie anscheinend den Bachelor und war mit dem Master beschäftigt, denn "Zuvor studierte sie Public Health (Master of Science)"

Dann war das ihre Master-Arbeit? Gipfelnd in dem Satz

"Schlussfolgerung: Homöopathische Selbstmedikation wird von den Teilnehmern als Ressource gesehen, um die Gesundheit wiederzuerlangen, zu erhalten und zu fördern."

Warum nehmen die Teilnehmer (fast nur Frauen) die homöopathischen Globuli? Antwort: "um die Gesundheit wiederzuerlangen, zu erhalten und zu fördern."

Das ist so geistreich wie "Sie binden sich die Schuhe zu, damit die Schuhe zu sind".

Dafür kriegt man einen Master!?

"Davor war sie mehrere Jahre als Physiotherapeutin tätig."

Seepferdchen ist out. Kleine Mädchen machen jetzt ihren Bachelor und Master. Dazu gibt es dann den großen Kuchen mit Wunderkerzen drauf.

Infantilisierung der Universitas. Dekomposition der Intelligenz.
« Last Edit: October 11, 2018, 06:22:27 PM by Yulli »
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"Freiheit für Grönland! Weg mit dem Packeis!"

Wer war das?
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