Ein von der
Arbeitsgruppe durchgeführter Versuch widerlegt die
eigenen Aussagen.
Im Rahmen der erwähnten Diplomarbeit wurde ein Versuch
durchgeführt, der auch als
"Doppelblindversuch" bezeichnet wurde.
Bei diesen Versuchen kannte der Experimentator den Inhalt
der Proben nicht. Offenbar wurden 32 Proben hergestellt,
16 Belladonnaverdünnungen D100 und 16 Wasserproben. Wir
vermeiden das passende Wort Kontrollen, um eine
Verwechslung mit den Kontrollpeaks auszuschließen. Die
Ergebnisse der Messungen von 8 dieser Proben sind in der
Diplomarbeit wiedergegeben. 
Abb. 6 Doppelblindversuch, siehe Text.
Abb. 6 zeigt die mit diesen 8 Proben erzielten
Messergebnisse. Der Diplomand zog nun eine willkürlich
Linie bei 85% Kontraktion und bewertete alle Messwerte
unterhalb dieser Line als Hemmung. Nach Angaben des
Diplomanden waren die Proben 5, 7, 29 und 32
Belladonnaverdünnungen. In der Probe Nr. 9, die nur
Wasser enthielt, tritt ein Messwert von 239% auf. Hier
muss es sich um einen Fehler handeln. Wird dieser
Messwert nicht berücksichtigt, dann fällt diese Probe
mit einer Kontraktion von 80,2% in die Gruppe der
Belladonnaverdünnungen. Der Diplomand stellte fest, auf
diese Weise seien drei der vier Belladonnaverdünnungen
(7, 29 und 32) richtig eingeordnet worden und damit sei
die Hemmwirkung der Belladonnaverdünnungen nachgewiesen
worden.
Dem ist entgegenzuhalten: Die Messergebnisse für die
anderen 24 Proben wurden nicht mitgeteilt. Eine objektive
Wertung dieses Versuches kann nur vorgenommen werden,
wenn die Resultate aller Proben bekannt sind.
Trotz dieser Einschränkung sind die Ergebnisse
aufschlussreich, denn der oben erwähnte psychologische
Fehler sollte hier die Messergebnisse nicht verfälscht
haben.
Da die bei diesen Versuchen eingesetzten
Belladonna-Proben und die Wasserproben sich untereinander
nicht unterschieden, bieten die Versuchsdaten die
Möglichkeit eine größere Anzahl von
"psychologisch unabhängigen" Einzelwerten
beider Gruppen zu vergleichen.

Abb. 7 Links: Messwerte der Wasserproben. Rechts: die der
Belladonna D100 Proben. Ein Messwert mit 239 % bei den
Wasserproben, der außerhalb der Skala liegt, wurde hier
nicht mit berücksichtigt. Werte aus der Diplomarbeit
Maier.
In Abb. 7 haben wir aus diesem Versuch links alle
Einzelmessungen der Wasserproben (Proben-Nr. 9, 13, 17,
23 und rechts die der Belladonnaverdünnungen (Proben-Nr.
5, 7, 29,32) aufgetragen. Auch für den Laien wird
erkennbar sein, dass aus diesen Ergebnissen nicht
geschlossen werden kann, dass diese beiden Datensätze
sich signifikant unterscheiden. Natürlich führt auch
ein Vergleich mit statistischen Methoden hier nicht zu
einem signifikanten Ergebnis. Dennoch kommt der Diplomand
in seiner Arbeit zu der Aussage: "Es konnte ein
objektiver Beweis der Wirkung von Belladonna D100 auf die
ACh-induzierte Kontraktion der glatten Muskulatur am
Ileum der Ratte erbracht werden."
Den einzigen Schluss, den diese Ergebnisse zulassen, ist:
Eine signifikante Wirkung von Belladonna D100 auf
die ACh-induzierte Kontraktion der glatten Muskulatur am
Ileum der Ratte konnte nicht nachgewiesen werden.
Wir sehen in diesem Ergebnis eine Bestätigung unserer
oben angeführten Vermutung, dass die positiven
Resultate, der in der Veröffentlichung beschriebenen
Versuche, auf den Rosenthal-Effekt zurückzuführen sind.
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