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Author Topic: Eine Frage des Handwerks  (Read 1229 times)

RubyCat

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Eine Frage des Handwerks
« on: April 05, 2013, 05:11:46 AM »

Der Spiegel hat ein Problem mit der taz. Aufmüpfig Weiberwirtschaft er nicht möchte. Verschweigergeiger tutet ins Blasrohr. Da geht was flöten...

Die taz in der Sach verkünden tat:

http://taz.de/Ex-Korrespondentin-klagt-gegen-Spiegel/!113933/

[*quote*]
Raos Anwalt sieht in der Argumentation des Spiegels, dass sie keine Muttersprachlerin sei, einen Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgesetz. Im Dezember 2011 reicht Rao beim Arbeitsgericht Hamburg eine Klage ein. Das Gericht solle feststellen, ob es sich bei ihr um ein Festangestelltenverhältnis handele. Nach der Klage bietet der Spiegel Rao eine Vergleichssumme an. Rao lehnt ab. Zu einer Verhandlung vor Gericht kommt es allerdings nicht. Die Richterin weist die Klage aus formalen Gründen ab.

Doch selbst wenn es zu einem Prozess gekommen wäre, wären ihre Aussichten nicht erfolgversprechend gewesen. Denn vor Gericht zählt nur das, was im Vertrag steht – egal ob der Spiegel Padma Rao im eigenen Magazin oder vor der indischen Regierung als Korrespondentin bezeichnete. Außerdem hätte zunächst geklärt werden müssen, ob indisches oder deutsches Recht angewendet werden soll. Padma Rao hat nun wieder Klage eingereicht, in Indien: wegen unfairer Arbeitsbedingungen und Diskriminierung aufgrund von Ethnie und Geschlecht. Der Spiegel möchte sich dazu nicht äußern.
[*/quote*]


Spiegels Handwerk klopft Stroh:

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelblog/taz-ex-mitarbeiterin-klagt-gegen-den-spiegel-a-892575.html

[*quote*]
Ich bot Frau Kalarickal an, dass sie mich bei weiteren Fragen natürlich jederzeit anrufen könne, verwies aber darauf, dass ich bei einem Telefonat, auch im Sinne der ehemaligen freien Mitarbeiterin, um Vertraulichkeit bitten müsse. Ich habe mich dann gewundert, dass die Kollegin Kalarickal mich trotz des Angebots nach der Mail nicht angerufen hat. Eigentlich gehört so etwas zum journalistischen Handwerk, zu einer gründlichen Recherche. Aber jetzt lässt sie im Artikel meine Mail-Antwort nicht nur beiseite - sondern behauptet sogar falsch, der SPIEGEL wolle sich gar nicht äußern Das finde ich enttäuschend.
[*/quote*]


Über das Handwerk des Mundwerks könnte man jetzt folgendes denken:

Die taz schreibt: "Der Spiegel möchte sich dazu nicht äußern."

Der Spiegel schreibt: "Aber jetzt lässt sie im Artikel meine Mail-Antwort nicht nur beiseite - sondern behauptet sogar falsch, der SPIEGEL wolle sich gar nicht äußern"

Zwischen "nicht" und "gar nicht" liegen Welten, und auch wohl ein Arbeitsvertrag.

Außerdem kommt es darauf an, WORAUF sich dieses "nicht" bezieht. Der Spiegel lenkt ab und frecherweise schreibt der Spiegel auch noch "sondern behauptet sogar falsch, der SPIEGEL wolle sich gar nicht äußern", was falsch ist, denn die taz hatte "nicht" und nicht "gar nicht" geschrieben, wie der Spiegel unterstellt.

In einem der beiden Leserkommentare schreibt lowandorder am 4.4.2013 unter den Spiegelartikel:

[*quote*]
lowandorder gestern, 22:33 Uhr
 Nebenkriegsschauplatz
Ok, again; keine Kommentare&direkt nux sonst zu finden; so denn: der Vorwurf via Spiegel ist doch ein ganz anderer: Danach hat der Spiegel eine Journalistin über Jahre intern als freie Mitarbeiterin geführt, bezahlt und - keine Sozialabgaben abgeführt; Nach außen aber hat der Spiegel sie immer als Korrespondentin geführt, als die sie tatsächlich auch tätig war! Was das arbeitsrechtlich - und zwar unabhängig von der vertraglichen Ausgestaltung(Stichwort: Umgehungsgeschäft) - bedeutet, brauch ich wohl nicht zu erklären. Frage bleibt - wieso der Spiegel sich veranlaßt sieht, stattdessen auf einen Nebenkriegsschauplatz auszuweichen. " Nichtfortsetzung" wg Aufgabe der Korrespondentenstelle in Indien mit anschließender Weiterführung wäre dann das nächste Loch in der hier angebotenen - nunja - Stellungnahme.
[*/quote*]


Nachdem es eine große Ehre ist, für den Spiegel zu arbeiten, darf man nun vermuten, daß in Wahrheit gar keine angestellten Vollzeitjournalisten beim Spiegel sind, sondern unbezahlte Praktikanten? Rein arbeitsrechtlich gilt ja angeblich nur das, was im Vertrag steht, völlig unabhängig von dem, wie der Spiegel die Sklaven, Verzeihung, wollte sagen hochgeschätzte Mitarbeiter, nach außen bezeichnet.

Wer so mit Sprache und Vortäuschung falscher Tatsachen Mitarbeiterausbeutung betreibt, bietet seinen Mitarbeitern keine Ehre und keinen gerechten Lohn, und der Öffentlichkeit ein beschämendes Bild erbärmlicher Ausbeutermanieren.

Journalismus ist DAS nicht!


[Kommata machen das Leben süß..., ET]
« Last Edit: April 08, 2013, 06:12:42 AM by el_Typo »
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NoRPthun

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Re: Eine Frage des Handwerks
« Reply #1 on: February 18, 2021, 01:43:41 PM »

Marke 1000
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