Ist das Ratzingers Rache an den Homosexuellen im Vatikan?
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Franziskus I.
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Franziskus I. als Kardinal 2008
Wappen von Jorge Mario Kardinal Bergoglio
Franziskus I. (* 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien; lateinisch Franciscus PP. I; bürgerlich Jorge Mario Bergoglio SJ) ist Papst und amtiert in diesem Amt seit März 2013 als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Staates Vatikanstadt. Er ist als insgesamt 266. Bischof von Rom der erste Jesuit sowie als erster Lateinamerikaner auch erster nicht-Europäer im Papstamt.[1] Vor seiner Wahl durch das Konklave am 13. März 2013 war er Erzbischof von Buenos Aires.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Ansichten
2.1 Ehe für Homosexuelle
3 Kritik
3.1 Verhältnis zur Militärdiktatur
4 Mitgliedschaften
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Leben [Bearbeiten]
Die Eltern Jorge Bergoglios, Mario und Regina Bergoglio, waren italienische Einwanderer. Der Vater war von Beruf Eisenbahnarbeiter. Bergoglio trat nach der Schulzeit 1958 in den Jesuitenorden ein und studierte zunächst Geisteswissenschaften in Chile und nach seiner Rückkehr nach Buenos Aires an der Theologischen Fakultät des Colegio Máximo San José in San Miguel Philosophie (Abschluss: 1960) und Theologie (Abschluss: 1970). 1969 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und wirkte anschließend als Novizenmeister und Theologiedozent an der Hochschule von San Miguel.
In den Jahren 1973 bis 1979 leitete er als Provinzial die Geschicke des Jesuitenordens in Argentinien. Von 1980 bis 1986 stand er dann als Rektor der Theologischen Fakultät von San Miguel vor. Anschließend promovierte er in Deutschland und arbeitete danach als Geistlicher Direktor in Córdoba.
Am 20. Mai 1992 wurde Bergoglio von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Buenos Aires und Titularbischof von Auca ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Buenos Aires, Antonio Kardinal Quarracino, am 27. Juni desselben Jahres. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Mercedes-Luján, Emilio Ogñénovich, und der Apostolische Nuntius in Argentinien, Ubaldo Calabresi. Am 3. Juni 1997 wurde er zum Koadjutorerzbischof ernannt und folgte Kardinal Quarracino nach dessen Tod am 28. Februar 1998 als Erzbischof von Buenos Aires nach. Gleichzeitig war er Bischof für die in Argentinien lebenden Gläubigen des orientalischen Ritus. Papst Johannes Paul II. nahm ihn 2001 mit der Ernennung zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Roberto Bellarmino in das Kardinalskollegium auf. Er gehörte unter anderem der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung an.
Im Konklave 2005 soll Bergoglio Zeitungsberichten zufolge, welche sich auf die Tagebuchaufzeichnungen eines anonymen Kardinals stützten, im ersten Wahlgang 10, im zweiten Wahlgang 35 und im dritten Wahlgang 40 Stimmen erhalten haben.[2]
Das Konklave 2013, an dem 115 Kardinäle teilnahmen, begann am 12. März 2013. Am Folgetag brachte Jorge Mario Bergoglio im fünften Wahlgang die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit hinter sich und wurde um 19:06 Uhr zum 266. Papst und somit zum 265. Nachfolger des heiligen Petrus gewählt. Er gab sich den Papstnamen Franziskus I. Bergoglio ist der erste Lateinamerikaner, der zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt wurde. Er galt ob seines Alters und seiner seit 2010 angeschlagenen Gesundheit eher als Außenseiter bei der Papstwahl.[3] Zuvor war der deutsche Papst Benedikt XVI. am 28. Februar 2013 nach einem Pontifikat von knapp acht Jahren zurückgetreten. Er hatte seinen historischen Schritt mit nachlassenden Kräften begründet. Mit seiner Namenswahl stellte Bergoglio sich in die Nachfolge von Franz von Assisi, des „Heiligen der Armen“.
Ansichten [Bearbeiten]
Ehe für Homosexuelle [Bearbeiten]
Im Zug der Diskussion um die Öffnung der Ehe für Homosexuelle in Argentinien im Jahr 2010, sprach Jorge Bergoglio von einer „Attacke auf Gottes Plan“ und kritisierte die Regierung von Cristina Fernández de Kirchner für ihre Gleichstellungspläne. [4]
Kritik [Bearbeiten]
Verhältnis zur Militärdiktatur [Bearbeiten]
Bergoglio wurde verschiedentlich eine zu große Nähe zur früheren argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 und deren selbsterklärten „Schmutzigen Krieg“ gegen Oppositionelle vorgeworfen. Die Diktatoren ließen bis zu 30.000 als „subversiv“ eingestufte echte oder vermeintliche Regimegegner heimlich entführen und ermorden, die als Desaparecidos (span. Die Verschwundenen) bekannt geworden sind. Der Menschenrechtsanwalt Marcelo Perrilli warf dem in Argentinien als „Kardinal der Armen“ verehrten Bergoglio 2005 vor, in das gewaltsame Verschwindenlassen der Jesuiten Franz Jalics und Orlando Yorio im Jahr 1976 verwickelt gewesen zu sein. Perrilli erstattete deshalb Anzeige gegen Bergoglio bei einem Gericht in Buenos Aires. Ein Sprecher des Kardinals bezeichnete die Anzeige als Verleumdung.[5] Nachdem sie wieder freigekommen waren, sagten Jalics und Yorio gegenüber dem Ordensgeneral Pedro Arrupe in Rom aus, sie seien von Bergoglio denunziert worden. Noch während die beiden Priester verschwunden waren, hatte Bergoglio Arrupe brieflich mitgeteilt, Jalics und Yorio seien aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden.[6]
Während der Militärdiktatur kam es zu weiteren Entführungen und Misshandlungen von Seminaristen, Mitarbeitern des Colegio Máximo San José und politischen Aktivisten in San Miguel, einige davon unter Beteiligung des Jesuitenpaters Martín González. Betroffene und Zeitzeugen sind der Ansicht, dies hätte nicht ohne das Wissen Bergoglios geschehen können, der während seiner Amtszeit als Ordensprovinzial seinen Sitz im Colegio Máximo hatte.[7]
2010 erklärte der ehemalige Jesuit Miguel Ignacio Mom Debussy, der Bergoglio als Chauffeur gedient hatte, dieser habe sich während der Diktatur mehrfach mit dem Juntamitglied Emilio Massera getroffen. Bergoglio habe gesagt, es sei ihm bei den Treffen darum gegangen, den Jesuitenorden und seine Novizen zu schützen. Bergoglio habe „nicht ablehnend“ über Masseras politische Pläne gesprochen.[7]
Mitgliedschaften [Bearbeiten]
Jorge Mario Kardinal Bergoglio war Mitglied folgender Institutionen der römischen Kurie:
Kongregation für den Klerus
Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
Päpstliche Kommission für Lateinamerika (seit 2013)[8]
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Franziskus I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Eintrag zu Franziskus I. auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Einzelnachweise [Bearbeiten]
↑ orf.at Jesuit Jorge Mario Bergoglio ist der neue Papst..
↑ Il diario segreto dell'ultimo conclave, La Stampa vom 27. Juli 2011, abgerufen am 27. Juli 2011.
↑ Der neue Papst: Jorge Mario Bergoglio ist Franziskus I.
↑ Alexei Barrionuevo: Argentina Senate to Vote on Gay Marriage. The New York Times, 13. Juli 2010, abgerufen am 13. März 2013.
↑ Möglicher Papst-Nachfolger angezeigt. In: Handelsblatt, 16. April 2005. Abgerufen am 1. Januar 2011.
↑ Horacio Verbitsky: Los signos del cardenal. In: Página/12, 2. Mai 2010. Abgerufen am 1. Januar 2011.
↑ a b Horacio Verbitsky: “La patota salió del Colegio Máximo”. In: Página/12, 2. Mai 2010. Abgerufen am 1. Januar 2011.
↑ Nomina di Membri della Pontificia Commissione per l’America Latina, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 23. Februar 2013.Vorgänger Amt Nachfolger
Benedikt XVI. Papst
seit 2013
Antonio Kardinal Quarracino Erzbischof von Buenos Aires
1998–2013 …
Eduardo Vicente Mirás Präsident der Bischofskonferenz von Argentinien
2005−2011 José María Arancedo
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Kategorien: Papst
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Diese Seite wurde zuletzt am 13. März 2013 um 21:05 Uhr geändert.
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