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Author Topic: EHEC-Krise: UKSH benötigt dringend Blutspenden  (Read 1698 times)

Borodor

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EHEC-Krise: UKSH benötigt dringend Blutspenden
« on: June 01, 2011, 08:32:34 PM »

http://www.uk-sh.de/Presse/Pressemitteilungen/EHEC_Krise_+UKSH+ben%C3%B6tigt+dringend+Blutspenden.html

[*quote*]
30.05.2011
EHEC-Krise: UKSH benötigt dringend Blutspenden[

Für die medizinische Versorgung von Patienten mit dem lebensbedrohlichen hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) benötigt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein an seinen Standorten Kiel und Lübeck aktuell dringend Blutspenden. „Wir rufen aktive Spender auf, unsere Patienten mit ihrer Blutspende in dieser Krisensituation zu unterstützen“, sagt Dr. Dagmar Steppat, ärztliche Leiterin des UKSH-Blutspendezentrums im CITTI Park in Kiel.

Patienten, die im Rahmen einer Infektion mit EHEC an der Komplikation des HUS erkranken, werden in der Regel mit Plasmapheresen (Plasmaaustausch-Therapie) behandelt. Pro Plasmapherese werden drei Liter Plasma benötigt, wofür zehn Vollblutspenden gespendet werden müssen. Für die Versorgung eines Patienten sind also pro Tag zehn Blutspender erforderlich. Die Behandlung des Patienten erfolgt über mehrere Tage.

In der letzten Woche stieg die Zahl der HUS-Patienten am UKSH bis auf 50 am letzten Freitag und die Tendenz ist momentan weiter steigend. Da die Plasma-Lager des UKSH mittlerweile leer sind, werden Plasmen aus ganz Deutschland zugekauft, um diesen hohen Bedarf zu decken.
Campus Kiel:

Blutspende im CITTI-Park Kiel, Mühlendamm 1, 24113 Kiel, Tel.: 0431 260 7788

Spendezeiten:
Montag: 7 - 11 Uhr
Dienstag: 10 - 16 Uhr
Mittwoch: 10 - 18 Uhr
Donnerstag: 13 - 19 Uhr
Freitag: 13 - 18 Uhr
Samstagstermine einmal im Monat von 8 - 12 Uhr. Der nächste Termin ist der 4. Juni 2011.
Campus Lübeck:

Blutspende am Campus Lübeck, Institut für Transfusionsmedizin, Ratzeburger Allee 160, Haus 31, 23538 Lübeck, Tel.: 0451 500-2847 oder -2848

Spendezeiten:
Montag: 7 - 13 Uhr
Dienstag: 13 - 19 Uhr
Mittwoch: 13 - 19 Uhr
Donnerstag: 10 - 16 Uhr
Freitag: 7 - 13 Uhr
Samstagstermine einmal im Monat von 8 - 12 Uhr. Der nächste Termin ist der 4. Juni 2011.

Interessierte Spender werden gebeten, ihren Personalausweis mitzubringen.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:

Dr. Dagmar Steppat (ärztl. Leitung Blutspendezentrum des UK-SH Campus Kiel),
Tel.: 0431 2406293 / 2607788

 
Verantwortlich für diese Presseinformation:

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uk-sh.de

    * Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, Haus 31, 24105 Kiel,
      Tel.: 0431 597-5544, Fax: 0431 597-4218
    * Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160, Haus 1, 23538 Lübeck,
      Tel.: 0451 500-5544, Fax: 0451 500-2161

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« Last Edit: June 02, 2011, 03:42:24 AM by el_Typo »
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Borodor

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Re: EHEC-Krise: UKSH benötigt dringend Blutspenden
« Reply #1 on: June 01, 2011, 08:41:09 PM »

http://www.uk-sh.de/Presse/Pressemitteilungen/UKSH_Wissenschaftler+nehmen+Kampf+gegen+EHEC_Erreger+auf.html

[*quote*]
UKSH-Wissenschaftler nehmen Kampf gegen EHEC-Erreger auf
30.05.2011

Zusammen mit den Kräften des Exzellenzclusters „Entzündungsmedizin“ in Kiel und Lübeck wird die Ursache der schweren Verläufe aufgeklärt

Die EHEC-Krise nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Am vergangenen Wochenende ist sowohl die Zahl der Infizierten als auch die der Todesfälle weiter gestiegen. Besonders beunruhigend: Die Infektionsquelle ist noch immer nicht eindeutig identifiziert und der EHEC-Keim lässt sich nur schwer behandeln. Auch Plasmapherese und Dialyse helfen nicht in jedem Fall.

An den beiden Standorten des UKSH in Kiel und Lübeck werden derzeit 115 EHEC-Patienten behandelt, davon 82 mit dem lebensbedrohlichen HU-Syndrom, bei dem die Nieren versagen und es zu schweren neurologischen Störungen kommen kann. Umso dringender ist es, möglichst schnell mehr über die Erkrankung herauszufinden, um gezielter eingreifen zu können und zu verstehen, warum manche durch den EHEC-Erreger besonders schwer erkranken und das gefürchtete HU-Syndrom entwickeln, andere dagegen nicht.

Die Wissenschaftler des UKSH arbeiten mit Hochdruck daran, dem EHEC-Erreger auf die Spur zu kommen und die Ursachen für die lebensgefährlichen Komplikationen im Verlauf der Erkrankung zu identifizieren. Das reibungslose Zusammenspiel von Forschung und Krankenversorgung verschafft den Patienten des UKSH dabei entscheidende Vorteile. Besonderer Pluspunkt des UKSH: Die große Erfahrung aus dem Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin in Kiel und Lübeck, das sich mit den Ursachen schwerer Entzündungszustände intensiv beschäftigt hat. Mit dem Exzellenzcluster „Entzündung“ verfügt das UKSH über hervorragendes Know-How und außerordentliche wissenschaftliche Expertise auf diesem Gebiet.

"Die EHEC-Krise ist für uns sowohl als Mediziner wie auch als Wissenschaftler die größte Herausforderung der vergangenen Jahrzehnte, vergleichbar wohl nur mit der Durchfallerkrankung Ruhr, der im und nach dem 2. Weltkrieg viele Menschen zum Opfer fielen. Wir werden neben den Krankenversorgungskapazitäten einer Uniklinik, die derzeit mehr als 80 lebensbedrohlich an EHEC Erkrankte behandelt, auch unsere wissenschaftlichen Kapazitäten konzentriert einsetzen, um die Ursachen für die schweren Komplikationen aufzuklären. Nicht jeder, der mit EHEC infiziert wird, entwickelt die fürchterlichen Krankheitsverläufe, die wir derzeit beobachten. Wenn wir aus dieser Epidemie verstehen können, was die Menschen anfällig macht, dann sind wir und die Bevölkerung besser gerüstet", erklärt Prof. Dr. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Campus Kiel. "Insbesondere die Entwicklung des hämolytisch-urämischen Syndroms und eines Kapillarschadens der Lunge und Hirngewebe führt zu mitunter tödlichen Komplikationen der Erkrankung. Der intensive Einsatz der Plasmapherese sowie modernster Medikamente, den wir jetzt an vielen Patienten überblicken, vermag das Krankheitsbild zu bessern aber sicher nicht schnell zu heilen", so der Nephrologe Prof. Dr. Ulrich Kunzendorf. "Wir werden jetzt unsere Biobank Popgen einsetzen, um schnell Antworten für die Bevölkerung zu bekommen und damit früher aktiv eingreifen zu können", sagen die beiden Mediziner.

"Wir sind froh, dass der Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein über ein fusioniertes UKSH verfügt, das als landeseigenes Klinikum sofort seine Kräfte bündeln kann, um einer Epidemie wie der EHEC-Infektion mit aller Macht entgegenzutreten. Das UKSH als eines der größten Krankenhäuser Deutschlands kann den Betroffenen nicht nur eine exzellente Behandlung auch unter Katastrophenbedingungen bieten. Jetzt zahlt sich aus, dass wir immer wieder die epidemiologische Forschung der Universitären massiv unterstützt haben. Mit der Biobank popgen, die in Kiel und Lübeck arbeitet, und den Möglichkeiten des Exzellenzclusters werden wir begleitend zur Therapie die Ursachen der schweren Fälle aufklären und damit ein einmaliges Wissen für die Patienten schaffen", betont Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH.

Popgen ist eine der weltweit größten nationalen Biobanken. Ihre Aufgabe ist die Erstellung von Krankheitskohorten, die für die Erforschung der genetischen Ursachen von Krankheiten verwendet werden können. In den letzten Jahren war es so möglich, die Ursachen für den Morbus Crohn, die Colitis ulcerosa, die Psoriasis und die Lungenerkrankung Sarkoidose aufzuklären. Damit ist erstmalig die Möglichkeit vorhanden, die wirklichen, primären Ursachen der Krankheiten zu finden.

"Popgen wird jetzt mit der gesamten Maschinerie eingesetzt, um herauszufinden, warum manche Menschen durch EHEC besonders kritisch erkranken. Dabei helfen uns die Vorarbeiten, durch wir die Genetik von vielen Tausend Schleswig-Holsteinern kennen", erklärt Prof. Schreiber das Vorgehen. Durch diese Forschung wird es möglich sein, Risikoverläufe vorherzusagen und damit gezielter eingreifen zu können, noch bevor das Nierenversagen eintritt oder das Hirn befallen wird.

Insgesamt sind mehrere Tausend Patienten mit EHEC exponiert worden, von denen nur ein kleiner Teil sehr krank geworden ist. Nicht jeder Infizierte entwickelt das gefürchtete HUS als Komplikation. "Wir haben die Möglichkeit, durch einen DNA-Vergleich der in Norddeutschland Erkrankten mit den Informationen aus der Popgen-Datenbank evtl. auch die Ursache für eine besondere Empfänglichkeit (Suszeptibilität) für die EHEC Infektion und für das HUS herauszufinden", erläutert Prof. Dr. Ute Nöthlings, Leiterin der Sektion Epidemiologie am Institut für Experimentelle Medizin in Kiel.

Zurzeit werden auf Initiative des UKSH die Blutproben aller rund 400 in Schleswig-Holstein mit EHEC infizierten Patienten gesammelt, ebenso in Hamburg und Niedersachsen. Mitarbeiter des UKSH nehmen über die Gesundheitsämter, denen alle Fälle gemeldet werden, Kontakt zu allen Krankenhäusern im Land auf, die EHEC-Patienten behandeln. Die aktuellen Proben werden ins UKSH geschickt, wo dann die DNA isoliert und typisiert wird. "Auf jeder Probe sind rund eine Million genetische Marker verteilt. Wir vergleichen die DNA der EHEC-Infizierten mit der von gesunden Schleswig-Holsteinern und suchen nach Übereinstimmungen, um genetische Risikofaktoren für die Infektion zu erkennen“, berichtet Prof. Ute Nöthlings, Epidemiologin und Leiterin der Biobank popgen in Kiel. Dabei könnte sich z.B. herausstellen, dass alle Patienten, die am HU-Syndrom leiden, einen bestimmten Marker aufweisen, der Vorgänge in der Niere beeinflusst. An diesem Punkt könne man dann bei der Suche nach neuen Therapiemöglichkeiten ansetzen, so Nöthlings.

„Das Land Schleswig-Holstein ist durch die Erfolge der Universitätsmedizin sehr gut aufgestellt. In die molekulare Forschung, die bereits eine Reihe von internationalen Erfolgen in der Aufklärung von Krankheitsursachen hier in Schleswig-Holstein ermöglicht hat, sind über die letzten Jahre Millionen von Euro geflossen, die die Forscher des UKSH von BMBF und DFG einwerben konnten. Die Infrastrukturen, die über die letzten Jahre aufgebaut wurden und zu denen eine der größten DNA- und Biobanken Deutschlands und das Exzellenzcluster Entzündung gehören, werden jetzt gebündelt, um die Ursachen der EHEC-Katastrophe mit aufzuklären", sagte Wissenschaftsminister Jost de Jager.

 
Verantwortlich für diese Presseinformation:

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uk-sh.de

    * Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, Haus 31, 24105 Kiel,
      Tel.: 0431 597-5544, Fax: 0431 597-4218
    * Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160, Haus 1, 23538 Lübeck,
      Tel.: 0451 500-5544, Fax: 0451 500-2161
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