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© DIE ZEIT 23.10.2003 Nr.44
Die Gehilfen des Massenmords
Mehr als ein "Who's who" des "Dritten Reiches" - Ernst Klee ist ein Standardwerk gelungen
Von Willi Jasper
Der Theologe und Sozialpädagoge Ernst Klee hat in den letzten zwanzig Jahren mit seinen Sachbüchern über NS-Wissenschaftspolitik und Täterbiografien (wie Was sie taten, was sie wurden oder Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer) wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet. Dass er sich als "Einzelkämpfer" einem bisher von der Geschichtswissenschaft eher vernachlässigten Komplex zugewandt hat, stieß in bestimmten Zunft-Kreisen auf mehr Argwohn als Anerkennung. So ist es auch kein Wunder, dass sein jetzt erschienenes Personenlexikon zur NS-Zeit - zumal es vom
Verlag als "konkurrenzlos" angekündigt wurde - besonders kritisch unter die Lupe genommen wird. In Zeiten der Normalitätssehnsucht möchte man nicht mehr von "jenem spezifischen Drang zum Bekenntnis deutscher Schuld, der oft mit einer gehörigen Portion Heuchelei vermischt ist" (so Henning Köhler in der FAZ), belästigt werden.
Vorgelegt hat Klee einen voluminösen Band mit 4300 Kurzbiografien der "wichtigsten Personen aus den Bereichen Fürsorge, Judenmord, Justiz, Kirchen, Konzentrationslager, Kultur, Medizin, Ministerialbürokratie, Partei, Polizei, Publizistik, Reichssicherheitshauptamt, Wehrmacht, Wirtschaft und Wissenschaft".
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Mehr:
http://www.zeit.de/2003/44/P-Klee.