Ich muß das Zitat so lang machen, weil man sonst die unfaßbare, die unglaubliche, die widersinnige, die monströse Pointe nicht erkennt.
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zu-bereuen-gab-es-nichts/[*quote*]
ZEITGESCHICHTE
»Zu bereuen gab es nichts«
Adolf Eichmann während seines Prozesses
Foto: imago stock&people
Vor 60 Jahren wurde der NS-Verbrecher Adolf Eichmann gehenkt - es war das einzige Todesurteil, das Israel vollstreckte
von Christoph Arens
30.05.2022 13:04 Uhr
Schalom Nagar war 26 Jahre alt, als er mit einem Knopfdruck die Falltür unter dem Galgen von SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann herunterklappen ließ. Israels erste und einzige Hinrichtung: für den Cheflogistiker des Holocausts.
Vor genau 60 Jahren, am 31. Mai 1962, zwei Jahre nach seiner Entführung durch den israelischen Geheimdienst aus Argentinien, war Adolf Eichmann tot. Er war als Leiter des Referats IV B 4 im Reichssicherheitshauptamt zuständig für den Transport der europäischen Juden in die Konzentrationslager.
Sein Henker litt ein Jahr lang an Alpträumen. Fast 50 Jahre lang hat er kaum öffentlich über diesen Tag gesprochen. 2011 drehten die israelischen Filmemacherinnen Netalie Braun und Avigail Sperber über ihn die anrührende Dokumentation »Der Henker«.
BEWACHER Als nach dem Todesurteil im Dezember 1961 Freiwillige für die Hinrichtung gesucht wurden, war Nagar der einzige von 22 Männern der Sonderbewachung für Eichmann, der sich nicht meldete. »Lasst das doch jemanden machen, der selbst im Lager war oder Verwandte verloren hat.« Die Aufgabe wurde dann durch Los vergeben. Es traf ausgerechnet ihn.
Nagar war 1949 mit 15 Jahren allein aus dem Jemen nach Israel ausgewandert. Er war Tischler, Fallschirmjäger, schließlich Wärter im Gefängnis von Ramle bei Tel Aviv. Von Eichmann hatte er nie etwas gehört. Weil die israelischen Sicherheitsbehörden große Angst hatten, einer der Wärter könnte Eichmann umbringen oder verletzen, suchten sie Juden aus orientalischen Ländern für seine Bewachung.
Nagar hat den NS-Verbrecher ein halbes Jahr lang hautnah bewacht. Bevor der berühmte Gefangene aß, musste er sogar vorkosten, um sicherzugehen, dass er nicht vergiftet werden konnte. An die Hinrichtung erinnerte sich Nagar später genau: Es war gegen neun Uhr am Abend. Ein deutscher Pfarrer war bei ihm. Als Henkersmahlzeit bat Eichmann nur um ein letztes Glas Wein. Eine Augenbinde lehnte er ab. »Ich stand ein letztes Mal mit ihm allein im Zimmer und blickte ihm wie immer fest in die Augen. Dann ging ich zum Tisch mit dem Knopf und zog den Vorhang vor. Ich zitterte leicht, als ich den Knopf drückte.« Die Leiche Eichmanns wurde anschließend verbrannt, die Asche ins Mittelmeer gestreut.
»Zu bereuen gibt es da nichts. Eichmann war ein millionenfacher Mörder, und jemand musste ihn hinrichten. Es war meine Aufgabe, was mich aber nicht gerade stolz macht«, sagte Nagar. Erst nach Jahren fand er wieder seine Ruhe. Er wurde religiös, studierte die Heilige Schrift. Siebzehn Jahre später ging er in Frühpension.
Er wurde Rabbiner und arbeitete als Schächter, der nach koscherer Vorschrift Hühner schlachtet.[...]
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Vegetarier hätte nicht gereicht. Hitler war auch einer...