Wenn man es nicht besser wüßte, könnte man es auf den ersten Blick als rabenschwarze Satire betrachten:
"im Zeichen der evidenzbasierten Homöopathie: Initialvorträge von Dr. univ.med. Dellmour, europaweit anerkannter Wissenschaftler, der sich seit Jahren mit der wissenschaftlichen Basis der Homöopathie auseinandersetzt."Für den in guten Geschichten Bewanderten ein kleiner Hinweis, aber nur ein ganz kleiner: Es gibt da so eine Geschichte von drei Schneidern, die in einer Straße arbeiten. Der eine sagt, er sei der beste der Stadt. Der nächste sagt, er sei der beste im Land. Der dritte ist bescheiden: Er sagt, er sei der beste der Straße.
Europaweit anerkannt, so, so... Obwohl das durchaus möglich ist. In den Kreisen und Zirkeln und den vieren Ecken anerkannt, durchaus. Weil die Alle nichts können. Das kann man beweisen.
Blicken wir zurück in das Jahr 2010. Da gab es Krach in Wien. Die Homöopathen sind Beteiligte und Zeugen:
https://vet-magazin.at/tierarzt-magazin/tierarzt-organisationen/iggvm/Interessensgemeinschaft-Ganzheitliche-Veterinaermedizin.html[*quote*]
Interessensgemeinschaft Ganzheitliche Veterinärmedizin (IGGVM)
(21.05.2010) Die Interessensgemeinschaft Ganzheitliche Veterinärmedizin entstand im März 2010 als Reaktion auf die Ankündigung der Veterinärmedizinischen Universität, hinkünftig homöopathische Veranstaltungen in ihren Räumlichkeiten verbieten zu wollen.
Nach längerer Diskussion mit den VizerektorInnen für Lehre, Forschung und Wissenschaft wird es erst wieder homöopathische Weiterbildung nach erbrachtem Beweis der Wissenschaftlichkeit der Homöopathie geben. Außerdem möchten das Vizerektorat Einfluss auf Veranstaltungs- und Lehrpläne nehmen.
Als Ziele der IGGVM sind die breite Diskussion mit der VMU (Vizerektorate), die Rekonstruktion der Homöopathie an der VMU (beinhaltet auch die Lehr- und Lernfreiheit) und als Fernziel eine fixe Institution für Ganzheitsmedizin für Lehre und Forschung an der VMU, definiert.
Was bisher geschah
Im Rahmen des Leipziger Tierärztekongresses 2010, der sich mit dem Spannungsfeld Homöopathie und konventionelle Medizin auseinandersetzte, hat sich Prof. DDr. Horzinek (Vorsitzendes des Wissenschaftlichen Beirates der VMU Wien) zu einer fachlich wenig fundierten Hetzrede gegen die Homöopathie hinreißen lassen, bei dem er die Homöopathie in den Sektor Glaubens- und Religionsfragen drängte.
Die Diktion seiner Rede erinnert in weiten Passagen der Wort- und Phrasenwahl der GWUP – die Skeptiker (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften). Diese unwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema wurde von der VMU kurz danach kommentarlos auf die Startseite Homepage der VMU gestellt. Dieser Affront hat selbstverständlich die praktizierenden österreichischen HomöopathInnen zur Gegenwehr aufgerufen.
Fast gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Horzinek-Artikels wurden die SIH/ÖH-Veranstaltungen (Studentische Initiative Homöopathie – siehe unten) an der VMU durch VR Prof. Waldhäusl verboten. Die SIH hat seit Jahren gemeinsam mit der ÖH an der VMU homöopathische Vortragsveranstaltung als Curriculum für StudentInnen der Human- wie Veterinärmedizin veranstaltet.
Vorträge auf höchstem Niveau – mit Vortragenden aus dem europäischen Raum. Da es nicht so einfach ist Veranstaltungen der ÖH im eigenen Hause zu verbieten (es sind dafür ausschließlich organisatorische Gründe möglich aber keineswegs fachliche, wurde mit dem Juristen der VMU eine Stellungnahme konstruiert, die aussagt, dass die ÖH nie Veranstalter der SIH-Seminare war). Unter dieser Voraussetzung war es nun ein leichtes die SIH-ÖH-Veranstaltung aus der VMU zu schmeißen.
Prof. Waldhäusl, der nach eigener Aussage, kein Feind der Homöopathie ist, würde hinkünftig Veranstaltungen zur Homöopathie nur dann zulassen, wenn a) die Wissenschaftlichkeit der Methode erwiesen ist und b) am Beginn jeder Veranstaltung ein kritischer Vortrag eines Schulmediziners steht, damit die jungen Menschen nicht in die falsche Richtung getrieben werden…
Die ÖGVH hatte schon längere Zeit vor, an der VMU ihren „Tag der Homöopathie“ abzuhalten. Auch diese Veranstaltung wurde vom Vizerektorat verboten. Das, obwohl das Programm, ganz auf die Forderungen von Prof. Waldhäusl abgestimmt wurde – sie stand ganz
im Zeichen der evidenzbasierten Homöopathie: Initialvorträge von Dr. univ.med. Dellmour, europaweit anerkannter Wissenschaftler, der sich seit Jahren mit der wissenschaftlichen Basis der Homöopathie auseinandersetzt. Des weiteren wurde der gewünschten Diskussion breiter Raum gewidmet.
Die ÖGVH als Veranstalter hat dann als Ausweichquartier die BOKU gefunden.
Bei der konstituierenden Sitzung der IGGVM am 4.3.2010 wurde Dr. Markus Kasper als Sprecher der IGGVM gewählt.
Ein erster Erfolg der IGGVM ist die Zusicherung vom Vizerektorat für Lehre an der VMU, daß die Lehrveranstaltung von Professor Kowald auch im Wintersemester 2010/11 stattfinden kann.
Fördernde Organisationen der IGGVM
ÖGT-Sektion Ganzheitliche Tiermedizin (Österr. Gesellschaft der Tierärzte)
ÖGVH (Österr. Gesellschaft für Veterinärhomöopathie)
ÖTK (Österr. Tierärztekammer)
ÖH an der VMU (Österr. Hochschülerschaft)
SIH (Studentische Initiative Homöopathie)
[...]
VET-MAGAZIN in:
Sie befinden sich hier: VET-MAGAZIN.at MagazinOrganisationenIGGVM
[*/quote*]
Dort steht es also, das fettgedruckte Zitat. Aber das ist nur der Aufhänger. Inhaltlich geht es um das, was Friedrich Dellmour gesagt hat. Das findet man zum Beispiel da:
http://www.knafl.at/homoeopathie/forschung-zur-homoeopathie/Dellmour%20F-%20Wissenschaftlichkeit%20der%20Homoeopathie%202010.pdf/at_download/fileBesondere Beachtung bitte für dieses Detail:
"Dellmour 2006 Dellmour F: Klinische Studien und Metaanalysen in der Homöopathie.
Deutsche Zeitschrift für Klinische Forschung 5/6-2006: 52-60.
http://www.dzkf.de/heft/2006_05-06/12.pdf"Der Text ist ein bißchen wirr. Das liegt an der Optik, aber auch am Inhalt.
http://www.knafl.at/homoeopathie/forschung-zur-homoeopathie/Dellmour%20F-%20Wissenschaftlichkeit%20der%20Homoeopathie%202010.pdf/at_download/file[*quote*]
Wissenschaftlichkeit der HomöopathieFriedrich Dellmour
Tag der Veterinärhomöopathie
Die Wissenschaftlichkeit der Veterinär-HomöopathieUniversität für Bodenkultur
21. April 2010
Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin
Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin
Tag der Veterinär-Homöopathie
21. April 2010, 17-21 Uhr
Universität für Bodenkultur, Exner-Haus, EH03
Peter Jordan Straße 82, 1190 Wien
Veranstalter:
Österreichische Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie (ÖGVH)
www.oegvh.atVortragsmanuskript
Teil I:
Teil II:
Teil III:
Der Wissenschaftsbegriff der Homöopathie
Evidenz und evidenzbasierte Homöopathie
Kampagnen gegen CAM und Homöopathie
Zusammenfassung
Anhang: HTA Bericht Homöopathie (Rezension)
Anhang: Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin (Rezension)
Anhang: Literaturreferenzen
Ing. Dr. med. Friedrich Dellmour
Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin
Chefredakteur Wissenschaftsredaktion
dellmour(at)aon.atInhalt
Teil I
Wissenschaftsbegriff der Homöopathie ................................................................3
Was ist Wissenschaft? ..........................................................................................4
Denkrahmen der Naturwissenschaft .....................................................................6
Naturwissenschaft und Homöopathie ...................................................................8
Wissenschaftliche Grundlagen der Homöopathie .................................................9
Medizinische Grundlagen der Homöopathie .......................................................12
Teil II
Evidenz und evidenzbasierte Homöopathie .......................................................17
Klinische Fallberichte...........................................................................................19
Experimentelle Studien........................................................................................20
Klinische Studien ................................................................................................21
Meta-Analysen und Reviews ..............................................................................22
„Egger-Studie“ (Lancet 2005) .............................................................................23
HTA-Bericht 2006 ...............................................................................................24
Teil III
Kampagnen gegen CAM und Homöopathie .......................................................25
Argumentarium Homöopathie-Kritik ....................................................................25
Kampagnen gegen Homöopathie .......................................................................26
Methoden der Kritiker ..........................................................................................27
Tricks der Kritiker.................................................................................................28
Hintergründe der Kampagnen ............................................................................29
Zukunftsstrategien ..............................................................................................31
Zusammenfassung...32
Anhang ...33
HTA-Bericht Homöopathie (2006) .......................................................................33
Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin (Rezension) ...........................34
Referenzen ...35
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 2 von 38Wissenschaftsbegriff der Homöopathie
Was ist Wissenschaft?
Wissenschaftliche Grundlagen
der Homöopathie?
Medizinische Grundlagen
der Homöopathie?
Teil I:
Der Wissenschaftsbegriff der Homöopathie
Wenn wir nach der „Wissenschaftlichkeit“ und dem „Wissenschaftsbegriff“ der Homöopathie
fragen, müssen wir zuerst die Frage beantworten:
„Was ist Wissenschaft?“
Danach können wir fragen:
„Was sind die wissenschaftlichen Grundlagen der Homöopathie?“
Und:
„Was sind die medizinischen Grundlagen der Homöopathie?“
Denn wenn die homöopathische Medizin eine Medizin ist, muss sie auch medizinische
Grundlagen haben!
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 3 von 38Was ist Wissenschaft?
Inbegriff menschlichen Wissens einer Epoche, das systematisch
gesammelt, aufbewahrt, gelehrt und tradiert wird; Gesamtheit
von Erkenntnissen, die sich auf einen Gegenstand beziehen
und in einem Begründungszusammenhang stehen.
Prozess intersubjektiv nachvollziehbaren Forschens und Erkennens
aufgrund eines Interesses, die Wirklichkeit der Natur, der Gesellschaft
oder des menschlichen Geistes zu erschließen.
Methodisch gesichertes, in einen Begründungszusammenhang von Sätzen
gestelltes und damit intersubjektiv kommunizierbares und nachprüfbares
Wissen, das bestimmten wissenschaftlichen Kriterien
(z.B. Allgemeingültigkeit, Systematisierbarkeit) folgt.
Brockhaus, 19. Auflage 1994
Was ist Wissenschaft?
Kurz gesagt ist Wissenschaft (Brockhaus 1994):
● Wissen, das systematisch gesammelt und gelehrt wird
● Gesamtheit von Erkenntnissen, die sich auf einen Gegenstand beziehen
und in einem Begründungszusammenhang stehen
● Prozess intersubjektiv nachvollziehbaren Forschens und Erkennens
● Methodisch gesichertes, in einen Begründungszusammenhang von Sätzen
gestelltes, intersubjektiv kommunizierbares und nachprüfbares Wissen mit
wissenschaftlichen Kriterien (Allgemeingültigkeit, Systematisierbarkeit)
Diese Kriterien treffen vollinhaltlich auf die Homöopathie zu!
Fortsetzung der Definition aus Brockhaus siehe Seite 5.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 4 von 38Was ist Wissenschaft?
Die wissenschaftlichen Methoden richten sich nach den jeweiligen
Gegenständen, wobei sich v.a. zwei methodisch getrennte
wissenschaftliche Wissenstraditionen herausgebildet haben.
Kennzeichnend für die Naturwissenschaften sind Beobachtung,
Hypothesenbildung, Experiment und Theorienbildung.
Brockhaus, 19. Auflage, 1994
Der Weg wissenschaftlicher Erkenntnis:
Beobachtung Hypothesenbildung Hypothesentestung
Reproduktion / Falsifizierung kumulative Verifizierung
Sönnichsen 2009
„Das Denkgebäude der Homöopathie erfüllt alle Kriterien,
die an eine Wissenschaft gestellt werden.“
Haidvogl 2001
Fortsetzung: Definition „Wissenschaft“ (Brockhaus 1994):
● Die wissenschaftlichen Methoden richten sich nach den jeweiligen Gegenständen:
Das bedeutet, dass sich die Methoden nach dem Gegenstand der jeweiligen
Wissenschaft richten. Die Methoden der Homöopathie richten sich nach dem Gegenstand
der Homöopathie und damit nach den Prinzipien und Besonderheiten der Homöopathie!
Dieser Satz ist ein Schlüsselsatz und macht verständlich, warum „Erklärungen“
und Beurteilungen der Homöopathie nach den wissenschaftlichen Methoden
anderer Gegenstände, z.B. der Naturwissenschaft oder Pharmakologie,
nur eingeschränkt oder gar nicht möglich sind!
● Die Naturwissenschaften sind durch Beobachtung, Hypothesenbildung, Experiment und
Theorienbildung gekennzeichnet (Brockhaus 1994).
● Dieser „Weg der wissenschaftlichen Erkenntnis“ der „wissenschaftlichen Medizin“
(Sönnichsen 2009) und trifft auch auf die Homöopathie zu!
Der Prozess der wissenschaftlichen Erkenntnis der Homöopathie ist damit formal der
Naturwissenschaft ähnlich!
● Der frühere Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Homöopathie, Max Haidvogl
hat zu recht festgestellt (Haidvogl 2001): „Das Denkgebäude der Homöopathie erfüllt
alle Kriterien, die an eine Wissenschaft gestellt werden.“
Man kann daher zusammenfassen:
1. Die homöopathische Medizin ist eine Wissenschaft!
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 5 von 38Denkrahmen der Naturwissenschaft
1. Reproduzierbarkeit
Denkrahmen
der abendländischen Philosophie-
und Wissenschaftsentwicklung.
2. Quantifizierung
3. Analyse
Auf diesem unbewussten
Denkrahmen des Abendlandes
baut jede Forderung nach
„wissenschaftlichen Beweisen“
der Naturwissenschaft auf.
4. Eindeutigkeit
5. Widerspruchsfreiheit
6. Kausale Begründung
Pietschmann 2009
Homöopathie ist eine Wissenschaft.
Warum wird die Wissenschaft der Homöopathie von der Naturwissenschaft nicht verstanden?
Warum wird die Wissenschaft der Homöopathie von der Schulmedizin nicht verstanden?
Die Antworten – und auch Lösungsvorschläge! – auf diese wichtigen Fragen des
Wissenschaftskonfliktes zwischen „Homöopathie und Schulmedizin“ hat der theoretische
Physiker und Philosoph Prof. Herbert Pietschmann gegeben (Pietschmann 2009):
„Weil der Denkrahmen der Naturwissenschaft nicht passt!“
Haidvogl hat davon gesprochen, dass das „Denkgebäude“ der Homöopathie alle Kriterien einer
Wissenschaft erfüllt. Dieses Denkgebäude der Homöopathie – der Denkrahmen, in dem die
Wissenschaft der Homöopathie stattfindet – und der Denkrahmen der Naturwissenschaft – in
dem die Wissenschaft und die wissenschaftlich orientierten Methoden der Schulmedizin
stattfinden – sind nicht kompatibel!
Der Denkrahmen der Naturwissenschaft beruht auf den Kriterien der Reproduzierbarkeit,
Quantifizierung, Analyse (d.h. Zerlegung in einzelne Teile, Isolierung), Eindeutigkeit,
Widerspruchsfreiheit und kausalen Begründung.
Dieser Denkrahmen beruht auf bestimmten Kriterien, die auf Galileo Galileis „nuova scienza“
zurückgehen. Dabei wird auf Quantitatives fokussiert und die Analyse als wesentliche
Methode angewendet, um alles Komplizierte in einzelne Teile zu zerlegen (analysein = Griech.
„Zerlegung“) und möglichst viel messen zu können.
Diese Art des Denkens unter Fokussierung auf Quantifizierbares und Analysierbares liegt
dem Denken der Naturwissenschaft und Schulmedizin zugrunde.
Auf dieser Art des Denkens und dem dabei angewandten, unbewussten „Denkrahmen
des Abendlandes“ baut jede Forderung nach „wissenschaftlichen Beweisen“ auf!
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 6 von 38„Blindheit“ der Naturwissenschaft
„Die nuova scienza gilt nicht
für die Welt, in der wir leben!“
„Die Naturgesetze gelten nicht
in der Welt, in der wir leben,
sondern nur in der Idealwelt
der Physik!“
1. Einmaliges
2. Qualitäten
3. Synthese, Vernetzung
4. Offenes, Buntes
5. Lebendiges, Konflikte
7. Wollen, Kreativität
Pietschmann 2009
Die Anwendung des wissenschaftlichen Denkrahmens des Abendlandes hat viele Vorteile und
die Entwicklung der Naturwissenschaften und wissenschaftlichen Medizin ermöglicht.
Der naturwissenschaftliche Denkrahmen hat aber auch mehrere Nachteile:
Die naturwissenschaftliche Art des Denkens
● kann Vieles nicht erfassen,
was außerhalb des Denkrahmens liegt und deshalb nicht erkannt werden kann,
● kann nur relativ einfache Phänomene untersuchen
● kann komplexe und ganzheitliche Phänomene nicht erfassen!
Die Naturwissenschaften sehen die Wirklichkeit wie durch eine einseitige Brille, mit der
sie Vieles ganz genau und Vieles überhaupt nicht sehen kann!
Die Naturwissenschaft ist BLIND gegenüber allen Bereichen und Kriterien, die außerhalb
dieses Denkrahmens liegen: Einmaliges, Qualitäten, Synthese & Vernetzung, Offenes &
Buntes, Lebendiges & Konflikte und Wollen & Kreativität!
Das ist der Grund, warum Pietschmann sagte, dass die „nuova scienza“ und die Naturgesetze
gelten gar nicht in der Welt, in der wir leben, sondern nur in der Idealwelt der Physik!
Das ist die Ursache für das Unverständnis der Homöopathie durch die
Naturwissenschaft und Schulmedizin:
Der Denkrahmen der Homöopathie entspricht genau dem, was die Naturwissenschaft aufgrund
ihres Denkrahmens nicht sehen kann: die Homöopathie fokussiert auf Einmaliges (individuelle
Therapie), Qualitäten (Symptome und Modalitäten), Synthese (Synthese der Symptome im
Arzneimittelbild und Krankheitsbild), Offenes (die homöopathische Therapie ist für alle Bereiche
und Einflüsse auf den Menschen offen), Lebendiges (die Homöopathie nimmt die Gesamtheit
der Symptome des lebenden Menschen wahr) und berücksichtigt auch die willentlichen und
kreativen Aspekte des Patienten.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 7 von 38Naturwissenschaft & Homöopathie
1. Reproduzierbarkeit 1. Einmaliges
2. Quantifizierung 2. Qualitäten
3. Analyse 3. Synthese, Vernetzung
4. Eindeutigkeit 4. Offenes, Buntes
5. Widerspruchsfreiheit 5. Lebendiges, Konflikte
6. Kausale Begründung 6. Wollen, Kreativität
Pietschmann 2009
Aufgrund ihres Denkrahmens erkennt die Homöopathie auch nicht die gesamte Wirklichkeit,
sondern nur den Ausschnitt der Wirklichkeit, der auf Qualitatives und Lebendiges ausgerichtet
ist und durch Synthese erfasst werden kann.
Beide Denkrahmen – der Denkrahmen der Naturwissenschaft und der Denkrahmen der
Homöopathie – nehmen unterschiedliche Ausschnitte derselben Wirklichkeit war.
(Dellmour 2005)
Die Naturwissenschaft fokussiert auf quantifizierbare, mess- und analysierbare Details und
erhebt Messwerte und Befunde. Dabei geht der lebendige Zusammenhang verloren und es ist
oft unmöglich, die Einzeldaten in einem ganzheitlichen Zusammenhang zu interpretieren.
Die Homöopathie hat eine diametral andere wissenschaftliche Methodik entwickelt:
Hahnemann hat zu einer Zeit gelebt, als es noch keine exakten Wissenschaft gab. Die Medizin
wusste noch nichts über physiologische, pathologische oder pharmakologische Vorgänge.
Bakterien und Viren waren noch unbekannt. Zur physikalischen Krankenuntersuchung stand
nur ein Hörrohr (Vorläufer des Stethoskops) zur Verfügung und es gab nicht einmal ein
Fieberthermometer!
Die Medizin zur Zeit Hahnemanns beruhte auf einer Vielzahl bizarrer medizinischer Theorien
und war nicht sehr erfolgreich. Es wurden viele Aderlässe und Brechkuren verordnet und in der
Pharmakotherapie wurden vor allem Vielstoffgemische von z.T. toxischen Stoffen verabreicht,
von denen die Wirkungen und Anwendungsgebiete kaum bekannt waren.
Hahnemann war mit der Medizin seiner Zeit sehr unzufrieden und suchte gezielt eine neue
medizinische Methode, um als Arzt mit Sicherheit zu wissen, welche Arzneimittel bei welchen
Krankheitszuständen angewendet werden müssen, um diese Krankheiten zu heilen.
Aufgrund der mangelnden Erfolge der Medizin lehnte Hahnemann theoretische medizinische
Spekulationen ab und begründete die Homöopathie auf den einzigen sicheren Grundlagen, die
mit den damaligen medizinischen Methoden – den Sinnen – am Kranken zu erkennen waren:
die körperlichen und psychischen Symptome im Vergleich zum vorherigen gesunden Zustand.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 8 von 38Wissenschaftliche Grundlagen der Homöopathie
Symptome Sinnlich oder psychisch wahrnehmbare
Symptome (sensorische Medizin)
Qualitäten Subjektive Empfindungen, Gefühle, Gedanken,
Träume, Emotionen u.a. Wahrnehmungen
Zustände Deskriptive, verbale Beschreibung
Krankheiten Zustandsänderung im Vergleich zum vorherigen,
gesunden Zustand (Krankheitsbild)
Arzneiwirkungen Zustandsänderung im Vergleich zum vorherigen,
gesunden Zustand (Arzneimittelbild)
Simileprinzip Vergleich von Qualitäten
Dellmour HIÖ 2009
Wissenschaftliche Grundlagen der Homöopathie
Der auf Qualitäten, Synthese und Lebendiges fokussierende Denkrahmen der Homöopathie ist
für die ganzheitliche Erfassung der Krankheitsphänomene des lebenden Menschen vielfach
besser geeignet als der Denkrahmen der Naturwissenschaft.
Diesem Denkrahmen entsprechend hat die Homöopathie ihre eigenen wissenschaftlichen
Methoden entwickelt, um die Zustandsveränderungen von kranken Menschen zu erfassen und
Arzneimittel zu verordnen, die diesen Zustandsveränderungen entsprechen:
● Die Homöopathie beruht auf Symptomen
Die Symptome werden sinnlich oder psychisch wahrgenommen.
Die Homöopathie ist eine Form der sensorischen Medizin.
● Die Homöopathie erfasst Qualitäten
Die Homöopathie erfasst qualitative Veränderungen am Äußeren des Menschen sowie
subjektive Empfindungen, Gefühle, Gedanken, Träume, Emotionen u.a. Wahrnehmungen.
● Die Homöopathie ist eine deskriptive Methode
Qualitäten kann man nicht messen. Qualitäten kann man beschreiben und vergleichen.
Die Homöopathie erfasst Zustandsveränderungen am Menschen durch Beschreibung
und vergleicht diese Ergebnisse mit den Ergebnissen der Arzneimittelprüfungen.
● Die Homöopathie erfasst Zustandsveränderungen
Krankheiten und Arzneiwirkungen werden qualitativ als körperliche und psychische
Zustandsänderungen im Vergleich zum vorherigen, gesunden Zustand erfasst und durch
Synthese im Krankheitsbild und Arzneimittelbild zusammengefasst.
● Das Simileprinzip ist ein Vergleich von Qualitäten
Die charakteristischen Symptome des Krankheitsbildes werden mit den Symptomen des
Arzneimittelbildes verglichen, um dem Kranken eine Arznei zu verordnen, die eine seiner
Zustandsveränderung möglichst ähnliche Wirkungen auslösen kann.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 9 von 38Wissenschaftliche Grundlagen der Homöopathie
Lebenskraft Historisch-wissenschaftliches Denkmodell
Allgemeiner Kraftbegriff
Autoregulation Lebenskraft ≈ Autoregulation
Physiologie Autoregulation Selbstheilung
Autonomes NS + ZNS
Salutogenese Gesundheitsentstehung / Gesundheitserhaltung
Arbeitshypothese Homöopathie und Simileprinzip beruhen auf
neurophysiologischem Wirkmechanismus
Dellmour 2005 / 2009
● Lebenskraft
Der Begriff der „Lebenskraft“ erklärt als historisch-wissenschaftliches Denkmodell die
Reaktionen des Menschen auf Krankheits- und Umwelteinflüsse auf der Grundlage eines
allgemeinen Kraftbegriffes.
Dieser Begriff der Lebenskraft hat nichts mit den anderen Lebenskraftkonzepten zu tun,
die auch in anderen Kulturen und Medizinen (z.B. TCM) zu finden sind.
Unter „Lebenskraft“ sind in der Homöopathie alle Funktionen und Lebensvorgänge im
Organismus gemeint, die den lebenden Menschen vom toten Organismus unterscheiden,
am Leben erhalten, die Gesundheit erhalten oder die Gesundheit wiederherstellen.
Dieses Denkmodell Hahnemann beruht ausschließlich auf genauer Beobachtung der
Reaktionen des Menschen in Gesundheit, Krankheit und auf Arzneigaben und enthält
keine spekulativen Elemente.
Aus diesem Grund können die Inhalte und Funktionen des homöopathischen Begriffes der
Lebenskraft auch heute in der täglichen Praxis beobachtet werden: im Reagieren des
Menschen auf krankmachende, arzneiliche oder andere Reize.
(Dellmour 1997, Dellmour 2005)
● Autoregulation
Die Inhalte und Funktionen des Begriffes der Lebenskraft und des heutigen medizinischen
Begriffes der „Autoregulation“ (Selbstregulation) sind weitgehend deckungsgleich!
Hahnemann hat mit dem Begriff der Lebenskraft die Funktionen der Selbstregulation und
Selbstheilung beschrieben, die durch homöopathische Arzneimittel angeregt werden.
● Physiologie
Die physiologische Funktion der Autoregulation wird durch das Autoregulationssystem
erbracht, das im autonomen Nervensystem und ZNS lokalisiert ist.
Das Autoregulationssystem verbindet mit dem autonomen und zentralen Nervensystem
alle Organe, Körperbereiche und die Psyche und stellt jenes Funktionssystem dar, das
den gesamten Organismus mit allen seinen Teilen verbindet und „ganzheitlich“ macht!
Dieses physiologische Funktionssystem der Autoregulation wird durch homöopathische
Arzneimittel zur Selbstheilung angeregt.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 10 von 38● Salutogenese
Die Schulmedizin ist an der „Pathogenese“ (Krankheitsentstehung) orientiert.
Die künstlichen Therapieverfahren der Schulmedizin versuchen, Krankheiten zu
erkennen, zu heilen oder zu verhüten.
Die Homöopathie und andere natürliche Therapieverfahren („Naturheilverfahren“) „zielen
auf eine aktive Beteiligung und Nutzung der natürlichen Fähigkeiten des Organismus zu
Regulation, Anpassung, Regeneration und Abwehr.“ (Melchart 1993)
Diese physiologischen Funktionen dienen der „Salutogenese“ (Gesundheitsentstehung“),
d.h. der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit durch Selbstheilungsvorgänge.
Die Homöopathie und andere natürliche Therapieverfahren sind damit an der
„Salutogenese“ (Gesundheitsentstehung) orientiert.
Die Schulmedizin und Homöopathie benutzen daher unterschiedliche therapeutische
Zugänge: der therapeutischen Methoden, um Krankheiten durch künstliche Maßnahmen
(Pharmaka, Chirurgie, etc.) zu heilen und die therapeutischen Methoden, um die
Gesundheit durch natürliche Maßnahmen (Homöopathie, Naturheilverfahren) unter
Anregung natürlicher Funktionen (Selbstheilungskraft) wiederherzustellen,
sind völlig unterschiedlich und miteinander nicht vergleichbar.
(Dellmour 2005, Melchart 1993, Melchart 2002)
● Arbeitshypothese: Wirkmechanismus
Die Homöopathie nimmt Krankheiten und Arzneiwirkungen als Reaktionen (= Symptome)
des Organismus auf den Reiz der Krankheit oder der Arznei wahr.
Hahnemann hat das Reagieren des Organismus auf alle Arznei-, Krankheits- u.a. Reize
gemäß den Denkmodellen seiner Zeit mit dem Wirken der „Lebenskraft“ erklärt.
Dieses historisch-wissenschaftliche Denkmodell zur Erklärung der Homöopathie erscheint
aus heutiger medizinischer Sicht mit der durch das autonome und zentrale Nervensystem
vermittelten Autoregulation weitgehend identisch (Dellmour 2005).
Das Denkmodell der Lebenskraft Hahnemanns kann daher als Anregung der
physiologischen Autoregulation und Selbstheilung verstanden werden.
Die Homöopathie beruht damit auf einem physiologischen Wirkmechanismus.
Als Arbeitshypothese kann zusammengefasst werden, dass die Homöopathie
und das homöopathische Simileprinzip auf einem neurophysiologischen
Wirkmechanismus beruhen.
(Dellmour 2009b)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 11 von 38Wissenschaftliche Grundlagen der Homöopathie
Moderne Modelle Kybernetik, Systemtheorie, Chaostheorie,
Komplexitätstheorie
Quantenphysik / Weak Quantum Theory
Informationstheorie
Information Arzneiinformation
●
●
●
●
●
Übertragbar durch metallische Leiter
Elektronisch übertragbar und verstärkbar
Übertragbar durch Glas
Digital speicherbar (CD-ROM)
Physikalisch löschbar (Hitze, Mikrowelle)
Dellmour DZKF 1999 / DGEIM 2009
Neben der medizinisch verständlichen Erklärung der Wirkweise der Homöopathie durch das
historische Denkmodell der Lebenskraft in Hinblick auf die Autoregulation und Selbstheilung
und die Prinzipien der Salutogenese gibt es auch moderne Theorien, um die Wirkung der
Homöopathie zu erklären (Teut 2008):
● Kybernetik, Systemtheorie, Chaostheorie, Komplexitätstheorie
Diese modernen Erklärungsmodelle versuchen, die Phänomene der Homöopathie durch
Theorien aus Fachbereichen zu erklären, in denen ähnliche Phänomene bekannt sind
oder durch Rechenmodelle berechnet werden können.
Es ist vorstellbar, dass Teile dieser Theorien bestimmte Phänomene der Homöopathie
formal erklären können. Die Theorien sind jedoch sehr allgemein und haben den großen
Nachteil, dass sie die klinischen Besonderheiten der Homöopathie nicht ausreichend
berücksichtigen.
● Quantenphysik / weak quantum theory (WQT)
Die Quantenphysik gilt nur für den subatomaren Bereich, d.h. für Bereiche, die kleiner als
Atome sind und damit nicht für den Menschen oder medizinische Phänomene.
Ähnlich wie in der Physik gibt es auch in der Homöopathie Forschungsergebnisse, die mit
den herkömmlichen Modellen nicht erklärt werden können. Daher wurden Denkmodelle
aus der Quantenphysik entlehnt und eine „weak quantum theory“ entwickelt, um manche
Phänomene der Homöopathie durch quantenphysikalische Modelle zu erklären.
Die „weak quantum theory“ ist eine metaphorische mathematische Beschreibung
bestimmter Phänomene der Homöopathie und ist nicht allgemein anerkannt.
Die Theorie ist sehr allgemein und hat neben den sehr komplizierten mathematischen
Berechnungen den großen Nachteil, dass sie die klinischen Besonderheiten der
Homöopathie nicht ausreichend berücksichtigt.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 12 von 38● Quantentheorie / Informationstheorie
Die klassische Physik weiß nicht, was Materie ist und daher ist es vielleicht nicht
verwunderlich, dass die Physik und Chemie die Wirksamkeit der hohen Verdünnungen der
Homöopathie nicht erklären können!
Die Quantentheorie sucht nach weiteren Erklärungen für das Verständnis der Materie.
Davon abgeleitet ist eine „Quantentheorie der Information“ entwickelt worden, die sagt,
dass Information in Materie und Energie übergehen kann und mit diesen äquivalent ist.
Davon ausgehend ist es vorstellbar, dass manche unerklärbare Wirkungen oder Themen,
die bisher dem Placeboeffekt zugeschrieben werden, aus Sicht der Informationstheorie
erklärbar werden. Dies gilt insbesondere für die hohen Verdünnungen der Homöopathie,
die keine materiellen Anteile des Arzneistoffes mehr enthalten und dennoch
substanzspezifische Wirkungen auslösen.
Daher ist es vorstellbar, dass die Wirkungen homöopathischer Arzneimittel durch
„Information“ erklärbar sind. Das würde auch erklären, warum das wirksame Prinzip
homöopathischer Arzneimittel durch physikalische oder chemische Meßmethoden nicht
nachgewiesen werden können.
● Arzneiinformation
Alle Indizien sprechen dafür, dass das wirksame Prinzip homöopathischer Arzneimittel
eine biophysikalische Arzneiinformation darstellt.
Aus der Elektroakupunktur, elektronischen Diagnose- und Therapiegeräten und
experimentellen Ergebnisse ist bekannt, dass diese „Arzneiinformation“ durch metallische
Leiter (Draht) und Glas (geschlossene Ampullen) übertragen, elektronisch übertragen und
verstärkt (Mora-Geräte) und digital z.B. auf CD-ROM gespeichert werden kann.
Aus der Homöopathie ist bekannt, dass das Wirkvermögen homöopathischer Arzneimittel
durch starke physikalische Einflüsse (Hitze, Mikrowellen) gelöscht werden kann.
Diese Hinweise sprechen dafür, dass das aktive Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel
auf die durch die Potenzierung freigesetzte und auf den Träger (Wasser, Alkohol, Zucker)
übertragene „Arzneiinformation“ beruht und die Homöopathie eine Form der
Informationsmedizin darstellt.
Man kann daher zusammenfassen:
2. Die Denkrahmen der Naturwissenschaft und Homöopathie
fokussieren auf unterschiedliche Ausschnitte der Wirklichkeit.
3. Die Homöopathie und Schulmedizin beruhen auf unterschiedlichen
wissenschaftlichen Grundlagen und haben unterschiedliche
wissenschaftliche Methoden entwickelt.
4. Die Homöopathie beruht auf eigenständigen wissenschaftlichen Grundlagen:
sensorisch-psychische Wahrnehmung der Symptome, deskriptive Erfassung
der Qualitäten dieser Symptome, ganzheitliche Erfassung von Krankheiten
und Arzneiwirkungen als qualitative Zustandsveränderungen und Vergleich
dieser Qualitäten durch das homöopathische Simileprinzip.
5. Der Wirkmechanismus der Homöopathie und des homöopathischen
Simileprinzipes kann auf Grundlage der Autoregulation als
neurophysiologischer Wirkmechanismus erklärt werden.
6. Das aktive Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel kann auf Grundlage
aller bisheriger Indizien als „Arzneiinformation“ erklärt werden.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 13 von 38Medizinische Grundlagen der Homöopathie
Anatomie Autonomes NS + ZNS
Histologie Grundregulationssystem nach Pischinger
Physiologie Salutogenese
Autoregulation, Selbstheilung
Arzneimittelprüfung
Pathologie Symptome, Modalitäten
Krankheitsbild
Pharmakologie Biophysikalische Arzneiinformation
Arzneimittelbild
Dellmour HIÖ 2009
Medizinische Grundlagen der Homöopathie
Die homöopathische Medizin ist eine Medizin. Es ist daher für den Dialog mit der Schulmedizin
wichtig, die medizinischen Grundlagen der Homöopathie zu kennen. Insbesondere müssen die
vorklinischen Grundlagen der Homöopathie bekannt sein, um die Wirkweise der Homöopathie
im menschlichen und tierischen Organismus zu erklären.
● Anatomie
Die anatomische Grundlage für die Erklärung der Wirkungen der Homöopathie durch das
Autoregulationssystem ist das autonome Nervensystem in Verbindung mit dem ZNS.
● Histologie
Auf der histologischen Ebene sind das „Grundregulationssystem“ nach Pischinger und die
„Grundregulation“ und „Extrazelluläre Matrix“ zu nennen, die alle biologischen Vorgänge
regulieren. Die Regulationsvorgänge im Extrazellulärraum beeinflussen den gesamten
Stoffaustausch und alle Lebensvorgänge und sind daher für Gesundheit und Krankheit
von wichtiger Bedeutung.
Dieses Erklärungsmodell der biologischen Medizin beschreibt medizinische Grundlagen,
die auch für eine Erklärung der Homöopathie bedeutsam sein können (Heine 2006).
● Physiologie
Die oben erwähnte Autoregulation, Selbstregulation, Salutogenese und Selbstheilung
machen deutlich, dass die Homöopathie auf physiologischen Grundlagen beruht.
Auch die Arzneimittelprüfung kann als physiologische Reaktion des Organismus auf die
feinstofflichen homöopathischen Arzneireize verstanden werden.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 14 von 38● Pathologie
Die Grundlagen der homöopathischen „Pathologie“ sind die Erfassung der gesamten
Zustandsveränderung des Patienten im Vergleich zum vorherigen gesunden Zustand
anhand der Totalität seiner Symptome.
Die Homöopathie hat dazu eine umfangreiche Symptomenlehre entwickelt. Dabei werden
alle körperlichen und psychischen Symptome und die Modalitäten als individuelles
Krankheitsbild zusammengefasst.
● Pharmakologie
Die Homöopathie kennt keine pharmakologischen Grundlagen im schulmedizinischen
Sinn, da aufgrund der hohen Verdünnungen für homöopathische Arzneimittel keine
Pharmakodynamik und Pharmakokinetik bekannt sind.
Die Pharmakologie wendet stark wirksame biochemische und immunologische
Arzneimittel an, die meist direkte Wirkungen auf die Krankheit oder Störung haben
(künstliche Therapie).
Die Homöopathie wendet schwach wirksame, potenzierte, informative Arzneimittel an,
die das Autoregulationssystem zur Selbstheilung anregen und indirekte Wirkungen auf die
Krankheit oder Störung haben (natürliche Therapie).
Die Grundlage für das Arzneimittelwissen der Homöopathie ist die Arzneimittelprüfung am
Gesunden. Dabei werden die physiologischen Reaktionen des Organismus auf den
Arzneireiz erfasst. Die in der Arzneimittelprüfung beobachteten Symptome werden im
Arzneimittelbild zusammengefasst und durch wiederholte Arzneimittelprüfungen und
Heilungssymptome (durch das Arzneimittel geheilte Symptome) verifiziert.
Das Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel ist das Simileprinzip.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 15 von 38Medizinische Grundlagen der Homöopathie
Medizin: Wissenschaft vom gesunden und kranken Menschen,
von den Ursachen, Wirkungen und der Vorbeugung und Heilung
der Krankheiten.
Komplementärmedizin: Medizinische Richtung, die bestimmte
diagnostische und therapeutische Verfahren, die z.T. außerhalb der
klass. Schulmedizin stehen, ergänzend zur Schulmedizin einsetzt.
Ganzheitsmedizin: Richtung in der Medizin, die versucht, Patienten
in ihrer seelisch-körperlichen Gesamtheit und in ihrer Interaktion
mit der Umwelt zu sehen.
Reuter 2004 / Pschyrembel 2007 / Dellmour HIÖ 2009
Die Homöopathie ist Medizin, Komplementärmedizin und Ganzheitsmedizin:
● Als „Medizin“ (ars medicina, ärztliche Kunst) ist die Homöopathie eine „Wissenschaft vom
gesunden und kranken Menschen, von den Ursachen, Wirkungen und der Vorbeugung
und Heilung der Krankheiten“, eine „Heilkunst“, „Heilkunde“ und „ärztliche Wissenschaft“.
● Als „Komplementärmedizin“ ist die Homöopathie eine „medizinische Richtung, die
bestimmte diagnostische und therapeutische Verfahren, die z.T. außerhalb der
klassischen Schulmedizin stehen, ergänzend zur Schulmedizin einsetzt. Grundlagen
bilden Selbstheilungsvorgänge, deren Anregung und Förderung, Adaptation, Förderung
der Widerstandskräfte und Autonomie, Empowerment, Reiz-Reaktions-Prinzipien oder
Normalisierung“.
● Als „Ganzheitsmedizin“ ist die Homöopathie eine „Richtung in der Medizin, die versucht,
den Patienten in seiner seelisch-körperlichen Gesamtheit und in der Interaktion mit seiner
Umwelt zu sehen. Im Gegensatz zur Schulmedizin wird auf die Subjektivität und Individu-
alität von Symptomen und Reaktionen in Diagnose und Therapie Rücksicht genommen“.
Die Homöopathie erfüllt diese drei Definitionen (Reuter 2004, Pschyrembel 2007) vollinhaltlich.
Die Homöopathie ist damit eine Medizin nach den Kriterien der Komplementärmedizin und
Ganzheitsmedizin. Gemäß dem European Committee for Homeopathy (2003) ist die
Homöopathie eine klinische Methode auf Basis des Simileprinzipes (Dellmour 2009b).
Man kann daher zusammenfassen:
7. Die Homöopathie ist eine Medizin.
8. Die Homöopathie beruht auf eigenständigen medizinischen Grundlagen:
Physiologie, Salutogenese, Autoregulation, Selbstheilung.
9. Die Homöopathie ist eine Methode der Komplementärmedizin
und Ganzheitsmedizin.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 16 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
Wissenschaftliche Medizin = Evidenzbasierte Medizin
Sönnichsen 2009
Evidence-based medicine
is the integration of
best research evidence
with clinical expertise
and patient values
Sackett 1997
Teil II:
Evidenz und evidenzbasierte Homöopathie
Die Homöopathie ist eine Wissenschaft. Daher ist die Frage berechtigt, ob und in welchem
Ausmaß die Homöopathie als „wissenschaftliche Medizin“ bezeichnet werden darf.
Der Begriff der „wissenschaftlichen Medizin“ ist von Prof. Andreas Sönnichsen, Vorstand des
Instituts für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin an der Paracelsus Medizinische
Privatuniversität Salzburg definiert worden (Sönnichsen 2009):
● „Wissenschaftliche Medizin betreiben heißt, dem Patienten die Behandlung zukommen zu
lassen, mit der nach derzeitigem Kenntnisstand eine höhere Chance auf Heilung oder
Linderung besteht als ohne diese.“
● „Wissenschaftliche Medizin = Evidenzbasierte Medizin“
● “Evidence-based medicine is the integration of best research evidence with clinical
expertise and patient values.” (Sackett 1997)
● „Diesbezüglich besteht kein Unterschied zwischen „Schulmedizin“ und
„Komplementärmedizin“.
Sönnichsen zitierte als „Weg wissenschaftlicher Erkenntnis“ die aufeinander folgenden Schritte
der „Beobachtung“ „Hypothesenbildung“ „Hypothesentestung“ „Reproduktion -
Falsifizierung“ „kumulative Verifizierung“.
Für die Hierarchie der wissenschaftlichen Evidenz gab Sönnichsen die 4 Evidenzstufen an:
I a
I b
II a
II b
III
IV
systematische Übersicht oder Metaanalyse
mindestens eine randomisierte kontrollierte Studie
mindestens eine kontrollierte klinische Studie ohne Randomisierung
sonstige klinisch-experimentelle, prospektive Studie
nicht-experimentelle, deskriptive Studie (Vergleichsstudie, Korrelationsstudie
Kasuistik, Fallserie, Erfahrung, Expertenmeinung, Konsensuskonferenz
Der Begründer der Evidence based Medicine, David Sackett definierte die
evidenzbasierte Medizin als Integration der besten Forschungsevidenz (Studien)
mit der klinischen Erfahrung und Patientenwerten.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 17 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
Research Evidence ●
●
●
●
● HTA Bericht (Bornhöft 2006)
Meta-Analysen
Systematische Reviews
Klinische Studien
Experimentelle Studien
Clinical Expertise ●
●
●
● Fallberichte
Klinische Fallberichte
Menschen
Tiere
Patient Values ●
● Outcomes Studien
Lebensqualität
Die homöopathische Medizin entspricht den Definitionen der „wissenschaftlichen Medizin“ =
„evidenzbasierten Medizin“ vollinhaltlich.
Die Homöopathie hat in allen drei Bereichen der evidenzbasierten Medizin ausreichende
Evidenz:
● Forschung
Der Health Technology Assessment Report von Bornhöft, Matthiessen hat festgestellt,
dass es ausreichende Belege für die präklinische (experimentelle) Wirkung und klinische
Wirksamkeit der Homöopathie gibt.
6 Meta-Analysen und systematische Reviews belegen anhand der Studiendaten von über
100 kontrollierten klinischen Studien, dass die Wirkungen der Homöopathie über
Placeboniveau liegen.
Mehrere 100 klinische und experimentelle Studien belegen die Wirksamkeit und Wirkung
der Homöopathie an verschiedenen Studienmodellen.
● Klinische Erfahrung
Zahllose Fallberichte und klinische kontrollierte Fallberichte belegen die Wirksamkeit der
Homöopathie in über 50 klinischen Anwendungsgebieten an Mensch und Tier.
● Patientenwerte
Klinische Studien und Outcomes-Studien belegen den Patientennutzen der Homöopathie
anhand der Verbesserung der Lebensqualität u.a. subjektiver Parameter sowie der
Reduktion chemischer Arzneimittel und Nebenwirkungen.
Weitere Vorteile aus ganzheitlicher Sicht sind die Reduktion suppressiver therapeutischer
Maßnahmen, die kombinierte Behandlung körperlicher und psychischer Beschwerden, die
Anregung der Selbstheilung und die nachhaltige Verbesserung der Gesundheit durch
Stärkung der körpereigenen Regulation, Regeneration und Abwehr.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 18 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
Klinische Fallberichte
Humanmedizin
Veterinärmedizin Akute und chronische Krankheiten
Körperliche und psychische Krankheiten
Intensivmedizin
Notfallsmedizin Sepsis, Encephalitis, Subarachnoidalblutung,
Schädel-Hirntrauma, kardiogener Schock,
Myokardinfarkt, hypertensive Krisen, Asthma,
akutes Abdomen, Pankreatitis, Pyelonephritis,
Multiorganversagen, Knollenblätterpilzvergiftung,
Erfrierungen, Verbrennungen
Frass, Bündner 2007
In der homöopathischen Literatur sind zahlreiche Fallberichte dokumentiert, die die
Wirksamkeit der Homöopathie in akuten, chronischen und chronisch-rezidivierenden
Erkrankungen an Menschen und Tieren belegen.
Viele Fallberichte belegen anhand von Erstreaktionen, Hering’scher Regel, Vikarianz- und
Ausleitungsphänomenen regulatorische Therapieverläufe, die für die Homöopathie
charakteristisch sind.
Die Homöopathie ist auch in ernsten und lebensbedrohlichen Krankheitszuständen bewährt.
Der Intensivmediziner am Wiener AKH Prof. Michael Frass und der Notarzt Martin Bündner
haben 2007 anhand von 145 klinisch kontrollierten Fallberichten dokumentiert, dass die
Homöopathie auch bei akut lebensbedrohlichen und scheinbar ausweglosen Fällen als
Begleittherapie oder alleinige Behandlung rasche Therapieerfolge bewirkt.
(Frass, Bündner 2007)
Siehe Anhang: Homöopathie in der Intensiv- und Notfallsmedizin (Rezension)
Man kann daher zusammenfassen:
10. Die Homöopathie ist eine evidenzbasierte Medizin.
11. Die Evidenz der Homöopathie ist für alle 3 Quellen der EbM belegt:
Forschung, klinische Erfahrung und Patientenwerte.
12. Die Homöopathie ist eine wissenschaftliche Medizin.
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Seite 19 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
Experimentelle Studien
Righetti 1988 „Wirkungsnachweis homöopathischer Mittel im
Reagenzglas muss einwandfrei erbracht gelten.“
Harisch,
Kretschmer 1990 „Biochemische Nachweisverfahren sind geeignet,
Effekte kleinster Dosen auf der Ebene des
Zellstoffwechsels nachzuweisen.“
Witt et al 2007 67 in-vitro-Experimente
„Auch Experimente mit hohem methodischem
Standard können die Wirkung homöopathischer
Hochpotenzen nachweisen.“
Hunderte experimentelle Studien belegen an Tier- und Pflanzenmodellen, Zellen und zellfreien
Systemen, dass die Wirkungen homöopathischer Arzneimittel in-vitro nachweisbar sind.
Righetti 1988
Marco Righetti hat den Forschungsstand der Homöopathie 1988 dokumentiert. Auf Grundlage
zahlreicher in-vitro-Studien (z.B. an Basophilen, Makrophagen), Studien an isolierten Organen,
botanischen, tierexperimentellen und physikalischen Studien kam er zu dem Ergebnis, dass
der „Wirkungsnachweis homöopathischer Mittel im Reagenzglas als einwandfrei erbracht
gelten muss.“ (Righetti 1988)
Harisch, Kretschmer 1990
Am Institut für Physiologische Chemie der Tierärztlichen Hochschule Hannover untersuchte
Professor Günther Harisch die Wirkungen verschiedener homöopathischer Arzneimittel in den
Potenzgraden D4-D1000 an in-vitro-Modellen an Ratten. Die Experimente zeigten anhand der
Histaminfreisetzung aus Peritonealmastzellen sowie zahlreichen enzymatischen Messwerten
(Mitochondrien, Mikrosomen, Zytosol), dass „biochemische Nachweisverfahren geeignet sind,
Effekte kleinster Dosen auf der Ebene des Zellstoffwechsels nachzuweisen.“
(Harisch, Kretschmer 1990)
Witt 2007
Am Institut für Sozialmedizin der Charité Universitätsmedizin Berlin hat Professor Claudia Witt
ein Systematisches Review über 67 in-vitro-Studien erstellt. 73% der untersuchten Arbeiten an
Granulozyten, Lymphozyten, Neutrophilen, Erythrozyten und nicht-zellulären Modellen zeigten
positive Ergebnisse auch in Verdünnungen jenseits der Loschmidt’schen Zahl. Die Autorin
fasste daher zusammen, dass auch Experimente mit hohem methodischem Standard die
Wirkung homöopathischer Hochpotenzen nachweisen. (Witt 2007)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 20 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
Klinische Studien
Frass 2005 Signifikant längere Überlebensrate
70 kritischer Sepsispatienten
C200 vs. Placebo
Faculty of Homeopathy
2010 1950-2009:
63 positive RCTs (Human)
13 positive RCTs / Outcome (Veterinär)
British Homeopathic
Association 2010 8 Systematische Reviews, 60 RCTs,
20 nicht randomisierte Studien:
Evidenz 53 klinischer Indikationsgebiete
Prof. Michael Frass führte an einer Intensivstation am AKH eine randomisierte, doppelblinde,
placebokontrollierte Studie an 70 kritischen Sepsispatienten durch. Die Gabe von 5 Globuli
C200 in 12-Stundenintervallen zusätzlich zur intensivmedizinischen Therapie führte zu einer
signifikanten Verbesserung der Langzeitüberlebensrate im Vergleich zu Placebo.
(Frass 2005)
Im Zeitraum 1950 - 2009 wurden 142 randomisierte klinische Studien, 8 Meta-Analysen und
Systematische Reviews über klinische Studien sowie mehrere klinische Outcomes-Studien,
randomisierte veterinärmedizinische Studien und viele nicht randomisierte Studien an
Menschen und Tieren durchgeführt.
Obwohl die Designs von randomisierten klinischen Studien (RCTs) und Meta-Analysen für die
Untersuchung der Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel aus methodischen Gründen
oftmals nicht passend ist, haben 63 RCTs und die Daten von 7 Meta-Analysen die Wirksamkeit
der Homöopathie über Placeboniveau nachgewiesen. Nur 11 RCTs und 1 Meta-Analyse sind
zu negativen Ergebnissen gelangt. Die übrigen Arbeiten haben aus methodischen Gründen
keine eindeutigen Ergebnisse erbracht.
Die Arbeiten haben insgesamt über 80 verschiedene klinische Anwendungsgebiete untersucht.
Dabei konnte die Evidenz in 53 Indikationen durch mindestens ein Systematisches Review,
eine randomisierte klinische Studie oder eine nicht-randomisierte Studie belegt werden.
In der Veterinärmedizin ist die Evidenz in 10 Indikationsbereichen belegt. 8 RCTs belegen die
Wirksamkeit der Homöopathie in den Indikationen Unfruchtbarkeit (Kühe), Mastitis (Kühe),
Infektionskrankheiten (Schweine), Salmonellenbefall (Küken), neonataler Gewichtsverlust
(Schweine) und Helminthiasis (Schafe). Outcomes-Studien haben in den weiteren Indikationen
Zwingerhusten (Hunde), Epilepsie (Hunde), Morbus Cushing (Hunde, Pferde) und Totgeburten
(Schweine) positive Ergebnisse gezeigt.
(Zahlenangaben am 25.4.2010 aktualisiert)
(European Committee for Homeopathy 2010)
(Faculty of Homeopathy 2010)
(British Homeopathic Association 2010)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 21 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
Meta-Analysen & Reviews
Kleijnen 1991 105 Studien: 77% positive Ergebnisse
Boissel 1996 15 hochqualifizierte Studien: “It is evident that
homeopathy is more efficient than placebo.“
Linde 1997 89 Studien: “Not possible that the clinical effects
of homeopathy are due completely to placebo.“
Linde 1998 32 Studien: „Individualised homeopathy is more
efficient than a placebo.”
Cucherat 2000 15 Studien (Boissel): positive Ergebnisse
Im Zeitraum 1991 - 2005 wurden 8 Meta-Analysen und Systematische Reviews über klinische
Studien an Menschen durchgeführt. Dabei haben 6 Meta-Analysen und die post-publication
data der ursprünglich negativ interpretierten Meta-Analyse von Shang 2005 die Wirksamkeit
der Homöopathie gegenüber Placebo nachgewiesen.
● 6 Meta-Analysen mit positiven Ergebnissen
6 Meta-Analysen haben die Wirksamkeit der Homöopathie über Placeboniveau
nachgewiesen: Kleijnen 1991, Boissel 1996, Linde 1997, Linde 1998, Linde 1999,
Cucherat 2000.
● 1 Meta-Analyse mit positiven Ergebnissen nach Korrektur der statistischen Fehler
Shang et al. haben eine Meta-Analyse über 110 Homöopathie- und 110 konventionellen
Studien durchgeführt, die für beide Gruppen eine deutliche Wirksamkeit ergab.
Die Meta-Analyse wurde dann auf 8 homöopathische und 6 konventionelle Studien
eingeschränkt. Damit fanden die Autoren ein negatives Ergebnis für die Homöopathie.
(Shang 2005)
Die Meta-Analyse enthielt jedoch Bias (European Committee for Homeopathy 2008).
Re-Analysen ergaben, dass das negative Ergebnis durch die post-publication data nicht
gestützt wurde und die Studiendaten eine signifikante Wirkung über Placeboniveau
nachweisen (siehe Seite 22).
● 1 Meta-Analyse mit negativem Ergebnis
Ernst führte einen Review über 17 Reviews durch und fand keine klinische Evidenz für die
Wirksamkeit der Homöopathie. Allerdings kann ein Review über Reviews nur Aussagen
über die eingeschlossenen Reviews treffen und die in den Reviews eingeschlossenen
Studien nicht beurteilen.
(Ernst 2002)
(Faculty of Homeopathy 2010)
(European Committee for Homeopathy 2010)
(Liga Medicorum Homeopathica Internationalis 2009)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 22 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
„Egger-Studie“
Shang 2005
220 Studien (110 Homöopathie / 110 Schulmedizin):
Beide Gruppen zeigten deutliche Wirksamkeit!
14 Studien (8 Homöopathie / 6 Schulmedizin):
„Weak evidence for a specific effect of homeopathic
remedies, but strong evidence for the specific effect
of conventional interventions“.
Rutten 2008 „Shang’s post-publication data did not support the
conclusion that homeopathy is a placebo effect.“
Lüdtke 2008 „Homeopathy had a significant effect beyond placebo.“
Wie auf Seite 22 erwähnt, haben Shang et al. eine Meta-Analyse über 110 Homöopathie- und
110 konventionelle Studien durchgeführt, die für beide Gruppen eine deutliche Wirksamkeit
ergeben hat.
Die Meta-Analyse wurde danach auf 8 homöopathische und 6 konventionelle Studien
eingeschränkt. Damit fanden die Autoren ein negatives Ergebnis für die Homöopathie.
(Shang 2005)
Kritik an der Meta-Analyse
Die Meta-Analyse enthielt zahlreiche schwere statistische Mängel, sodass die Ergebnisse der
Autoren jeder Grundlage entbehren.
Die nachträgliche Reduktion der 220 eingeschlossenen Studien auf 14 Studien, deren Titel und
Auswahlkriterien nicht genannt wurden, hat dazu geführt, dass das Studienprotokoll gebrochen
wurde, die ursprüngliche Paarbildung der „gematchten“ homöopathischen und konventionellen
Studien verloren ging und 93% der eingeschlossenen Studien ausgeschlossen wurden!
Die Meta-Analyse enthielt weitere schwere statistische Mängel, die in der Fachliteratur
detailliert kritisiert wurden.
(SAHOP 2005)
(Heusser 2005)
(Walach et al. 2005)
(Dellmour 2006, Dellmour 2008a)
Zwei Re-Analysen der post-publication data ergaben, dass die Ergebnisse der Meta-Analyse
durch die Studiendaten nicht gestützt werden und nach Korrektur der statistischen Fehler eine
signifikante Wirkung der Homöopathie über Placeboniveau nachweisen.
(Lüdtke 2008)
(Rutten 2008)
(European Committee for Homeopathy 2008)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 23 von 38Evidenzbasierte Homöopathie
HTA Bericht 2006
107 wissenschaftliche Arbeiten aus 22 medizinischen Datenbanken
5 Reviews: deutlicher Beleg für die Wirksamkeit der Homöopathie
24 CTs (URTI/A): positive Ergebnisse
Zusammenfassung:
● ausreichende Belege für die präklinische (experimentelle)
Wirkung und klinische Wirksamkeit der Homöopathie
● Absolut und insbesondere im Vergleich zu konventionellen
Therapien eine sichere und kostengünstige Intervention.
Bornhöft, Matthiessen 2006
Der HTA-Bericht ist von der Schweizer Regierung im Rahmen des Programms zur Evaluation
der Komplementärmedizin (PEK) in Auftrag gegeben worden.
Der HTA-Bericht untersuchte die Art und Menge der wissenschaftlichen Publikationen, den
Stand der präklinischen Forschung, die Wirksamkeit auf Grundlage systematischer Reviews
und Meta-Analysen und die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Homöopathie.
Das HTA hat in einer Internetrecherche in 22 medizinischen Datenbanken 107 auswertbare
Titel gefunden. Darunter zeigten 20 von 22 Reviews einen Trend zugunsten der Homöopathie
und 5 Reviews einen deutlichen Beleg für die Wirksamkeit der Homöopathie.
Im Indikationsbereich URTI/A (upper respiration tract infections and allergic reactions) zeigten
24 von 29 Studien ein positives Ergebnis für die Homöopathie, wobei die placebokontrollierten
randomisierten Studien mit der höchsten Evidenzklasse bei 12 von 16 Studien positive
Ergebnisse fanden.
Der HTA-Bericht belegte, dass „die ärztliche Homöopathie bei sachgemäßer Anwendung arm
an Nebenwirkungen und bei Verwendung mittlerer und hoher Potenzen frei von toxischen
Wirkungen und unerwünschten Organwirkungen ist“ und fand wirtschaftliche Vorteile durch
Einsparung direkter und indirekter Kosten im Vergleich zur konventionellen Behandlung.
Ergebnisse des HTA: „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es ausreichend Belege
für die präklinische (experimentelle) Wirkung und klinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt
und dass sie absolut und insbesondere im Vergleich zu konventionellen Therapien eine sichere
und kostengünstige Intervention darstellt.“
(Bornhöft, Matthiessen 2006a)
Siehe Anhang: HTA Bericht Homöopathie (Rezension)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 24 von 38Argumentarium Homöopathie-Kritik
www.homoeopathie.at / Expertenforum
Homöopathie-Kritik Teile 1 - 3
Ähnlichkeitsprinzipien Teile 1 - 2
Wirksamkeit der Homöopathie nachgewiesen!
Elektromagnetische Felder und Homöopathie
Grundlagenforschung in der Homöopathie
Teil III:
Kampagnen gegen CAM und Homöopathie
Seit Erscheinen der Meta-Analyse im Lancet (Shang 2005), in der die positiven Ergebnisse für
die Homöopathie durch statistische Tricks ins Gegenteil verkehrt und die in der Meta-Analyse
angenommene Placebowirkung der Homöopathie fälschlicherweise „bestätigt“ wurde, finden in
den britischen Medien aggressive Kampagnen gegen die Komplementär- und Alternativmedizin
(CAM) und Homöopathie statt.
Auch in Österreich und anderen Ländern werden in den Medien und an den Universitäten
regelmäßig falsche Vorwürfe über die Homöopathie verbreitet:
●
●
●
●
●
Es gäbe keine Evidenz.
Es gäbe keine Wirknachweise.
Die Homöopathie wäre unwirksam.
Die Unwirksamkeit der Homöopathie wäre bewiesen.
Die Homöopathie sei unwissenschaftlich und eine Pseudo- oder Parawissenschaft.
Die Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin (ÖGHM) hat deshalb
2007 das Argumentarium Homöopathie-Kritik und
2008 die Wissenschaftsredaktion gegründet,
● in denen die falsche Homöopathie-Kritik in den Medien analysiert
und anhand der Fakten korrigiert wird
● die Wirkungs- und Wirksamkeitsnachweise der Homöopathie gesammelt
und im Überblick präsentiert werden.
Die Beiträge zum Thema „Homöopathie-Kritik“ werden in der Zeitschrift „Homöopathie in
Österreich“ veröffentlicht und können auf der Webseite der ÖGHM im „Expertenforum“
nachgelesen und heruntergeladen werden.
(Dellmour 2008 - 2010)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 25 von 38Kampagnen gegen Homöopathie
● Lancet 2005, 2007, 2010 ● BBC Health 2008
● Profil 2005 / 2007 ● Standard 2008
● Stiftung Warentest 2005 ● ARC - BBC 2009
● Times 2006 ● Freissmuth - Presse 2009
● ZDF 2007 ● Ernst, Singh - Ernst 2009
● Much 2007 ● Wikipedia 2009
● Nature 2007 ● Voices of Young Science 2009
● Freissmuth 2008 ● Campaign 10:23 2010
● Berger 2008 ● Science & Technology 2010
Dellmour HIÖ 2008 - 2009
Die Zeitschriften Lancet, Nature, Profil, Standard und Presse haben 2005 - 2010 besonders
einseitige Beiträge gegen die Homöopathie veröffentlicht.
BBC und Wikipedia zeichnen sich ebenfalls durch eine gezielt negative Berichterstattung zur
Homöopathie aus.
Professor Edzard Ernst, Lehrstuhlinhaber für Alternative Medizin in Exeter an der Peninsula
Medical School der Universities of Exeter and Plymouth wirft der Homöopathie in zahllosen
Publikationen „keine Evidenz“ und „Unwirksamkeit“ vor.
An den österreichischen Universitäten nehmen Professor Michael Freissmuth, Vorstand des
Institutes für Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien und Professor Ulrich
Berger, Volkswirtschaftler, Spieltheoretiker und Mathematiker an der Wirtschaftsuniversität in
Wien eine kritische Haltung gegenüber der Homöopathie ein.
Die Berichte, Analysen und Hintergrundinformationen zum Thema „Homöopathie-Kritik“ werden
in der Zeitschrift „Homöopathie in Österreich“ veröffentlicht und können auf der Webseite der
ÖGHM im „Expertenforum“ nachgelesen und heruntergeladen werden.
(Dellmour 2008 - 2010)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 26 von 38Kampagnen gegen Homöopathie
Methoden der Kritiker
● Zeitschriften mit hohem
Impactfaktor ● Argumente weitgehend
falsch
● Bestimmte Personen
und Gruppen ● Argumente marktwirtschaftlich
orientiert
● Konzertierte Aktionen
und Kampagnen ● Verdrängungswettbewerb
Pharmamarkt
● Perfekte, professionelle
PR-Arbeit ● Weltanschauliche
Gründe
Die Medienkampagnen gegen die Homöopathie sind in der Regel keine Einzelaktionen,
sondern professionelle PR-Kampagnen, die ein bestimmtes Muster aufweisen:
● Medien mit hohem Impactfaktor
Medizinische Fachzeitschriften oder populäre öffentliche Medien
● Bestimmte Personen und Gruppen
Es sind einige wenige Personen (v.a. Prof. Ernst) und Arbeiten (Shang 2005),
die von Kritikern immer wieder zitiert werden.
Die Medienkampagnen stehen in Zusammenhang mit „Skeptiker“-Organisationen.
(siehe unten)
● Konzertierte Aktionen und Kampagnen
Es fällt auf, dass die Aktionen und Kampagnen in den Medien keine Einzelaktionen sind,
sondern professionell organisierte PR-Kampagnen.
● Perfekte, professionelle PR-Arbeit
Die Medienkampagnen in UK sind perfekte, professionelle und teure PR-Arbeit,
wie sie aus der Wirtschaft bekannt sind.
● Argumente sind weitgehend falsch
Die in den Kampagnen vorgebrachten Argumente sind weitgehend falsch.
(siehe Seite 28)
● Argumente sind marktwirtschaftlich orientiert
Die Argumente sind eindeutig marktwirtschaftlich orientiert.
(siehe Seite 29)
● Verdrängungswettbewerb am Pharmamarkt
Hintergrund der Kampagnen ist der Verdrängungswettbewerb am Pharma- und
Gesundheitsmarkt (siehe Seite 29).
● Weltanschauliche Gründe
Ein weiterer Hintergrund sind nationale und internationale „Skeptiker“-Organisationen,
die ein streng naturwissenschaftliches Weltbild vertreten.
(Dellmour 2009c)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 27 von 38Kampagnen gegen Homöopathie
Tricks der Kritiker
● Evidenz ≠ Literatur
● Evidenz ≠ Doppelblindstudien
● Evidenz ≠ Wirksamkeit
● Wirknachweise ≠ Doppelblindstudien
● Wissenschaft ≠ Naturwissenschaft (Popper)
● Wirkmechanismus implausibel
● Dogmatik
Die in den Kampagnen vorgebrachten Argumente sind weitgehend falsch.
Die Vorwürfe enthalten häufig folgende Fehler:
● Evidenz entspricht nicht der vorhandenen Literatur
Die „fehlende Evidenz“ beruht meist auf einer selektiv negativen Literaturauswahl.
● Evidenz wird auf randomisierte klinische Studien beschränkt
Manche Kritiker anerkennen „Evidenz“ nur in Form von Doppelblindstudien.
Dabei bleibt die Evidenz durch klinische Erfahrung und Patientenwerte unberücksichtigt.
● Evidenz wird mit Wirksamkeit verwechselt
Ein häufiger Fehler ist es, „fehlende Evidenz“ aufgrund des Fehlens von RCTs
mit „fehlender Wirksamkeit“ oder „Unwirksamkeit“ gleichzusetzen.
● Wirknachweise werden auf Doppelblindstudien beschränkt
Dabei bleiben die Wirknachweise durch offene Studien, Outcomes-Studien
und Fallberichte unberücksichtigt.
● Wissenschaft wird mit Naturwissenschaft gleichgesetzt
Homöopathie und Naturwissenschaft haben unterschiedliche Denkrahmen.
Daher kann die Homöopathie nicht nach den Kriterien der Naturwissenschaft
(Popper) bewertet werden.
● Wirkmechanismus sei implausibel
Ein wesentlicher Teil der Homöopathie-Kritik resultiert daraus, dass die Wirkungen und
der Wirkmechanismus der Homöopathie aufgrund der hohen Verdünnungen „implausibel“
erscheinen.
Dabei bleibt unberücksichtigt, dass es neben den pharmakologischen Wirkmechanismen
auch nicht-molekulare Wirkmechanismen (z.B. Information) gibt.
● Dogmatik
Manche Kritiker weisen durch ihren dogmatischen Stil und die persönliche Diffamierung
von homöopathischen Ärzten („blame culture“) darauf hin, dass sie nicht an einer fairen
Wissenschaftsdiskussion interessiert sind, sondern ihre persönlichen Standpunkte und
Weltbilder verteidigen.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 28 von 38Kampagnen gegen Homöopathie
Hintergründe
So I have come to the conclusion that big pharma is scared,
and I would argue that the current witch hunt
to weed out allegedly non-evidence based practices
is the consequence of twin developments.
On the one hand the favour CAM has found with the public,
and on the other the increasing pressure that the
pharmaceutical companies have come under.
So big pharma is doing the only sensible thing
it can by attacking where it knows its enemy is weakest:
for its lack of data.
Walach 2009
Professor Harald Walach, Research Professor in Psychology an der University of Northampton
and School of Social Sciences & Samueli Institute for Information Biology wies darauf hin, dass
die Kampagnen gegen die Komplementärmedizin gerade zu der Zeit begannen, als die „Flagg-
schiffmedikationen der konventionellen Pharmabranche in ihrer Glaubwürdigkeit bröckeln“.
Der „Gegenwind“, den die Komplementärmedizin in den letzen Jahren erfährt, weist darauf hin,
dass die Komplementärmedizin von der Pharmabranche als möglicher Wirtschaftsfaktor und
ernsthafter Gegner wahrgenommen wird.
(Walach 2008)
Walach wies darauf hin, dass die Pharmabranche in den vergangenen Jahren durch eine
Reihe von Nebenwirkungsskandalen unter Druck gekommen ist: es gelingt kaum mehr,
Blockbuster-Medikamente auf den Markt zu bringen und es mussten einige Medikamente
aufgrund von Nebenwirkungen mit hohen Kosten und Imageverlust wieder vom Markt
genommen werden.
Dem gegenüber ist die Öffentlichkeit immer mehr an Komplementärmedizin interessiert, die bei
chronischen Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen wirksame Hilfen bieten kann.
Walach kommt daher zu dem Schluss, dass die Pharmaindustrie Angst bekommen hat und die
Komplementärmedizin – die auch als „Gegenkultur“ wahrgenommen wird – dort attackiert, wo
sie am verletzlichsten ist: an ihrem Mangel an Daten.
(Walach 2009)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 29 von 38Kampagnen gegen Homöopathie
Hintergründe
I think a second conclusion is inescapable:
that CAM as a movement and as a culture
should be proud and ashamed at the same time.
Proud, because little David has got big Goliath scared.
But at the same time ashamed that we have lost
so much valuable time through complacency
and narcissistic self-indulgence.
Walach 2009
Walach wies weiters darauf hin, dass die Komplementärmedizin sowohl „stolz“ als auch
beschämt sein muss:
● Stolz, weil der „David“ der Komplementärmedizin den „Goliath“ der Pharmariesen
in Angst versetzt hat.
● Beschämt, weil die Komplementärmedizin durch Selbstzufriedenheit und narzistische
Nachsichtigkeit so viel wertvolle Zeit verloren hat, in der die wissenschaftlichen Grundlagen
und die Evidenz der CAM hätten aufbereitet werden können.
(Walach 2009)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 30 von 38Zukunft der Homöopathie
Strategien
Be proud, not afraid,
fight back and don’t duck.
First they laugh at you.
Then they fight you.
Then you win.
Gandhi / Walach 2008 - 2009
Walach rät daher der Komplementärmedizin:
„Sei stolz, fürchte dich nicht, schlage zurück und verstecke dich nicht.“
(Walach 2009)
Walach zitierte in diesem Zusammenhang Mahatma Gandhi:
„Zuerst lachen sie über dich. Dann bekämpfen sie dich. Und dann gewinnst du.“
(Walach 2008)
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 31 von 38Zusammenfassung
1. Die homöopathische Medizin ist eine Wissenschaft.
2. Die Denkrahmen der Naturwissenschaft und Homöopathie
fokussieren auf unterschiedliche Ausschnitte der Wirklichkeit.
3. Die Homöopathie und Schulmedizin beruhen auf unterschiedlichen
wissenschaftlichen Grundlagen und haben unterschiedliche wissenschaftliche
Methoden entwickelt.
4. Die Homöopathie beruht auf eigenständigen wissenschaftlichen Grundlagen:
sensorisch-psychische Wahrnehmung der Symptome, deskriptive Erfassung der
Qualitäten dieser Symptome, ganzheitliche Erfassung von Krankheiten und
Arzneiwirkungen als qualitative Zustandsveränderungen und Vergleich dieser
Qualitäten durch das homöopathische Simileprinzip.
5. Der Wirkmechanismus der Homöopathie und des homöopathischen
Simileprinzipes kann auf Grundlage der Autoregulation als
neurophysiologischer Wirkmechanismus erklärt werden.
6. Das aktive Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel kann auf Grundlage
aller bisheriger Indizien als „Arzneiinformation“ erklärt werden.
7. Die Homöopathie ist eine Medizin.
8. Die Homöopathie beruht auf eigenständigen medizinischen Grundlagen:
Physiologie, Salutogenese, Autoregulation, Selbstheilung.
9. Die Homöopathie ist eine Methode der Komplementärmedizin
und Ganzheitsmedizin.
10. Die Homöopathie ist eine evidenzbasierte Medizin.
11. Die Evidenz der Homöopathie ist für alle 3 Quellen der EbM belegt:
Forschung, klinische Erfahrung und Patientenwerte.
12. Die Homöopathie ist eine wissenschaftliche Medizin.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 32 von 38HTA Bericht Homöopathie (Rezension)
Bornhöft G., Matthiessen P.F. (Hrsg.): Homöopathie in der Krankenversorgung –
Wirksamkeit, Nutzen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Ein HTA-Bericht zur Homöopathie im Rahmen des Programms Evaluation
Komplementärmedizin in der Schweiz. VAS – Verlag für Akademische Schriften,
Frankfurt 2006. 343 Seiten, ISBN 978-3-88864-419-1, € 24,80.
Mit der Publikation von Gudrun Bornhöft und Prof. Peter F. Matthiessen liegt erstmals der
vollständige HTA-Bericht zur Homöopathie vor, den die Schweizer Regierung im Rahmen des
Programms zur Evaluation der Komplementärmedizin (PEK) in Auftrag gegeben hatte. Ein
HTA-Bericht (Health Technology Assessment) ist die höchste Stufe der Evidence Based
Medicine zur Beurteilung der Wirksamkeit, Sicherheit und Kosten einer medizinischen Therapie
und hat mehr Aussagekraft als Reviews und klinische Studien.
Damit wurde das bisher umfassendste Grundlagenwerk zum Stand der wissenschaftlichen
Forschung in der Homöopathie veröffentlicht. Das Werk enthält eine profunde Einführung in die
Homöopathie, homöopathische Arzneimittel, den homöopathischen Krankheitsbegriff,
Indikationen und Grenzen der Homöopathie und gibt einen Überblick über die Studienlage und
die Problematik von randomisierten Studien, Bias und Meta-Analysen.
Ziele des HTA-Berichtes waren es, die Art und Menge der wissenschaftlichen Publikationen,
den Stand der präklinischen Forschung, die Wirksamkeit auf Grundlage systematischer
Reviews und Meta-Analysen und die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Homöopathie zu
erfassen.
Die methodische Vorgangsweise des HTA war eine Internetrecherche in 22 (!) medizinischen
Datenbanken und hat zu 107 auswertbaren Titeln geführt. Davon zeigten 20 von 22 Reviews
einen Trend zugunsten der Homöopathie und 5 Reviews einen deutlichen Beleg für die
Wirksamkeit der Homöopathie. In der Indikation URTI/A (upper respiration tract infections and
allergic reactions) zeigten 24 von 29 klinischen Studien ein positives Ergebnis, wovon die
placebokontrollierten randomisierten Studien mit der höchsten Evidenzklasse nach EBM bei 12
von 16 Studien ein positives Ergebnis fanden.
Das HTA belegt, dass „die ärztliche Homöopathie bei sachgemäßer Anwendung arm an
Nebenwirkungen und bei Verwendung mittlerer und hoher Potenzen frei von toxischen
Wirkungen und unerwünschten Organwirkungen ist“ und fand wirtschaftliche Vorteile durch
Einsparung direkter und indirekter Kosten im Vergleich zur konventionellen Behandlung.
Ergebnisse des HTA: „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es ausreichende Belege
für die präklinische (experimentelle) Wirkung und klinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt
und dass sie absolut und insbesondere im Vergleich zu konventionellen Therapien eine sichere
und kostengünstige Intervention darstellt.“
Friedrich Dellmour
Rezension erschienen in:
Homöopathie in Österreich HIOe 2008; 2: 42.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 33 von 38Homöopathie in der Intensiv- und Notfallsmedizin (Rezension)
M. Frass, M. Bündner (Hrsg.): Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin.
Mit einer Einleitung über Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin von Gerhard
Resch. Elsevier Urban & Fischer, München 2007. ISBN 978-3-437-57260-9. € 73.-
Michael Frass, Leiter der Spezialambulanz für Homöopathie bei malignen Erkrankungen und
langjähriger Leiter einer Intensivstation der Medizinischen Universität Wien am AKH und der
Tübinger Rettungs- und Notarzt Martin Bündner haben auf 660 Seiten und 1,62 kg ein inhaltlich
schwergewichtiges Standardwerk herausgebracht.
23 Autoren zeigen anhand von 145 Kasuistiken, dass die für ihre Wirksamkeit bei chronischen
Erkrankungen bekannte Homöopathie auch bei akut lebensbedrohlichen und scheinbar
ausweglosen Fällen als Begleittherapie oder alleinige Behandlung rasche Therapieerfolge
bewirkt. Gut aufbereitete Fallberichte über Sepsis, Meningokokken-Sepsis, Herpes-
Encephalitis, apoplektischen Insult, Subarachnoidalblutung, Schädel-Hirntrauma, Epilepsie,
psychotische Störungen, kardiovaskuläre Notfälle wie kardiogenen Schock, Myokardinfarkt und
hypertensive Krisen, Asthmaanfälle, allergische Reaktionen, akutes Abdomen, Pankreatitis,
Pyelonephritis,
Multiorganversagen,
Knollenblätterpilzvergiftung
u.a.
Intoxikationen,
Erfrierungen und Verbrennungen dokumentieren, dass klassische Homöopathie auch bei
kritisch Kranken und im wissenschaftlichen Umfeld der Intensiv- und Notfallmedizin einen
therapeutischen Stellenwert hat.
16 Kapitel enthalten Angaben zu Definition, Klinik, Diagnostik, konventioneller Therapie und
Sofortmaßnahmen in den wichtigsten klinischen Fachbereichen und geben praxisrelevante
Hinweise zur homöopathischen Behandlung, Repertorisation und Differenzierung der in Frage
kommenden Arzneimittel.
Frass und Bündner belegen die klinische Wirksamkeit der Homöopathie bei schweren
Erkrankungen und machen damit einen homöopathischen Wirkmechanismus plausibel. Im
klinischen Notfall und auf der Intensivstation sind die Organfunktionen dekompensiert oder
werden durch Maschinen aufrecht erhalten. Werden in diesen Zuständen dramatische
Verbesserungen der Symptomatik und des Allgemeinzustandes durch homöopathische
Arzneimittel wiederholt dokumentiert, die mit konventioneller Therapie nicht zu erwarten wären,
spricht dies für die Existenz eines neben den bekannten medizinischen und
pharmakologischen Mechanismen der Krankheitsentstehung und Therapie bestehenden,
weiteren medizinischen Wirkmechanismus. Dieser homöopathische Wirkmechanismus wird
durch hochverdünnte Arzneimittel nach den Gesetzmäßigkeiten des Simileprinzipes angeregt
und führt zu kräftigen und anhaltenden Wirkungen auf die physiologischen Funktionen der
Selbstheilung und Regeneration.
Friedrich Dellmour
Rezension erschienen in:
Homöopathie in Österreich HIOe 2009; 4: 19-25.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 34 von 38Anhang:
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Weitere Literatur beim Verfasser.
Dellmour: Wissenschaftlichkeit der Homöopathie 2010
Seite 38 von 38
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