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Author Topic: Kiene schwätzt  (Read 404 times)

Julian

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Kiene schwätzt
« on: August 31, 2020, 08:50:07 PM »

Für die üblichen Verdächtigen.  8)


Als Reaktion auf einen Artikel, der unglücklicherweise bei Medwatch.de gelandet ist,

Das vermeintliche Mistel-Wunder
Der Masterplan der Anthroposophie
https://medwatch.de/2019/12/03/das-vermeintliche-mistel-wunder-der-masterplan-der-anthroposophie/

rumort es im Gedärm der Anthropuuuhsöphen.  Und es ergießt sich eine gräßliche Brühe. Kiene konnte nicht an sich halten...

https://www.karger.com/Article/fullText/506391

[*quote*]
Complementary Medicine Research
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Das Gegenteil von Evidence-Based Journalism: Der MedWatch-Artikel zum “vermeintlichen Mistel-Wunder”
Kiene H.

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Schlüsselwörter: MisteltherapieAnthroposophische Medizin
Complement Med Res 2020;27:117–121
https://doi.org/10.1159/000506391

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The Opposite of Evidence-Based Journalism: The MedWatch Article on the “Alleged Mistletoe Miracle”
Keywords

Mistletoe therapy · Anthroposophic medicine ·

Kritische Recherchen in der Medizin – nach den Kriterien von Evidence-Based Journalism, wie es der MedWatch-Autor Christian Honey nennt [1] –sind lobenswert. Man muss dem Anspruch aber gewachsen sein. Was in dem MedWatch-Artikel über Misteltherapie und Anthroposophische Medizin publiziert ist [2], fällt allerdings unter die Rubrik des ahnungslosen kreativen Schreibens.

Der Artikel beginnt mit einem Knalleffekt: In Frankreich habe ein anthroposophischer Arzt eine Brust­krebspatientin mit Mistelinjektionen behandelt und ihr falsche Hoffnungen gemacht. Er habe versichert, es handle sich um eine wissenschaftlich anerkannte Krebsbehandlung. 28mal habe er in die Brust injiziert und trotz zusehends erfolgender Zustandsverschlechterung, trotz auftretender Entzündung und starker Schmerzzunahme die Behandlung weitergeführt. Die Patientin starb schließlich, und der Arzt erhielt ein zweijähriges Berufsverbot.

Der Fall war jedoch anders [3, 4]: Erstens war es kein anthroposophischer Arzt; zweitens hat er der Patientin nicht versichert, dass es sich um eine „wissenschaftlich anerkannte“ Krebsbehandlung handle; drittens hat er die Mistel auch nicht zur primären Krebsbehandlung injiziert, sondern primär zur Abmilderung der Nebenwirkungen einer Chemotherapie; viertens hat er nur wenige Male die Mistel injiziert, meist war es die Patientin selber; fünftens gab es unter der Mistelbehandlung nicht eine zusehends erfolgende Verschlechterung, sondern eine Besserung des Allgemeinzustands; sechstens war die Mistelbehandlung vor der “Entzündung” (einem Ulzerieren) der Brust und dem Auftreten der Schmerzen längst abgeschlossen gewesen, nämlich bereits ein dreiviertel Jahr.

Weswegen erhielt der Arzt das Berufsverbot? Wir kommen darauf zurück. Zunächst gehen wir zum eigentlichen Stein des Anstoßes, der wissenschaftlichen Forschung zu Misteltherapie und Anthroposophischer Medizin.

Journalismus, Publikationen und Wahrhaftigkeit

Zu Mistelextrakten schreibt der MedWatch-Autor, Christian Honey, mit großer Freisinnigkeit: “bis auf einen kurzen Hinweis, dass die Beeren der Pflanze Zellgifte enthalten, ist über den Wirkmechanismus der Produkte, die hier hergestellt werden, nichts publik geworden” [2].

Kundige Leser sind verblüfft. Honey hat wohl keinen einzigen der weit über tausend wissenschaftlichen Artikel zu Mistelextrakten je zur Hand gehabt.1 Es gibt eine Armada onkologisch relevanter Mistelinhaltstoffe: Mistellektine I, II und III, verschiedenste Viscotoxine, Oligo- und Polysacharide, lipophile Bestandteile, Triterpene, usw. Es gibt vor allem auch verschiedenste onkologische Wirkprinzipien dieser Inhaltsstoffe: Zytotoxizität, Apoptose-Induktion, Antiangiogenese, Reduktion der Motilität und Invasivität von Tumorzellen, DNA-Stabilisierung, Reduktion der Chromosomenschädigung und Verbesserung von DNA-Repair, Down-Regulierung von Tumorgenen und vielfältige Immunmodulation via Monozyten/Makrophagen, Granulozyten, natürliche Killerzellen, NK-mediierte Tumorzell-Lyse, usw.

Ins Reich der Fabel gehören auch die MedWatch-Aussagen zur klinischen Forschung: Es werden “groß angelegte, methodisch einwandfreie Studien zur Wirksamkeit der Misteltherapie von anthroposophischer Seite nicht verfolgt” [2]. Leicht kann man sich des Besseren belehren. Man besuche jene Quellen, die jedermann zugänglich sind: die Forschungsstrategie zur Anthroposophischen Medizin (sie ist Konsensus-basiert und veröffentlicht [5]) oder ganz einfach Medline und Studienregister. Das Ergebnis der Recherche lautet: Derartige Mistelstudien und Studien zu anderen anthroposophischen Therapieverfahren sind sehr wohl intendiert; sie sind auch publiziert; sie werden auch weiterhin aktuell durchgeführt (siehe
https://clinicaltrials.gov
und
https://www.drks.de/drks_web/
).

Die Studienlage zur Misteltherapie, schreibt Honey, sei “mehr als schwach” [2]. Es “zeigten vor allem die methodisch hochwertigen Studien keinen Effekt” [2]. – Wirklich? Zur Lektüre sei die Studie zum Pankreaskarzinom empfohlen, durchgeführt nach methodologischem state of the art, im Ergebnis mit statistisch signifikanter Steigerung der Überlebenszeit und Lebensqualität [6, 7]. Ursprünglich angelegt auf 474 Patienten, wurde diese Studie nach der protokollgemäßen Interimsauswertung bei 220 Patienten vom Independent Data Monitoring Committee der Studie terminiert: Wegen erwiesener Wirksamkeit der Mistelbehandlung war eine Weiterführung der nicht-mistelbehandelten Kontrollgruppe ethisch nicht mehr vertretbar [6]. (Ein Mitglied im Komitee war Volker Diehl, früherer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie [6].) Nach diversen Versuchen, gegen die Studie zu argumentieren, wurde im Deutschen Ärzteblatt klargestellt, dass die Einwände allesamt aus der Luft gegriffen waren [8]. Ja, in einem Review zur Publikation randomisierter Studien wurde ausgerechnet diese Mistelstudie als beispielhaft hervorgehoben [9].

Honeys Grundlage für sein Urteil zu den klinischen Mistelstudien ist das jüngst erschienene systematische Review, verantwortliche Autorin Jutta Hübner, ihrerseits im Beirat von MedWatch. Das Ergebnis dieses Reviews war negativ [10, 11]. “Die Reaktion”, so Honey, “ließ nicht lange auf sich warten”: Eine “Gruppe anthroposophischer Ärzte von den Kliniken Witten/Herdecke und der Klinik Havelhöhe” habe in einem Leserbrief geschrieben, “dass eine Handvoll Studien, die im Review besprochen wurden, ‘signifikante Überlebensvorteile’ gezeigt hätten.” Hübner habe geantwortet, “dass derartige Ergebnisse bei schlechter Studienqualität eben wenig wert seien” [2].

Das allerdings ist eine saloppe Verniedlichung und Verdrehung der Tatsachen. Der Leserbrief stammte von neun profilierten Wissenschaftlern, acht Professoren, in der Mehrzahl nicht aus den beiden Krankenhäusern. Vor allem war der Inhalt des Leserbriefs gänzlich anders: Aufgelistet war eine Serie von methodischen und technischen Fehlern des Reviews, und gefordert war, es gründlich zu korrigieren oder es zurückzuziehen [12]. Hübner jedoch verweigerte mit ausweichenden Argumenten die Korrektur [13]. – Es gab schon früher einen entsprechenden Fall: Frau Hübner publizierte 2008 in dem Buch Komplementäre Onkologie [14] eine Liste von Horror-Nebenwirkungen der Misteltherapie, die sie aus der Literatur übernommen hatte. Hübner wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass (nach Recherchen, die bereits veröffentlicht waren [15]) diese Horror-Nebenwirkungen eindeutig nicht aus Beobachtungen unter Misteltherapie stammten.2 Es waren Literatur-Artefakte, erzeugt durch schlechte Recherche-Arbeit [16]. Hübner aber verweigerte ausdrücklich die Korrektur, und sie publizierte in der Neuauflage 2012 erneut diese Horrorliste der nie beobachteten Mistelnebenwirkungen: “Bradykardie, Flüssigkeitsverluste, Delir, Diarrhö, Gastroenteritis, Halluzinationen, Hepatitis, Hypertension, Krampfanfälle, Myosis” [Hübner J: Komplementäre Onkologie. 2. Auflage. Schattauer Verlag Stuttgart, 2012]. Das ist allerdings nicht nur mangelnde Kenntnis, wie bei Honey, sondern wissentliche Verfälschung der Tatsachen.

Conflict of Interest?

Der MedWatch-Artikel richtet sich im Weiteren auf Harald Matthes, klinischer Direktor und Geschäftsführer des Klinikum Berlin-Havelhöhe. Seit 2012 ist er zusätzlich im Verwaltungsrat der Weleda AG, die das Mistelpräparat Iscador vertrieben hat, ehe die Iscador AG, der Hersteller von Iscador, nun auch den Iscador-Vertrieb übernommen hat. Auf Matthes’ Sitz im Weleda-Verwaltungsrat bezieht sich ein MedWatch-Vorwurf: Matthes habe in einer Publikation 2014 und in einer Publikation 2018 seinen Conflict of Interestnicht durchgängig offengelegt. – Wir überprüften den Vorwurf. Zunächst 2014: Matthes Mitgliedschaft im Weleda-­Verwaltungsrat war in fünf von sechs seiner Peer-­Review-Mistelpublikationen dieses Jahres angegeben, nur einmal nicht, als Matthes zum Projekt einer anderen Arbeitsgruppe lediglich die Daten beisteuerte. Offensichtlich handelt es sich also nicht um einen Verschleierungsversuch, sondern ein einmaliges Versehen. Sodann 2018 in PLoS One [17]: In dem Bericht über das Havelhöher Network Oncology waren alle finanziellen Sponsoren des Netzwerks genannt, einschließlich Iscador AG. Nicht angegeben war Matthes’ Mitgliedschaft im Weleda-Verwaltungsrat. Hätte sie angegeben sein müssen? Ja und Nein. Einerseits ja, denn es sollte auf 5 Jahre rückwirkend jeglicher Conflict of Interestbenannt werden. Andererseits übergab die Weleda AG ab 2015 den Iscador-Vertrieb an die Iscador AG, so dass die Interessensträgerschaft für den Conflict of Interestvon der Weleda AG zur Iscador AG überging, und dieser Iscador-AG-Conflictwar in PLoS One genannt, unter der Rubrik Funding.

Die Abenteuer der Methodologie

Wechseln wir zu den Hochebenen der methodologischen Phantasie: Dem Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie (IFAEMM) würde es, so Honey, für die Beurteilung der Wirksamkeit einer Behandlung ausreichen, “wenn ein behandelnder Arzt beim Vorher-Nachher-Vergleich eine Veränderung des Zustandes wahrnimmt” [2]. Honey souffliert: “Die so erhobenen Daten müssen dann nur noch gesammelt werden und von anthroposophischen Ärzten in akademische Artikel übersetzt werden” [2]. Die Tatsachenlage ist aber das genaue Gegenteil: Damit Ärzte nicht beim Beurteilen von Krankheitsverläufen allein auf billige Vorher-Nachher-Vergleiche angewiesen sind, wurden im IFAEMM die Kriterien des Einzelfall-Kausalerkennens analysiert und systematisiert und publiziert [18]. Hierdurch ist für die gesamte Medizin ein Zuwachs an Wissenschaftlichkeit entstanden, nämlich für das konkrete Beurteilen der Behandlungswirksamkeit am Einzelpatienten. (Im Übrigen befürwortet das IFAEMM eine Methodenvielfalt: Von IFAEMM-Mitarbeitern werden auch groß angelegte, randomisierte Studien zur Misteltherapie und anderen anthroposophischen Behandlungen auf den Weg gebracht bzw. durchgeführt, in Kooperation mit anderen Universitätskliniken.)

Überhaupt hat sich Honey mit Bezug auf die vom IFAEMM vertretene Methodologie der Einzelfallberichte in der Liga verirrt: IFAEMM-Mitarbeiter haben (und zwar gemeinsam mit prominentesten Vertretern der Evidenz-basierten Medizin wie Doug Altman, David Moher, Harold Sox und anderen) maßgeblich die CARE (CAseREport)-Guidelines für wissenschaftliche Publi­kationen von Einzelfällen mitentwickelt [19], eine der heute weltweit beachteten medizinisch-wissenschaft­lichen Publikationsrichtlinien [20]. Die Befolgung dieser Guidelines soll verhindern, dass irgendwelche Daten beliebig “in akademische Artikel übersetzt werden”; sie soll auch verhindern, dass, wie in MedWatch, ein selektierter Fall wie der des französischen Berufsverbots intransparent und inkorrekt präsentiert wird, einfach zur Stimmungsmache.

Wissenschaftliche Erklärungen – aber doch bitte nur streng orthodox!

Das Agieren im MedWatch-Artikel erfolgt auch noch anders. Es wird versucht, die Misteltherapie ins Lächerliche zu ziehen, indem rhetorisch – aber ohne Begriffsklärung – mit anthroposophischen Fachtermini jongliert wird, z.B. mit Ätherleib und Astralleib. Es sei deshalb hier eine kurze Erklärung nachgeliefert. Diese zwei Fachbegriffe, Ätherleib und Astralleib, füllen Leerstellen im Realitätsverständnis des heute dominieren­den naturwissenschaftlichen Denkstils [21]: Nach herrschendem naturwissenschaftlichem Paradigma [22] soll es ja, streng genommen, möglich sein, alle existierenden Strukturen und Phänomene, die größer sind als Atome, letztlich auf der Grundlage von elektromagnetischen Kräften und Gravitationskraft zu erklären: “Die makroskopischen Strukturen unserer Erfahrungswelt beruhen auf zwei Kräften, dem Elektromagnetismus und der Gravitation, und auf nicht mehr” [23]. – Diese Doktrin der ausschließlich physikalischen “Bedingung der vollständigen Begreiflichkeit der Natur” [24] wurde in den großen Berliner, Leipziger und Londoner Physiologieschulen des 19. Jahrhunderts dogmatisch festgesetzt (“... wir haben uns verschworen ...” [25]). Alle modernen Ausschmückungen dieses Fundaments wie Systemtheorien und die sogenannte Selbstorganisation sind lediglich Verschleierungen dieses Fundamentalbezugs, ändern ihn aber nicht. So bleibt ein grundsätzliches Erklärungsproblem gegenüber den biologischen Phänomenen der organismischen Gestaltbildung und den anthropologischen Phänomenen der menschlichen Bewusstseinsbildung. Nämlich: Es gibt kein Modell, das imstande ist, diese Phänomene auf der letztlichen Basis von Gravitation und elektromagnetischen Kräften zu erklären.

In diese wissenschaftliche Erklärungslücke fallen die anthroposophischen Konzeptionen von Ätherleib und Astralleib. Extrem verkürzt gesagt: Der Ätherleib ist nach anthroposophischer Auffassung das System organismischer Eigengesetzlichkeit, eine Kraftgestalt, die im Wechselbezug mit dem physischen Material die Gestalt des betreffenden Organismus bildet und erhält. Der Astralleib ist das System, das im Wechselbezug mit dem physischen Material und dem Ätherleib das Auftreten von Innerlichkeit und Bewusstsein hervorbringt. Durch diese beiden Grundkonzeptionen öffnen sich gedankliche Fenster zu noch weiteren entsprechenden Kon­zeptionen, speziell auch bezüglich Krebsbildung und Misteltherapie (Hierzu gibt es eine Propädeutik auch in nicht-anthroposophischer Terminologie [26]). Dieses Überschreiten der dogmatisch engen Erklärungsmodalitäten der heutigen Naturwissenschaft ist weder illegitim noch irrational [27], im Gegenteil.

Der MedWatch-Artikel allerdings proklamiert einen Conflict of Interest: Es müsse, wer anthroposophische Erklärungsgesichtspunkte ernsthaft in Erwägung zieht, dies beim Publizieren zur Misteltherapie ausdrücklich angeben. Nun denn. Dann muss aber auch jeder andere Autor, zum Beispiel Honey oder Hübner, ebenfalls einen Conflict of Interest angeben, sinngemäß folgenden Vermerk: “Achtung, ich der Autor, halte die Konzeption der Misteltherapie und die zugrundeliegenden Begrifflichkeiten der Anthroposophischen Medizin a priori für Unsinn. Alles, was ich hierüber schreibe, geschieht unter diesen Vorzeichen.”

Die Finanzen

Honey suggeriert die Existenz eines Schattenreiches: Wissenschaftler, verschiedene Arzneimittelfirmen und Stiftungen seien verstrickt in “finanzielle Verflechtungen zwischen anthroposophisch-medizinischer Forschung und Anthroposophie-Lobby.” – Tatsache aber ist, dass weltweit Arzneimittelstudien von der Arzneimittelindustrie finanziert werden. Anders ist solche Forschung in größerem Stile gar nicht möglich. Es gibt nicht genug öffentliche Forschungsgelder. Tatsache ist ebenso, dass Stiftungsgelder weltweit für medizinische Forschung eingesetzt werden, und auch das ist nicht unethisch. Im Gegenteil, Stiftungen leisten hoch legitime Förderungen, zusätzlich zu öffentlichen bzw. staatlichen Geldern.

Besonders kritisch sieht Honey die Software-AG-Stiftung, denn sie unterstützt Forschung zur Anthroposophischen Medizin. Die Software-AG-Stiftung hat aber keine Verbindung zu medizinischen Herstellern. Doch immerhin: Sie verfolge einen sinisteren Plan, einen “Masterplan”, wie Honey bei Helmut Zander gelesen hat. In der Tat fördert die Software-AG-Stiftung akademische Positionen (was allerdings nichts Ungewöhnliches ist, auch die zitierte Jutta Hübner hält eine Stiftungsprofessur). Und was den sogenannten “Masterplan” betrifft, so war einiges bereits in den Quellen, auf die Honey sich bezieht, durcheinandergebracht worden. Es gab zwar einen Plan dieses Namens, aber er war nicht auf die Förderung von Professuren bezogen, sondern war lediglich der Versuch der betreffenden Wissenschaftler, ein abgestimmtes Programm ihrer Forschungsprojekte zu entwerfen.

Der Fall aus Frankreich

Zurück zu dem Fall des französischen Arztes, der ein zweijähriges Berufsverbot erhielt. Was war vorgefallen? Eine Patientin mit großem, metastasiertem Mammakarzinom und ungünstiger Prognose vertrug die aggressive Chemotherapie extrem schlecht und suchte Hilfe bei homöopathisch arbeitenden Ärzten. Wegen der Chemo-Nebenwirkungen (Schleimhautentzündungen, Bindehautentzündung, Durchfall, diffuse Schmerzen, Hautrötungen) verweigerte sie den Termin des sechsten Chemotherapie-Zyklus und wollte überhaupt den Onkologen nicht wiedersehen. Einer der homöopathischen Ärzte, der Beklagte, verschrieb unter anderem auch Misteltherapie, zur Abmilderung der Chemotherapie-Nebenwirkungen. Hiernach hatte die Patientin einen guten All­gemeinzustand. Ein dreiviertel Jahr nach Abschluss der Mistelbehandlung kam es zu neuerlichem Erkrankungsprogress, dann zu erneuter Chemotherapie und ein Jahr später verstarb die Patientin.

Das ärztliche Gutachten betonte, dass der Progress nicht Mistel-bedingt war, es war der natürliche Verlauf der Erkrankung. Die Patientin habe gewusst, dass sie ein Risiko eingehe, indem sie die Chemo und die danach geplante Operation ablehnte. Laut Gutachten hätte eine früher angepasste onkologische Behandlung die Prognose wohl nicht wesentlich verbessert. Der Arzt selber betonte, dass er die Patientin bei jeder Konsultation aufgefordert hatte, wieder mit den behandelnden Onkologen Kontakt aufzunehmen. Aber dem Arzt war die Beweislast hierfür auferlegt, zumal das Gericht davon ausging, dass die Mistelinjektionen, weil sie tumornahe erfolgten, von der Patientin als spezifische Tumorbehandlungen hatten missverstanden werden können, aber hierfür keine wissenschaftliche Anerkennung hatten. Ausschlaggebend war zuletzt, dass der Arzt keinen schriftlichen Beleg dafür vorweisen konnte, dass er die Patientin wiederholt zur Kontaktnahme mit den Onkologen aufgefordert habe. Diese Dokumentation fehlte, als zuletzt die Patientin und ihre Familie ermuntert wurden, wohl im Zuge der französischen Homöopathie-Debatte, gegen den Arzt zu klagen.

Was sagt der Fall über die Misteltherapie? Nichts, jedenfalls nichts Negatives. In der anthroposophischen Medizin wird ohnehin nicht der Anspruch erhoben, eine Mistelbehandlung könne eine effektive Chemotherapie ersetzen. Und ansonsten schreibt mittlerweile sogar das Onko-Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft, dass die Misteltherapie bei Krebspatienten zur Verbesserung der Lebensqualität und wohl insbesondere auch zur besseren Verträglichkeit der Chemotherapie beitragen könne [28]. Für die Öffentlichkeit aber wurde jener französische Fall zum Mistelskandal stilisiert, und so hatte der MedWatch-Artikel seinen reißerischen Aufhänger.

Statement of Ethics

The article complies with internationally accepted standards for research practice and reporting.

Disclosure Statement

The author has broadly researched in the area of mistletoe therapy and anthroposophic medicine which was supported by non-industrial foundations. There exists no financial conflict of interest.

Footnotes

1
Eine PubMed/Medline-Recherche zu viscum album OR mistletoe ergibt 1’763 Literaturstellen (Zugriff 10. Januar 2010).

2
Briefwechsel Kiene-Hübner.

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Author Contacts

Dr. med. Helmut Kiene

Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie

An-Institut der Universität Witten/Herdecke

Zechenweg 6, DE–79111 Freiburg (Germany)

helmut.kiene@ifaemm.de
Article / Publication Details

Received: January 23, 2020
Accepted: February 06, 2020
Published online: March 24, 2020
Issue release date: April 2020

Number of Print Pages: 5
Number of Figures: 0
Number of Tables: 0

ISSN: 2504-2092 (Print)
eISSN: 2504-2106 (Online)


2020, Vol.27, No. 2
April 2020

Karger International: COM | DE | CN
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Re: Kiene schwätzt
« Reply #1 on: August 31, 2020, 09:18:30 PM »

Ach, es gelüstet mich danach. Ich kann es mir nicht verkneifen. Ich fange einfach mal an.  ;D


https://www.karger.com/Article/fullText/506391

[*quote*]
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[*/quote*]

Okay, okay, der Helmut Kiene hat etwas geschrieben und er hat einen Verlag gefunden, wo er sein Machwerk unterbringen kann. Ein Tusch auf die hohe Kunst der Schwarzen Kunst. Es gab übrigens mal "Sankt-Pauli-Nachrichten". Auch die wurden zur Verbreitung seltsamer Ideen benutzt. Wohl weniger von Kiene, aber die "Sankt-Pauli-Nachrichten" waren berühmt. Kiene wird wohl eher traurige Berühmtheit erreichen...


[*quote*]
The Opposite of Evidence-Based Journalism: The MedWatch Article on the “Alleged Mistletoe Miracle”
Keywords

Mistletoe therapy · Anthroposophic medicine ·
[*/quote*]

Jetzt haben wir wenigstens eine internationale Überschrift. Ändert die etwas? Nein.


[*quote*]
Kritische Recherchen in der Medizin – nach den Kriterien von Evidence-Based Journalism, wie es der MedWatch-Autor Christian Honey nennt [1] –sind lobenswert. Man muss dem Anspruch aber gewachsen sein.
[*/quote*]

Schon im zweiten Satz der erste Seitenhieb: Man muss dem Anspruch aber gewachsen sein.

Als rhetorischer Klugscheißer sollte Kiene aber doch bitte mindestens zwei Dinge beherrschen: zweitens Rhetorik und erstens WISSENSCHAFTLICHE FAKTEN!

Tut er aber nicht,. Beides nicht.


[*quote*]
Was in dem MedWatch-Artikel über Misteltherapie und Anthroposophische Medizin publiziert ist [2], fällt allerdings unter die Rubrik des ahnungslosen kreativen Schreibens.
[*/quote*]

Das ist aber böse. Und dann gleich so mit der Tür ins Haus fallen. Richtig ausfallend ist das.

"Rubrik des ahnungslosen kreativen Schreibens." Das ist jetzt natürlich blöd, daß ein Anthroposoph (ausgerechnet ein Anthroposoph!)  von "ahnungslosem kreativen Schreibens" faselt. Ich hätte da nämlich Textpassagen (immer gut, wenn man freundliche Menschen hat, die Einem solche Fundstücke zukommen lassen), die sollte man sich in voller Länge (nein, lieber nicht, ich kann davor nur warnen!) zu Bildschirm führen. Autor des Schwachsinns zum Überquadrat ist Rudolf Steiner, jener Psychopath, auf den sich die Anthroposophen berufen.


H. Zander kommentiert:

[*quote*]
Anthroposophische Medizin
Steiner, Gesamtausgabe, Dornach, 1982, zitiert nach: H. Zander, Anthroposophie in
Deutschland, Göttingen 2008, S. 1469
...“(nicht) weil die Statistik festgestellt hat: in so und so vielen
Fällen wirkt es nützlich –, sondern aus dem Durchschauen
des Menschen und der Natur weiß man, wie man ganz
exakt im einzelnen Falle die Natur Vorgang in einem
Naturprodukt zum Heilfaktor umgestalten kann“
[*/quote*]

RUDOLF STEINER IN SEINEM WAHNE:

http://fvn-rs.net/index.php?option=com_content&view=article&id=3287:siebenter-vortrag-arnheim-17-juli-1924&catid=214:ga-319-anthroposophische-menschenerkenntnis-und&Itemid=15
[*quote*]
So kann man über das bloße Probieren und Experimentieren, ob irgendein Stoff oder Präparat hilft, hinauskommen. Man durchschaut den menschlichen Organismus nach den Gleichgewichtsverhältnissen seiner Organe; man durchschaut die Natur nach den aufbauenden und den abbauenden Kräften, und man macht nun die Heilkunst zu
#SE319-158
etwas, was man durchschaut, wo man nicht nur ein Heilmittel des­halb anwendet, weil die Statistik festgestellt hat: in so und so vielen Fällen wirkt es nützlich - sondern aus dem Durchschauen des Men­schen und der Natur weiß man, wie man ganz exakt im einzelnen Falle den Naturvorgang in einem Naturprodukt zum Heilfaktor umge­stalten kann, das heißt für das menschliche Organ in bezug auf auf­bauende und abbauende Kräfte.
[*/quote*]


H. Zander kommentiert:

[*quote*]
Anthroposophische Medizin
Steiner, Gesamtausgabe, Dornach, 1982, zitiert nach: H. Zander, Anthroposophie in Deutschland,
Göttingen 2008, S. 1470
Steiners Begründung für die Mistel: sie (wirke) aufgrund ihrer
„Herkunft aus einer alten, weniger „verdichten“ Erdenphase
Verhärtungen löse und so gegen Krebs ...“
[*/quote*]

RUDOLF STEINER IN SEINEM WAHNE:

fvn-archiv.net/PDF/GA/GA100.pdf

[*quote*]
Dieses Monddasein werden wir vielleicht noch besser verstehen,
wenn wir noch etwas hinzu erwähnen. Ein Reich von Pflanzenminera-
lien hatten wir, von Tierpflanzen, die aus dem Pflanzenmineralboden
herauswuchsen, und dann Tiermenschen, die sich darauf herumbeweg-
ten. Auf jeder Stufe gibt es aber nun solche Wesen, die zurückbleiben;
nennen Sie es meinetwegen sitzenbleiben. Nicht nur in der Schule, son-
dern auch in der großen Entwickelung gibt es so etwas wie ein Sitzen-
bleiben, wo ein Schüler noch einmal dieselbe Klasse durchmachen muß.
Solche Sitzengebliebenen erscheinen in ganz merkwürdigen Verhält-
nissen in den späteren Entwickelungsstadien. Wir haben die sitzen-
gebliebenen Nachzügler der Tierpflanzen in den Parasiten, zum Bei-
spiel in der Mistel. Sie kann deshalb nicht in mineralischem Boden
wachsen, weil sie gewohnt war, im Pflanzenmineralboden zu wachsen.
Sie ist ein Zeugnis für das, was so etwas wie einen sitzengebliebenen
Schüler darstellt; nur geht es den Wesen, die in der Weltentwickelung
zurückbleiben, noch viel schlimmer. Das hat wiederum die Mythe
gerade in den nördlichen Gegenden zum Ausdruck gebracht. Sie kennen
in der nordischen Mythe die Erzählung von Baidur und seinem Tod
durch Loki.
Einst trieben die Götter Lustbarkeiten im Asenheim, und sie warfen
im Himmel spielend herum mit den verschiedensten Gegenständen.
Aber vorher hatte Baidur Träume, die auf seinen baldigen Untergang
hindeuteten; deshalb waren die Götter ängstlich, daß sie ihn verlieren
könnten. Die Göttermutter hatte darauf allen Wesen Eide abgenom-
men, daß sie nie Baidur verletzen würden; denn die Götter hatten sich
den Spaß gemacht, mit allen möglichen Dingen nach Baidur zu werfen.
Loki, welcher der Gegner der Götter war, hatte erfahren, daß einem
Wesen, das man für unschädlich hielt, dieser Eid nicht abgenommen
war, der Mistel, die fern irgendwo verborgen war. Da verschaffte er
sich die Mistel und gab sie dem blinden Gotte Hödur, der damit nach
Baidur warf; die Mistel verwundete Baidur, da ihr der Eid nicht ab-
genommen war, und so starb Baidur. - Es soll in dieser Mythe angedeu-
tet werden, daß dasjenige, was auf der Erde unverletzlich ist, durch
nichts geschädigt werden kann als allein durch das, was als nun Schlech-
tes von einem andern Dasein zurückgeblieben ist. In der Mistel wurde

1 1Q
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 100
Seite: 119

etwas empfunden, was aus einem früheren Dasein in das jetzige herein-
gebracht worden ist. Alle die Wesen, die heute auf der Erde sind, haben
ein Verhältnis zu Baidur. Auf dem Monde war es anders; daher ist das
Wesen, das vom Monde zurückgeblieben ist, fähig, Baidur zu töten.
Auch sonst sind die verschiedenen Bräuche, die an die Mistel an-
knüpfen, daraus entstanden.
Dieses Mondendasein müssen wir noch nach einer andern, nach der
geistigen Seite hin betrachten. Seine Wesenheiten, die damals Menschen-
stufe hatten, müssen wir beschreiben als Wesen, die als unterstes Glied
den Ätherleib hatten, als zweites den Astralleib, dann das Ich, Geist-
selbst, Lebensgeist, Geistesmensch oder Atma, und dann hatten sie noch
den Heiligen Geist. Sie hatten nicht mehr das neunte Glied, das nur
noch den Sonnen-Feuergeistern eigen war. Den höchsten dieser Geister
des Mondes, die damals Menschenstufe hatten, nennt man in der christ-
lichen Esoterik den Heiligen Geist. So ist also die dreistufige Gott-
wesenheit in dem ursprünglichen Christentum in innerlichen Zusam-
menhang gebracht mit der Erdenentwickelung, und der Heilige Geist
ist der über dem Menschen stehende Geist, der ihn unmittelbar in-
spirieren kann.
So sehen Sie, daß die Geister des Mondes heute über dem Menschen
stehen. Man nennt sie auch «lunarischePitris», Mondväter, auch Geister
des Zwielichts. Die ganze Schar aber, die zum Heiligen Geist gehörte,
wird in der christlichen Esoterik die Schar der Engel genannt. Die
Engel sind nichts anderes als diejenigen Geister, die unmittelbar über
den Menschen stehen und die auf dem Monde ihr Menschendasein hatten.
Das Leben der Tiermenschen und der Pflanzentiere auf dem Monde
war anders als das Leben der Wesenheiten, die sich aus ihnen auf der
Erde entwickelt haben. Die Bewegung des Mondes, der ja schon von
der Sonne abgeschnürt war, war eine ganz andere als die Bewegung der
heutigen Erde um die Sonne. Jener Mond drehte sich um die Sonne so
herum, daß er ihr immer dieselbe Seite zuwendete, wie auch heute noch
der Mond der Erde, so daß also der Mond sich nur einmal um sich selbst
drehte, während er um die Sonne kreiste. Daher waren alle Wesenheiten
in ganz anderer Weise von dem Sonnendasein abhängig, als sie es heute
auf der Erde sind. Während der ganzen Umlaufzeit des Mondes um die
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 10 0
Seite: 12 0Sonne war es auf der einen Seite immer Tag, auf der andern eine Art
Nacht. Die Wesen, die damals schon ihren Ort verlassen konnten, wan-
derten in einer Art von Kreis um den Mond herum, so daß sie eine Zeit
hatten, in der sie unter den Einfluß des Mondes kamen. Die Zeit, in der
sie unter dem Einfluß der Sonne standen, war die Zeit, in der sie sich
fortpflanzten. Es gab schon damals eine Fortpflanzung. Bei den Mond-
menschen gab es noch nicht die Möglichkeit, daß sie durch Töne ihren
Schmerz, ihre Lust ausgedrückt hätten; was sie ausdrückten, hatte eine
mehr kosmische Bedeutung. Die Sonnenzeit war die Zeit der Brunst,
die aber, wenn sie durchlebt wurde, verknüpft war mit einem furcht-
baren Geschrei der Wesen, und das hat sich heute noch erhalten bei den
Tieren.
[*/quote*]

P. Heusser kommentiert:

[*quote*]
Anthroposophische Medizin
P. Heusser: Die wissenschaftlichen und weltanschaulichen Grundlagen der anthroposophisch
orientierten Medizin; in: W.F. Jungi, H.-J. Senn: Krebs und Alternativmedizin II, Heidelberg 1990
„Gesundheit und Krankheit sind nicjt das Ergebnis einer mechanischen
Sollwerteinstellung, sondern Ausdruck für ein jeweils differenziertes
Verhältnis zwischen physischer, lebendiger, seelischer und geistiger
Organisation des Menschen. Ein Gallenstein ist z.B. eine dem Leben
entfallene anorganischen Bildung. Etwas anderes ist das Karzinom, bei
dem das Emanzipierte belebt ist, wenn auch auf pathologische Weise,
und wo sich dieses Eigenleben dem Gesamtleben des Organismus
entzieht. Was die Naturwissenschaft materiell als Initiation und
Promotion etc. im Tumorgeschehen beobachtet, ist die Folge eines
Prozesses, an dem auch übermaterielles Geschehen, zunächst der
Ätherleib, beteiligt ist. Man beachte z.B., dass einige Onkoproteine
Regulatorfunktionen ausüben, die mit Wachstumsvorgängen im
Zusammenhang stehen.“
[*/quote*]

Das Buch ist mit der Gooogle-Suche auch bei books.google.com zu finden und ein Screenshot der Stelle ist möglich.

https://books.google.de/books?id=jAPNBgAAQBAJ&pg=PA37&lpg=PA37&dq=Gesundheit+und+Krankheit+sind+nicht+das+Ergebnis+einer+mechanischen+Sollwerteinstellung,&source=bl&ots=uUwNa7oSHa&sig=hjP58Ufuh_pDxbLcBS7aLnnwjII&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjxhvWF-_zcAhVSa1AKHWpGAqoQ6AEwAHoECBEQAQ#v=onepage&q=Gesundheit%20und%20Krankheit%20sind%20nicht%20das%20Ergebnis%20einer%20mechanischen%20Sollwerteinstellung%2C&f=false

Die Ausgabe hochrollen. Die entsprechende Passage ist ein Stückchen weiter unten.


H. Zander kommentiert:

[*quote*]
Anthroposophische Medizin
Steiner, Gesamtausgabe, Dornach, 1982, zitiert nach: zitiert Zander H, Anthroposophie in
Deutschland, Göttingen 2008, S. 1500
Krebsentstehung: der Mensch werde „zu stark Erde, indem er
die Krebsbildung in sich hat; er bilde zu stark die Erzkräfte
in sich aus. Diesem übertriebenen Ehrgeiz muss man
diejenigen Kräfte entgegensetzen, die einem Zustande der
Erde entsprechen, wo das Mineralreich und die heutige
Erde noch nicht da waren.“

Die Mistel speichert die Kräfte aus der Zeit, „bevor unsere
Erde diese feste mineralische Erde geworden ist“
[*/quote*]

RUDOLF STEINER IN SEINEM WAHNE:

http://fvn-rs.net/index.php?option=com_content&view=article&id=3285:neunter-vortrag-arnheim-24-juli-1924&catid=214:ga-319-anthroposophische-menschenerkenntnis-und&Itemid=15

[*quote*]
NEUNTER VORTRAG Arnheim, 24. Juli 1924
Vorträge über Medizin - GA 319 Anthroposophische Menschenerkenntnis ...
#G319-1971-SE182 – Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin
#TI
NEUNTER VORTRAG
Arnheim, 24. Juli 1924
#TX

[...]

Sie werden finden, daß unsere Erdenbildung eine andere, vorhergehende Bildung hatte, in welcher der Mensch noch nicht in seiner heutigen Form vorhanden
#SE319-199
war, aber doch - in einer gewissen Beziehung - das Tier geistig über­ragend vorhanden war. Nur waren seine Sinne damals noch nicht ausgebildet. Sie sind erst innerhalb der Erdentwickelung beim Men­schen in ihrer letzten Ausbildung entstanden. Veranlagt sind sie am längsten; aber ihre letzte Ausbildung, wo sie so, wie sie heute sind, von der Ich-Organisation durchsetzt sind, haben sie erst während der Erd­entwickelung erlangt. Das menschliche Ich schoß in Augen, Ohren und in die übrigen Sinne während der Erdentwickelung hinein. Wird daher die Ich-Entwickelung zu stark, so bildet sich im menschlichen Organismus nicht bloß der Sinn in normaler Weise, sondern es ent­steht eine zu starke Neigung, Sinne zu bilden. Und die Karzinombil­dung tritt auf. Was muß ich tun, wenn ich hier heilend eingreifen will? Ich muß zu früheren Zuständen der Erdentwickelung zurückgehen, wo auf der Erde noch nicht diejenigen Organismen vorhanden waren, wie sie heute da sind; ich muß irgendwo nachschauen, wo etwas ist, was der letzte Rest, das Überbleibsel, die Erbschaft von früheren Er­denzuständen ist. Da komme ich darauf, daß es diejenigen Pflanzen sind, die als Parasiten, als Viscumbildungen, als Mistelbildungen auf den Bäumen wachsen, die es nicht dazu gebracht haben, im Erdboden zu wurzeln, sondern auf Lebendigem wuchern müssen. Warum müs­sen sie das? Weil sie sich eigentlich entwickelt haben, bevor unsere Erde diese feste mineralische Erde geworden ist. Ich sehe heute in der Mistel das, was nicht reine Erdenbildung hat werden können; es muß auf der fremden Pflanze aufsitzen, weil das Mineralreich am letzten in der Erdentwickelung entstanden ist. Und in der Mistelsubstanz ha­ben wir das, was in der entsprechenden Weise verarbeitet, sich als Heilmittel gegen die Karzinombildung darstellt, das die Sinnesorgan­bildung an falscher Stelle innerhalb des menschlichen Organismus aus­treibt. - Die Natur durchschauen, bedeutet, die Möglichkeit zu haben, dasjenige zu bekämpfen, was aus der normalen Entwickelung irgend­wie im krankhaften Zustande herausfällt. Der Mensch wird zu stark Erde, indem er die Krebsbildung in sich hat; er bildet zu stark die Erdkräfte in sich aus. Diesen übertriebenen Erdkräften muß man die­jenigen Kräfte entgegensetzen, die einem Zustande der Erde entspre­chen, wo das Mineralreich und die heutige Erde noch nicht da waren.

#SE319-200
Deshalb arbeiten wir auf dem Boden anthroposophischer Forschung das Karzinommittel aus in einem bestimmten Viscumpräparat. Und es wird dadurch ganz zweifellos aus der Anschauung der Wesenheit dieser Krankheit das Heilmittel gefunden, das die gewöhnlichen Hei­lungsprozesse, die Operationsprozesse, allmählich unnötig machen wird.
Damit habe ich Ihnen Details angegeben. Ich könnte dem noch vieles hinzufügen, denn unsere Heilmittel sind schon in großer Anzahl vorhanden. So könnte ich zum Beispiel folgendes zeigen: Indem es möglich ist, daß die Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation einstrahlt in der äußersten Peripherie in die Sinnesorganisation hinein, kommt dies in einer bestimmten Form von Erkrankung zum Ausdruck, und zwar im sogenannten Heuschnupfen. Da haben wir das Umgekehrte von dem, was ich vorhin gezeichnet habe: wenn die Nerven-Sinnes-organisation gewissermaßen hinunterrutscht in die Stoffwechsel-Glied­maßenorganisation, so hat dies Geschwulstbildung zur Folge; geht die Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation dagegen in die Nerven-Sinnes-organisation hinein, so bekommen wir solche Erscheinungen, wie sie zum Beispiel im Heuschnupfen vorliegen. Bei diesem handelt es sich darum, jene zentrifugalen Prozesse, wo die Stoffwechsel-Gliedmaßen­tätigkeit zu stark nach der Peripherie des Organismus hingelenkt ist, zu paralysieren durch etwas, was die ätherischen Kräfte wiederum zurückdrängt. Wie versuchen das mit einem Präparat, das gewonnen wird aus solchen Früchten, die sich mit bestimmten Schalenbildungen umkleiden, wo durch die Schalenbildung das Ätherische im Stoff­wechsel zurückgetrieben wird. Wir setzen in unserem Präparat den zu stark auftretenden zentrifugal wirkenden Kräften im Heuschnupfen andere, stark zentripetal wirkende Kräfte entgegen, die die ersteren bekämpfen. Man durchschaut ganz genau den pathologischen und den Heilungsprozeß. Und wir können ja darauf hinweisen, wie gerade die schönsten Erfolge mit unseren Heilmitteln auf solchen Gebieten zu ver­zeichnen sind, mit denen man kaum so leicht heute etwas anzufangen weiß. Auf dem Gebiete der Heuschnupfenbekämpfung zum Beispiel sind sehr schöne Erfolge gerade mit den Präparaten erzielt worden, die aus dem angegebenen Gesichtspunkte heraus gewonnen worden sind.
[*/quote*]


Das ist das geisteskranke Geschwafel des Rudolf Steiner. Aufbewahrt von seinen Jüngern und (siehe die Quellen) im Internet als große Weisheit ihres Meisters dargeboten.

Die Textstücke beziehen sich auf die Mistel! Auf diesem verfluchten Scheißdreck beruht die "anthroposophische Medizin! Auf diesem verfluchten Scheißdreck. Diese Idiotien stehen hinter dem, was Kranken (vor allem Krebskranken) als angebliche Medizin verkauft wird.


Jetzt zurück zu dem eingangs zitierten Satz von Helmut Kiene:

[*quote*]
Kritische Recherchen in der Medizin – nach den Kriterien von Evidence-Based Journalism, wie es der MedWatch-Autor Christian Honey nennt [1] –sind lobenswert. Man muss dem Anspruch aber gewachsen sein.
[*/quote*]

Jemand, der die Gedankenwelt des Vollpsychopathen Rudolf Steiner für echt hält, darin wohnt, und seine "Medizin" darauf aufbaut, der will etwas über "Kritische Recherchen in der Medizin" erzählen!? Dem würde ich nicht mal ein Warzenschwein anvertrauen.
« Last Edit: September 02, 2020, 07:16:04 PM by Julian »
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Julian

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Re: Kiene schwätzt
« Reply #2 on: September 02, 2020, 08:07:37 PM »

Ausgerechnet Helmut Kiene, dessen Gedankenwelt auf dem Wahn des irren Rudolf Steiner beruht, will etwas über einen Fall aus Frankreich erzählen:

[*quote*]
Der Artikel beginnt mit einem Knalleffekt: In Frankreich habe ein anthroposophischer Arzt eine Brust­krebspatientin mit Mistelinjektionen behandelt und ihr falsche Hoffnungen gemacht. Er habe versichert, es handle sich um eine wissenschaftlich anerkannte Krebsbehandlung. 28mal habe er in die Brust injiziert und trotz zusehends erfolgender Zustandsverschlechterung, trotz auftretender Entzündung und starker Schmerzzunahme die Behandlung weitergeführt. Die Patientin starb schließlich, und der Arzt erhielt ein zweijähriges Berufsverbot.
[*/quote*]

Stimmt das so? Nein.


Kiene:

[*quote*]
Der Fall war jedoch anders [3, 4]:

Erstens war es kein anthroposophischer Arzt;

zweitens hat er der Patientin nicht versichert, dass es sich um eine „wissenschaftlich anerkannte“ Krebsbehandlung handle;

drittens hat er die Mistel auch nicht zur primären Krebsbehandlung injiziert, sondern primär zur Abmilderung der Nebenwirkungen einer Chemotherapie;

viertens hat er nur wenige Male die Mistel injiziert, meist war es die Patientin selber;

fünftens gab es unter der Mistelbehandlung nicht eine zusehends erfolgende Verschlechterung, sondern eine Besserung des Allgemeinzustands;

sechstens war die Mistelbehandlung vor der “Entzündung” (einem Ulzerieren) der Brust und dem Auftreten der Schmerzen längst abgeschlossen gewesen, nämlich bereits ein dreiviertel Jahr.

Weswegen erhielt der Arzt das Berufsverbot? Wir kommen darauf zurück. Zunächst gehen wir zum eigentlichen Stein des Anstoßes, der wissenschaftlichen Forschung zu Misteltherapie und Anthroposophischer Medizin.
[*/quote*]

Soso, "wir kommen darauf zurück". Kein Problem. Wir haben die Quellen. Die echten Quellen. Aus Frankreich.


Nachdem Helmut Kiene Unsinn verstreut hat, denn seine obige Tatsachenbehauptungen sind falsch, bricht er in Geschwafel aus: über den "eigentlichen Stein des Anstoßes, der wissenschaftlichen Forschung zu Misteltherapie und Anthroposophischer Medizin".


Soll ich den Hirnriß des Rudolf Steiner, den ich oben zitiert habe, noch einmal zitieren? Auf dem Hirnriß des Rudolf Steiner beruht die ganze angebliche "Forschung" der Anthroposophen. Auch das kann man beweisen. Die Beweise sind allerdings schwer zu lesen, weil man dazu den Hirnriß des Rudolf Steiner zitieren muß. Aber dafür ist dann auch sofort zu sehen, was das für ein Hirnriß ist. Hätte man Rudolf Steiner damals in eine Gummizelle verbracht, wäre der Menschheit einiges erspart geblieben. Unter anderem der Hirnriß seiner Gläubigen, seiner Anhänger, seiner Nachbeter, und die kommerziellen Ausbeuter und Nutznießer all seines Wahns. Wobei Ärzte ganz besondere Nutznießer sind. Die reißen Menschen in das Verderben, so oder so.

Sagte ich schon, daß es Vereinigungen anthroposophischer Ärzte gibt? Nicht? Dann schaue man sich im WWW danach um.


Jetzt zum Wesentlichen. Genauer gesagt: zu dem, was Helmut Kiene für wesentlich hält.

[*quote*]
Journalismus, Publikationen und Wahrhaftigkeit

Zu Mistelextrakten schreibt der MedWatch-Autor, Christian Honey, mit großer Freisinnigkeit: “bis auf einen kurzen Hinweis, dass die Beeren der Pflanze Zellgifte enthalten, ist über den Wirkmechanismus der Produkte, die hier hergestellt werden, nichts publik geworden” [2].
[*/quote*]

Echt jetzt? Hat Christian Honey das geschrieben? Genau das? Oder hat er noch mehr geschrieben, was Helmut Kiene aber wegkürzt? Schauen wir doch nach. Wir haben sie doch, die Quelle.

Fangen wir ganz vorne an. Da steht geschrieben:

https://medwatch.de/2019/12/03/das-vermeintliche-mistel-wunder-der-masterplan-der-anthroposophie/

[*quote*]
Das vermeintliche Mistel-Wunder
Der Masterplan der Anthroposophie
3. Dezember 2019
Christian Honey

Christian Honey ist freier Wissenschaftsjournalist und promovierter Hirnforscher. Bis 2014 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Oxford, an…
Foto eines Baums mit Misteln   
(Foto: congerdesign / Pixabay)

Im Jahr 2016 verhängte die Disziplinarkammer des französischen Ärzteverbands ein zweijähriges Berufsverbot gegen den Arzt und Anthroposoph Jean-Jaques Dewitte. Sechs Jahre zuvor hatte er eine Patientin, die an Brustkrebs erkrankt war, mit einem Mistelextrakt namens Viscum Album fermente behandelt – und ihr offenbar falsche Hoffnungen gemacht. Die Frau hatte eine Alternative zur Chemotherapie gesucht. Insgesamt 28 Mal injizierte DeWitte der Frau die Flüssigkeit unter die Haut, rund um den bösartigen Knoten in ihrer Brust. Doch statt ihren Zustand zu verbessern, verschlechterte sich der Zustand der Patientin zusehends, ihre Brust entzündete sich und die Schmerzen nahmen stark zu. Trotzdem führte Dewitte die Behandlung fort. Als die Patientin im Jahr 2012 herausfand, dass es sich bei der Misteltherapie nicht um eine wissenschaftlich anerkannte Krebsbehandlung handelte – wie es DeWitte versichert hatte – reichte sie Beschwerde bei der Ärztekammer ein. Das Ergebnis der Untersuchung sollte die Frau nicht mehr erleben. Sie starb am 18. März 2013.
[*/quote*]


Helmut Kiene fragt ganz scheinheilig:

[*quote*]
Weswegen erhielt der Arzt das Berufsverbot?
[*/quote*]

Und antwortet darauf nicht, sondern vertröstet auf später:

[*quote*]
Wir kommen darauf zurück.
[*/quote*]


Da oben steht der Grund  doch! Christian Honey hat es geschrieben:

[*quote*]
Als die Patientin im Jahr 2012 herausfand, dass es sich bei der Misteltherapie nicht um eine wissenschaftlich anerkannte Krebsbehandlung handelte – wie es DeWitte versichert hatte – reichte sie Beschwerde bei der Ärztekammer ein. Das Ergebnis der Untersuchung sollte die Frau nicht mehr erleben. Sie starb am 18. März 2013.
[*/quote*]

De Witte wurde verknackt, weil die Kammer zu dem Ergebnis kam, DASS er die Patientin getäuscht hatte.

Warum ist das ein Problem? Ich meine: Warum ist das ein Problem für Anthroposophen? Weil bei genauem Hinsehen (was den Anthroposophen so gar nicht recht ist), herauskommt, daß der gesamte anthroposophische Mistelquatsch ein dreister Hirnriß ist. Das ist aber schlecht für das Geschäft der Anthroposophen und der anthrosposophischen Ärzte. Wenn das herauskommt, ruiniert es deren Geschäftsmodell.


Helmut Kiene schwafelt im folgenden über Mistel und so. Vor allem über "und so":

[*quote*]
Zunächst gehen wir zum eigentlichen Stein des Anstoßes, der wissenschaftlichen Forschung zu Misteltherapie und Anthroposophischer Medizin.
[*/quote*]

Allerdings kann Kiene es nicht lassen, den Absatz mit einer indirekten Selbstdarstellung zu beginnen:

[*quote*]
Kundige Leser sind verblüfft. Honey hat wohl keinen einzigen der weit über tausend wissenschaftlichen Artikel zu Mistelextrakten je zur Hand gehabt.1
[*/quote*]

Mit "kundige Leser" meint er natürlich vor allem sich selbst. Und tut so, als ob er gegenüber dem normalen Leser einen Wissensvorsprung hätte. Hat er den? Eher nicht. Den Hirnriß des Rudolf Steiner (oben bereits zitiert) im Hirn zu haben, ist kein Wissensvorsprung, sondern ein Hirnriß.


Helmut Kiene:

[*quote*]
Es gibt eine Armada onkologisch relevanter Mistelinhaltstoffe: Mistellektine I, II und III, verschiedenste Viscotoxine, Oligo- und Polysacharide, lipophile Bestandteile, Triterpene, usw. Es gibt vor allem auch verschiedenste onkologische Wirkprinzipien dieser Inhaltsstoffe: Zytotoxizität, Apoptose-Induktion, Antiangiogenese, Reduktion der Motilität und Invasivität von Tumorzellen, DNA-Stabilisierung, Reduktion der Chromosomenschädigung und Verbesserung von DNA-Repair, Down-Regulierung von Tumorgenen und vielfältige Immunmodulation via Monozyten/Makrophagen, Granulozyten, natürliche Killerzellen, NK-mediierte Tumorzell-Lyse, usw.
[*quote*]

Stimmt das? Nein.

Eine Auflistung von Inhaltsstoffen sagt noch lange nichts über deren Wirksamkeit aus.

Wenn Kiene behauptet "Es gibt vor allem auch verschiedenste onkologische Wirkprinzipien dieser Inhaltsstoffe", dann muß er das auch beweisen. Aber das kann er nicht, weil diese angeblichen Wirkprinzipien heiße Luft sind.
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Re: Kiene schwätzt
« Reply #3 on: September 02, 2020, 09:08:10 PM »

Jetzt machen wir einen kleinen Abstecher nach Frankreich zu "Sciences et Avenir Santé". Dort hat Olivier Hertel am 14.5.2019 einen langen Artikel über den Skandal von und mit Weleda berichtet.

Der Artikel enthält gleich zu Beginn einige wichtige Einzelheiten:

https://www.sciencesetavenir.fr/sante/weleda-un-medicament-anti-cancer-vendu-sans-autorisation_133575

[*quote*]
Covid-19 Covid et vacances : nos conseils pour profiter en toute sécurité

Sciences et Avenir Santé
Santé
Cancer : Weleda au coeur d'un scandale de la médecine anthroposophique

Par Olivier Hertel le 14.05.2019 à 19h35

Notre enquête révèle que Weleda, entreprise suisse de cosmétique et de produit pharmaceutique, écoule encore dans l’Hexagone ses stocks d'un produit censé lutter contre le cancer qui n'est plus autorisé à la vente en France depuis 2018. Selon une étude récente, ces ampoules à injecter à base d'extrait de gui n’auraient aucune efficacité contre la maladie et pourraient même être dangereuses pour les malades.

Viscum album des laboratoires Weleda

Le Viscum album fermenté de Weleda utilisé dans le traitement du cancer en France est vendu sans autorisation. Ce produit d'orientation anthroposophique n'a d'ailleurs pas fait la preuve de son efficacité et pourrait même être responsable d'effets indésirables graves.
Olivier Hertel

INJECTIONS. Le 7 juin 2010, Stéphanie* consulte pour la première fois le Dr Jean-Jacques Dewitte,  médecin généraliste à Peymeinade (Alpes Maritimes), pour un cancer du sein. Elle vient de renoncer à sa sixième et dernière séance de chimiothérapie car elle ne supporte plus le traitement. À la place, le médecin lui prescrit 28 injections d’extrait de gui, un produit de phytothérapie vendu alors par l’entreprise suisse Weleda sous le nom de "Viscum album fermenté". Il procède lui-même aux injections dans le sein, autour de la tumeur, lors de plusieurs séances. Très vite, l’état de Stéphanie se dégrade, le sein prenant un aspect très inquiétant. Pourtant, sur le dossier médical que nous avons pu consulter, le Dr Jean-Jacques Dewitte se contente de noter ces quelques remarques : “ça va superbien … stress mieux...”, à côté de photos insoutenables du sein ravagé par le cancer. Après des mois de souffrances Stéphanie décède le 18 mars 2013. Elle ne connaîtra donc pas le jugement de la plainte qu’elle avait déposée en 2012 contre son généraliste auprès de la chambre disciplinaire nationale de l'Ordre des médecins. Le Dr Jean-Jacques Dewitte a été condamné à deux ans d’interdiction d’exercer la médecine en 2016. La sanction ayant pris fin le 31 juillet 2018, il anime aujourd’hui des séminaires autour des médecines alternatives dont un... sur l’accompagnement du cancer !

Une précédente victime en 2008

Ce cas n’est pas isolé. En 2008 déjà, Joseph Hériard Dubreuil, médecin anthroposophe de l'Aisne, avait été suspendu 3 ans par la même chambre disciplinaire et dans des circonstances similaires. Une de ses patientes, atteinte d'un cancer du sein, qu'il traitait lui aussi avec des injections de Viscum album fermenté, était aussi décédée. Au cœur de ces deux affaires tragiques, se trouvent donc l’extrait de gui fermenté ou Viscum album, l’un des piliers de la médecine dite "anthroposophique" pour le traitement du cancer.

Il a été imaginé au début du 20e siècle par l'Autrichien Rudolf Steiner, inventeur de l'anthroposophie, un courant de pensée alliant occultisme, spiritualité et ésotérisme. Pour Rudolph Steiner, le gui serait ainsi une "plante-animale" dotée de "forces astrales" capables de contenir la propagation des cellules cancéreuses. L’extrait est fabriqué par la société suisse revendiquée anthroposophe Iscador AG et était vendu en France jusqu’en 2018 par une autre société anthroposophe bien connue, la multinationale suisse Weleda, spécialisée dans les cosmétiques et les produits pharmaceutiques “d’inspiration anthroposophique”.

Officiellement, le Viscum album fermenté n’est plus disponible à la vente en France. "Weleda bénéficiait d'une autorisation d’importation délivrée par l’Agence nationale de la sécurité du médicament (ANSM) jusqu’en 2018. Ce produit était vendu sur ordonnance de médecin. C’est un produit de phytothérapie, utilisant des extraits concentrés de gui. Il était utilisé en tant que soin de support en oncologie, et jamais en traitement principal à la place d’un traitement de chimiothérapie, assure Yasmine Terki, directrice scientifique chez Weleda France. Jusque-là, Weleda le distribuait dans plusieurs pays dont la France, sous forme d’ampoules injectables sous-cutanées via une ATU, [autorisation temporaire d’utilisation, ndlr] en attendant d’avoir une AMM [autorisation de mise sur le marché, ndlr].”
[*/quote*]


Der kostenlose Übersetzer von http://www.DeelpL.com übersetzt das zu

[*quote*]
Science and Health Future
Health
Cancer: Weleda at the heart of an anthroposophic medicine scandal

By Olivier Hertel on 14.05.2019 at 7.35 pm

Our investigation reveals that Weleda, a Swiss cosmetics and pharmaceutical company, is still selling in France its stocks of a product supposed to fight against cancer which is no longer authorised for sale in France since 2018. According to a recent study, these injection ampoules based on mistletoe extract would have no efficacy against the disease and could even be dangerous for patients.

Viscum album from the Weleda laboratories

Weleda's fermented Viscum album used in the treatment of cancer in France is sold without authorisation. This anthroposophically oriented product has not proven its effectiveness and could even be responsible for serious side effects.
Olivier Hertel

INJECTIONS. On 7 June 2010, Stéphanie* consulted for the first time Dr Jean-Jacques Dewitte, a general practitioner in Peymeinade (Alpes Maritimes), for breast cancer. She has just given up her sixth and last chemotherapy session because she can no longer stand the treatment. Instead, the doctor prescribed 28 injections of mistletoe extract, a phytotherapy product sold at the time by the Swiss company Weleda under the name "Viscum album fermenté". He injected the mistletoe into the breast around the tumour himself during several sessions. Very quickly, Stephanie's condition deteriorates, the breast taking on a very worrying aspect. However, on the medical file that we were able to consult, Dr Jean-Jacques Dewitte only notes these few remarks: "it's going superbly well ... stress better ...", next to unbearable photos of the breast ravaged by cancer. After months of suffering, Stéphanie died on March 18, 2013. She will therefore not know the outcome of the complaint she filed in 2012 against her GP with the national disciplinary chamber of the Order of Physicians. Dr. Jean-Jacques Dewitte was sentenced to a two-year ban on practicing medicine in 2016. The sanction having ended on 31 July 2018, he is now leading seminars on alternative medicine, including one on the... on cancer support!

A previous victim in 2008

This is not an isolated case. Already in 2008, Joseph Hériard Dubreuil, an anthroposophic doctor from the Aisne, had been suspended for 3 years by the same disciplinary chamber and in similar circumstances. One of his patients, suffering from breast cancer, which he also treated with injections of fermented Viscum album, had also died. At the heart of these two tragic cases is the extract of fermented mistletoe or Viscum album, one of the pillars of so-called "anthroposophical" medicine for the treatment of cancer.

It was devised at the beginning of the 20th century by the Austrian Rudolf Steiner, the inventor of anthroposophy, a current of thought combining occultism, spirituality and esotericism. For Rudolph Steiner, mistletoe was an "animal-plant" with "astral forces" capable of containing the spread of cancer cells. The extract is produced by the Swiss anthroposophical company Iscador AG and was sold in France until 2018 by another well-known anthroposophical company, the Swiss multinational Weleda, which specialises in "anthroposophically inspired" cosmetics and pharmaceuticals.

Officially, the fermented Viscum album is no longer available for sale in France. " Weleda had an import authorisation issued by the French National Agency for the Safety of Medicines (ANSM) until 2018. This product was sold on doctor's prescription. It is a phytotherapy product, using concentrated mistletoe extracts. It was used as a supportive care in oncology, and never as a main treatment in place of chemotherapy treatment, says Yasmine Terki, scientific director at Weleda France. Until then, Weleda had been distributing it in several countries, including France, in the form of subcutaneous injectable ampoules via an ATU [temporary authorisation for use, editor's note] while awaiting a marketing authorisation".
[*/quote*]


Das ist die zentrale Aussage:

"...never as a main treatment in place of chemotherapy treatment, says Yasmine Terki, scientific director at Weleda France."

"...niemals benutzt als Behandlung anstelle einer Behandlung mit Chemotherapie"

Diese Aussage stammt von niemand geringerem als dem wissenschaftlichen Direktor von Weleda Frankreich.


Helmut Kiene schrieb:

[*quote*]
Kundige Leser sind verblüfft. Honey hat wohl keinen einzigen der weit über tausend wissenschaftlichen Artikel zu Mistelextrakten je zur Hand gehabt.1
[*/quote*]

Weiß Helmut Kiene das mit dem "...niemals benutzt als Behandlung anstelle einer Behandlung mit Chemotherapie" etwa nicht? Dabei tut er doch so als sei er ein kundiger Leser.

Und, wenn er wirklich so ein kundiger Leser ist, der er vorgibt zu sein, der Helmut Kiene, warum behauptet er dann das folgende? Ich zitiere den oben bereits vorgelegten Absatz noch einmal:

Helmut Kiene:

[*quote*]
Es gibt eine Armada onkologisch relevanter Mistelinhaltstoffe: Mistellektine I, II und III, verschiedenste Viscotoxine, Oligo- und Polysacharide, lipophile Bestandteile, Triterpene, usw. Es gibt vor allem auch verschiedenste onkologische Wirkprinzipien dieser Inhaltsstoffe: Zytotoxizität, Apoptose-Induktion, Antiangiogenese, Reduktion der Motilität und Invasivität von Tumorzellen, DNA-Stabilisierung, Reduktion der Chromosomenschädigung und Verbesserung von DNA-Repair, Down-Regulierung von Tumorgenen und vielfältige Immunmodulation via Monozyten/Makrophagen, Granulozyten, natürliche Killerzellen, NK-mediierte Tumorzell-Lyse, usw.
[*quote*]

Wenn diese Stoffe alle tatsächlich so wirksam wären, warum hat Weleda Frankreich dann die Vertriebserlaubnis erlöschen lassen? Wenn Viscum album fermenté", was sogar ein konzentrierter Pflanzenextrakt ist, also nicht verdünnt, sondern sogar konzentriert ist, wirksam wäre, dann wäre es doch geradezu ein Verbrechen, dieses Mittel nicht mehr zu verkaufen.

Kann es sein, daß das Mittel eben doch nichts taugt? Für mich sieht es verdammt danach aus. Niemand würde ein wirksames Krebsmittel aufgeben. Noch dazu eines, das sich so billig herstellen läßt.

Schon mit dieser einen, so einfach nachzuprüfenden Tatsache fällt Helmut Kienes Geschwätz in sich zusammen.
« Last Edit: September 02, 2020, 09:11:09 PM by Julian »
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