Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
39Untersuchungsergebnisse
Abb. 40: Polymerzusammensetzung der Plastikpartikel in der Wassersäule von Ammersee, Starnberger See,
Chiemsee und Altmühlsee; die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl der identifizierten
Plastikpartikel (< 5 mm – 20 μm)
Für alle Seen gilt, dass auch in der Wassersäule der überwiegende Anteil der Mikroplastikpartikel in
Form von Fragmenten vorlag. An Ammersee, Starnberger See und Chiemsee waren zudem noch ge-
ringe Mengen an Fasern nachweisbar. Abb. 41 demonstriert die Anzahl aller identifizierten Kunststoff-
partikel und deren Partikelform.
Anmerkung: Die in der Wassersäule ermittelten Ergebnisse zeigen deutliche Diskrepanzen zwischen
der Anzahl und Größenverteilung der Partikel und den Partikelzahlen, die sich bei der Ermittlung von
Polymersorte und Form ergeben. Die Unterschiede ergeben sich dadurch, dass die jeweilige Poly-
mersorte und Form der in den Blindwerten gefundenen Partikel bestimmt und anteilig von den in den
Seenproben gefundenen Partikelzahlen der jeweiligen Polymersorte und Form abgezogen wurden.
Abb. 41: Form der Plastikpartikel in der Wassersäule von Ammersee, Starnberger See, Chiemsee und Alt-
mühlsee; die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl der identifizierten Plastikpartikel (< 5
mm – 20 μm)
40
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Untersuchungsergebnisse
3.5.3
Ufersediment
Im Ufersediment der Seen wurde auch Makroplastik gefunden. Während an Chiemsee und Alt-
mühlsee nur an jeweils einer Messstelle Makroplastik vertreten war, wurden sowohl am Ammersee als
auch am Starnberger See an mehreren Messstellen Kunststoffpartikel > 5 mm nachgewiesen.
Die Mikroplastikkonzentrationen im Ufersediment zeigten eine hohe Varianz und lagen deutlich höher als
in den Wasserproben. Die höchste, in Ufersediment gemessene Mikroplastikkonzentration wurde mit
129.375 Partikeln/m 2 am Ammersee auf Höhe Eching ermittelt. Am niedrigsten war die Konzentration mit
99 Partikeln/m 2 am Südufer des Chiemsees bei Übersee. Der Median lag bei 17.068 Partikeln/m 2 .
An den meisten Messstellen war der Anteil von sehr kleinem Mikroplastik II im Ufersediment am
höchsten, wobei auch Partikel der Größenklasse kleines Mikroplastik I sowie großes Mikroplastik
nachweisbar waren, wenn auch in deutlich geringeren Mengen. Ausnahmen stellten zwei Messstellen
am Altmühlsee und eine Messstelle am Chiemsee dar. Hier stellte kleines Mikroplastik I die dominie-
rende Größenfraktion dar. An einer Messstelle am Starnberger See wurde ausschließlich großes Mik-
roplastik detektiert. Die Partikelzahl war hier aber vergleichsweise gering. In Abb. 42 sind die in Ufer-
sedimentproben aller Messstellen nachgewiesenen Mikroplastikkonzentrationen und deren Größen-
klassen dargestellt.
Abb. 42: Konzentration und Größenverteilung von Plastikpartikeln in Ufersediment aller Messstellen an Ammer-
see, Starnberger See, Chiemsee und Altmühlsee
Im Ufersediment aller Seen stellten PE und PP die häufigsten Polymersorten dar. Daneben waren je
nach See auch PS, PET/PES, PVC, PA sowie sehr selten PUR SAN/ABS und PMMA vertreten. Zu-
dem wurden in Einzelfällen Lackpartikel detektiert. In Abb. 43 ist für jede Messstelle die Anzahl aller
identifizierten Plastikpartikel und deren Polymerzusammensetzung dargestellt.
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
41Untersuchungsergebnisse
Abb. 43: Polymerzusammensetzung der Plastikpartikel in Ufersediment aller Messstellen an Ammersee, Starn-
berger See, Chiemsee und Altmühlsee; die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl der iden-
tifizierten Plastikpartikel (< 5 mm – 20 μm)
Für alle Seen gilt, dass der überwiegende Anteil der in Ufersediment nachgewiesenen Mikroplastikparti-
kel in Form von Fragmenten vorlag. Darüber hinaus wurden an den meisten Messstellen auch Fasern
beobachtet. In äußerst geringem Umfang waren in einzelnen Proben auch Folienreste sowie Beads ver-
treten. Abb. 44 zeigt die Anzahl aller in Ufersediment identifizierten Kunststoffpartikel und deren Form.
Abb. 44: Formen der Plastikpartikel in Ufersediment aller Messstellen an Ammersee, Starnberger See, Chiemsee
und Altmühlsee; die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl der identifizierten Plastikpartikel
(< 5 mm – 20 μm)
42
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Untersuchungsergebnisse
3.5.4
Grundsediment
In den Grundsedimentproben der Seen war kein Makroplastik nachweisbar.
Die höchste Konzentration von Gesamtmikroplastik wurde mit 9.511 Partikeln/m 2 in Grundsediment
des Ammersees ermittelt. Am wenigsten Mikroplastik wurde mit 2.172 Partikeln/m 2 in der Probe aus
dem Starnberger See analysiert. Der Median lag bei 5.709 Partikeln/m 2 .
An Ammersee und Chiemsee wurden im Grundsediment mit einem Anteil von mehr als 80 % überwie-
gend sehr kleine Partikel der Größenklasse kleines Mikroplastik II nachgewiesen. In der Probe vom
Altmühlsee lag der Anteil sehr kleiner Mikroplastikpartikel bei 56 %. Nur am Starnberger See war
diese Partikelgröße deutlich seltener vertreten. Hier stellte mit 73 % kleines Mikroplastik I die dominie-
rende Größenklasse dar. Großes Mikroplastik war nur in Grundsediment von Ammersee und Alt-
mühlsee zu einem geringen Anteil vertreten. In Abb. 45 sind die in Grundsediment der Seen ermittel-
ten Mikroplastikkonzentrationen gegenübergestellt.
Abb. 45: Konzentration und Größenverteilung von Plastikpartikeln in Grundsediment von Ammersee, Starnberger
See Chiemsee und Altmühlsee
An allen Seen stellten PE und PP die am häufigsten vertretenen Polymersorten in Grundsedimentpro-
ben dar. Darüber hinaus war PET/PES zu einem nicht unerheblichen Anteil vorhanden. An Ammersee
und Chiemsee wurde zudem PS, an letzterem auch PA detektiert. Nur in Grundsediment des Alt-
mühlsees wurde PUR nachgewiesen. In Abb. 46 ist die Anzahl der in Grundsediment identifizierten
Kunststoffpartikel sowie deren Polymerzusammensetzung dargestellt.
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
43Untersuchungsergebnisse
Abb. 46: Polymerzusammensetzung der Plastikpartikel in Grundsediment von Ammersee, Starnberger See,
Chiemsee und Altmühlsee; die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl der identifizierter
Plastikpartikel (< 5 mm – 20 μm)
Für Ammersee, Chiemsee und Altmühlsee gilt, dass auch in Grundsediment der überwiegende Anteil
der Mikroplastikpartikel in Form von Fragmenten vorlag. Nur am Starnberger See war der Anteil an
Fasern etwas höher. Abb. 47 demonstriert die Anzahl aller, in Grundsediment identifizierter Kunststoff-
partikel und deren Form.
Abb. 47: Form der Plastikpartikel in Grundsediment von Ammersee, Starnberger See, Chiemsee und Altmühlsee;
die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl der identifizierter Plastikpartikel (< 5 mm – 20
μm)
44
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
4 Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Be-
rücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
4.1 Zentrale Aussagen der Studie
Im Rahmen der aktuellen Pilotstudie wurden an vier bayerischen Seen Untersuchungen zum Vorkom-
men von Makro- und Mikroplastik durchgeführt. Ausgewählt wurden die drei Alpenseen Chiemsee,
Starnberger See und Ammersee. Ebenfalls untersucht wurde der Altmühlsee, ein polymiktischer Mittel-
gebirgssee (Stausee). Berücksichtigt wurden insgesamt 42 Proben aus den Gewässerkompartimenten
Wasseroberfläche, Wassersäule, Ufersediment und Grundsediment. Die Analysen erfolgten mit ATR-
FTIR- und FPA basierter Mikro-FTIR Spektroskopie sowie teilweise mit SWIR-Spektroskopie. Die identi-
fizierten Kunststoffteilchen wurden hinsichtlich Größe, Polymertyp und Form charakterisiert. Es ist zu be-
rücksichtigen, dass, unabhängig vom Gewässerkompartiment, an jeder Messstelle nur eine Probe analy-
siert wurde, sodass es sich bei den erhobenen Daten jeweils um eine Momentaufnahme handelt.
An allen untersuchten Messstellen wurden Plastikpartikel nachgewiesen. Die Partikelkonzentrationen
variieren sehr stark zwischen den Messstellen, sowohl zwischen den Seen, als auch innerhalb eines
Sees. Zudem stellt sich die Belastung mit Plastikpartikeln sehr unterschiedlich dar, je nachdem wel-
ches Gewässerkompartiment untersucht wurde.
Es sind jedoch allgemeingültige Muster zu erkennen:
a) Makroplastik: Alle Seen weisen in Ufersedimentproben an mindestens einer Messstelle Makroplas-
tikpartikel (> 5mm) auf. Die Konzentrationen liegen bei minimal 14 und maximal 410 Parti-
keln/m 2 . Weder in Grundsediment noch in Wasserproben von der Wasseroberfläche oder der
Wassersäule wurden große Kunststoffteile identifiziert.
b) Mikroplastik: An allen Messstellen aller Gewässerkompartimente wurde Mikroplastik nachgewiesen.
Wasserphase
Die oberflächennahen Wasserproben der Seen enthalten geringe Mengen an Mikroplastik.
Die Messwerte variieren an den einzelnen Messstellen zwischen < 1 Partikel und maximal 42
Partikeln/m 3 (Median 4 Partikel/m 3 ).
In Proben aus der Wassersäule werden ebenfalls geringe, mit den an der Wasseroberfläche
gemessenen Konzentrationen vergleichbare Mengen von Mikroplastikpartikeln nachgewiesen.
Die Konzentrationen liegen zwischen 2 und 44 Partikeln/m 3 (Median 11 Partikel/m 3 ).
Sedimente
Die höchsten Mikroplastikkonzentrationen werden im Ufersediment der Seen detektiert. Die
an den einzelnen Messstellen ermittelten Konzentrationen zeigen jedoch eine hohe Variabili-
tät. Die höchste gemessene Konzentration liegt bei 129.375 Partikeln/m 2 , die niedrigste bei 99
Partikeln/m 2 (Median 17.068 Partikel/m 2 ).
Die Mikroplastikkonzentrationen in den Grundsedimentproben sind niedriger als in den Ufersedi-
menten. Sie schwanken zwischen 2.173 und 9.511 Partikeln/m 2 (Median 5.709 Partikel/m 2 ).
Da insbesondere in Ufersedimenten, aber auch in Grundsedimenten vergleichsweise hohe
Konzentrationen von Kunststoffpartikeln bestimmt wurden, ist davon auszugehen, dass Sedi-
mente von Seen Akkumulationszonen bzw. Senken für Mikroplastik darstellen.
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
45Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
c) Größenfraktionen, Polymersorte und Partikelform
•
•
•
4.2
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, stellt kleines Mikroplastik II (300 - 20 μm) die dominie-
rende Größenfraktion dar. Zusammen mit Partikeln der Größenklasse kleines Mikroplastik I
(1000 - 300 μm) liegt der Anteil kleiner Mikroplastikpartikel in der Regel bei über 90 %. Gro-
ßes Mikroplastik (1 - 5 mm) ist in den meisten Fällen deutlich seltener vertreten. Diese Anga-
ben beziehen sich allerdings auf die Anzahl erfasster Partikel, nicht auf die Masse der einzel-
nen Fraktionen.
An allen Seen stellen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – PP und PE in der Summe den
Hauptanteil der vertretenen Polymersorten dar. Daneben werden je nach Gewässer, Mess-
stelle und Gewässerkompartiment auch PET/PES, PS, PVC, PA sowie in sehr geringen Men-
gen auch PUR, SAN/ABS, PMMA und Lacke identifiziert.
Dominierende Partikelform an nahezu allen untersuchten Messstellen sind Fragmente. Dane-
ben werden regelmäßig Fasern beobachtet. In Ausnahmen treten in sehr geringem Umfang
auch Beads und Folienreste auf.
Verfahrensunsicherheiten und Grenzen der Interpretation
Die Daten zum Vorkommen von Mikroplastik in bayerischen Seen wurden anhand aktuell anerkannter
Methoden erhoben und analysiert (Löder und Gerdts 2015; Löder et al. 2017). Dies gilt sowohl für die
Probenahme, die Aufarbeitung als auch für die eingesetzten Analyseverfahren. Diese Methoden wur-
den aber weder in der Vergangenheit noch werden sie gegenwärtig einheitlich eingesetzt (Hartmann
et al. 2019). Außerdem besteht nach wie vor Optimierungsbedarf (Ivleva et al. 2017; Dris et al. 2018),
sodass sich auch zukünftig erzielte Messdaten von den nun vorliegenden Ergebnissen unterscheiden
können.
In aktuellen Review-Artikeln wird die Problematik der Vergleichbarkeit und Qualität von Untersu-
chungsergebnissen ausführlich thematisiert (Wagner et al. 2014; Wendt-Potthoff et al. 2017; Dris et al.
2018; Hartmann et al. 2019; Costa et al. 2018; Koelmans et al. 2019). Aufgrund der im Folgenden dar-
gelegten Verfahrensunsicherheiten sind die Ergebnisse der vorliegenden Studie als orientierend anzu-
sehen und entsprechend vorsichtig zu interpretieren. Insbesondere Auffälligkeiten bedürfen einer
gründlichen Analyse und dürfen nicht überinterpretiert werden.
4.2.1
Einfluss der Probenahme
Schon die Probenahme kann das Ergebnis entscheidend beeinflussen. Dies betrifft insbesondere die
Anzahl der sehr kleinen Mikroplastikpartikel (300 μm - 20 μm) aus oberflächennahen Wasserproben
und der Wassersäule, welche mit Planktonnetzen (verbunden mit einem Manta Trawl oder einem Seil)
mit einer Maschenweite von 300 μm entnommen werden. Theoretisch müssten alle Kunststoffpartikel
< 300 μm das Netz passieren. Es ist jedoch davon auszugehen, dass in Gewässern mit hoher Fracht
an organischem oder partikulärem, mineralischem Material (beispielsweise Laub, Feinsedimente)
durch Verlegung des Netzes (Verengung der Maschen durch organisches und mineralisches Material)
mehr Mikroplastikpartikel dieser Größenordnung zurückgehalten werden als in klareren Gewässern
(Heß et al. 2018). Somit handelt es sich bei der Bestimmung sehr kleiner Mikroplastikpartikel nicht um
eine quantitative, sondern eine semiquantitative Analyse. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die
Partikelzahlen dieser Größenfraktion in den oberflächennahen Wasserproben und der Wassersäule
unterschätzt werden (Uurasjärvi et al. 2019) und sich zudem je nach Gewässer und Jahreszeit deut-
lich voneinander unterscheiden (Heß et al. 2018). In einer erst kürzlich erschienenen Studie zum Vor-
kommen von Mikroplastik in Oberflächenwasser eines nordeuropäischen Sees (Kallavesi See, Finn-
land) wurden die je nach Entnahmemethode unterschiedlichen Untersuchungsergebnisse eindrucks-
voll dargestellt (Uurasjärvi et al. 2019). Die Proben wurden zum einen mit einem Manta Trawl (333 μm
46
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
Netz), zum anderen mit einer Siebkaskade (20 μm, 100 μm und 300 μm Filtereinsätze) genommen.
Die durchschnittlichen Mikroplastikkonzentrationen, die durch Probenahme mit dem Manta Trawl ge-
neriert wurden, lagen bei 0,27 ± 0,18 Partikel/m 3 . In den anhand der Filterkaskade entnommenen Pro-
ben wurden im Durchschnitt 1,8 ± 2,3 Partikel/m 3 in der Größenfraktion über 300 μm, 12 ± 17 Parti-
kel/m 3 in der Fraktion zwischen 100 – 300 μm und 155 ± 73 Partikel/m 3 in der Fraktion zwischen 20 –
100 μm identifiziert. Somit wurden in den mittels der Filterkaskade entnommenen Proben in allen Grö-
ßenfraktionen und damit auch insgesamt deutlich mehr Partikel nachgewiesen als in Proben, die mit
dem Manta Trawl asserviert wurden.
Die Beeinflussung der Messergebnisse durch unterschiedliche Methoden bei der Probenahme betrifft
allerdings nicht nur Proben aus der Wasserphase, sondern auch Sedimentproben. So zeigte eine Stu-
die (Imhof et al. 2018), dass sich Mikroplastikkonzentrationen nicht nur im Ufersediment verschiede-
ner Seen und an den verschiedenen Messstellen eines Sees unterscheiden (Ballent et al. 2016; Faure
et al. 2015; Zbyszewski et al. 2014; Zhang et al. 2016), sondern auch innerhalb einer Messstelle, je
nachdem ob die Proben beispielsweise direkt an der Wasserkante, am Spülsaum, oder an der Hoch-
wasserlinie genommen wurden. Des Weiteren wurden Abweichungen durch unterschiedlich tiefes Ein-
bringen des Probenahmegerätes (Sedimentstechrohr) in den Boden beschrieben. Dadurch decken die
genommenen Sedimentproben zwar die gleiche Uferfläche ab, die resultierenden Probenvolumina
sind jedoch unterschiedlich (Besley et al. 2017; van Cauwenberghe et al. 2015), wodurch sich Abwei-
chungen bei der Normierung auf die beprobte Fläche ergeben. Gleiches gilt für die Probennahme der
Grundsedimente.
In vorliegender Studie wurde die Beprobung der verschiedenen Gewässerkompartimente an allen
Seen so vergleichbar wie möglich durchgeführt. Aufgrund der unterschiedlichen morphologischen und
hydrologischen Gegebenheiten der untersuchten Seen war dies aber nicht in allen Fällen realisierbar.
Beispielsweise wurden die Proben aus der Wassersäule der Alpenseen in einer Tiefe von 20 m, am
Altmühlsee hingegen in einer Tiefe von 2 m entnommen. Dadurch unterscheiden sich zum einen die
Probenvolumina, zum anderen möglicherweise auch die Partikelkonzentrationen aufgrund unter-
schiedlicher hydrologischer Bedingungen. So ist im Gegensatz zu den geschichteten Alpenseen im
polymiktischen Altmühlsee eine Resuspension und damit eine höhere Zahl an Kunststoffpartikeln
wahrscheinlich. Eine Vergleichbarkeit der Mikroplastikkonzentrationen in der Wassersäule der tiefen
Alpensehen und des Flachsees Altmühlsee ist deshalb nur sehr eingeschränkt gegeben, da sich die
Seentypen grundlegend voneinander unterscheiden.
4.2.2
Einfluss der Analysenverfahren
Darüber hinaus beeinflussen die eingesetzten Analyseverfahren die Aussagekraft der Studien. So ba-
sieren viele ältere, publizierte Daten auf einer vollständigen oder überwiegend visuellen Identifizierung
von Mikroplastik (Faure et al. 2012; Faure et al. 2015; Fischer et al. 2016; Zbyszewski und Corcoran
2011; Zbyszewski et al. 2014). Eine rein visuelle Sortierung und Einordnung von Mikroplastik führt
nach Aussage von Experten aber bis zu einer Fehlzuordnungsquote bei 70 % der untersuchten Parti-
kel (Hidalgo-Ruz et al. 2012). Dies gilt im Besonderen für kleine Plastikpartikel (Löder et al. 2015).
Häufig wurden hier die mengenmäßig bedeutendsten sehr kleinen Mikroplastikpartikel (300 μm - 20
μm) nicht erfasst. Nur in wenigen Studien erfolgte eine vollständige Analyse aller Größenklassen von
Plastikpartikeln anhand spektroskopischer Analysemethoden (Imhof et al. 2013; Imhof et al. 2016). Als
Mittel der Wahl zum qualitativen sowie quantitativen Nachweis von Mikroplastikpartikeln gelten gegen-
wärtig die Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie (FTIR, Löder und Gerdts 2015; Löder et al.
2015) sowie die Raman-Spektroskopie (Anger et al. 2018; Song et al. 2015). Allerdings sind auch mit
diesen beiden Methoden ermittelte Analysenergebnisse nicht uneingeschränkt miteinander vergleich-
bar. Die Raman-Mikrospektroskopie eignet sich insbesondere zum sicheren Nachweis sehr kleiner
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
47Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
Mikroplastikpartikel von bis zu 1 μm (Käppler et al. 2016; Anger et al. 2018). Anhand der im bayeri-
schen Untersuchungsprogramm eingesetzten FTIR-Spektroskopie ist eine Identifizierung von Plastik-
partikeln nur bis zu einer Größe von 20 μm möglich. Während mittels Raman-Mikrospektroskopie mit
einem tragbaren Zeitaufwand nur ein geringer Anteil der Filterfläche analysiert werden kann, erlaubt
die FTIR-Spektroskopie die Analyse aller Partikel auf einem Probenfilter.
4.2.3
Bezugsgrößen
Ein Vergleich mit anderen Untersuchungsergebnissen wird dadurch erschwert, dass die Bezugsgrö-
ßen, auf die sich die Analysenergebnisse beziehen, variieren. So werden beispielsweise die in ober-
flächennahen Wasserproben ermittelten Partikelkonzentrationen pro Quadratmeter oder pro Kubikme-
ter (Fischer et al. 2016) angegeben. In Sedimentproben ermittelte Partikelzahlen werden entweder auf
das Volumen der Probe (in l/m 3 ), auf die beprobte Uferfläche oder auf das Trockengewicht des Sedi-
ments bezogen. Umrechnungen sind in der Regel nur schwer oder gar nicht möglich. Insbesondere
die Hochrechnung von Partikelzahlen in einer Umweltprobe auf eine unübliche Bezugsgröße wie zum
Beispiel Quadratkilometer (Faure et al. 2015) führt zu extrem hohen Werten, die nur schwierig Aussa-
gen zur Kunststoffbelastung eines Gewässers zulassen (Rios Mendoza und Balcer 2019).
4.2.4
Stichprobenumfang, Analyse von Teilproben
Bei der Interpretation des vorliegenden Datensatzes gilt es zu beachten, dass es sich um Ergebnisse
einer einmaligen Beprobung handelt. Aus anderen Studien (Imhof et al. 2017; Rodrigues et al. 2018;
Yao et al. 2019) ist bekannt, dass sowohl die Partikelkonzentrationen, als auch die Polymersorten und
-formen je nach Messstelle und Zeitpunkt sehr variieren können. Eine verlässliche Aussage zur Belas-
tung einzelner Gewässer oder Messstellen kann nur durch ein kontinuierliches Monitoring getroffen
werden, welches auch Untersuchungen zu verschiedene Jahreszeiten beinhaltet und damit beispiels-
weise auch saisonal bedingte und hydrologische Unterschiede abbildet. Wie ausgeführt, sind die aktu-
ell verfügbaren Verfahren insbesondere im Hinblick auf den Zeitaufwand von der Probenahme bis
zum Ergebnis noch nicht ausreichend optimiert, um ein entsprechend umfangreiches Monitoring an
Seen durchzuführen.
Ein weiterer Faktor, der die Ergebnisse beeinflussen kann und bei der Interpretation berücksichtigt
werden muss, besteht darin, dass die Analysen an Teilproben durchgeführt wurden. So liegen im Be-
reich der Mikroplastik-Analytik kaum Erfahrungen vor, über welche Verfahren homogene Teilproben
erzielt werden können (Heß et al. 2018). Die vorliegenden Ergebnisse zeigen an manchen Stellen
deutliche Diskrepanzen zwischen der Anzahl und Größenverteilung der Partikel die sich bei der Er-
mittlung von Polymersorte und Form ergeben. Die Unterschiede beruhen darauf, dass für die in den
Blindwerten gefundenen Partikel die Polymersorte und Form bestimmt und jeweils anteilig von den in
den Seenproben gefundenen Partikeln je Polymersorte und Form jeweils separat abgezogen wurden.
Zudem können unterschiedliche Probenvolumina von Seen- und Blindproben und dadurch bedingte
unterschiedliche Hochrechnungskoeffizienten zu abweichenden Ergebnissen führen. Des Weiteren ist
bei der Interpretation zu berücksichtigen, dass die Partikelanzahl in Proben von der Wasseroberfläche
und der Wassersäule auf Volumen (m 3 ), in Ufersediment- und Grundsedimentproben auf Fläche (m 2 )
hochgerechnet wurden. Die prozentualen Angaben zur Polymerzusammensetzung sowie zur Form
der Partikel wurden hingegen auf Basis der Gesamtzahl der analysierten Partikel dargestellt.
4.3
Ergebnisse im Vergleich mit anderen Studien
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zum Vorkommen von Plastikpartikeln in verschiedenen
Kompartimenten bayerischer Seen sind aus den genannten Gründen nur bedingt mit Analysedaten
anderer Studien vergleichbar. Trotzdem soll im Folgenden der Versuch einer Einordnung und ein Ver-
gleich mit anderen Studien vorgenommen werden.
48
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
4.3.1
Wasserphase
Im Rahmen des Untersuchungsprogrammes an bayerischen Seen wurde weder in Proben von der
Wasseroberfläche noch in der Wassersäule Makroplastik (> 5 mm) nachgewiesen. Mikroplastik wurde
hingegen in beiden Gewässerkompartimenten detektiert. Die Konzentrationen über alle Größenklas-
sen lagen an der Wasseroberfläche bei < 1 - 42 Partikeln/m 3 (Median 4 Partikel/m 3 ) und in der Was-
sersäule bei 2 - 44 Partikeln/m 3 (Median 11 Partikel/m 3 ). Die vorliegenden Ergebnisse decken sich
auch mit Werten vom Bodensee. Dieser wurde im Rahmen der bundesländerübergreifenden Studie zu
Fließgewässern aufgrund seiner Bedeutung für den Rhein in das Messprogramm aufgenommen und
mit demselben Verfahren (Probenahme, Probenaufbereitung und Analyse) wie die bayerischen Seen
an der Universität Bayreuth untersucht. Die Untersuchungen ergaben an den zwei Messstellen an der
Wasseroberfläche des Bodensees Mikroplastikkonzentrationen von 5 bzw. 18 Partikeln/m 3 (Heß et al.
2018). In einer aktuellen Literaturübersicht zum Vorkommen von Mikroplastik in Seen, werden für
oberflächennahe Wasserproben von insgesamt 28 Seen Konzentrationen von 0,06 – 15.000 Parti-
keln/m 3 (Median 832 Partikel/m 3 ) angegeben (Dris et al. 2018). Verglichen damit liegen die aktuell an
der Oberfläche von bayerischen Seen ermittelten Werte in einem niedrigen Konzentrationsbereich.
Die Anzahl der Mikroplastikpartikel entspricht damit grundsätzlich der für nordamerikanische und euro-
päische Seen berichteten Größenordnung von 0,06 – 3,02 Partikeln/m 3 (Median 0,34 Partikel/m 3 )
(Dris et al. 2018). Als entscheidende Einflussgröße für das Vorkommen von Mikroplastik an der Was-
seroberfläche von Seen wurde im Rahmen einer Studie an den italienischen Seen Lago Bolsena und
Lago Chiusi die Windstärke identifiziert (Fischer et al. 2016).
Bisher wurden keine Untersuchungen zum Vorkommen von Mikroplastik in der Wassersäule von Seen
veröffentlicht. Vergleichswerte, die eine Einschätzung der in vorliegender Studie ermittelten Werte er-
lauben, liegen somit nicht vor.
4.3.2
Sedimente
In Ufersedimentproben wurde, im Gegensatz zu den anderen Kompartimenten, auch Makroplastik mit
Konzentrationen zwischen 14 und 410 Partikeln/m 2 nachgewiesen. Vergleichbare Konzentrationen
wurden auch in Ufersediment anderer Seen ermittelt (3 – 483 Partikel/m 2 , Median 17 Partikel/m 2 ) (Dris
et al. 2018).
Die Menge an Mikroplastik in den Ufersedimentproben variierte innerhalb eines Sees von Messstelle
zu Messstelle enorm. Unter Berücksichtigung aller drei Größenklassen von Mikroplastik lagen die
Konzentrationen bei 99 - 129.375 Partikeln/m 2 (Median 17.068). Untersuchungen am Gardasee, die
mit einer ähnlichen Probenahme- und Aufarbeitungsmethodik durchgeführt wurden, ergaben ebenfalls
je nach Probestelle unterschiedliche Ergebnisse. So wurde an den nördlichen Strandabschnitten mit
1.108 ± 983 Mikroplastikpartikeln/m 2 eine deutlich höhere Mikroplastikbelastung ermittelt als an den
Stränden im Süden des Gardasees. Hier lagen die Konzentrationen bei 108 ± 55 Partikeln/m 2 (Imhof
et al. 2013). Da die Analyse von Ufersediment in der Gardasee-Studie mittels Raman-Mikrospektro-
skopie erfolgte, während die Sedimente bayerischer Seen anhand von FTIR-Spektroskopie untersucht
wurden, sind die Ergebnisse, wie unter 4.2. ausgeführt, nicht uneingeschränkt vergleichbar. In einem
Review-Artikel zum Vorkommen von Mikroplastik in Ufersedimenten von 17 Seen wurden Konzentrati-
onen von 4 – 2.500 Partikeln/m 2 (Median 390 Partikel/m 2 ) angegeben (Dris et al. 2018). In 12 von 22
Ufersedimentproben der bayerischen Seen wurden Werte in vergleichbarer Größenordnung ermittelt.
An zehn Messstellen wurden jedoch deutlich höhere Konzentrationen nachgewiesen. Ein möglicher
Grund hierfür könnte sein, dass im Rahmen der aktuellen Studie die vertikale Positionierung der Pro-
benahmestellen entlang der Schwemmzone (Spülsaum) erfolgte. So zeigte eine Studie am Gardasee,
dass Proben, die an dieser Linie genommen wurden, deutlich höhere Mikroplastikkonzentrationen ent-
halten können, als Proben, die an Wasserkante, Hochwasserlinie oder einer sonstigen vertikalen Posi-
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
49Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
tion des Ufers genommen wurden (Imhof et al. 2018). Da in den verschiedenen Studien die Entnah-
mestellen für Ufersedimentproben entsprechend variierten (Imhof et al. 2018), ist ein Vergleich der
Analysenergebnisse mit den nun vorliegenden Daten nur eingeschränkt möglich.
Als Ursache für die im Rahmen der Gardasee-Studie ermittelte, lokal unterschiedliche Belastungssitu-
ation wurde der dort herrschende, starke Wind von Süden nach Norden vermutet (Imhof et al. 2013).
Eine andere Untersuchung an den italienischen Seen Lago Bolsena und Lago Chiusi kam zu dem
Schluss, dass die Mikroplastikbelastung von Strandsedimenten mit steigender Menge an organischem
Material und abnehmender Korngröße des Sediments zunimmt (Fischer et al. 2016).
Im Grundsediment wurde kein Makroplastik gefunden. Die Konzentrationen von Mikroplastik lagen bei
2.172 – 9.511 Partikeln/m 2 (Median 5.709 Partikel/m 2 ). Die Datenlage zur Kunststoffbelastung von
Grundsediment in Seen ist gegenwärtig noch gering (Corcoran et al. 2015; Ballent et al. 2016; Sruthy
und Ramasamy 2017; Su et al. 2016). Nur in einer Studie aus Indien werden die Analysendaten in
vergleichbarer Einheit (Anzahl Partikeln/m 2 ) angegeben. Demnach wurden in Grundsedimentproben
des Vembanad-Sees bei Kerala, Indien, Mikroplastikkonzentrationen von 96 – 496 Partikel/m 2 nachge-
wiesen (Sruthy und Ramasamy 2017). Allerdings handelt es sich bei diesem See um einen durch
Meerwasser beeinflussten See, sodass ein Vergleich mit den aktuellen Werten aus bayerischen Seen
nur sehr eingeschränkt möglich ist. In einer weiteren Studie an Grundsedimenten von zwei Stellen des
Lake Ontario (Kanada) wurden auf einer runden Fläche mit 7cm Durchmesser (Sediment Corer) 26
und 9 Partikel gefunden (Corcoran et al. 2015). Dies entspricht mit circa 6.760 und 2.340 Partikeln/m 2
einer sehr ähnlichen Belastung wie in den Grundsedimenten bayerischer Seen. In einer anderen Stu-
die am Taihu Lake, China, wurde die gefundene Partikelzahl pro Masse des beprobten Sediments an-
gegeben (Su et al. 2016). Eine Umrechnung bzw. ein Vergleich mit den bayerischen Seen kann daher
nicht erfolgen.
Die hier vorliegenden Untersuchungen, die insbesondere in Ufersedimenten, aber auch in Grundsedi-
menten vergleichsweise hohe Konzentrationen von Kunststoffpartikeln ergaben, sprechen dafür, dass
Seensedimente Akkumulationszonen bzw. Senken für Mikroplastikpartikel darstellen. Diese Annahme
wird durch eine vergleichende Auswertung von Studien an verschiedenen europäischen (Faure et al.
2012; Imhof et al. 2013; Faure et al. 2015; Imhof et al. 2016; Fischer et al. 2016; Sighicelli et al. 2018;
Uurasjärvi et al. 2019; Imhof et al. 2018; Bordós et al. 2019) sowie nordamerikanischen Seen
(Zbyszewski und Corcoran 2011; Zbyszewski et al. 2014; Corcoran et al. 2015) bestätigt.
4.3.3
Größenfraktionen, Polymersorte und Partikelform
Unabhängig von See und Gewässerkompartiment stellte an den meisten Messstellen sehr kleines
Mikroplastik II (300 μm - 20 μm) die dominierende Größenklasse dar. Unter zusätzlicher Berücksich-
tigung der Größenfraktion kleines Mikroplastik I (1000 μm - 300 μm) lag der Anteil kleiner Mikro-
plastikpartikel in der Regel deutlich über 90 %. Großes Mikroplastik der Größe 1 mm bis 5 mm war
nur in Sedimentproben v.a. des Seeufers in nennenswerten Mengen vorhanden. In den Wasser-
proben war diese Größenfraktion praktisch nicht vertreten. Aufgrund der schon genannten
Unterschiede bei Probenahme und Analyse im Vergleich zu anderen publizierten Studien ist ein
Vergleich der Größenklassen schwierig. Hinzu kommt, dass die meisten Studien entweder gar keine
Größenklassen angeben, oder eine andere Klassifizierung der Größenklassen vorgenommen haben.
Allerdings lässt sich feststellen, dass in der Regel mehr kleine als große Mikroplastikpartikel gefun-
den werden, bzw. dass die Partikelkonzentrationen grundsätzlich mit abnehmender Partikelgröße
zunehmen (Ivleva et al. 2017; Dris et al. 2018). So wurden auch an der Wasseroberfläche und im
Ufersediment eines finnischen Sees (Uurasjärvi et al. 2019) sowie zweier italienischer Seen
(Fischer et al. 2016) hauptsächlich kleinere Mikroplastikpartikel gefunden. In einer Studie zum
Vorkommen von Mikroplastik in der oberflächennahen Wasserphase von Binnengewässern
Süd- und Westdeutschlands, wurden unter Einsatz nahezu identischer Methoden für bayerische
50
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
Fließgewässer ebenfalls überwiegend sehr kleine Mikroplastik-partikel ermittelt (Heß et al. 2018). Zur
Größenverteilung in Grundsedimenten von Seen lassen sich bisher keine Vergleiche ziehen.
Die Polymerzusammensetzung der Kunststoffpartikel variierte in Abhängigkeit von Messstelle und Ge-
wässerkompartiment. Die am häufigsten vertretenen Kunststoffsorten waren PE und PP. Deren Anteil
betrug insbesondere in Proben von der Wasseroberfläche und der Wassersäule bis zu 90%. Aber
auch in den meisten Sedimentproben stellten PE und PP die dominierenden Polymersorten dar. Als
weitere Polymere, die detektiert wurden, sind PET/PES, PS, PVC, PA sowie in sehr geringen Mengen
auch PUR, SAN/ABS und PMMA zu nennen. In einzelnen Ufersedimentproben waren darüber hinaus
geringe Mengen an Lacken enthalten. Neben den, in Kapitel 4.2 genannten Gründen, die einen Ver-
gleich erschweren, kommt hinzu, dass in den meisten Studien nur ein Subset der in vorliegender Stu-
die identifizierten Polymere angegeben wird. In einem aktuellen Review wurden daher nicht die relati-
ven Mengen oder Konzentrationen der Polymere in Gewässern, sondern die relative Häufigkeit ihres
Vorkommens in einzelnen Studien angegeben. Demnach sind, wie auch in den bayerischen Seen, PE
und PP die am häufigsten beobachteten Polymere in Binnengewässern, gefolgt von PS, PVC, PET
und anderen Kunststoffen (Koelmans et al. 2019). Gründe für diese Reihenfolge sind wahrscheinlich
die Produktions- und Gebrauchsmengen der jeweiligen Polymere (PlasticsEurope 2018; Geyer et al.
2017) und die in der Regel damit korrelierte Häufigkeit in der Umwelt (Bordós et al. 2019), sowie phy-
sikochemische Eigenschaften, wie beispielsweise die Dichte der Kunststoffe (Bond et al. 2018). Auch
hinsichtlich der am häufigsten vertretenen Polymersorten können Parallelen zum länderübergreifen-
den Untersuchungsprogramm gezogen werden (Heß et al. 2018). Auch dort stellten PE und PP in
oberflächennahen Wasserproben die dominierenden Polymersorten dar.
Die Partikel lagen am häufigsten in Form von Fragmenten vor, gefolgt von Fasern. Kunststoffbeads,
wie sie in Körperpflegprodukten enthalten sind, sowie Folienreste wurden selten detektiert. Im
Gegensatz zu Untersuchungen an den Great Lakes in Nordamerika, die ein hohes Vorkommen von
Rohpellets erga-ben (Corcoran et al. 2015; Eriksen et al. 2013; Zbyszewski et al. 2014), waren in den
bayerischen Seen keine Pellets nachweisbar. In dem bereits genannten Review-Artikel (Koelmans et
al. 2019) wurde auch die im Rahmen einzelner Studien ermittelte relative Häufigkeit des Auftretens
bestimmter Partikelformen in Binnengewässern verglichen. Auch diesbezüglich stimmten die
Ergebnisse größtenteils mit denen der bayerischen Seen überein. Ebenso können wieder Parallelen
zu den Ergebnissen des Untersuchungsprogramms der Länder gezogen werden (Heß et al. 2018),
denen zufolge auch der Großteil der detektierten Kunststoffpartikel in Form von Fragmenten vorlag
(Heß et al. 2018).
4.4
Bewertung
Der Nachweis von Kunststoffpartikeln an allen Messstellen von Ammersee, Starnberger See, Chiem-
see und Altmühlsee deutet auf eine ubiquitäre Präsenz dieser Fremdstoffe in der Umwelt hin. Die an
der Wasseroberfläche und in der Wassersäule ermittelten Mikroplastikkonzentrationen liegen unge-
fähr in der gleichen Größenordnung, wie an anderen, anthropogen beeinflussten europäischen und
nordamerikanischen Seen. Im Vergleich mit Konzentrationen in oberflächennahen Wasserproben süd-
und westdeutscher Fließgewässer (Heß et al. 2018) liegen die Konzentrationen in der Wasserphase
bayerischer Seen sogar etwas niedriger.
Die Konzentrationen von Kunststoffpartikeln sind insbesondere in Ufersedimenten, aber auch in
Grundsedimenten deutlich höher als in den Wasserproben. Somit ist davon auszugehen, dass
Seensedimente Akkumulationszonen bzw. Senken für Mikroplastikpartikel darstellen.
Die an den verschiedenen Messstellen der Seen ermittelten Analysenwerte weichen teilweise deutlich
voneinander ab. Dies trifft in erster Linie auf Ufersedimentproben, aber auch auf oberflächennahe
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
51Interpretation und Bewertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes
Wasserproben zu. Wie für andere Seen beschrieben (Imhof et al. 2013; Fischer et al. 2016) ist es
wahrscheinlich, dass auch die Konzentrationsunterschiede an bayerischen Seen unter anderem auf
witterungsbedingte Einflussfaktoren, hydrologische Bedingungen (Zuflüsse, Strömungen, Umwälzung
etc.) sowie anthropogene Einflüsse zurückzuführen sind. Im Gegensatz zum Gardasee, wo in erster
Linie der kräftige, aus Süden kommende Wind für die Mikroplastikbelastung an den nördlichen Strän-
den verantwortlich gemacht wird (Imhof et al. 2013), sprechen die aktuellen Ergebnisse nicht dafür,
dass die an bayerischen Seen vorherrschenden Winde aus westlicher Richtung die Mikroplastikkon-
zentrationen entscheidend beeinflussen. Vielmehr scheinen je nach See zum einen die hydrologi-
schen Gegebenheiten, zum anderen Faktoren wie Grad der Besiedelung und durch Freizeitaktivitäten
beeinflusste Seenabschnitte (zum Beispiel Strandbäder, Campingplätze, Uferpromenaden) zum Vor-
kommen von Mikroplastik beizutragen. So ist zu vermuten, dass sowohl am Ammersee wie auch am
Chiemsee die jeweiligen Hauptzuflüsse Ammer und Tiroler Achen mit ihren jeweils großen Einzugsge-
bieten die Konzentrationen von Mikroplastik beeinflussen. Am Starnberger See, der sich dadurch aus-
zeichnet, dass er keinen direkten Hauptzufluss aus dem Alpenraum besitzt, könnten eher die sehr
lange, theoretische Wassererneuerungszeit von circa 21 Jahren sowie anthropogene Einflüsse zum
Vorkommen von Mikroplastik beitragen. Am Altmühlsee, einem polymiktischen Mittelgebirgssee mit
geringer Tiefe, ist nicht unwahrscheinlich, dass eine Beeinflussung der Mikroplastikkonzentrationen
durch touristische Nutzungen sowie, in Hochwassersituationen, durch den Zufluss der Altmühl erfolgt.
Zudem kann an allen untersuchten Seen ein diffuser Eintrag über landwirtschaftliche Flächen (Piehl et
al. 2018) nicht ausgeschlossen werden. In wieweit die genannten Einflussfaktoren das Vorkommen
von Mikroplastik in den bayerischen Seenwirklich maßgeblich beeinflussen, ist jedoch noch anhand
weiterer Daten zu überprüfen.
In allen Gewässerkompartimenten stellen PE und PP die häufigsten Polymersorten dar. Der Anteil an-
derer Polymere wie PET/PES, PS, PVC, PA sowie insbesondere PUR, SAN/ABS und PMMA war in
der Regel gering.
Die Annahme, dass PE und PP aufgrund ihrer geringen Dichte < 1g/m 3 überwiegend an der Wasser-
oberfläche auftreten, wurde durch die vorliegenden Ergebnisse nicht bestätigt. So dominierten diese
Polymere in allen Gewässerkompartimenten. Es ist zu vermuten, dass es in Abhängigkeit von den je-
weils vorliegenden hydrologischen Gegebenheiten zu Umwälzungen im Wasserkörper und damit zur
Umverteilung der verschiedenen Polymere kommt. Des Weiteren bestehen viele Produkte nicht aus
reinen Polymeren, sondern aus einem Gemisch oder aus mehreren teils Mikrometer dünnen Schich-
ten, die auch Metalle, Farben und Stabilisatoren enthalten (Barlow und Morgan 2013). Auch die Bil-
dung von Biofilmen auf Kunststoffen, die der Umwelt ausgesetzt sind, kann zu einer höheren Dichte
als die der nativen Polymere führen, sodass die Partikel auch in der Wassersäule und im Grundsedi-
ment von Gewässern nachgewiesen werden können (Chen et al. 2019; Rummel et al. 2017)
Im Rahmen der aktuellen Studie wurden mit PE und PP überwiegend die Polymere nachgewiesen, de-
nen auch der höchste Marktanteil zukommt (PlasticsEurope 2018; Geyer et al. 2017). Hinzu kommt,
dass diese Materialien häufig in Wegwerfprodukten des alltäglichen Gebrauchs verwendet werden und
somit eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie als unsachgemäß entsorgter Müll in die Um-
welt gelangen (Koelmans et al. 2019). Dafür spricht auch die Tatsache, dass in vorliegender Studie ein
Großteil der analysierten Partikel in Form von Fragmenten vorlag, die durch den Zerfall größerer Plas-
tikteile, wie zum Beispiel achtlos am Ufer zurückgelassenem Plastikmüll entstehen. Somit ist davon
auszugehen, dass ein Großteil der nachgewiesenen Partikel als sekundäres Mikroplastik einzustufen
ist und primäres Mikroplastik, wie zum Beispiel Kunststoffbeads aus Körperpflegeprodukten oder Pel-
lets keinen nennenswerten Beitrag zum Vorkommen von Mikroplastik in bayerischen Seen liefern.
52
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Fazit
5
Fazit
Der vorliegende Bericht liefert einen ersten Überblick zum Vorkommen von Kunststoffpartikeln in bay-
erischen Seen. Dabei wurden erstmals vier verschiedene Gewässerkompartimente in die Untersu-
chungen miteinbezogen. Die im Rahmen der Pilotstudie erhobenen Daten haben zunächst orientie-
renden Charakter. Aufgrund der nach wie vor bestehenden methodischen Unsicherheiten dürfen die
Daten nicht überinterpretiert werden. Zudem ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den nun vorlie-
genden Daten um Ergebnisse einer einmaligen Beprobung handelt. Eine verlässliche Aussage zur Be-
lastung einzelner Gewässer oder Messstellen kann nur durch ein kontinuierliches Monitoring getroffen
werden, welches auch Untersuchungen zu verschiedene Jahreszeiten beinhaltet und damit beispiels-
weise auch saisonal bedingte und hydrologische Unterschiede abbildet. Die aktuell verfügbaren Ver-
fahren sind jedoch noch nicht ausreichend optimiert, um ein entsprechend umfangreiches Monitoring
an Seen durchzuführen.
Die Analysendaten weisen auf eine ubiquitäre Präsenz von Kunststoffpartikeln in der Umwelt hin. Der
hohe Anteil der bislang nur semiquantitativ erfassten, sehr kleinen Partikel spricht dafür, dass die tat-
sächlichen Mikroplastikkonzentrationen wohl noch höher liegen. Die an der Wasseroberfläche und in
der Wassersäule ermittelten Mikroplastikkonzentrationen lagen in der gleichen Größenordnung, wie
an anderen, anthropogen beeinflussten europäischen und nordamerikanischen Seen. Allerdings wur-
den, insbesondere in Ufersedimenten, aber auch in Grundsedimenten deutlich höhere Werte als in
den Wasserproben gemessen. An insgesamt 12 der 22 Messstellen wurde ein ähnliches Mikroplastik-
vorkommen ermittelt, wie in anderen Studien (Dris et al. 2018). In 10 Ufersedimentproben wurde aller-
dings erheblich mehr Mikroplastik nachgewiesen. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass die
Probenahme entlang des Spülsaums erfolgte, welche zu höheren Werten führen kann als eine Pro-
benahme an der Wasserkante oder im Bereich der Hochwasserlinie (Imhof et al. 2018).
Es ist davon auszugehen, dass Seensedimente Akkumulationszonen bzw. Senken für Mikroplastik-
partikel darstellen. Die ermittelten Konzentrationsunterschiede an den einzelnen Messstellen der bay-
erischen Seen sind vermutlich unter anderem auf witterungsbedingte Einflussfaktoren, hydrologische
Bedingungen (zum Beispiel Zuflüsse, Strömungen, Umwälzung etc.) sowie anthropogene Einflüsse
(zum Beispiel freizeitliche Nutzung, Agrarflächen) zurückzuführen.
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse deuten zudem darauf hin, dass es sich bei der Mehrzahl
der nachgewiesenen Mikroplastikpartikel um sekundäres Mikroplastik handelt. Dieses entsteht über-
wiegend aus unsachgemäß entsorgtem Plastikmüll, der beispielsweise über Windverdriftung in Flüsse
und Seen gelangt und dort durch mechanische, chemische und biologische Einflüsse in immer klei-
nere Einzelteile zerfällt. Primäres Mikroplastik, wie zum Beispiel Kunststoffbeads aus Körperpflegepro-
dukten liefern mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen nennenswerten Beitrag zum Vorkommen von Mik-
roplastik in den bayerischen Seen.
Für eine realistische Umweltbewertung ist entscheidend, ob die in den Gewässern nachgewiesenen
Mikroplastikkonzentrationen Auswirkungen auf die Gewässer und die darin lebenden Organismen ha-
ben. Es gilt mittlerweile als erwiesen, dass Plastikpartikel von verschiedensten Tierarten wie zum Bei-
spiel Fischen und Planktonorganismen aufgenommen werden. Unumstritten ist, dass insbesondere
große Plastikteile verheerende Folgen für die Tierwelt haben können. Hingegen reichen die momenta-
nen wissenschaftlichen Erkenntnisse noch nicht aus um die Gefährdung von Gewässerorganismen
durch Mikroplastik objektiv zu beurteilen. Das LfU führt gegenwärtig umfangreiche Studien zu mögli-
chen Auswirkungen von Mikroplastik auf Fische und Muscheln durch.
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
53Zusammenfassung
6
Zusammenfassung
Die Verschmutzung der Weltmeere durch Kunststoffmüll ist seit langem bekannt. In den letzten Jahren
erfährt auch das Thema „Mikroplastik“ in Binnengewässern sowohl auf Landes- und Bundesebene als
auch innerhalb der EU zunehmende Bedeutung.
Bayern hat bereits 2014 die Initiative ergriffen und ein Fachvorhaben mit dem Titel „Eintragspfade,
Vorkommen und Verteilung von Mikroplastik in bayerischen Gewässern sowie mögliche Auswirkungen
auf aquatische Organismen“ gestartet. Das Bayerische Landesamt für Umwelt kooperiert dabei als
ausführende Behörde mit der Universität Bayreuth und der Technischen Universität München.
Der nun vorliegende Bericht enthält die Untersuchungsergebnisse zum Vorkommen von Makro- und
Mikroplastik an vier bayerischen Seen. Ausgewählt wurden die drei Alpenseen Chiemsee, Starnberger
See und Ammersee sowie der flache Altmühlsee, ein polymiktischer Mittelgebirgssee (Stausee). Un-
tersucht wurden insgesamt 42 Proben aus den Gewässerkompartimenten Wasseroberfläche, Wasser-
säule, Ufersediment und Grundsediment. Sowohl die Probenahme und Probenaufreinigung sowie die
Analysen wurden an der Universität Bayreuth durchgeführt. Zum Einsatz kamen neben der ATR-FTIR-
Spektroskopie und der FPA-basierten Mikro-FTIR-Spektroskopie auch die SWIR-Mikrospektroskopie.
Alle identifizierten Kunststoffteilchen wurden hinsichtlich Größe, Polymertyp und Form charakterisiert.
Makroplastik (> 5mm) wurde ausschließlich in Ufersedimentproben detektiert. Mit Konzentrationen
zwischen 14 und 410 Partikeln/m 2 wiesen alle Seen an mindestens einer Messstelle große Kunststoff-
teilchen auf. Weder in Grundsediment noch in oberflächennahen Wasserproben bzw. Proben aus der
Wassersäule wurden große Kunststoffteile identifiziert.
Im Gegensatz dazu wurde Mikroplastik in allen Gewässerkompartimenten gefunden. Dies gilt für alle
Seen und Messstellen. Die Mikroplastikkonzentrationen waren in den Wasserproben insgesamt ge-
ring. In oberflächennahen Wasserproben der Seen lagen die Partikelkonzentrationen zwischen < 1
Partikel und maximal 42 Partikeln/m 3 (Median 4 Partikel/m 3 ). Die Analyse von Proben aus der Was-
sersäule ergab mit Konzentrationen zwischen 2 und 44 Partikeln/m 3 (Median 11 Partikel/m 3 ) ähnliche
Werte.
Die Sedimentproben wiesen deutlich höhere Mikroplastikkonzentrationen auf. Die höchsten Mikroplas-
tikkonzentrationen wurden im Ufersediment der Seen detektiert. Die an den einzelnen Messstellen er-
mittelten Konzentrationen variierten jedoch sehr stark. Die höchste gemessene Konzentration lag bei
129.375 Partikeln/m 2 , die niedrigste bei 99 Partikeln/m 2 (Median 17.068 Partikel/m 2 ). Die Grundsedi-
mentproben enthielten mit Werten zwischen 2.173 und 9.511 Partikeln/m 2 (Median 5.709 Partikel/m 2 )
weniger Mikroplastik als die Ufersedimentproben. Im Vergleich zu den Wasserproben waren die Mik-
roplastikkonzentrationen jedoch auch im Grundsediment deutlich höher. Da insbesondere in Ufersedi-
menten, aber auch in Grundsedimenten vergleichsweise hohe Konzentrationen von Kunststoffparti-
keln bestimmt wurden, ist davon auszugehen, dass Sedimente von Seen Akkumulationszonen bzw.
Senken für Mikroplastik darstellen.
In der Regel stellte sehr kleines Mikroplastik II (300 - 20 μm) die dominierende Größenfraktion dar.
Zusammen mit Partikeln der Größenklasse kleines Mikroplastik I (1000 - 300 μm) lag der Anteil klei-
ner Mikroplastikpartikel meistens bei über 90%. Großes Mikroplastik (1 - 5 mm) war deutlich seltener
vertreten.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, stellten PP und PE in der Summe den Hauptanteil der vertrete-
nen Polymersorten dar. Daneben wurden je nach Gewässer, Messstelle und Gewässerkompartiment
auch PET/PES, PS, PVC, PA sowie in sehr geringen Mengen auch PUR, SAN/ABS, PMMA und La-
cke identifiziert. Die Partikel lagen an nahezu allen untersuchten Messstellen in Form von Fragmenten
54
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Zusammenfassung
vor. Daneben wurden regelmäßig Fasern beobachtet. Sehr selten traten in geringem Umfang auch
Beads und Folienreste auf.
Der vorliegende Bericht enthält nach aktuellem Kenntnisstand den momentan umfangreichsten Daten-
satz zum Vorkommen von Plastikpartikeln in Seen. Aufgrund des Pilotcharakters der vorliegenden
Studie und der geringen Vergleichbarkeit mit anderen, publizierten Daten, ist eine Interpretation der
Untersuchungsergebnisse allerdings nur bedingt möglich. Zudem bestehen nach wie methodische Un-
sicherheiten, so dass eine Überinterpretation der Ergebnisse vermieden werden sollte.
Vorbehaltlich dieser Einschränkungen ist davon auszugehen, dass es sich aufgrund der vorherrschen-
den Polymere, die häufig in Wegwerfprodukten Verwendung finden, sowie der Tatsache, dass die
Partikel am häufigsten in Form von Fragmenten vorlagen, in der Mehrzahl der Kunststoffteilchen um
sekundäres Mikroplastik handelt, welches durch den Zerfall größerer Plastikteile aus unsachgemäß
entsorgtem Müll entsteht. Keinen nennenswerten Beitrag zum Vorkommen von Mikroplastik in bayeri-
schen Seen scheinen hingegen primäre Mikroplastikplastikpartikel, wie beispielsweise Beads aus Kör-
perpflegeprodukten zu leisten. Die Unterschiede in den Mikroplastikkonzentrationen an den einzelnen
Messstellen eines Sees beruhen wahrscheinlich je nach See zum einen auf den dort vorliegenden
hydrologischen Gegebenheiten, zum anderen auf Faktoren wie Grad der Besiedelung, landwirtschaft-
liche Nutzung von Flächen sowie Art und Umfang von stattfindenden Freizeitaktivitäten.
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
55Literaturverzeichnis
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60
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Abkürzungsverzeichnis
8
Abkürzungsverzeichnis
ATR-FTIR-Spektroskopie Attenuated Total Reflectance-basierte FTIR-Spektroskopie
cm Zentimeter
EPS Expandiertes Polystyrol
FPA-FTIR-Spektroskopie Focal Plane Array-basierte FTIR-Spektroskopie
FTIR-Spektroskopie Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie
GPS Global Positioning System (Globales Positionsbestimmungssystem)
L Liter
LfU Bayerisches Landesamt für Umwelt
g Gramm
TD-GC/MS Thermodesorption-Gaschromatographie-Massenspektrometrie
kg Kilogramm
m Meter
mm Millimeter
μm Mikrometer
MPSS Munich bzw. Microplastic Sediment Separator
nm Nanometer
PA Polyamid
PAN Polyacrylnitril
PE Polyethylen
PET/PES Polyethylenterephthalat/Polyester
PMMA Polymethylmethacrylat
POP Persistent organic pollutants
PP Polypropylen
PS Polystyrol
PUR Polyurethan
PVA Polyvinylacetat
PVC Polyvinylchlorid
RP Rheinland-Pfalz
SAN/ABS Styrol-Acrylnitril-Copolymere / Acylnitril-Butadien-Styrol
SWIR Short Wave Infrared-Spektroskopie
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019
61Anhang
9
62
Anhang
Bayerisches Landesamt für Umwelt 2019Gewäs-
ser
Bezeichnung
Messtelle
S-AMM-T01
S-AMM-T02
S-AMM-T03
Makroplastik
(>5mm) Großes MP
(5 - 1mm) 31.07.2014 0,00 0,00 0,58
31.07.2014 0,00 0,04 31.07.2014 0,00 0,01 PE PP PS SAN/
ABS PMMA PUR 6,83 7,41 56,87 34,92 2,48 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 1,48 1,52 31,37 12,75 20,59 0,00 0,00 0,00 0,23 1,13 1,37 50,52 4,12 13,40 0,00 0,00 0,00 9,85 44,83 51,72 0,00 0,00 0,00 0,00 119076,19
30670,93
11261,10
35476,23
30868,99
129375,28 14,49
3,01
70,35
7,02
25,66
21,58 31,95
72,94
13,07
5,78
41,11
66,66 27,66
6,15
16,08
40,62
7,75
5,76 0,00
0,00
0,00
0,43
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,71
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 9511,11 32,71 44,86 3,74 0,00 0,00 0,00 90,05 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Anzahl Partikel / m3
Anzahl Partikel / m3
2,04
7,81
Anzahl Partikel / m 2
34915,06
80242,39
1942,87
26558,83
3621,66
7582,85
10487,72
20824,54
1188,36
29199,63
7545,12
121589,66
Anzahl Partikel / m 2
444,40
8977,80
Anzahl Partikel / m3
31.07.2014 0,00 0,00 S-AMM-01
S-AMM-02
S-AMM-03
S-AMM-04
S-AMM-05
S-AMM-06 Utting
32U 656440 5321596
Dießen
32T 657402 5314371
Aidenried
32T 660510 5312727
32T 661938 5317577
Herrschinger Bucht
Breitbrunn
32U 658963 5322201
Eching
32U 657310 5326231
Grundsediment 29.07.2014
29.07.2014
29.07.2014
31.07.2014
31.07.2014
29.07.2014 410,27
0,00
0,00
14,15
141,47
0,00 3508,48
2169,22
56,59
4149,82
339,53
240,50 S-AMM-Boden Allmannshausen 32T 658396 5316394
Wasseroberfläche
32T 673498 5301757 -
Südlicher Bereich
32T 673380 5302966
32T 673140 5308560 -
Mittlerer Bereich
32T 673247 5309818
32T 675170 5316532 -
Nördlicher Bereich
32T 674905 5315328
Wassersäule 31.07.2014 0,00 88,90 30.07.2014 0,00 0,00 0,38 6,76 7,14 30.07.2014 0,00 0,00 0,02 0,00 0,02 0,00 0,00 100,00 0,00 0,00 0,00
30.07.2014 0,00 0,00 0,00 2,62 2,62 97,14 2,86 0,00 0,00 0,00 0,00
S-STA-WS Allmannshausen 32T 673634 5310945
Ufersediment 30.07.2014 0,00 0,34 S-STA-01
S-STA-02
S-STA-03
S-STA-04
S-STA-05
S-STA-06 Starnberg
32T 675943 5318478
Seeshaupt
32T 673710 5298991
Bernried / Unterzeismering
32T 670474 5306161
32T 671108 5309838
Tutzing
Berg
32T 675135 5314673
Ambach
32T 674787 5302775
Grundsediment 29.07.2014
29.07.2014
29.07.2014
30.07.2014
29.07.2014
29.07.2014 113,18
0,00
56,59
183,91
28,29
28,29 113,18
14,15
0,00
509,30
2277,68
56,59 S-STA-Boden Allmannshausen 32T 673634 5310945
Wasseroberfläche
33T 312186 5308926 -
Nördlich von Chieming
33T 312016 5308557
33T 305435 5302302 -
Südlich d. Herreninsel
33T 306202 5302211
33T 312944 5305526 -
Mündung Tiroler Aachen
33T 313505 5305040
Wassersäule 30.07.2014 0,00 0,00 23.06.2014 0,00 24.06.2014 24.06.2014 S-CHI-WS nordöstlich v.Frauenchiemsee
33T 309691 5306129
Ufersediment S-CHI-01
S-CHI-02
S-CHI-03
S-CHI-04
S-CHI-05
S-CHI-06 Hirschauer Bucht
Lambach
Übersee
Prien
Gstadt
Schützing S-CHI-Boden Anzahl Partikel / m3
0,68
Anzahl Partikel / m 2
0,00
268,80
377,26
2376,71
2263,54
792,24
Anzahl Partikel / m 2
1580,20
Anzahl Partikel / m3 10,53 11,54 94,12 2,94 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00
495,15
8450,54
78785,23
18334,65
3013,33 226,35
778,09
8884,38
81855,16
22904,16
3890,45 0,00
12,73
27,60
19,39
29,83
30,91 0,00
7,27
52,23
36,38
50,40
51,27 0,00
76,36
5,73
24,96
0,00
5,45 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,02
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
592,60 2172,84 27,27 36,36 0,00 0,00 0,00 0,00
0,03 0,75 41,64 42,43 46,29 41,37 3,15 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 13,01 13,01 42,60 42,83 0,00 0,00 0,00 0,00 0,06 0,03 4,29 4,38 98,62 0,69 0,69 0,00 0,00 24.06.2014 0,00 0,00 1,70 60,00 20,00 0,00 0,00 0,00 0,00
24.06.2014
25.06.2014
24.06.2014
25.06.2014
25.06.2014
25.06.2014 113,18
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
141,47
56,59
113,18 124909,52
3678,25
99,03
5036,37
3508,48
30953,87 25,46
18,08
71,43
27,53
0,00
15,17 59,98
77,69
0,00
66,85
39,52
41,80 5,95
1,54
28,57
5,06
18,55
6,28 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,28
0,00
0,00
Nordöstlich v. Frauenchiemsee 33T 309691 5306129
Wasseroberfläche
32U 626413 5442401 -
Südöstlicher Bereich
32U 625893 5443566
32U 625810 5444270 -
Nordöstlicher Bereich
32U 625227 5444891
32U 625363 5443684 -
Südlich Vogelfreistätte
32U 624553 5444090
Wassersäule 24.06.2014 0,00 0,00 9125,93 38,96 38,96 5,84 0,00 0,00 0,00
17.09.2014 0,00 0,00 0,00 0,13 0,13 100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 17.09.2014 0,00 0,00 0,05 2,15 2,20 34,41 56,99 0,00 0,00 0,00 17.09.2014 0,00 0,00 0,00 13,54 13,54 31,11 68,89 0,00 0,00 0,00 0,00
S-ALT-WS Südwestlich der Vogelfreistätte 32U 625838 5443918
Ufersediment 17.09.2014 0,00 0,00 S-ALT-01
S-ALT-02
S-ALT-03
S-ALT-05 Ostufer bei Gunzenhausen
32U 626761 5442906
Nordostufer
32U 625671 5444957
Westufer
32U 625626 5442703
32U 626622 5443384
Ostufer bei Gunzenhausen
Grundsediment 17.09.2014
17.09.2014
17.09.2014
17.09.2014 0,00
0,00
42,44
0,00 509,30
141,47
127,32
56,59 S-ALT-Boden Südwestlich der Vogelfreistätte 17.09.2014 0,00 19,80
S-CHI-T01
S-CHI-T02
S-CHI-T03
S-ALT-T01
S-ALT-T02
S-ALT-T03
33T 314390 5303626
33T 309510 5311183
33T 308343 5301692
33T 303210 5303468
33T 307150 5306725
33T 313807 5308716
Grundsediment
625838 5443918
Anzahl Partikel / m3
1,02
0,68
Anzahl Partikel / m 2
7545,12
117251,21
325,38
3352,86
84,88
14,15
1117,62
3777,28
1414,71
2037,18
4281,86
26558,83
Anzahl Partikel / m 2
1777,80
7348,10
Anzahl Partikel / m3
Anzahl Partikel / m3
0,00
Anzahl Partikel / m 2
1886,28
594,18
1089,33
2263,54
Anzahl Partikel / m 2
987,70
PVA PET/
PES Lack PAN andere Faser Frag-
ment
1,72 0,00 4,01 0,00 0,00 0,00 1,70 98,30
0,00 0,00 0,00 35,29 0,00 0,00 0,00 0,00 100,00
5,15 0,00 0,00 26,80 0,00 0,00 0,00 19,00 81,00
Anteil [%]
32T 658396 5316394
Ufersediment
S-STA-T03
Polymertyp
PA
PVC
Gesamt
(>5mm - 20μm) Allmannshausen
S-STA-T02
Wasseroberfläche
32T 659142 5314003 -
32T 658626 5315595
32U 658062 5319624 -
Mittlerer Bereich
32U 657884 5321068
32U 658437 5326113 -
Nördlicher Bereich
32U 658119 5324447
Wassersäule
Südlicher Bereich
Größenfraktionen
kleines MP I
kleines MP II
(1mm - 300μm) (300 - 20μm)
Datum Pro-
bennahme S-AMM-WS
S-STA-T01
Messstelleninformation
Name / Lage Messstelle
UTM-Koordinaten
(WGS84)
Form
Pellet
Bead Folie
0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00
Anteil [%]
Anteil [%]
0,00
Anteil [%]
3,14
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Anteil [%]
0,00
Anteil [%] 0,00 0,00 3,45 0,00 0,00 0,00 10,34 89,66 Anteil [%]
0,00
0,00
Anteil [%] 9,17
0,00
0,00
6,81
0,00
5,83 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 10,36
17,71
0,50
34,67
21,63
0,09 2,52
0,18
0,00
4,68
0,18
0,09 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
3,67
0,00 13,65
6,12
0,51
16,11
0,73
5,93 86,34
93,70
99,49
83,67
99,09
94,07 0,00
0,00
0,00
0,00
0,18
0,00 0,01
0,18
0,00
0,22
0,00
0,00
0,00 0,00 18,69 0,00 0,00 0,00 9,17 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Anteil [%]
90,83
0,00
Anteil [%] 0,00 0,00
4,85 0,00 0,00 5,10 0,00 0,00 0,00 5,19 94,81 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 100,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 100,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00
0,00
2,38
0,00
0,10
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,19
0,73
0,00 0,00
0,00 0,08
0,00
Anteil [%]
Anteil [%]
0,00
Anteil [%]
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Anteil [%]
0,00
Anteil [%] 0,00 0,00 2,94 0,00 0,00 0,00 3,45 96,55 0,00
1,82
0,00
0,00
9,88
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 100,00
1,82
14,44
19,08
9,88
12,36 0,00
0,00
0,00
0,17
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 100,00
0,00
6,29
0,57
10,03
19,78 0,00
97,62
93,71
99,33
89,78
79,49 0,00 0,00 36,36 0,00 0,00 0,00 62,50 37,50 3,15 1,53 0,00 4,52 0,00 0,00 0,00 1,60 98,32 0,00 0,00 14,57 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 100,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,73 99,27 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,18
0,00 0,00
0,00
Anteil [%]
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Anteil [%]
0,00
Anteil [%]
0,00
Anteil [%]
0,00
Anteil [%]
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Anteil [%]
1,30
Anteil [%] 0,00 0,00 20,00 0,00 0,00 0,00 33,33 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 8,61
1,92
0,00
0,28
40,32
35,83 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,91 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,77
0,00
0,00
1,61
0,00 6,11
0,00
0,00
0,28
47,62
6,24 0,00 0,00 14,94 0,00 0,00 0,00 10,90 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 2,15 0,00 6,45 0,00 0,00 0,00 9,47 90,53 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 100,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00
1,87
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
44,14 44,14 92,31 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
24559,38
0,00
56,59
33613,52 26954,95
735,65
1315,68
35933,65 34,29
88,46
49,46
22,05 34,01
9,62
36,56
47,72 12,18
1,92
1,08
0,89 0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
1284,00 2291,36 60,34 17,24 0,00 0,00 0,00 8,62
Anteil [%]
0,00
Anteil [%]
6,58
0,00
0,00
0,73
Anteil [%]
0,00
0,00 0,00 7,69 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00
0,00
3,23
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00 12,95
0,00
9,68
28,61 0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00 3,26
3,85
5,38
8,19
0,00 0,00 13,79 0,00 0,00 0,00 1,00
Anteil [%]
0,00
Anteil [%]
93,89
0,00
100,00
0,00
100,00
0,00
99,72
0,00
52,38
0,00
93,58
0,00
Anteil [%]
89,10
0,00
Anteil [%]
66,67
Anteil [%]
100,00
0,00
Anteil [%]
94,86
0,00
96,15
0,00
94,62
0,00
91,81
0,00
Anteil [%]
99,00
0,00
[*/quote*]