Ulf Riker ist anscheinend der neue 1. Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ).
Er verteilt nicht bloß Zucker an ahnungslose Patienten, sondern reißt auch noch das Maul auf. Wir haben da was im Archiv:
Christoph Trapp, Ulf Riker, und anderer grober Unfug
http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=10548.0Jetzt hat Ulf Riker wieder mit einer Ladung Verbalmüll um sich geworfen: Er greift Egbert Maibach-Nagel an, den Chefredakteur des Deutschen Ärzteblatts.
Egbert Maibach-Nagel, Chefredakteur, hatte auf SEITE EINS des Ärzteblatts diesen Artikel veröffentlich:
https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=209035&s=maibach&s=sommerlochhttps://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=209035 (als PDF)
[*quote*]
SEITE EINS
Homöopathie: Kein Sommerlochthema
Dtsch Arztebl 2019; 116(29-30): A-1353 / B-1117 / C-1101
Maibach-Nagel, Egbert
Egbert Maibach-Nagel, Chefredakteur
Das Gesundheitswesen ist kein Markt. Es wurde als Solidarsystem konzipiert. Wer meint, er müsse Homöopathie aus diesem System heraus finanzieren, weil ein Teil der Versicherten es gerne so möchte, liegt falsch. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist nicht für das Prinzip von Angebot und Nachfrage gebaut. Kommerz, Privatisierung, Gewinnmaximierung, Wettbewerb oder Wachstum eignen sich nicht als Treibstoff für die Gesundheitsversorgung. Sie gefährden das System, zerstören Gesundheit, kosten letztlich Menschenleben.Zur Erinnerung: Ein Gesundheitssystem kostet, sinnbehaftet bietet es keinen Raum für Profit. Pragmatismus und Wirtschaftlichkeit sind hier notwendige Grundsätze, aber keine kapitalistischen Instrumentarien für pekuniäre Gewinnabschöpfung. Wer so denkt, so wird zunehmend erkennbar, gefährdet das System.
Die aktuelle Diskussion um Sinn und Widersinn der GKV-Kostenübernahme von Homöopathie ist – auch wenn es die gewinnorientierten Produzenten gerne herunterspielen – deshalb kein Sommerloch-Thema. Wirtschaftspolitisch ist es mit seinem 0,1-prozentigen Anteil am Arzneimittelumsatz vielleicht nicht diesen Aufstand wert, auch nicht, wenn die besagten 670 Millionen Euro woanders besser täten als zur Bezahlung von Placebos, was sie nach derzeitiger wissenschaftlicher Beweislage und Einschätzung nun einmal sind. Frankreich hat jedenfalls angesichts dieser fehlenden Evidenz beschlossen, ab 2021 Staat und Gesellschaft nicht mehr für diese private Nachfrage zu belasten.
Ist das nicht zu sehr „peanuts“, um es aus dem Marketingetat der Versicherungen herauszunehmen und damit etwaige Placebo-Effekte zu zerstören? Nein, es reicht leider weiter. Die als Wahltarif aus den Töpfen für zusätzliche Leistungen finanzierten Marketing-Zückerli sind Teil des Ansatzes für brancheninternen Wettbewerb. Der eine finanziert es, andere nicht: Grund für viele junge, gesunde Menschen, einer Kasse ihren Zuschlag zu erteilen. Im Ergebnis lacht neuer Beitrag! Welche GKV will das missen.
Insofern sind auch diese in Summe und Größe bedingt vernachlässigungswerten 670 Millionen Euro ein beachtenswerter Mosaikstein in einem mehrfach fehlgeleiteten System. Und es sind nicht die einzigen Fehlanreize, wie andere Beispiele zeigen:
Arzneimittel-Rabatte, die der Gesellschaft zwar Geld sparen, aber dazu beitragen, die Versorgung an die Grenzen der Belastbarkeit zu bringen, Produktionen ins billigere Ausland zu drängen, zunehmend Versorgungsengpässe schaffen, im Ergebnis sogar stützende Hilfen wie die vom Bundesärztekammerpräsidenten Dr. med. Klaus Reinhardt oder dem baden-württembergischen KV-Vorsitzenden Dr. med. Norbert Metke geforderte nationale Arzneimittelreserve abzufordern;
mangelnde Transparenz in den Leistungen der einzelnen Krankenkassen, die zwar Zusatzbeiträge und attraktive Sonderleistungen als Marketing-Monstranz vor sich hertragen, aber eine wirklich für Vergleiche geeignete Leistungsbilanz missen lassen;
letztlich auch undurchschaubare Risikostrukturausgleichsysteme, die Wettbewerb, der nicht sein kann, nachträglich wieder herunterregeln, damit „das bisschen“ Kapitalismus dann doch wieder entschärfen.
All das ist ein schwieriges Feld für Wettbewerb. Gerade deshalb muss die Diskussion um die solidarische Finanzierung von Homöopathie sein.
Egbert Maibach-Nagel
Chefredakteur
[*/quote*]
Kann man so lassen. Egbert Maibach-Nagel, Chefredakteur, wendet sich gegen die von den Homöopathen immer wieder betriebene Verharmlosung und gegen ihre Kleinrechnerei. Als Chefredakteur tut er das!
Also, wenn der Chef die Säge zückt und den Homöophantasten ihre Ohrensessel absägt, das geht fei gar nicht. Da muß der neue Landesvorsitzende des Landesverbandes Bayern des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) doch das Maul aufreißen. Zu irgendwas haben ihn seine Spießgesellen doch gewählt. Oder ist er bloß Vorsitzender, weil er sich selbst gewählt hat und alle Anderen sich der Stimme enthielten?
Wie auch immer, Ulf Riker MUSS motzen. Dazu schreibt er dem Deutschen Ärzteblatt einen Leserbrief, den dieses auch noch kommentarlos veröffentlicht.
Werfen wir die Sushi-Maschine an.
Erst das Original im Rohzustand:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/209300/Homoeopathie-Willkuerlich-eingeengt[*quote*]
BRIEFE
Homöopathie: Willkürlich eingeengt
Dtsch Arztebl 2019; 116(33-34): A-1494 / B-1232 / C-1212
Riker, Ulf
2Die GKV-Kostenübernahme von Homöopathie ist trotz fehlender Evidenz ein Marketinginstrument der gesetzlichen Krankenkassen. In Frankreich will das Gesundheitsministerium die Bezahlung von Homöopathie aus Staatskosten ab 2021 verbieten (DÄ 29-30/2019: „Kein Sommerlochthema“ von Egbert Maibach-Nagel)."Das Editorial fällt ca. 7000 deutschen (Fach-)Ärzten und Ärztinnen mit Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ in den Rücken. Sie sind Mitglieder der Standesorganisation, deren Medium das Deutsche Ärzteblatt darstellt. Eine kleine Gruppe von „Skeptikern“ setzt alles daran, Homöopathie aus dem pluralistischen Gesundheitssystem zu eliminieren, und das Editorial übernimmt in Teilen sinngemäß deren Argumentationslinie. Wird Homöopathie mit Begriffen wie „Systemgefährdung“, „Zerstörung von Gesundheit“ und nicht zuletzt einer „Gefährdung von Menschenleben“ in Verbindung gebracht, dann soll das suggerieren, Homöopathie sei nicht nur nutzlos, sondern per se gefährlich. Dies ist ein Angriff auf das Selbstverständnis von Ärzten, die eine anerkannte und anlässlich des Ärztetages 2018 erneut mit großer Mehrheit bestätigte Weiterbildung absolviert haben und Homöopathie regelmäßig ergänzend oder alternativ auf dem Boden ihrer Praxiserfahrung sowie ihrer ärztlichen Kompetenz zur Anwendung bringen. Unberücksichtigt bleibt im Editorial die Tatsache, dass die Frage nach „Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit“ der Homöopathie bei unseren Nachbarn in der Schweiz mithilfe eines Health-Technology-Assessment ausführlich geprüft und positiv beschieden wurde. Die Frage der Evidenz wird erneut willkürlich auf wissenschaftliche Studien eingeengt, während Erfahrung von Ärzten und Wünsche der Patienten als weitere Säulen der Evidenz unerwähnt bleiben. Nicht zuletzt werden bei Erörterung der Kosten für die gesetzlichen Krankenkassen (ca. 10,7 Mio.) mit den Umsatzzahlen der Hersteller (ca. 670 Mio.) verwechselt. Ärzte und Ärztinnen dürfen von ihrer Standesorganisation Rückendeckung, zumindest aber Neutralität, in jedem Fall aber sachlich korrekte Berichterstattung erwarten; aus diesem Grunde ist eine umfassende und vorurteilslose Darstellung der Homöopathie mit ihren Möglichkeiten und Grenzen sowie ihrer derzeitigen wissenschaftlichen Fundierung im Deutschen Ärzteblatt längst überfällig und wird hiermit ausdrücklich gefordert.
Dr. med. Ulf Riker, 81245 München
[*/quote*]
Let's make sushi!https://www.aerzteblatt.de/archiv/209300/Homoeopathie-Willkuerlich-eingeengt[*quote*]
Riker, Ulf
Das Editorial fällt ca. 7000 deutschen (Fach-)Ärzten und Ärztinnen mit Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ in den Rücken.
[*/quote*]
Wenn ein Haufen Pfuscher pfuscht, dann pfuscht ein Haufen Pfuscher. Was muß man dann tun? Die Pfuscher aus dem Verkehr ziehen!
Qualitätskontrolle ist angesagt. Mit der fällt man den Pfuschern nicht in den Rücken, sondern stellt sich ihnen in den Weg und entfernt sie aus dem System.
Pfuscher haben in der Medizin nichts verloren. Pfuscher gehören in den Knast.
Nun ist aber Ulf Riker der neue 1. Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), eben eines Haufens Pfuscher.
Homöopathie ist Pfusch. Homöopathie ist Betrug. Das kann man immer und immer wieder beweisen.
Natürlich ist es den Pfuschern unangenehm, wenn ihnen jemand die Wahrheit sagt. Aber genau dafür, die Wahrheit zu sagen, sind die Journalisten da.
Nun ist aber Ulf Riker der neue 1. Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), eben eines Haufens Pfuscher. Dessen Mitglieder sind Ärzte, und damit Mitglieder einer "Standesorganisation" aller Ärzte.
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Sie sind Mitglieder der Standesorganisation, deren Medium das Deutsche Ärzteblatt darstellt.
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JA UND!? Daß die Pfuscher zwangsweise Mitglieder der deutschen Ärzteschaft sind, heißt doch noch lange nicht, daß man ihren Pfusch hinnehmen muß. Im Gegenteil, man muß den Pfusch und die Pfuscher aus dem System entfernen. Also KONTRA geben!
Ulf Riker hetzt weiter:
[*quote*]
Eine kleine Gruppe von "Skeptikern" setzt alles daran, Homöopathie aus dem pluralistischen Gesundheitssystem zu eliminieren, und das Editorial übernimmt in Teilen sinngemäß deren Argumentationslinie.
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"Eine kleine Gruppe von "Skeptikern"" ? JA UND!? Und wenn es ein einziger wäre, NUR EINER, auch dann hätte er recht und könnte und müßte gegen die Homöopathen antreten.
Aber was macht Ulf Riker? Tut so, als ob die Zahl
"Eine kleine Gruppe" schon wegen ihrer kleinen Menge irrelevant wäre. Dann soll er doch bitte in den Spiegel gucken: Sein Haufen Pfuscher ist in der Gesamtheit aller Ärzte auch nicht gerade groß. Also sollte er gemäß seiner eigenen Logik die Klappe halten.
Aber, wie man sieht, tut er das nicht. Und sein Haufen Pfuscher verursacht jedes Jahr Milliardenschäden im Gesundheitsystem.
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Wird Homöopathie mit Begriffen wie „Systemgefährdung“, „Zerstörung von Gesundheit“ und nicht zuletzt einer „Gefährdung von Menschenleben“ in Verbindung gebracht, dann soll das suggerieren, Homöopathie sei nicht nur nutzlos, sondern per se gefährlich.
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Gefährlich? Für wen? Für die Pfuscher natürlich. Für die Kranken allerdings ist es gut, die Pfuscher anzugreifen und sie aus dem Verkehr zu ziehen. Jeder Pfuscher weniger im System bedeutet mehr Sicherheit und mehr Leben, mehr Überleben für die Kranken. Und darauf kommt es an.
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Dies ist ein Angriff auf das Selbstverständnis von Ärzten, die eine anerkannte und anlässlich des Ärztetages 2018 erneut mit großer Mehrheit bestätigte Weiterbildung absolviert haben und Homöopathie regelmäßig ergänzend oder alternativ auf dem Boden ihrer Praxiserfahrung sowie ihrer ärztlichen Kompetenz zur Anwendung bringen.
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BULLSHIT! Die Egomanie, der Größenwahn, der Machtanspruch und all das gezierte Gehabe der Homöophantasten ist nichts als Mist. Das "Selbstverständnis" einer Horde von Pfuschern, was ist das wert? NICHTS! Bloß weil sie meinen, sie wären super und man müßte sich vor Ihnen auf den Boden werfen, sind sie wer? Nein, natürlich nicht. Sie sind Pfuscher und haben in der Medizin nichts zu suchen. RAUS MIT IHNEN!
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Unberücksichtigt bleibt im Editorial die Tatsache, dass die Frage nach „Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit“ der Homöopathie bei unseren Nachbarn in der Schweiz mithilfe eines Health-Technology-Assessment ausführlich geprüft und positiv beschieden wurde.
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Ulf Riker kann es nicht lassen. Aber wir haben ein sehr gutes Mittel gegen die Lügen der Homöopathen: die Wahrheit. Die haben wir hier schon mehrfach zitiert, und ich tue es jetzt noch einmal, und das mit dem allergrößten Vergnügen.
Ein richtig schönes Antidot, direkt aus der Schweiz, ein Artikel aus der NZZ, erschienen vor einem Jahr, am 23.5.2018:
https://www.nzz.ch/schweiz/homoeopathie-schweiz-als-eldorado-fuer-globuli-fans-ld.1387741[*quote*]
Die Schweiz ist ein Eldorado für deutsche Globuli-Fans
Dass die Krankenkassen hierzulande alternative Behandlungen bezahlen müssen, ist für deutsche Homöopathie-Anhänger der Beweis für die Wirksamkeit der Methode. Doch das ist eine Verdrehung der Tatsachen.Simon Hehli
23.5.2018, 06:00 UhrIst Homöopathie mehr als Hokuspokus? Fans der kleinen weissen Kügelchen schwören darauf, dass diese helfen. Verfechter wissenschaftlicher Methoden halten dagegen, dass Stoffe, die so stark verdünnt werden, dass sie sich nicht mehr nachweisen lassen, keine heilende Wirkung erzielen können. Auch in Deutschland wird die Debatte in aller Schärfe ausgetragen – und die Anhänger der Homöopathie verweisen dabei immer wieder auf die Schweiz als Land, das für den Umgang mit der alternativen Heilmethode Vorbildcharakter habe.
Ob homöopathische Mittel eine Wirkung erzielen, die über den Placebo-Effekt hinausgeht, ist hoch umstritten. (Bild: Keystone / Gaëtan Bally)
In einem Artikel für die deutsche «Ärztezeitung» schrieben die Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), Cornelia Bajic, und ihr Kollege Michael Frass vor kurzem, in der Schweiz sei Mitte 2017 bestätigt worden, dass «die Homöopathie die Kriterien der wissenschaftlich belegten Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt». Das sei die gesetzliche Voraussetzung, um in den Leistungskatalog der obligatorischen Grundversicherung aufgenommen zu werden – anders als in Deutschland, wo die Kassen homöopathische Behandlungen zahlen dürfen, aber nicht müssen.
«Das Schweizer Vorbild»
Diese Argumentation trug dazu bei, dass die deutschen Homöopathen auf der Jahrestagung der bundesweiten Ärzteschaft im Mai einen Erfolg verbuchen konnten: Mediziner dürfen weiterhin auf eine Weiterbildung in Homöopathie verweisen. Homöopathie-Kritiker hatten diese Zusatzbezeichnung streichen wollen, um «die Weiterbildungsordnung vom Ballast einer unwissenschaftlichen Heilslehre zu befreien». DZVhÄ-Chefin Bajic liess sich davon nicht beeindrucken und legte letzte Woche in der «Ärztezeitung» nach: «Jetzt werden wir den nächsten Schritt gehen und eine Homöopathie-Debatte nach Schweizer Vorbild auf den Weg bringen.»
Was Bajic verschweigt, ist, dass die Tatsache, dass in der Schweiz die Krankenkasse für homöopathische Behandlungen aufkommt, sich nicht als Beweis für deren Wissenschaftlichkeit interpretieren lässt. Die Vergütung solcher Leistungen ist vielmehr die Folge eines Volksentscheids von 2009. Damals stimmten zwei Drittel der Stimmbürger dem Gegenvorschlag zur Initiative «Ja zur Komplementärmedizin» zu (siehe auch Zusatztext). Im vergangenen Jahr hat der Bundesrat entschieden, fünf alternative Heilmethoden definitiv in den Leistungskatalog der Grundversicherung aufzunehmen – darunter die Homöopathie.
In Stein gemeisselt ist dies jedoch nicht. Alle medizinischen Leistungen in der Grundversicherung haben den sogenannten WZW-Kriterien zu entsprechen: Sie müssen wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sein.
Ein Beweis der Wirksamkeit ist bei der Homöopathie nicht gelungen, weshalb das Bundesamt für Gesundheit zu einem Trick griff, um den Volkswillen dennoch umzusetzen. «Es wird angenommen, dass homöopathische Leistungen, angewandt von Ärztinnen und Ärzten mit entsprechender Weiterbildung, Pflichtleistungscharakter haben, weil davon ausgegangen wird, dass die erbrachten Leistungen wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind», sagt BAG-Sprecher Grégoire Gogniat. Dies gelte, solange nicht von dritter Seite eine detaillierte WZW-Prüfung verlangt werde – also quasi auf Widerruf.Niemand verlangt Überprüfung
Die Krankenkassen, der Ärzteverbände oder Patientenorganisationen könnten – wie bei «schulmedizinischen» Leistungen – eine solche Überprüfung verlangen. Laut Gogniat müsste die Fachorganisation der homöopathisch tätigen Ärzte daraufhin Belege für die Einhaltung der WZW-Kriterien erbringen. Doch dies wird vorerst nicht geschehen. Patientenvertreter haben kein Interesse an einer Einschränkung der vergüteten Leistungen, und homöopathiekritische Ärzte wollen kaum einen Konflikt mit ihren Globuli verschreibenden Kollegen riskieren. Bleiben die Versicherer. Der Tenor bei den beiden Krankenkassenverbänden Curafutura und Santésuisse ist gleich: Ein Streichen der Homöopathie wäre nicht unwillkommen, aber entsprechende Schritte will niemand unternehmen.
Den Krankenkassen-Vertretern ist klar, dass sie sich unbeliebt machten, würden sie nicht einmal zehn Jahre nach dem Volksentscheid gegen die Homöopathie lobbyieren. Hinzu kommt, dass die Kosten der Homöopathie relativ tief sind: Sie machen nur 7,8 Millionen der insgesamt rund 30 Milliarden Franken in der Grundversicherung aus. Santésuisse werde die Kostenentwicklung beobachten und, falls nötig, eine Überprüfung verlangen, sagt Sprecher Paul Rhyn. Doch die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die deutschen Homöopathie-Anhänger weiterhin neidisch in die Schweiz blicken werden.
Das Dilemma der Homöopathie
ni. · Ärzte, die Homöopathie und vier weitere alternative Heilverfahren anwenden, können ihre Leistungen über die obligatorische Krankenversicherung abrechnen. Dahinter steckt eine lange und wechselvolle Geschichte. Bereits 1998 zieht ein nationales Forschungsprogramm (NFP 34) ein negatives Fazit zur Homöopathie: Die Methode sei weder wirksam, noch liessen sich damit Kosten sparen, so der Tenor der sechs Millionen Franken teuren Untersuchung.
Trotz dieser ernüchternden Beurteilung setzt SP-Bundesrätin Ruth Dreifuss 1999 die Homöopathie und Co. auf die Liste der von der Grundversicherung zu bezahlenden Leistungen. Nach einer fünfjährigen Versuchsphase ist der weitere Verbleib im Leistungskatalog an eine erneute Evaluation geknüpft. Das Programm Evaluation Komplementärmedizin (PEK) soll klären, ob die fünf komplementärmedizinischen Heilverfahren die Anforderungen des Krankenversicherungsgesetzes an kassenpflichtige Leistungen erfüllen: Diese müssen wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sein (WZW-Kriterien).
Das Unterfangen gestaltet sich schwieriger als angenommen. Im 2005 publizierten PEK-Bericht werden zwei Arten von Untersuchungen präsentiert. Die eine sind Befragungen von Personen, die sich komplementärmedizinisch behandeln lassen. Diese Resultate fallen für die Homöopathie positiv aus. Die andere Untersuchungsart sind wissenschaftlich hochstehende klinische Studien. Diese zeigen für die Homöopathie eine geringe Wirksamkeit, die sich allein mit dem Placeboeffekt erklären lässt.
Nach Bekanntwerden dieser Ergebnisse kündigt Bundesrat Pascal Couchepin an, die umstrittenen Therapieformen wieder aus dem Leistungskatalog der solidarisch finanzierten Grundversicherung zu streichen. Doch die Vertreter der alternativen Heilmethoden haben bereits eine Volksinitiative lanciert. Damit wollen sie die Komplementärmedizin definitiv in der Grundversicherung festschreiben. Mit einer deutlichen Mehrheit von 67 Prozent wird 2009 die Verfassungsbestimmung «Zukunft mit Komplementärmedizin» vom Schweizervolk angenommen.
Was demokratiepolitisch zu akzeptieren ist, hat den unschönen Effekt, dass im Leistungskatalog nun Therapiemethoden stehen, bei denen die geforderten WZW-Kriterien nachweislich nicht erfüllt sind. Wer nicht die ganze Geschichte kennt, kann so leicht den falschen Eindruck gewinnen, dass die Schweiz der Homöopathie das Siegel der Wirksamkeit aufgedrückt hat.
[*/quote*]
Das heißt: Es gibt in der Schweiz KEINEN Beweis, daß Homöopathie wirkt. Daß sie in den Leistungskatalog der Krankenkassen kam, ist ein formalpolitischer Betrug. Man bescheißt, weil die Bürger beschissen werden wollen. So ist das.
Um genau das gleiche Thema, nämlich Beschiß, geht es in dem Artikel von Egbert Maibach-Nagel. Der schreibt:
[*quote*]
Das Gesundheitswesen ist kein Markt. Es wurde als Solidarsystem konzipiert. Wer meint, er müsse Homöopathie aus diesem System heraus finanzieren, weil ein Teil der Versicherten es gerne so möchte, liegt falsch. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist nicht für das Prinzip von Angebot und Nachfrage gebaut. Kommerz, Privatisierung, Gewinnmaximierung, Wettbewerb oder Wachstum eignen sich nicht als Treibstoff für die Gesundheitsversorgung. Sie gefährden das System, zerstören Gesundheit, kosten letztlich Menschenleben.[*/quote*]
Da hat Egbert Maibach-Nagel etwas geschrieben, was den Homöophantasten überhaupt nichts ins Konzept paßt. Deswegen kreischt "Dr. med. Ulf Riker, 81245 München" wild auf:
[*quote*]
Die Frage der Evidenz wird erneut willkürlich auf wissenschaftliche Studien eingeengt, während Erfahrung von Ärzten und Wünsche der Patienten als weitere Säulen der Evidenz unerwähnt bleiben.
[*/quote*]
Tatsache ist und bleibt, daß Homöopathie nicht wirkt. Schon 220 Jahre pfuschen die Homöopathen herum und können noch immer nicht beweisen, daß Homöopathie wirkt. Deswegen lügen sie und lenken ab. Vor allem aber wollen sie eines: Daß sie ohne Beweise weiterpfuschen können. Deswegen lehnen sie Beweise ab. Wie? Indem sie zum Beispiel behaupten:
"Die Frage der Evidenz wird erneut willkürlich auf wissenschaftliche Studien eingeengt"Da ist aber nichts mit "willkürlich"! Wer etwas in der Medizin behauptet, der muß es auch beweisen. Für den Beweis macht man Studien und untersucht darin ALLES, gute Ergebnisse, schlechte Ergebnisse, Versager, Nebenwirkungen, und so weiter, und so weiter. Eben ALLES.
Man braucht doch eine Aussage darüber, OB ein Mittel wirkt, wie gut es wirkt, und so weiter. Man muß sich auf ein Mittel verlassen können. Wenn jemand ein Mittel xyz nimmt, was erwartet ihn dann? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß es wirkt?
Bei Homöopathie ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Mitel wirkt: NULL!
Würden Sie ein Mittel nehmen, bei dem man von Anfang an WEISS, daß es nicht wirkt? Da wäre man doch blöd, oder?
Aber genau das WILL Ulf Riker, der neue 1. Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Er will, daß man so blöd ist, ihm seine Ammenmärchen abzukaufen. Und daß man NICHT auf sinnvolle Studien vertraut, sondern auf die Ammenmärchen und Lügen der Homöopathen.
Verdammt dreist, der Herr!
Ulf Riker behauptet rotzfrech:
[*quote*]
Die Frage der Evidenz wird erneut willkürlich auf wissenschaftliche Studien eingeengt,
während Erfahrung von Ärzten und Wünsche der Patienten als weitere Säulen der Evidenz unerwähnt bleiben.[*/quote*]
"Wünsche"? Was denn für
"Wünsche"!? Doch wohl an allererster Stelle den, daß ein Mittel wirkt. Und so haben wir dann auf der einen Seite das immer wieder bewiesene Ergebnis: HOMÖOPATHIE WIRKT NICHT und auf der anderen Seite den Wunsch
ICH WILL ABA, DASS ES WIKKT!Und wenn die homöophantastischen Rumpelstilzchen noch so sehr herumtoben und schreien und fluchen: Ein Wunsch ist nur ein Wunsch und nicht die Realität.
Die Realität ist: Homöopathie wirkt nicht.
Aber die rotzfreche Dreistigkeit des Ulf Riker geht noch weiter!
[*quote*]
Die Frage der Evidenz wird erneut willkürlich auf wissenschaftliche Studien eingeengt, während Erfahrung von Ärzten und Wünsche der Patienten
als weitere Säulen der Evidenz unerwähnt bleiben.
[*/quote*]
Wünsche
"als weitere Säulen der Evidenz"!
Wünsche als NACHWEIS einer Wirkung!? Wie verdammt irre muß man sein, um so eine verfluchte Scheiße zu behaupten?
Eben. Man muß ein Homöopath sein.
Und ein solcher, Ulf Riker mit Namen, versteigt sich dann auch noch zu diesem rhetorischen Gestrüpp:
[*quote*]
Nicht zuletzt
werden bei Erörterung der Kosten für die gesetzlichen Krankenkassen (ca. 10,7 Mio.)
mit den Umsatzzahlen der Hersteller (ca. 670 Mio.) verwechselt.[*/quote*]
Das steht wirklich so da. Grammatisch ist es falsch. Und inhaltlich? Inhaltlich sind es 2 Themen: einmal die 10,x Millionen, die die Kassen zahlen, und einmal der Gesamtumsatz der Homöopathika-Hersteller, die (vermutlich) 670 Millionen.
Egbert Maibach-Nagel hatte geschrieben:
[*quote*]
Die aktuelle Diskussion um Sinn und Widersinn der GKV-Kostenübernahme von Homöopathie ist – auch wenn es die gewinnorientierten Produzenten gerne herunterspielen – deshalb kein Sommerloch-Thema. Wirtschaftspolitisch ist es mit seinem
0,1-prozentigen Anteil am Arzneimittelumsatz vielleicht nicht diesen Aufstand wert, auch nicht, wenn
die besagten 670 Millionen Euro woanders besser täten als zur Bezahlung von Placebos, was sie nach derzeitiger wissenschaftlicher Beweislage und Einschätzung nun einmal sind.[*/quote*]
Letzteres ist wahr: Der gesamte Umsatz für Homöopathie (eben die 670 Millionen) wären woanders besser eingesetzt
"als zur Bezahlung von Placebos, was sie nach derzeitiger wissenschaftlicher Beweislage und Einschätzung nun einmal sind."Wobei das nur die Hälfte der Wahrheit ist. Denn mehr als die Hälfte des Umsatzes werden gemacht mit Komplexmitteln! Da sind durchaus unverdünnte Rohtinkturen eingemischt. Das ist ja der Witz: Daß durch die Vermengung von reinem Mist mit solchen Gemischen die Bevölkerung erst recht betrogen wird. Ein Betrug mit mehr als 350 Millionen Euro als Teil des Gesamtbetrugs mit mehr als 670 Millionen Euro.
Ulf Riker:
[*quote*]
Ärzte und Ärztinnen dürfen von ihrer Standesorganisation Rückendeckung, zumindest aber Neutralität, in jedem Fall aber sachlich korrekte Berichterstattung erwarten; aus diesem Grunde ist eine umfassende und vorurteilslose Darstellung der Homöopathie mit ihren Möglichkeiten und Grenzen sowie ihrer derzeitigen wissenschaftlichen Fundierung im Deutschen Ärzteblatt längst überfällig und wird hiermit ausdrücklich gefordert.
[*/quote*]
Rückendeckung? Aber doch nicht für Pfuscher!
"Neutralität" im Sinne von Ulf Riker ist, daß man die Pfuscher gewähren läßt. Also keine Qualitätskrontrolle. Jeder darf wurschteln, wie er will. Jeder darf lügen, wie er will. Jeder darf betrügen, wie er will. Das aber ist keine Medizin, sondern Scheiße.