"Also im ersten Moment war ich etwas perplex und dachte, das ist aber ein erstaunlicher PR-Gag. Weltkulturerbe habe ich persönlich immer mit dem Kölner Dom oder dem Dresdner Elbtal identifiziert. Und ich habe mich jetzt aber kundig gemacht, natürlich in Wikipedia, dass es auch um das immaterielle Erbe geht, nicht nur um Steine, die zu einem schönen Gebäude zusammengefügt worden sind, sondern um etwas, das immateriell ist, das uns geistig helfen soll. Und da finde ich, ist Wikipedia eine tolle Sache."
da:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/computer/1485050/Den Aspekt eines künftig überkritischen grenzunterschreitenden Bildungsstandards sieht auch der kritische Wikipedia-Beobachter, der Medienrechtler Prof. Wolfgang Stock:
"Wir als Deutsche gehen ja immer von unseren Bedürfnissen aus, aber wenn wir jetzt mal aus Deutschland herausgehen, aus unserer privilegierten Situation hier, wo jeder einen Computer nutzt und wir uns mal gedanklich in die Welt nach Südafrika oder nach Südamerika oder nach Asien versetzen und überlegen, was es für einen Menschen, der dort, für einen Schüler, für einen Studenten, der es an einen Internetanschluss geschafft hat, bedeutet, das Wissen der Welt zur Verfügung zu haben, das ist so eine tolle Sache, etwas faszinierendes, so etwas, das auch die sogenannte Entwicklungspolitik in völlig neue Dimensionen schießt, das allein ist schon eine Auszeichnung wert."
Gleiche Quelle.
Wie der Kai Diekmann das gedeichselt hat, ist mir ein Rätsel. So schnell in aller Munde zu sein mit der Idee und so viele Fürsprecher zu bekommen, das alleine ist eine Leistung, die schon für sich eine Auszeichnung verdient hat.
Es soll auch Leute geben, die die Wikipedia vorschlagen wollten. Sicher. Und den CopyShop an der Ecke für den Literatur-Nobelpreis. Raubkopierer und Fälscher als Weltkulturerbe, das hätte uns gerade noch gefehlt.