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Innovativ und eine umweltfreundliche Alternative: Automobilklimaanlagen mit CO2
Umweltbundesamt appelliert an Automobilhersteller, rasch auf Kohlendioxid als Kältemittel umzustellen
Ab 1. Januar 2011 müssen die Klimaanlagen neuer Pkw-Typen mit einem
Kältemittel befüllt sein, das nur noch im geringen Umfang zum
Treibhauseffekt beiträgt. So schreibt es eine europäische Richtlinie über
Automobil-Klimaanlagen vor.
Doch schon heute steht für Klimaanlagen in Autos eine klimafreundliche
Alternative bereit: Kohlendioxid (CO2) - als Kältemittel auch R 744
genannt.
Das Umweltbundesamt (UBA) appelliert an die deutsche Automobilindustrie,
für die Klimaanlagen schnellstmöglich CO2 einzusetzen. Es ist weniger
schädlich für das Klima als die bisher eingesetzten Stoffe, serienreif
entwickelt, weltweit verfügbar und Teil innovativer Anlagentechnik. "Die
deutsche Automobilindustrie hat jetzt die Chance, mit einer Entscheidung
für die CO2-Technik die Initiative für mehr Klimaschutz bei Autos zu
ergreifen. An keiner anderen Stelle des Autos ist es so kostengünstig, die
Klimawirkungen zu mindern", sagte Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des
UBA. Die Alternative zu CO2 wären verschiedene neue künstliche Gemische
organischer Fluorverbindungen. Doch diese sind bisher wenig untersucht.
Bisher sind Automobilklimaanlagen echte Klimasünder. Sie enthalten das
Kältemittel R 134a (Tetrafluorethan - ein fluorhaltiger Kohlenwasserstoff).
R 134a hat ein Treibhauspotential, das 1.300 Mal so hoch ist wie das von
CO2. So verursacht ein Auto mit Klimaanlage bei mittlerer Fahrleistung
allein wegen der laufenden Freisetzung von R 134a aus der Anlage
umgerechnet eine zusätzliche Emission von 7 Gramm CO2 pro gefahrenen
Kilometer. In Deutschland gelangten im Jahr 2005 so insgesamt etwa 2,6
Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in die Atmosphäre - dies entspricht der
Menge an Kohlendioxid, die 1,5 Millionen Kleinwagen bei einer Fahrleistung
von 15.000 km pro Jahr emittieren.
Um - auch hinsichtlich des 1. Januars 2011 - wenig treibhausgasintensive
Emissionen zu erzielen, steht als erste Alternative CO2 zur Verfügung,
welches als Kältemittel weitere Vorteile hat. Es ist weltweit bereits
heute in den erforderlichen Qualitäten verfügbar, kostengünstig und kann
bei der Entsorgung oder Reparatur einfach in die Atmosphäre freigesetzt
werden, aus der es vorher gewonnen wurde. Klimaanlagen mit CO2 sind
serienreif und schon heute in Leistung und Verbrauch mindestens genauso
gut wie Anlagen mit R 134a; an einigen Autos haben Hersteller deutliche
Vorteile zeigen können, wie eine schnellere Abkühlung des Innenraums und
geringeren Kraftstoffverbrauch.
Auch die möglichen Mehrkosten halten sich in Grenzen: Ein namhafter
Hersteller schätzt, dass die Mehrkosten für einen Kleinwagen in der
Serienproduktion bei unter 30 Euro pro Auto liegen. Die Automobilindustrie
kann daher jetzt zügig mit den Planungen für neue Autos mit
CO2-Klimaanlagen beginnen - ein schneller Ausstieg aus der
klimabelastenden R 134a-Technik ist möglich.
Als weitere Alternative bieten Chemieunternehmen verschiedene
Stoffmischungen organischer Fluorverbindungen an. Über diese, erst in
jüngster Zeit entwickelten Gemische ist bislang nur wenig bekannt.
Besonders Aussagen zur Toxikologie, zum Umweltverhalten, zu den
technischen Eigenschaften bei unterschiedlichen Klimabedingungen, zum
Langzeitverhalten in den Klimaanlagen und zu den Kosten der Kältemittel
sind lückenhaft. Allein die Untersuchungen zur Toxikologie können drei
Jahre dauern. "Wie die Automobilindustrie vor diesem Hintergrund den
feststehenden Ausstiegstermin aus R 134a mit diesen Stoffen einhalten
will, verstehe ich nicht", meint UBA-Chef Troge, und fährt fort: "Für
diese Stoffe sind zusätzliche Entwicklungskosten für alle beteiligten
Industrien und vermeidbare Umweltbelastungen sicher."
Dessau, den 08.05.2007
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Pressesprecher: Martin Ittershagen
Mitarbeiter/innen: Anke Döpke, Dieter Leutert,
Fotini Mavromati, Theresa Pfeifer
Adresse: Postfach 1406, 06813 Dessau
Telefon: 0340/21 03-2122, -2827, -2250, -2318, -3927
E-Mail: pressestelle@uba.de
Internet:
www.umweltbundesamt.de--------------------------------------------------------------------------
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Automobile mit Klimaanlagen? Wenn es keine Autos mehr gibt, weil es keinen Treibstoff mehr gibt, sind Klimaanlagen automatisch kein Problem mehr...
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