e-Skeptiker - Newsletter für Wissenschaft und kritisches Denken
herausgegeben vom "Zentrum für Wissenschaft und kritisches
Denken" der "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von
Parawissenschaften e.V." (GWUP)
__________ Nr. 18/2005 (30.11.2005)____________
*** Lesetipps ***
SKEPTIKER 3/2005
Von der Homöopathie erhoffen sich viele Patienten eine sanfte,
natürliche Heilung. Doch ihre Hoffnungen sind vergeblich. Weshalb,
das erklären Wissenschaftler im Skeptiker 3-05. "Was ist dran an der
Homöopathie?" Dieser Frage geht für uns Krista Federspiel auf den
Grund. Die Mdizin-Journalistin, die zuletzt mit dem kritischen
Handbuch "Die Andere Medizin" (Stiftung Warentest, Berlin) für
Aufsehen sorgte, kommt zu einem klaren Fazit: Die Homöopathie ist
eine hoffnungslos veraltete Therapieform, die in wissenschaftlichen
Tests kläglich versagt. Zu einem ganz anderen Ergebnis kamen
Karen Nieber und ihre Mitarbeiter von der Uni Leipzig 2003. In
Experimenten wollten sie die Wirkung eines homöopathischen Mittels
nachgewiesen haben. Eine Sensation, die den Forschern prompt den
Hans-Heinrich-Reckeweg-Preis einbrachte. Aber jetzt räumt Nieber
Fehler bei der Versuchsdurchführung ein, den Preis hat sie
inzwischen zurückgegeben. Mehr über die Leipziger Experimente
schreibt der Chemiker Klaus Keck. Auch Martin Lambeck,
Physikprofessor aus Berlin, betrachtet die Homöopathie kritisch.
Denn ihre Grundsätze widersprechen dem, was wir über die Welt
wissen - auch wenn einige Befürworter sich gern auf die moderne
Physik berufen. In seinem Artikel zeigt Lambeck leicht verständlich,
warum das nicht funktioniert.
Außerdem im neuen Skeptiker: Hellsehen ist ganz einfach. In nur 24
Stunden hat der Skeptiker Michael Shermer alles Nötige gelernt, um
die Klienten von seinen angeblichen Fähigkeiten zu überzeugen.
Dabei ist er ganz ohne übersinnliche Kräfte ausgekommen, ein wenig
Psychologie und Menschenkenntnis genügten. Lesen Sie seinen
Erfahrungsbericht im Skeptiker-Magazin. Und: Manfred Stöhr verrät,
was zu einem sinnvollen Anti-Aging-Programm gehört.
Dazu passende aktuelle Newsmeldungen der GWUP:
Leipziger Homöopathie-Studie zurückgezogen:
http://www.gwup.org/aktuell/news.php?aktion=detail&id=302 Zur Metaanalyse im Lancet:
http://www.gwup.org/aktuell/news.php?aktion=detail&id=289 Die Stellungnahme der DPhG:
http://www.dphg.de/read_news/?detail=48 Blackmore S:
Conversations on Consciousness
Oxford University Press, Oxford (UK) 2005
272 S., 18,99 GBP, ISBN 0-19-280622-X
Blackmore befragte für dieses Buch 20 herausragende Experten in
Sachen Bewusstsein: Daniel Dennett, David Chalmers, Francis Crick
Roger Penrose... insgesamt 20 Einträge wie aus dem "Who is Who"
dieses faszinierenden Forschungsgebietes. So lernt der Leser nicht
nur wichtige Ideen und Strömungen in der Bewusstseinsforschung
kennen, sondern auch deren Urheber.
Abrahams M:
The IG Nobel Prizes 2: An All-New Collection of the World's
Unlikeliest Research
E.P. Dutton, New York, NY (USA) 2005
256 S., 18,95 USD, ISBN 0-525-94912-7
Wissenschaftliche Forschung erscheint dem Laien gelegentlich
undurchsichtig, aber bei einigen Studien gehen auch bei
gestandenen Wissenschaftler die Augenbrauen hoch: Bevorzugen
Hühner schöne Menschen gegenüber nicht so schönen? Welcher
Druck baut sich bei defäzierenden Pinguinen auf? In welchen
Behältnissen geben die Norweger ihre Urinproben beim Arzt ab?
Wissensdurst treibt manchmal seltsame Blüten und die schönsten
werden jährlich im Rahmen einer skurrilen Show mit dem "Ignoble"-
Preis geehrt. Der Veranstalter dieses Ereignisses und Herausgeber
der "Annals of Improbable Research", Marc Abrahams, hat nun
bereits zum zweiten Mal Berichte über die Ignoble-Preisverleihung
und Originalstudien in einem Band gesammelt. Die Lieferzeit für das
Buch kann man sich mit der Website
http://www.improb.com vertreiben. Oder mit dem neuen Buch von Mark Benecke (siehe
nächster Eintrag).
Benecke M (Hrg.):
Lachende Wissenschaft
Lübbe, Bergisch Gladbach 2005
240 S., 7,95 EUR, ISBN 3-404-60556-X
Mark Benecke ist Mitherausgeber der "Annals of Improbable
Research" und so ist es nicht verwunderlich, dass auch er einige
kuriose wissenschaftliche Erkenntnisse zu präsentieren hat. Die
Themen versprechen schon angeregte Diskussionen im
Freundeskreis: Die Physik des Bierschaums; Nackte verhindern
Nachdenken; Börsenhandel und Idiotie; Scharfe Saucen und Gewalt;
die Psychophysik von Sprudelwasser... fast drei Dutzend Ausflüge in
das Grenzgebiet zwischen Wissenschaft und (unfreiwilligem) Humor.
Inhaltsangabe zum Buch und Links auf Rezensionen beim Autor
unter
http://www.benecke.com/lachwiss.html Hoffbauer G:
Pillen, Kräuter, Heilsversprechen
Heyne, München 2005
287 S., 17,90 EUR, ISBN 3-453-12031-0
Schulmedizin kontra Alternativmedizin: Viele Diskussionen über
Medizin - ob Kosten, Wirkung, Nebenwirkungen - scheinen von
diesem Gegensatzpaar beherrscht zu sein. Gabi Hoffbauer, Ärztin
und Autorin mehrerer laienverständlicher Medizinbücher, zieht in
ihrem neuen Buch die Grenze anders: zwischen guter und schlechter
Medizin. Durch diesen Perspektivwechsel sollen Patienten in die
Lage versetzt werden, effektive und sinnvolle medizinische
Maßnahmen zu finden, unabhängig von Etiketten und
Werbephrasen. Mit Medizin in Schwangerschaft und Alter,
Prävention und Therapie, Naturheilkunde und Alter werden praktisch
alle wichtigen medizinischen Gebiete behandelt.
Lambeck M:
Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik
2. Aufl., Beck, München 2005
176 S., 9,90 EUR, ISBN 3-406-49469-2
Schwingungen, Quantenlogik, Frequenzen... Physikalische Begriffe
und Konzepte werden oft ge- und missbraucht, wenn so genannte
alternativmedizinische Verfahren zu begründen sind. Zwei Jahre
nach der Erstauflage folgt nun die aktualisierte Neuauflage. Sehr
lesenswert vor allem für Nichtphysiker, die sich nicht länger mit
physikalischen Fachbegriffen bluffen lassen wollen! Mehr
Informationen und ein Probekapitel (der ersten Auflage) unter
http://www.skeptiker.de/lambeck/physik.html _________________________________________
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