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Author Topic: Dritter Jahrestag Volksbegehren Artenvielfalt - Dem Streuobstpakt müssen weitere  (Read 192 times)

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Dritter Jahrestag Volksbegehren Artenvielfalt - Dem Streuobstpakt müssen weitere Anstrengungen folgen
18.2.2022
Von: Franziska Wenger - Referentin Volksbegehren Artenvielfalt <volksbegehren.artenvielfalt[nö]lbv.de>
Ab: ALLE!

Newsletter 1/2022
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Volksbegehren Artenvielfalt
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Bilanz nach drei Jahren
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Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Volksbegehrens Artenvielfalt,

zum dritten Jahrestag des erfolgreichen Volksbegehrens Artenvielfalt – „Rettet die Bienen!“ am 13. Februar ist sich der Trägerkreis aus ÖDP, LBV, Bündnis 90/Die Grünen und Gregor Louisoder Umweltstiftung einig, dass gemeinsame Anstrengungen wie der jüngste Streuobstpakt auch in allen weiteren erfolgten Gesetzesänderungen notwendig sind, um dem Auftrag der Bevölkerung gerecht zu werden.

Drei Jahre nachdem 18,3 Prozent der Wahlberechtigten für das erfolgreichste Volksbegehren der bayerischen Geschichte unterschrieben hatten, zeigt sich, dass bisher nur in ausgewählten Teilbereichen Fortschritte zum besseren Schutz der Artenvielfalt im Freistaat angestoßen wurden. So zum Beispiel bei den Streuobstwiesen deren ökologischer Wert vor allem aufgrund des Volksbegehrens wieder in das Bewusstsein von Bevölkerung und Politik gerückt war.

Der Streuobstpakt aus dem Herbst 2021 hat beispielhaft gezeigt, wie es durch ein entschlossenes und gemeinschaftliches Handeln gehen kann – das muss auf die anderen Ziele des Volksbegehrens übertragen werden.

Nur wenn es der Staatsregierung gelingt, auch in weiteren Bereichen wie zum Beispiel dem Ökolandbau und dem Biotopverbund gemeinschaftliche Anstrengungen auf den Weg zu bringen, entspricht dies dem Wunsch von über 1,7 Millionen Unterzeichner*innen im Februar 2019 für besseren Naturschutz in Bayern.
 

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Franziska Wenger
Referentin Volksbegehren Artenvielfalt

Mitglieder des Trägerkreis (v.l.nr.): Claus Obermeier (Gregor Louisoder Umweltstiftung), Agnes Becker (ÖDP), Ludwig Hartmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Norbert Schäffer (LBV) am 07.02.2022 im Bayerischen Landtag

In diesem Newsletter
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- [Der Bayerische Streuobstpakt - Ein großer Erfolg](#streuobst)
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- [Umsetzung des 30 %-Ziels im Ökolandbau in weiter Ferne](#ökolandbau)
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- [Umsetzung des Biotopverbunds enttäuschend](#biotopverbund)
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- [Bayern mittlerweile Vorreiter für Achtung von Landnutzer*innen ](#landnutzer)
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Der Bayerische Streuobstpakt - Ein großer Erfolg!
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Ein Naturschutzerfolg, der einen Teil dieser Bayerischen Kulturlandschaft erhalten soll, geht auf das Volksbegehren zurück:
[Der Bayerische Streuobstpakt]
( https://www.lbv.de/Streuobstwiesen-Streuobstpakt/).

670 Millionen Euro für den Erhalt dieses Lebensraums in Bayern und für die Pflanzung von einer Million zusätzlichen Streuobstbäumen bis 2035.

Das ist das beeindruckende Paket, das Bayerische Staatsregierung sowie Umwelt- und Landwirtschaftsministerium gemeinsam verabschiedet haben. Unter Beteiligung der wichtigsten Gruppen aus dem Bereich Streuobst wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet und es wird mit Hochdruck an dessen Umsetzung gearbeitet. Neue Förderprogramme werden entwickelt, Konzepte für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit erstellt und Strukturen geschaffen, die eine Umsetzung überhaupt ermöglichen und langfristig sichern.

Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV dazu:
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„Der Streuobstpakt zeigt auf beeindruckende Art und Weise, wie Naturschutz funktioniert, wenn alle an einem Strang ziehen. Der Streuobstpakt ist somit ein Vorzeigemodell für die Umsetzung des Volksbegehrens. Alle wichtigen Akteure waren und sind am Prozess beteiligt. Das Know-how aus der Praxis sowie die Zusammenarbeit von Staatsregierung und sowohl Umwelt- als auch Landwirtschaftsministerium haben ein Konzept hervorgebracht, das den Lebensraum Streuobst von einem im Rückgang befindlichen Relikt ursprünglicher Landwirtschaft zu einer Form des Obstanbaus bringen kann, der in der Gesellschaft wieder seinen Platz findet und dadurch zunimmt.“
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[**Alles zum Thema Streuobstwiesen**]( https://www.lbv.de/naturschutz/lebensraeume-schuetzen/streuobstwiesen/  "Alles über Streuobstwiesen")

Umsetzung des 30 %-Ziels im Ökolandbau in weiter Ferne
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Was beim Streuobst gelang, muss endlich auch beim Ökolandbau angepackt werden. Eine Umsetzung des 30-Prozent-Ziels für staatliche Landwirtschaftsflächen wäre einfach umzusetzen und bereits seit 2020 ist die Staatsregierung sogar gesetzlich dazu verpflichtet. Dennoch tut sich hier kaum etwas.
     Zusätzlich befürchten Ökoanbauverbände in der kommenden neuen Förderperiode sogar deutlich schlechtere Bedingungen für den Ökolandbau als bisher.

Agnes Becker, Beauftragte des Volksbegehrens und stellv. ÖDP-Landesvorsitzende fordert:
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„Wir brauchen einen Pakt für den Ökolandbau! Was beim Streuobst funktioniert hat, muss auch für den Ökolandbau passieren. Leider können wir hier nach drei Jahren nur die gleiche Kritik üben, wie schon mehrfach zuvor: Schleppende und unambitionierte Umsetzung des Gesetzes durch die Regierung, wenig Wertschätzung für die heimische Ökolandwirtschaft, peinliche Bioquoten beim Einkauf durch die öffentliche Hand und eine Landwirtschaftsministerin, die in Brüssel kaum Gewicht zu haben scheint. So verfehlen wir das Ausbauziel von 30 Prozent krachend. Wir fordern auch hier, alle an einen Tisch zu bringen und echte Umsetzung voranzubringen.“
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Umsetzung des Biotopverbunds enttäuschend
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Genauso wie beim Streuobst würde auch die Umsetzung des Biotopverbunds das Gesicht unserer bayerischen Landschaft maßgeblich verbessern, da sind sich die Träger des Volksbegehrens sicher.
     Doch gerade beim Biotopverbund bleibt eine ambitionierte Umsetzung bisher aus. „Der Streuobstpakt ist ein Erfolg für die Umsetzung des Volksbegehrens und für den Naturschutz in Bayern, doch ist damit nur ein vergleichsweise kleiner Schritt in die richtige Richtung gewonnen“, kritisiert Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag.
 

"Große Würfe, die das ehrliche Interesse der Staatsregierung an der Umsetzung des Volksbegehrens zeigen würden, bleiben nach wie vor aus. Der erste Bericht zum Biotopverbund war enttäuschend und ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die für das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ unterschrieben haben. Es wird Zeit, dass die gesamten Artenschutzmaßnahmen des Volksbegehrens in die Umsetzung kommen. Ein Streuobstpakt allein rettet die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt in Bayern noch lange nicht.“
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Bayern mittlerweile Vorreiter für Achtung von Landnutzer*innen
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Eines der Hauptziele des Volksbegehrens war und ist es, die Leistungen der Landnutzerinnen und Landnutzer zu achten, zu sichern und auch finanziell zu würdigen. Bayern hat dabei eine Vorreiterrolle eingenommen und fördert über das im Nachgang des Volksbegehrens stark ausgebaute Vertragsnaturschutzprogramm und ähnliche staatliche Förderinstrumente Landnutzerinnen und -nutzer immer stärker, die sich neben der Produktion hochwertiger Lebensmittel auch dem Erhalt der Artenvielfalt verschrieben haben.

Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung:
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„Wir wissen – auch aus der Juryarbeit des ersten Förderpreises Artenvielfalt Bayern – dass täglich jeden Morgen um 6 Uhr unzählige Bäuerinnen und Bauern, Schäferinnen und Schäfer und Streuobstwirtinnen und -wirte aus Engagement und mit Leidenschaft für den Erhalt der Bayerischen Kulturlandschaft arbeiten. Trotzdem müssen diese gesellschaftlichen Leistungen auch umfassend finanziell honoriert werden“.
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Das "Volksbegehren Artenvielfalt" führte zu einem historischen Erfolg. Jetzt verfolgen wir die Umsetzung durch die Staatsregierung kritisch und arbeiten am Runden Tisch mit, für einen weitreichenderen Schutz der Arten in Bayern. Um das Monitoring zu finanzieren, sind wir auf Spenden angewiesen. Helfen Sie mit, das Projekt zu realisieren.

RETTET DIE BIENEN!
VOLKSBEGEHREN ARTENVIELFALT UND NATURSCHÖNHEIT IN BAYERN

Projektltg. Monitoring
Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e.V.
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein
www.lbv.de
Vorsitzender: Dr. Norbert Schäffer
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REVOLUTION!

Krik

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Leider ist der Newsletter nicht fest im WWW positioniert und hat keine brauchbare URL. Deswegen hier ohne eine solche URL und ohne die schönen Bilder.

RETTET DIE BIENEN!


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Newsletter 2/2024

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Volksbegehrens Artenvielfalt,

im vergangenen Newsletter vom Februar 2024 haben wir angekündigt, nach fünf Jahren Volksbegehren Artenvielfalt – „Rettet die Bienen!“ eine Zwischenbilanz zu ziehen. Was was ist seither aus der Umsetzung der neuen Ziele und Gesetze geworden, welche die Staatsregierung angenommen und an einem Runden Tisch teilweise sogar noch weitergefasst hatte? Geht es der Natur heute besser? Wo müssen wir noch mehr tun?

Anlässlich des europäischen Tags der Streuobstwiese blicken wir in der zweiten Ausgabe des Newsletters im Jubiläumsjahr auf zwei Jahre Umsetzung des Bayerischen Streuobstpakts. Außerdem berichten wir über die Einhaltung der Vorgabe, keine öffentlichen Gebäude nach 23 Uhr zu beleuchten und geben Ihnen einen kurzen Rückblick auf die Bayerischen Biodiversitätstage, die ganz im Zeichen des Volksbegehrens standen.
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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
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Franziska Wenger
Referentin Volksbegehren Artenvielfalt
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Spalter Biene von Julia Moning

Europäischer Tag der Streuobstwiese

Der Tag der Streuobstwiese findet seit 2021 jedes Jahr Ende April als Mitmach- und Erlebnistag statt. Aktive Streuobstfreundinnen und -freunde in ganz Europa veranstalten verschiedenste Aktionen rund um das immaterielle Kulturerbe „Streuobstanbau“ und laden zur Teilnahme ein. Hintergründe und das Programm sind online unter www.orchardseverywhere.com veröffentlicht.

Durch den Bayerischen Streuobstpakt konnten seit 2021 die Fördersätze für Pflanzung und Pflege von Streuobstbäumen deutlich verbessert werden. Die Bayerischen Baumschulen haben ihre Produktionskapazitäten für Hochstamm-Obstbäume erhöht und es wird ein vergrößertes Angebot zur Ausbildung von Baumwarten geschaffen, das sehr gut angenommen wird. Bayernweit sind 27 Streuobstmanagerinnen und -manager im Einsatz, die vor Ort Ansprechpartnerinnen für alle Fragen zum Thema Streuobst sind, Projekte koordinieren und zur Vernetzung der Akteure beitragen. Hier erfahren Sie mehr über den Bayerischen Streuobstpakt

Der aktuelle Wetterumschwung zeigt eines der größten Probleme für die heimischen Streuobstwiesen. Spätfröste und trockene Sommer werden durch den Klimawandel immer häufiger und bedrohen diesen Lebensraum. Ebenfalls durch den Klimawandel bedingt, breitet sich die Mistel immer weiter Richtung Süden aus und führt bei geschwächten Bäumen zu deren Absterben. Die Maßnahmen des Streuobstpakts müssen diesen Problemen begegnen und Lösungen aufzeigen.

Privatpersonen können sich über das Förderprogramm „Streuobst für alle“ am Bayerischen Streuobstpakt beteiligen.
 
[Pestizidbericht]

Bayerns Städte schalten ihr Licht für den Artenschutz aus

Durch Straßenbeleuchtungen, Gebäudestrahler und Werbetafeln werden die Nächte auch in Bayern immer heller. Diese viel zu intensive Nachtbeleuchtung hat bedrohliche Folgen für Insekten. Als Reaktion wurden 2019 im Rahmen der Annahme des erfolgreichen Volksbegehrens Artenvielfalt - „Rettet die Bienen!“ gesetzliche Vorgaben für Kommunen beschlossen, um die Lichtverschmutzung im Freistaat zu verringern

Fünf Jahre später zeigt sich bei einer stichprobenartigen Überprüfung bayerischer Innenstädte durch den LBV: Die Vorgaben werden mehrheitlich eingehalten. „Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass die Städte im Freistaat hier mit gutem Beispiel vorangehen und unnötige Lichtquellen reduzieren. Doch das kann nur der erste Schritt sein, wenn wir in Bayern wieder mehr Sterne und Glühwürmchen sehen wollen“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.
 
Einige Kommunen haben inzwischen auf umweltfreundliche Straßenbeleuchtung umgestellt und erfüllen dabei die Ansprüche von Bürgern, Artenschutz und Energiesparzielen gleichermaßen. Neben Unternehmen und Kommunen ist jede und jeder einzelne gefragt, einen Beitrag zur Reduktion der künstlichen Beleuchtung zu leisten. „Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer, die auf eine großflächige Beleuchtung verzichten und ihren Garten naturnah gestalten, werden vielleicht durch den Anblick von Glühwürmchen oder Fledermäusen belohnt. Nachts die Lichter auszuschalten, bedeutet weniger einen Verzicht, als eine Chance, der Natur und uns Menschen gleichermaßen etwas Gutes zu tun: die Wohltat einer dunklen Nacht zurückzugewinnen.“, so Schäffer.

Bei den „Paten der Nacht“ gibt es Tipps, wie Außenlicht optimal gestaltet werden kann.
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So schaltet Bayern üer Nacht das Licht aus
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Spalter Biene von Julia Moning

Die in der Agrarwirtschaft eingesetzten Pestizide schaden Insekten wie der Spaltenbiene (Foto: Julia Moning)

LBV-Biodiversitätstage rund um das Volksbegehren Artenvielfalt

Bei den 5. Bayerischen Biodiversitätstagen, die am 17. März in Freising stattfanden, wurden die Auswirkungen des Volksbegehrens von wissenschaftlicher Seite beleuchtet. Die Expert*innen waren sich einig: Das Volksbegehren hat beispielsweise durch die Ausweitung des Vertragsnaturschutzprogramms oder die Ausweisung von zusätzlichen Naturwäldern bereits zu positiven Auswirkungen auf Bayerns Natur geführt.

Dennoch ist die Situation vieler Arten nach wie vor besorgniserregend. Dringender Handlungsbedarf besteht beim Schutz und der Vernetzung von Lebensräumen durch die Ausweitung des Biotopverbundes, aber auch durch die Einrichtung pestizidfreier Flächen.
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Rückblick zur Veranstaltung
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Das "Volksbegehren Artenvielfalt" führte zu einem historischen Erfolg. Jetzt verfolgen wir die Umsetzung durch die Staatsregierung kritisch und arbeiten am Runden Tisch mit, für einen weitreichenderen Schutz der Arten in Bayern. Um das Monitoring zu finanzieren, sind wir auf Spenden angewiesen. Helfen Sie mit, das Projekt zu realisieren.
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Jetzt spenden!
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RETTET DIE BIENEN!
VOLKSBEGEHREN ARTENVIELFALT UND NATURSCHÖNHEIT IN BAYERN
Projektltg. Monitoring
Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) e.V.
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein
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Vorsitzender: Dr. Norbert Schäffer

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