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Author Topic: Delmour serviert sich selbst. Schon wieder.  (Read 180 times)

Julian

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Delmour serviert sich selbst. Schon wieder.
« on: August 31, 2020, 08:23:17 PM »

Für die üblichen Verdächtigen.   8)



https://www.fakom.de/wp-content/uploads/2020/04/Beweisaufanahme_Aust_Analyse_V5.pdf

[*quote*]
Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie:
Wissenschaftlich wertlos
Norbert Aust ist pensionierter Maschinenbauer.
Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung mit Qualitätsmanagement, Zahlen und Statistik glaubt
er, die Studienlage der Homöopathie beurteilen zu können.1
Aust gründete das „Informationsnetzwerk Homöopathie“, um für eine ehrliche Medizin und
faire Aufklärung über Homöopathie einzutreten. Nur vollständige und richtige Informationen
sollen eigenverantwortliche Entscheidungen für oder gegen Homöopathie ermöglichen.
Damit verfolgt Aust ein positives Ziel:2
„Wir sorgen uns um Ihre Gesundheit und auch um die Redlichkeit innerhalb der Medizin.
Wir möchten nicht, dass falsche Behauptungen über die Homöopathie Sie verunsichern
und Ihnen und Ihren Kindern schaden können.“
Das sind starke Ansagen.
Aust schreibt Briefe an Entscheidungsträger, Institutionen und Vereinigungen im öffentlichen
Gesundheitswesen.3
Auf seiner Webseite „Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie“ kommt er zu dem Ergebnis:
„Homöopathika wirken auch in tiefen Potenzen nicht über Placebo hinaus“.4
Aufgrund der gesundheitspolitischen Dimension dieser Aussage soll die Seriosität und
Wissenschaftlichkeit von Norbert Aust geprüft werden. Welche Expertise hat er, um Urteile
über die Homöopathie zu fällen?
Analyse
Der Chemiker und Arzt Friedrich Dellmour sammelt seit 35 Jahren wissenschaftliche Daten
der Homöopathie und ist seit 21 Jahren Sachverständiger für homöopathische Arzneimittel.5
Dellmour findet gravierende Fehler in der „Beweisaufnahme“:6
1.
 Bei Konzentrationen irrt Aust um das 22-fache.
2.
 Die Tagesdosis von Tabletten ist um das 600-fache falsch.
3.
 Aust kennt die rechtsgültigen pharmazeutischen Vorschriften offensichtlich nicht.
4.
 Aust beurteilt die Homöopathie über „Moleküle“ und „Wirkstoffe“.
1
 Aust, Norbert: Homöopathie : Lehre – Überzeugung – Evidenz (Vortrag). Münchner Volkshochschule, Münchner Kulturzentrum
Gasteig, 06.02.2020, 20:00-21:30. Manuskript und Protokoll.
2
 https://netzwerk-homoeopathie.info/ueber-uns-2/ (16.02.2020)
3
 https://netzwerk-homoeopathie.info/positionen-und-stellungnahmen-des-inh-2/ (16.02.2020)
4
 http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/ (26.11.2019)
5
 www.dellmour.org
6
 http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/ (26.11.2019)
Das ist dreifach falsch:
Die Phytotherapie weiß: Pflanzen enthalten hunderte Inhaltsstoffe. Wirkungen von
Arzneipflanzen sind häufig nicht durch „Wirkstoffe“ erklärbar.
Das „Molekülargument“ geht an der Homöopathie vorbei: Arzneiwirkungen beweist
man nicht durch Moleküle, sondern durch klinische und experimentelle Studien.
Die Studienlage beweist die Wirksamkeit der Homöopathie.7
5.
 Aust kommt zur gegenteiligen Ansicht, obwohl er kein Experte für Homöopathie und
medizinische Studien ist.
6.
 Aust macht keine klinischen Studien und wertet die vorhandenen klinischen Studien nicht
aus.
7.
 Aust ignoriert den gesamten Wissenspool aus 3.801 Experimenten und klinischen
Studien zur Homöopathie am Menschen.8
8.
 Aust ignoriert den internationalen Konsens der zuständigen Scientific community. 9
Alternative Fakten
Aust geht von Wirkstoffen aus.
Er nimmt an, dass hohe Verdünnungen homöopathischer Arzneimittel nicht wirken können.
Wenn sie wirken, wären das Placebowirkungen.

 Damit unterliegt Aust einem gravierenden Denkfehler.

 Dieser Fehler hat einen Namen: Plausibility bias.
Bias sind Verzerrungen der Wahrnehmung durch Voreingenommenheit und methodische
Fehler. Wer etwas für unmöglich hält, sammelt gezielt Argumente, die seine Sichtweise
stützen und blendet alle übrigen Argumente aus.
Das ist die „Methode“ von Aust: Er sucht in homöopathischen Aussagen nach „Fehlern“ und
schließt aus dem Vorhandensein von Fehlern, dass die gesamte Homöopathie „falsch“ wäre.
Das widerspricht allen Regeln der Wissenschaft.
Parawissenschaft, Pseudowissenschaft
Aust erfüllt mit seiner Kritik an der Homöopathie die Kriterien von „Parawissenschaft“ und
„Pseudowissenschaft“, wie sie von der GWUP definiert werden:10

 Seine Methode bringt keinen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn.

 Seine Argumentation in der Öffentlichkeit stagniert, weil er seit Jahren keine neuen
wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt.

 Seine Sicht ist anachronistisch, weil er ein mechanistisches Weltbild propagiert.

 Aust und die Skeptiker verbreiten ihr Glaubenssystem.
7
 https://dellmour.org/Wirksamkeit
8
 https://www.carstens-stiftung.de/databases/#/ (16.02.2020): CORE-Hom-Datenbank: 1.383 klinische Studien zur Homöopathie;
HomBRex-Datenbank: 2.418 Experimente zur homöopathischen Grundlagenforschung.
9
 https://www.homoeopathie-online.info/die-studien-zeigen-homoeopathie-ist-wirksam/ (16.02.2020)
10
 Oepen, Irmgard et al.: Lexikon der Parawissenschaften (2014).
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 2
Aust’s Thesen sind auch Parawissenschaft, weil sie komplett „neben“ allen theoretischen,
praktischen, klinischen und experimentellen wissenschaftlichen Grundlagen der Homöopathie
stehen und die zentrale Bedeutung der klinischen Erfahrung in der evidenzbasierten Medizin
unberücksichtigt lassen.
Diese Methode ist „Parawissenschaft“.
Die Ergebnisse: Unwahrheit und Täuschung.
Netzwerke
Aust ist nicht neutral und arbeitet nicht alleine.
Aust verfasste als federführender Autor gemeinsam mit Natalie Grams, Norbert Schmacke,
Edzard Ernst, Christian Weymayr und anderen das Münsteraner Memorandum Homöopathie,
das die Zusatzbezeichnung Homöopathie abschaffen möchte.11
Sein Informationsnetzwerk Homöopathie ist ein Gremium der GWUP.12,13,14
Das erklärt die parawissenschaftliche Einseitigkeit von Aust:

 Wenn die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften
etwas „untersucht“, wird wenig überraschend das Ergebnis „Parawissenschaft“ lauten.

 Die GWUP ist nach ihrer Selbstdarstellung nur für „Parawissenschaft“ zuständig, das ist
ihre Expertise.15
Aust und GWUP haben aber keine ausreichende Expertise zur Bewertung der Homöopathie.
Die von Aust versprochenen Ziele ehrliche Medizin, faire Aufklärung über Homöopathie durch
vollständige und richtige Information und Redlichkeit innerhalb der Medizin sehen anders aus.
Was Aust und die GWUP über Homöopathie veröffentlichen, ruht auf drei Säulen:
Voreingenommenheit, Parawissenschaft und beste mediale Vernetzung.
Ethik
Diese Zusammenhänge sind gesundheitspolitisch relevant:

 Dürfen Techniker, Pharmakologen, Apotheker, Wissenschaftler oder Wissenschafts-
journalisten ohne spezifische Expertise über Wissensgebiete, deren wissenschaftliche
Literatur und fachlichen Konsens der zuständigen Scientific community sie weitgehend
ignorieren, Urteile fällen und in den Medien verbreiten?
Das wäre unredlich und irreführend!

 Experten, die in den Medien Wissensgebiete beurteilen, müssen eine anerkannte,
überprüfbare und angemessene Expertise in diesen Fachgebieten aufweisen!
„Experten ohne Expertise“ handeln parawissenschaftlich und unethisch!
Ihre Urteile sind mangelhaft.
11
 http://www.muensteraner-kreis.de/homoeopathie.html (16.02.2020)
12
 Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP).
13
 https://netzwerk-homoeopathie.info/impressum/ (16.02.2020)
14
 Das Memorandum ist rechtlich widerlegt: Matthiessen, Peter F: Homöopathie und intellektuelle Redlichkeit – Eine
Stellungnahme. Homeopathy and Intellectual Honesty. A Commentary. Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2018; 50: 172-177.
DOI https://doi.org/10.1055/a-0758-9471.
15
 https://www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/was-wir-wollen (24.02.2020)
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 3
Lesen Sie die ausführliche Analyse der Beweisaufnahme von Norbert Aust.
Lernen Sie die sozialen und spirituellen Hintergründe der Skeptiker kennen.
Folgeseiten 1-19.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 4
Analyse: Beweisaufnahme von Norbert Aust
Wissenschaftliche Aussagen müssen stimmen. Das gilt auch für den studierten
Maschinenbauer Dr.-Ing. Norbert Aust und seinen Blog „Beweisaufnahme in Sachen
Homöopathie“.1
Friedrich Dellmour hat bei Aust und den Skeptikern viele Fehler gefunden und einige soziale
Hintergründe analysiert.
1.
 FACHLICHE KRITIK
Die Methode von Aust ist es, in wissenschaftlichen Publikationen und Argumenten der
Homöopathie nach „Fehlern“ zu suchen und aus dem Vorhandensein dieser Fehler zu folgern,
dass die gesamte Homöopathie „falsch“ wäre.
Aust schließt sämtliche Fakten der Homöopathie und den fachlichen Konsens maßgebender
Experten aus und schaut nur auf angebliche „Fehler“. Das führt völlig an der Homöopathie
vorbei. Der aktuelle Stand des Wissens wird ignoriert.
1.1 Fehlerhafte Berechnungen
Im Abschnitt „Homöopathika wirken auch in tiefen Potenzen nicht über Placebo hinaus“
behauptet Aust: Nochmals, auch für Betriebswirte: Homöopathika wirken nicht über den
Placeboeffekt hinaus.
Aust gründet sein Statement nicht auf die Studienlage, sondern das „Molekülargument“:
Es wäre „vollkommen einsichtig“, dass in Hochpotenzen kein Wirkstoff vorhanden wäre, der
eine spezifische Wirkung auslösen könne. Auch bei Tiefpotenzen, die Moleküle enthalten,
wäre wegen der geringen Wirkstoffmengen keine Wirkung möglich.
Aust führte keine Studien durch und wertet auch nicht vorhandene Studien aus, sondern
beschränkt sich auf eine „Tabelle“. Darin hat Aust Urtinkturmengen berechnet, die mit
homöopathischen Arzneimittel D1 bis D12 aufgenommen werden.
Die Berechnungen sind fehlerhaft:
1.
2.
Aust gibt 250 μg Urtinktur als Tagesmaximaldosis für 30 Globuli D1 an.
Das stimmt nicht. Von Aconitum und Belladonna werden 500 μg Urtinktur aufgenommen
– das Doppelte. Bei Echinacea D1 wären es 750 μg Urtinktur – das Dreifache. Bei
getrockneten pflanzlichen und tierischen Rohstoffen wären es 2500 μg – das Zehnfache.
Diese Ungenauigkeiten ziehen sich durch die gesamte Tabelle.
Aust schreibt zu Belladonna: Die Urtinktur ist eine höchstens 0,2%-ige Lösung des
Atropins. Diese Angabe ist um das 4-fache zu hoch.
1
 www.beweisaufnahme-homoeopathie.de (26.11.2019)
3.
4.
5.
Aust schreibt zu Aconitum: 3,5% ist der maximale Gehalt der Urtinktur.
Das ist um das 22-fache zu hoch.
Aust hat für Tabletten keine Herstellungsvorschrift gefunden und bezeichnet es als
plausible Annahme, dass die Tagesmaximaldosis der Tabletten den Globuli entspricht.
Da irrt Aust um das 600-fache.
Aust schreibt, dass unlösliche Feststoffe ab der Trituration C4 flüssig weiterpotenziert
werden. Diese Vorschrift gilt auch für die D4 mit 10.000-fach höherer Konzentration.
Es ist evident, dass Aust die relevanten pharmazeutischen Vorschriften nicht kennt.2
1.2 Fehlende Differenzierung
Aust schreibt, dass der Wirkstoffgehalt pflanzlicher oder tierischer Rohstoffe nicht überprüft
werde und unter 100 % liegen könne und von erheblichen Schwankungen betroffen wäre.
Dieses Statement ist pharmazeutisch wertlos. Die Pharmazie hat andere Regeln als die
Technik. Pharmazeutische Vorschriften schreiben bei pflanzlichen und tierischen Rohstoffen
nur dann die Bestimmung eines Wirkstoffgehaltes vor, wenn Leitwirkstoffe bekannt sind oder
ein Sicherheitsrisiko besteht. Wenn dies nicht der Fall ist, reichen makroskopische und
mikroskopische Beschreibung, analytische Identifizierung z.B. durch Chromatographie und
Bestimmung der Reinheit.
Für●




homöopathische Rohstoffe gelten unterschiedliche Vorschriften:
100% Wirkstoffgehalt bei pflanzlichen und tierischen Reinstoffen wie Atropinsulfat,
Chininsulfat, Apisinum, Lachesis und Naja naja.
Bei der Verarbeitung von Frischpflanzen sind Wirkstoffanalysen aufgrund unter-
schiedlicher Wassergehalte sinnlos. Hier ist es wissenschaftlich korrekt, die Urtinktur
durch minimale und maximale Wirkstoffgehalte zu standardisieren, wie bei Aconitum
napellus, Atropa belladonna, Colchicum autumnale und Chelidonium majus.
Bei gifthaltigen Trockendrogen erfolgt die Qualitätssicherung durch Standardisierung des
minimalen Wirkstoffgehaltes des Rohstoffes sowie des minimalen und maximalen
Wirkstoffgehaltes der Urtinktur, wie bei Euspongia officinalis, Cinchona pubescens,
Nicotiana tabacum und Psychotria ipecacuanha.
Bei besonders gifthaltigen Trockendrogen werden minimale und maximale
Wirkstoffgehalte des Rohstoffes standardisiert, wie bei Lytta vesicatoria (Cantharis).
Bei toxikologisch unbedenklichen Rohstoffen ist die Standardisierung des minimalen
Wirkstoffgehaltes für die Qualitätssicherung ausreichend, wie bei Calcium carbonicum
Hahnemanni und Echinacea (Ph.Eur.).
2
 Aconitum und Belladonna werden nach HAB-Vorschrift 2a (Ph.Eur. 1.1.3) hergestellt; die D1 enthält 0,2 Teile Urtinktur.
Echinacea wird nach Vorschrift 3a (Ph.Eur. 1.1.5) zubereitet; die D1 enthält 0,3 Teile Urtinktur. Pflanzliche und tierische
Trockendrogen werden nach Vorschrift 4a und 4b (Ph.Eur. 1.1.8 und 1.1.9) hergestellt; die D1 ist die Urtinktur. Aconitum-Urtinktur
enthält maximal 0,16% Alkaloide, berechnet als Aconitin (HAB 2010). Belladonna-Urtinktur enthält maximal 0,050% Alkaloide,
bestimmt als Hyoscyamin und Scopolamin (HAB 2015). Tabletten werden nach Vorschrift 9 (Ph.Eur. Monograph 0478)
hergestellt. Die für 6 x 5 = 30 Globuli entsprechende Tagesmaximaldosis von 6 x 1 Tablette zu je 250 mg enthält 1500 mg D1.
Das ist das 600-fache der mit 30 Globuli aufgenommenen 2,5 mg D1. Die Vorschriften 8a und 8b (Ph.Eur. 3.2.1 und 3.2.2) regeln
flüssige Zubereitungen ab Verreibungen D4 und C4.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 2
Pharmazeutische Vorschriften sind zweckorientiert und werden aufgrund sorgfältiger Nutzen-
Risiko-Abschätzung für jeden einzelnen Arzneistoff spezifisch erstellt. Sämtliche Analysen-
vorschriften werden durch Experten in Arzneibuchkommissionen für die sichere Anwendung in
den Gesundheitssystemen erlassen und in regelmäßigen Abständen auf den aktuellen
wissenschaftlichen Stand gebracht.
Es ist evident, dass Aust diese rechtsgültigen Vorschriften nicht kennt.
1.3 Falsche Annahmen
Aust: Man hat ja irgendwie die Vorstellung, die Urtinktur sei der reine Wirkstoff und der Aus-
gangsstoff der homöopathischen Mittel. Deshalb ist für Aust die Frage, woraus die Urtinktur
besteht, der Dreh- und Angelpunkt zur Beurteilung der Homöopathie.
Diese Annahmen stimmen nicht.
Ausgangsstoffe für die Urtinkturen sind die frischen oder getrockneten Rohstoffe. Diese werden
angemessen untersucht. Urtinkturen sind flüssige Zubereitungen, die aus den Rohstoffen
angefertigt werden. Urtinkturen sind keine Ausgangsstoffe.
Die genaue chemische Zusammensetzung der Urtinktur muss nicht bekannt sein, wenn die
Qualitätssicherung des Rohstoffes erfolgt ist. Die chemische Zusammensetzung der Urtinktur
ist daher kein „Dreh- und Angelpunkt“, um über Wirkung oder Placebowirkung homöo-
pathischer Mittel zu entscheiden.
Auch bei Apis mellifica bezieht sich Aust auf den vermeintlichen „Wirkstoff“ Bienengift, der in
der Urtinktur bestenfalls in D5-Konzentration vorläge. Das stimmt nicht. Apis-Urtinktur enthält
mehrere Inhaltsstoffe, wie das Chromatogramm verlangt (Ph.Eur. 07/2014:2024). Die
Bienengift-Konzentration der Urtinktur ist nicht D5, sondern D4 – das Zehnfache.3
Aust geht von falschen Annahmen aus, wenn er aus der Abwesenheit pharmakologischer
Wirkstoffkonzentrationen folgert, dass die Homöopathie nicht wirken könne.
1.4 Wirkstoffe sind nicht alles
Aust verlangt die Erklärung der Homöopathie über die „Wirkstoffe“ und lehnt Wirkungen von
Hochpotenzen ab, ohne die klinische und experimentelle Studienlage zu würdigen. Dieser
Fehler hat in der Wissenschaft einen eigenen Namen: „Plausibility bias“.4 Bias sind „Ver-
zerrungen“ der Wahrnehmung durch Voreingenommenheit und methodische Fehler.
Aust irrt, wenn er die Wirkung pflanzlicher und tierischer Stoffe an einzelnen Wirkstoffen
festmachen will. Das Wirkstoffdenken ist sogar in der Phytotherapie weitgehend verlassen.
Die Qualitätssicherung hat andere Regeln als bei chemischen Reinstoffen. Pflanzen- und
Tierstoffe bestehen aus Dutzenden bis hunderten Inhaltsstoffen. Selten ist nur ein Haupt-
wirkstoff für eine Pflanze typisch. Die Qualitätssicherung bestimmt daher nicht unbedingt
den Gehalt eines Wirkstoffes, sondern spezifiziert häufiger qualitative Wirkstoffgruppen wie
Alkaloide, Flavonoide, ätherisches Öl u.a., die ihrerseits aus vielen Inhaltsstoffen bestehen.
3
 Eine Biene (Arbeiterin) wiegt etwa 0,1 g. Die Menge von 0,1 mg Bienengift pro Biene bezieht sich auf das getrocknete Gift. Die
Urtinktur = D1 wird nach HAB 2015 und Vorschrift 4b (Ph.Eur. 1.1.9) hergestellt und enthält daher pro Gramm etwa 93 μg
getrocknetes Gift entsprechend D4.
4
 Wer etwas für unmöglich hält, bewertet die Fakten unter dieser Vorannahme.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 3
Arzneipflanzen sind nicht mit chemischen Pharmaka vergleichbar:

 Das Denken in Molekülen und Tagesdosen kommt bereits in der Phytopharmazie an
seine Grenzen. Leitwirkstoffe oder Wirkstoffgruppen sind häufig nicht in der Lage, die
Wirkungen pflanzlicher Arzneidrogen zu erklären, sondern dienen primär der
Standardisierung, Identitätskontrolle und Arzneimittelsicherheit.

 In der Phytopharmazie und Homöopathie werden häufig keine Wirkstoffe, sondern ganze
Arzneidrogen verwendet, wobei spezielle Zubereitungen (z.B. Potenzierung) die Qualität
des fertigen Arzneimittels bestimmen.

 Wirkungen von Arzneipflanzen und homöopathischen Arzneimitteln biologischen
Ursprungs sind daher nicht über chemische Wirkstoffe definierbar.
Das bedeutet:
Das Verdünnungsargument und chemische Konzentrationen sind für homöopathische
Wirkungen nicht relevant.
1.5 Wirkprinzipien nicht vergleichbar
Die Homöopathie ist eine biologische Reiztherapie unter Anwendung des Ähnlichkeitsprinzips.
Die Homöopathie ist keine angewandte Chemie oder Pharmakologie.
Die Wirkprinzipien von Pharmakologie und Homöopathie sind daher nicht vergleichbar:

 Die Pharmakologie verabreicht biologisch stark wirksame Wirkstoffe, um Wirkungen im
Körper zu erzwingen.

 Die Homöopathie verabreicht individuell abgestimmte, biologisch schwache Arzneireize,
auf die der kranke Organismus bei genügendem Ähnlichkeitsbezug und Abwesenheit
regulationsblockierender Einflüsse reagieren kann.
In der Pharmakologie sind Wirkstoff und Dosis-Wirkungsbeziehung wesentlich. Die schwachen
Arzneireize der Homöopathie sind hingegen nicht an Konzentrationen oder Wirkstoffmoleküle
gebunden. Das belegen übereinstimmend klinische Beobachtungen, Arzneimittelprüfungen
und Studien mit Hochpotenzen sowie die Grundlagenforschung. Experimentelle Studien
zeigen, dass Tiefpotenzen und Hochpotenzen gleichartig wirken. Diese verblüffende Tatsache
hat Professor Harisch an der Tierärztlichen Hochschule Hannover seinerzeit veranlasst, seine
Forschungsergebnisse unter dem Titel „Jenseits vom Milligramm“ zu veröffentlichen.5
Das „Molekülargument“ geht daher an der Homöopathie vorbei.
Die experimentellen Ergebnisse zeigen übereinstimmend mit der klinischen Erfahrung:
Wirkstoffe, Konzentrationen6 und die Loschmidt’sche Zahl sind für die Wirksamkeit
homöopathischer Arzneimittel nicht relevant.
5
 Harisch G, Kretschmer M: Jenseits vom Milligramm. Die Biochemie auf den Spuren der Homöopathie. Springer-Verlag, Berlin
1990. Die darin präsentierten Forschungsergebnisse werden auch durch neuere Arbeiten bestätigt.
6
 Die Definition von Wirkstoffen oder Arzneidrogen und Gehaltsbestimmung von Inhaltsstoffen ist nur für die Qualitätssicherung
der Rohstoffe und die Arzneimittelsicherheit der Urtinkturen erforderlich. Diese pharmakologischen Kenngrößen sind für die
fertigen homöopathischen Arzneimittel und somit für die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel nicht relevant.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 4
1.6 Homöopathie hebt die Naturwissenschaft aus den Angeln
Die klinische Praxis und technische Anwendungen7 legen nahe, dass das wirksame Prinzip
homöopathischer Arzneimittel keine Wirkstoffe, sondern physikalische Eigenschaften8 der
homöopathischen Arzneimittel sind, die metaphorisch als „Arzneiinformation“ beschrieben
werden.


Homöopathische Wirkungen sind physiologische Reaktionen des Organismus auf
individuell abgestimmte, ähnliche homöopathische Reize, wodurch natürliche Funktionen
der Selbstheilung angeregt werden.
Homöopathische Wirkungen sind keine pharmakologischen Wirkungen auf chemische
oder immunologische Wirkstoffe.
Daraus folgt:
Technik, Pharmakologie und Naturwissenschaft sind für die Homöopathie nicht zuständig.
Der Denkrahmen9 der Naturwissenschaft und die herkömmliche Statistik können komplexe
biologische Reaktionen, die von individuellen Faktoren abhängen, nicht erfassen.
Das ist für die Medizin nichts Neues. In der Medizin gibt es viele Bereiche, die
wissenschaftlich nicht oder nur modellhaft erklärbar sind:





Der Großteil aller Medikamentenwirkungen ist wissenschaftlich nicht erklärbar. Für die
meisten der vielen Nebenwirkungen, die jedes Pharmakon auslöst, sind keine klaren
Dosis-Wirkungskurven oder wissenschaftlichen Erklärungen vorhanden. 10
Die meisten Pharmakaklassen können paradoxe Wirkungen auslösen.11 Diese Wirkungen
sind naturwissenschaftlich nicht erklärbar.
Pharmakologische Wirkmechanismen sind vereinfachte, modellhafte Beschreibungen,
die niemals alle Wirkungen des Pharmakons im Organismus erfassen. Bei einigen
Wirkstoffen ist der Wirkmechanismus nicht vollständig bekannt (z.B. Metamizol).
Die meisten allgemeinmedizinischen Behandlungen sind nicht evidenzbasiert. Die
meisten Diagnosen sind wissenschaftlich nicht korrekt. Diese für die Medizin normale
Situation kann nur mit klinischer Erfahrung und Nutzen-Risiko-Abschätzung der
vorgeschlagenen Behandlungen bewältigt werden.
In der Phytotherapie stoßen Erklärungen mit Wirkstoffen und die Bestimmung von Dosis-
Wirkungskurven oder minimal wirksamen Dosen an ihre Grenzen. Es gibt Hinweise, dass
auch sehr geringe Dosen pflanzlicher Zubereitungen im Einzelfall Wirkungen auslösen.
7
 Elektroakupunktur, MORA-Therapie und Holopathie geben Hinweise darauf, dass das Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel
durch elektrische Leiter und Magnetfelder übertragen, elektronisch verstärkt und digital gespeichert werden kann. Die
Wirksamkeit homöopathischer Mittel kann physikalisch durch Hitze oder starke elektromagnetische Felder gelöscht werden.
8
 Zahlreiche experimentelle Studien belegen, dass das Potenzierungsverfahren die physikalischen Eigenschaften der
homöopathischen Arzneimittel verändert.
9
 Der Denkrahmen der Naturwissenschaft beschränkt sich auf Quantifizierbares, Reproduzierbares, Analysierbares, Eindeutiges,
Widerspruchsfreies und kausal Begründbares. Alles, was außerhalb dieses Denkrahmens liegt - Einmaliges, Qualitatives,
Synthetisches, Vernetztes, Offenes, Buntes, Lebendiges, Konflikte, Willentliches und Kreatives – wird von der Naturwissenschaft
nicht erkannt. Der einzelne Mensch mit seinen Erfahrungen, subjektiven Gefühlen und Empfindungen, vegetativen Reaktionen
des Organismus und damit verbundenen individuellen Krankheitsbeschwerden sowie der weite Bereich der psychischen,
seelischen und geistigen Ebenen wird in der Naturwissenschaft nicht berücksichtigt.
10
 Arzneimittelhersteller müssen die Hauptmenge der Nebenwirkungen nur erfassen und in der Fach- und Gebrauchsinformation
auflisten, aber nicht wissenschaftlich erklären. Nur einzelne Nebenwirkungen, die sehr häufig oder besonders schwerwiegend
sind, werden wissenschaftlich untersucht.
11
 Paradoxe Wirkungen bewirken das Gegenteil der zugelassenen Indikation, z.B. die Nebenwirkung Kopfschmerzen bei
Pharmaka gegen Migräne.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 5

Homöopathische Arzneimittel, die sehr geringe Konzentrationen von Inhaltsstoffen oder
gar keine chemischen Wirkstoffe mehr enthalten, lösen spezifische biologische Reaktionen
aus. Diese Wirkungen sind medizinisch nachweisbar, werden aber von der Naturwissen-
schaft nicht verstanden.
Das bedeutet:
Die Naturwissenschaft hat methodische Grenzen.12
Die ganzheitlichen Bereiche der Natur und des Menschen, die außerhalb des Denkrahmens
der Naturwissenschaft liegen, sind für die Naturwissenschaft nicht erkennbar.

 Die Naturwissenschaft kann daher niemals beweisen, dass es etwas nicht gibt.
Das trifft auch auf die Homöopathie zu.
Die Modelle der Naturwissenschaft und die wissenschaftlichen Modelle der konventionellen
Medizin negieren die ganzheitliche Wirklichkeit des Menschen, die die wissenschaftliche
Grundlage der Homöopathie und vieler komplementärer Therapiemethoden darstellt.13
Naturwissenschaft und Pharmakologie haben kein Konzept und keine Methoden, um die
Beobachtungen der Homöopathie zu verifizieren oder zu falsifizieren. Technik, Naturwissen-
schaft und konventionelle Medizin können daher nicht entscheiden, ob die Wirkungen
homöopathischer Arzneimittel existieren oder Placebowirkungen wären.
1.7 Schlussfolgerungen
Medizin, Phytotherapie und Homöopathie heben die Naturwissenschaft als alleinige
Wissenschaft, die alles erklären kann, aus den Angeln.
Technische, statistische und naturwissenschaftliche Kritik gehen an den wissenschaftlichen
Grundlagen der Homöopathie vorbei. Sie sind nicht in der Lage, die wissenschaftlichen
Grundlagen der Homöopathie zu bewerten.
12
 Albert Einstein hat die Grenzen der Naturwissenschaft so beschrieben: „Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können.“
Das bedeutet: Die Naturwissenschaften sind theoretische Wissenschaften, deren wissenschaftliche Methoden, Theorien und
Modelle vorgeben, was beobachtet werden kann.
13
 Malerba Larry: Judging Homeopathic Evidence in the Court of Medical Opinion. AJHM 108 (2015), 3: 111-114: “The
conventional model of medical science is notoriously reductionist, materialist, mechanistic and riddled with rational theories that
have little basis in holistic reality.”
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 6
2.
 BEGRIFFLICHE KRITIK
Skeptiker verwenden wissenschaftliche Begriffe.
Die Begriffe werden oft unpassend verwendet.
2.1 Variable Begriffe
Begriffe haben viele Bedeutungen.
Begriffe können in verschiedenen Wissenschaften unterschiedliche, wesentliche oder keine
Bedeutung haben. Die Bedeutung von Begriffen wird gesellschaftlich definiert und ändert sich
im Laufe der Zeit.

 Kein Begriff hat absolute, universale, allgemein gültige und unveränderliche Bedeutung.
Beispiele:
Gesundheit, Krankheit und Heilung haben in unterschiedlichen Kulturen und Medizin-
systemen völlig unterschiedliche Bedeutungen.
Das bedeutet für die Wissenschaft:

 Wissenschaftliche Begriffe müssen eindeutig definiert sein.

 Die Bedeutung eines Begriffes muss zum Gegenstand der Wissenschaft passen.

 Begriffe dürfen nicht als Kritik, Argumente oder Forderungen verwendet werden,
ohne zu belegen, dass diese Begriffe und Bedeutungen zum Gegenstand der kritisierten
Wissenschaft passen.
Beispiele:
Technische, naturwissenschaftliche und pharmakologische Begriffe haben in der
Komplementärmedizin und Homöopathie andere oder keine Bedeutungen:
Wirkstoffe, Konzentrationen und Moleküle – sind für fertige homöopathische Arzneimittel
oft nicht relevant.
Wirknachweise – werden naturwissenschaftlich exakt gefordert, obwohl in der Medizin
exakte Wirknachweise selten sind und der „Nutzen“ einer Behandlung und gute Fallanalysen
wichtiger als theoretische Wirknachweise sind.
Nachweise, Beweise – werden naturwissenschaftlich streng gefordert, obwohl klinische
Studien nur empirische Beweise liefern und Wirkungen statistisch „belegen“.
Statistik – wird überbewertet, obwohl Statistik nicht Evidenz bedeutet.
Evidenz – wird fälschlicherweise aus hochwertigen Studien gefordert, obwohl in der
evidenzbasierten Medizin die klinische Erfahrung oberste Instanz ist, um wissenschaftliche
Daten zu interpretieren.
Studien – sind für die Zulassung von Medikamenten und Arzneimittelsicherheit wichtig, haben
aber für die Homöopathie keine praktische Bedeutung, da andere Wissensquellen verwendet
werden.
Wirkmechanismus – wird gefordert, obwohl Wirkmechanismen nur modellhafte
Beschreibungen und nicht für alle pharmakologischen Wirkstoffe bekannt sind.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 7
2.2 „Beweisaufnahme“
Der Begriff „Beweisaufnahme“ macht stutzig.
Eine Beweisaufnahme ist die Tätigkeit eines Gerichtes, bei der sich ein Richter davon über-
zeugt, ob die Behauptungen einer Partei der Wahrheit entsprechen. Das mittels Beweisauf-
nahme gefundene Ergebnis unterliegt der freien Beweiswürdigung des Gerichtes, das eine
Entscheidung trifft. 14
Gemäß diesem Begriff sieht sich Aust als Richter, der anhand einer von ihm erstellten „Fehler-
liste“ über die Homöopathie entscheidet. Dabei fehlt die Beweiswürdigung, da die wissen-
schaftlichen Grundlagen der Homöopathie, Fachliteratur, Studienlage und für die evidenz-
basierte Medizin essentielle klinische Erfahrung der Ärzte und Therapeuten sowie die
Erfahrungen der Patienten nicht angemessen gewürdigt werden.
Aust kann gar nicht entscheiden, ob die Argumente der Homöopathie der Wahrheit
entsprechen, da ihm die fachliche Expertise fehlt, wie die Fehler und falschen Annahmen auf
seiner Webseite nahelegen.



Der Webseitentitel „Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie“ ist eine ungeheure
Anmaßung, über die Homöopathie entscheiden zu können.
Die Webseite „Informationsnetzwerk Homöopathie“ liefert ebenso keine fachliche
Aufklärung über Homöopathie, sondern betreibt mit selektiven Informationen eine
gezielte Strategie.15
Beide Webseitentitel sind Irreführungen der Öffentlichkeit.
2.3 „Wissenschaft“
Es gibt keine universale Wissenschaft.
„Die eine“ Wissenschaft existiert nicht, die alles verifizieren und falsifizieren kann.

 Wissenschaft gilt nur für bestimmte Bereiche, Paradigmen, Modellvorstellungen und
Methoden, die durch Konsens einer Scientific community festgelegt werden.

 Es gibt viele echte Wissenschaften („real sciences“).16
Gegenstand
Wissenschaft bezieht sich auf einen bestimmten „Gegenstand“. 17
Wissenschaftliche Methoden müssen diesem Gegenstand angemessen sein.
Die Gegenstände der Medizin18 sind anderes als die Gegenstände der Naturwissenschaft.
Die Medizin ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Handlungswissenschaft, in der es
14
 Juraforum: www.juraforum.de/lexikon/beweisaufnahme , RechtEasy: www.rechteasy.at/wiki/beweisaufnahme (11.12.2019).
15
 Norbert Aust verweist auf seiner Webseite Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie auf die Webseite Informationsnetzwerk
Homöopathie (INH), dessen Initiator er laut Impressum ist.
16
 Gieryn 1999 (s.u. 36): 19.
17
 https://www.dellmour.org/Wissenschaft (12.12.2019)
18
 Gegenstände der Medizin: Beobachtungen, physische Untersuchungen, subjektive Empfindungen und wissenschaftliche Daten
über gesunde und kranke Menschen, sowie deren objektive und subjektive körperliche, vegetative und psychische Reaktionen
auf krankmachende und heilende Einflüsse (pathogene Keime, Lebensstil, Umwelt, Soziales, Behandlungen).
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 8
primär nicht um Wissen, sondern um Können geht, um im individuellen Einzelfall evidenz-
basiert zu handeln, auch wenn die wissenschaftlichen Daten unvollständig oder falsch sind.19
Das bedeutet:

 Naturwissenschaft hat in der Medizin nur beschränkte Aussagekraft.
Definition
Es gibt keine einheitliche Definition von Wissenschaft.
Wissenschaft ist ein sozialer Prozess und ständigen Veränderungen unterworfen.
„Wissenschaften“ sind einerseits die wissenschaftlichen Methoden und andererseits damit
erworbenes Wissen. Da es viele Wissenschaften gibt und das Wissen laufend zunimmt, ist
„Wissenschaft“ nichts Fixes, sondern auf Fachgebiete, Sichtweisen und momentanes Wissen
beschränkt.20
Man kann Wissenschaft allgemein definieren:
1.
 Systematisch gesammeltes, zusammenhängendes, kommunizierbares, nachprüfbares
und angewandtes Wissen.
2.
 Die wissenschaftlichen Methoden richten sich nach dem Gegenstand der Untersuchung.
3.
 Wissenschaftliche Methoden sind objektiv, fair und ehrlich.21
Aust erfüllt diese Merkmale mit seinen Ausführungen zur Homöopathie nicht:
1.
2.
3.
Die Behauptungen von Aust sind unsystematisch und unzusammenhängend (selektive,
willkürliche „Fehlerlisten“), nicht nachprüfbar (fehlerhaft bei Nachprüfung) und kein
angewandtes Wissen (in der Medizin nicht anwendbar).
Die Methode von Aust ist nicht am Gegenstand der Homöopathie (theoretische und
praktische Grundlagen der Homöopathie) ausgerichtet, sondern an den Vorstellungen
seines willkürlichen, naturwissenschaftlichen Forderungskataloges.22
Aust verhält sich subjektiv (kein objektiver Überblick über die wissenschaftlichen
Grundlagen der Homöopathie), unfair (Ausschluss der Fachliteratur, Studienlage und
Expertenmeinungen) und unehrlich (Ablehnung der Autorität wissenschaftlicher Experten
der Homöopathie, Unkenntnis der pharmazeutischen Rechtsvorschriften, Unbelehrbarkeit).
Parawissenschaft, Pseudowissenschaft
Die GWUP hat ein „Lexikon der Parawissenschaften“ herausgegeben. 23
Die Behauptungen von Aust decken sich mit der darin enthaltenen Definition von
„Parawissenschaft“ und „Pseudowissenschaft“:24
19
 https://dellmour.org/Wissenschaft-Medizin (12.12.2019)
20
 https://dellmour.org/Wissenschaft-Definition (12.12.2019)
21
 Gieryn 1999: 356: “Science-the-method is objective, fair, and honest:”
22
 Die Forderungen von Aust sind reduktionistisch, materialistisch, mechanistisch und mit rationalen Theorien gespickt, die für die
ganzheitliche Wirklichkeit kaum relevant sind (s.o. Malerba 2015).
23
 Oepen I, Federspiel K, Sarma A, Windeler J (Hrsg.): Lexikon der Parawissenschaften. Astrologie, Esoterik, Paramedizin,
Parapsychologie kritisch betrachtet. Schriftenreihe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von
Parawissenschaften (GWUP). Band 3. LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2014.
24
 Oepen et al. 2014: 240-242.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 9





Pseudowissenschaft beruht auf Unwahrheit und Täuschung.
Unternehmen, dass in Anspruch nimmt, auf wissenschaftliche Weise Erkenntnis
zu erlangen, dem Anspruch wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns aber nicht genügt.
Pseudowissenschaften sind durch Stagnation gekennzeichnet, d.h. es ist kein oder so gut
wie kein über die ursprünglichen Behauptungen hinausgehender Erkenntniszuwachs zu
verzeichnen.
Pseudowissenschaften sind isolierte Glaubenssysteme, die so gut wie keine
Verbindungen zu benachbarten Erkenntnisbereichen haben.
Pseudowissenschaften sind häufig anachronistisch.
Die Ausführungen von Aust sind auch „Parawissenschaft“ in dem Sinn, dass sie komplett
„neben“ den theoretischen, praktischen, klinischen und experimentellen wissenschaftlichen
Grundlagen der Homöopathie und „neben“ der essentiellen Bedeutung der klinischen
Erfahrung für die evidenzbasierte Medizin stattfinden.
Eine weitere Definition demaskiert Aust als „Skeptiker“:
„Pseudowissenschaft“ wird als abwertender Begriff von Skeptikern benutzt, wenn sie ihre
wissenschaftliche Weltsicht bedroht sehen. Pseudowissenschaft wird mittlerweile als jedes
Ermittlungsergebnis bezeichnet, das nicht den engen Standards materialistischer
Wissenschaft entspricht.25
Das trifft auf die Ausführungen von Aust zu:




Aust vertritt eine materialistische Sichtweise der „Wissenschaft“.
Diese Sichtweise „stagniert“, weil es keinen über die ursprünglichen Behauptungen
hinausgehenden Erkenntniszuwachs gibt.
Diese Sichtweise ist „anachronistisch“, weil ein mechanistisches Weltbild in der
Wissenschaft und speziell in der Biologie, Medizin und Ganzheitsmedizin nicht dem
aktuellen Stand des Wissens entspricht.
Die Anwendung dieser Sichtweise auf Homöopathie und Komplementärmedizin ist
„Parawissenschaft“ und „Pseudowissenschaft“.
2.4 Skeptiker sind nicht „skeptisch“
Skeptiker behaupten, skeptisch zu sein. Das stimmt nicht.
Jeder Wissenschaftler sollte „skeptisch“ sein. Tiefer wissenschaftstheoretischer Skeptizismus
(“deep epistemological skepticism”) ist ein Merkmal der Wissenschaft.26
Mit „Skeptizismus“ ist gemeint, dass man „die Erkenntnis von letzten Wahrheiten prinzipiell für
unmöglich hält“.27 Skeptizismus entsteht aus Zweifel und ist eine gesunde wissenschaftliche
25
 Malerba 2015: 114: „Pseudoscience“ is a derogatory word used by skeptics when they feel their scientistic worldview
threatened. Pseudoscience has come to be defined as any form of inquiry that does not meet the narrow standards of materialist
science.”
26
 Gieryn 1999: 354.
27
 Skeptizismus: http://www.philolex.de/skeptizi.htm (06.12.2019).
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 10
Einstellung. Denn jede Wissenschaft ist stets an den Denkstil eines Denkkollektives28 und
den Konsens einer bestimmten Scientific community gebunden und daher immer nur vorläufig
(„provisional“), perspektivisch und keine letztgültige, unveränderliche Wahrheit.29
Radikaler Skeptizismus
Radikaler wissenschaftstheoretischer Skeptizismus („radical epistemological skepticism“)
war ein Merkmal der akademischen Linken30 in den Wissenschaftskriegen („science wars“) 31
der USA.
Radikaler Skeptizismus steht außerhalb der Wissenschaft. Es gibt nämlich ein Paradoxon
des Skeptizismus:32 „Wenn man ihn verabsolutiert, hat man ihn damit gleichzeitig aufgehoben.
Es gilt dem Skeptizismus gegenüber auch skeptisch zu bleiben.“
Daran halten sich Aust, INH und GWUP nicht:33
„Es gibt Personen und Organisationen, die sich als skeptisch verstehen, es aber nicht
sind. Dabei handelt es sich um Menschen, die das gegenwärtige naturwissenschaftliche
Weltbild für wahr halten und vom Boden dieser Überzeugung aus Auffassungen angreifen,
die mit diesem Weltbild nicht oder vorgeblich nicht zusammenpassen. Ziel der Kritik sind
u. a. Parapsychologie, Okkultismus, Homöopathie, UFO-Glaube, Verschwörungstheorien
u. ä. m. Da es auf diesen Gebieten jede Menge Unsinn gibt, kann man in den Magazinen
und auf den Internet-Seiten dieser Personen und Organisationen viel Interessantes lesen.
Da diese Menschen aber ihren eigenen Überzeugungen gegenüber nicht skeptisch sind
und die von ihnen kritisierten Auffassungen nicht ergebnisoffen untersuchen, sondern
voreingenommen, handelt es sich bei diesen Menschen nicht um Skeptiker, sondern
letztlich um Dogmatiker.“

 Radikaler Skeptizismus ist Dogmatismus.
Dogmatismus
Dogmatismus ist eine Einstellung:34
„Der Begriff »Dogmatismus« (von Dogma) bezeichnet die Einstellung, dass es bestimmte
unbezweifelbar sichere Auffassungen und Aussagen gibt. Mit dieser Einstellung ist oft die
Vorstellung verbunden, dass diese grundsätzlichen Auffassungen und Aussagen nicht
beweisbar sind und auch nicht bewiesen werden müssen. Gelegentlich wird auch ange-
nommen, dass diese Auffassungen und Aussagen nicht von allen Menschen begreifbar
sind. Der Dogmatismus entzieht sich jeglicher Kritik und hält – was auch immer Andere
sagen, was auch immer an Entwicklungen ablaufen mögen – unbeirrbar an den
vermeidlich richtigen Auffassungen fest. Häufig – aber keineswegs immer – sind sich
Vertreter von dogmatisierten Auffassungen nicht darüber bewusst, Dogmatiker zu sein.
Oft bestreiten sie dies mit aller Entschiedenheit.“
28
 Fleck Ludwig: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre vom Denkstil und
Denkkollektiv. Mit einer Einleitung herausgegeben von Lothar Schäfer und Thomas Schnelle. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, 10.
Auflage, Frankfurt 2015. Die Ausgabe ist textidentisch mit der 1935 bei Benno Schwabe & Co. erschienen Erstausgabe.
29
 Gieryn 1999.
30
 Gieryn 1999: 354-355.
31
 https://en.wikipedia.org/wiki/Science_wars (05.12.2019)
32
 Skeptizismus: http://www.philolex.de/skeptizi.htm (06.12.2019).
33
 Skeptizismus: http://www.philolex.de/skeptizi.htm (06.12.2019).
34
 Dogmatismus: http://www.philolex.de/dogmatis.htm (12.12.2019)
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 11
„Eine besonders gefährliche Form des Dogmatismus ist der Fanatismus. Zum Dogma-
tismus tritt hier ein unduldsamer, kompromissloser blinder Eifer hinzu. Der Dogmatiker
wird zum gemeingefährlichen Psychopathen. Dogmatiker werden aber oft schon Fanatiker
genannt, wenn ihr Dogmatismus besonders ausgeprägt oder exponiert ist,
ohne dass die Raserei schon hinzugetreten ist.“
2.5 Schlussfolgerungen
Skeptiker verwenden die Begriffe „Wirkstoffe“, „Konzentrationen“, „Moleküle“, „Wirknachweise“,
„Nachweise“, „Beweise“, „Studien“, „Evidenz“, „Statistik“, „Wirkmechanismus“, „Beweis-
aufnahme“, „Wissenschaft“, „skeptisch“, „Wahrheit“, „richtig“ und „falsch“ im Sinne eines
radikalen Skeptizismus.
Skeptiker glauben an die alleinige Wahrheit einer mechanistisch-naturwissenschaftlichen
Weltsicht.
Skeptiker greifen Homöopathie, Komplementärmedizin und andere Gebiete an, weil sie diese
gemäß ihrer Weltsicht für „falsch“ halten.
Die Kritik der Skeptiker ist nicht ergebnisoffen, systematisch und sachlich, sondern
voreingenommen, selektiv und willkürlich.

 Diese Einstellung ist nicht wissenschaftlich, sondern dogmatisch.

 Dieses Verhalten ist unfair, unehrlich, unethisch und anmaßend.
Aust und die Skeptiker erfüllen die Kriterien von Parawissenschaft und Pseudowissenschaft.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 12
3.
 SOZIALE HINTERGRÜNDE
Die Ergebnisse dieser kurzen Untersuchung machen betroffen.
Wie soll man begreifen, warum Techniker, Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten
mit falschen Berechnungen, falschen Argumenten und falschen Begriffen den gesamten
Berufsstand und Forschungsbereich der homöopathischen Ärzte, Therapeuten, Apotheker,
Hersteller und Forscher, Millionen dankbare Patienten sowie die nationalen und inter-
nationalen Gesundheitsbehörden (BfArM, BASG, EMA, WHO), die homöopathische
Arzneimittel für die Gesundheitssysteme zulassen, als „falsch“ verurteilen?
3.1 Soziologie
Erste Antworten auf diese Frage gibt die Soziologie.
Das Verhalten von Aust, INH und GWUP ist nicht wissenschaftlich, aber in der Wissenschaft
bekannt.
Der amerikanische Soziologe Thomas F. Gieryn 35 berichtet in seinem Standardwerk Cultural
Boundaries of Science36 ausführlich über soziale und kulturelle Kämpfe in der Wissenschaft.
Seit jeher finden in der Wissenschaft „Glaubwürdigkeits-Wettkämpfe („credibility contests“)
statt. Dabei geht es um „Hoheitsgebiete“ („territories“) und die Abgrenzung, was nicht
Wissenschaft ist, um die eigenen Ansprüche („claims“) als „wissenschaftlich“ zu legitimieren:



Jede Wissenschaft ist ein sozialer und kultureller Prozess, in dem nachweislich
Überzeugungen, Identität, Macht, Rhetorik, nicht genannte Vorkenntnisse sowie auch
instrumentelle, experimentelle und praxisrelevante Aspekte wesentliche Rollen spielen.
Persönliche Motive („stakes“) wie Autorität, Job, Ruhm, Einfluss und Charakter sind
starke Anreize, die Grenzen der Wissenschaft auf bestimmte Weise (neu) zu zeichnen,
genauso wie andere gute Gründe haben, ihre Sichtweisen dagegen zu halten.
Diese Grenzziehungen („boundary-work“) sind strategisches, praktisches Handeln. Damit
werden Hoheitsgebiete abgegrenzt, um unmittelbare Ziele und Interessen handelnder
Personen und ihrer Zielgruppen und Interessensvertreter („stakeholder“) zu verfolgen.
Angehörige der Wissenschaft benutzen diese Grenzen, um ihre „professionellen“ Ziele zu
verfolgen oder zu schützen.
Aus diesen sozialen Gründen ist Wissenschaft kein sicherer Weg zu Wahrheit und objektiver
Wirklichkeit. Was Naturwissenschaftler für „richtig“ halten, beruht nicht nur auf Fakten,
sondern auch auf Überzeugungen und Spekulationen der Scientific community.
Jede wissenschaftliche Erkenntnis ist sozial geprägt: 37 Durch Bildung, weil unsere Kenntnisse
vorwiegend aus Erlerntem und nicht aus neu Erkanntem stammen, Tradition, weil neu
Erkanntes durch bisheriges Wissen vorgeprägt ist und Beschränkungen im Denken, weil
unsere sozialen und kulturellen Denkmuster das Erkennen in bestimmte Richtungen lenken
und andere Sichtweisen ausschließen. Erkennen ist daher eine “soziale Tätigkeit“ und an die
sozialen Voraussetzungen der Erkennenden gebunden.
35
 Thomas F. Gieryn war bis 2015 Professor für Soziologie und Assistenzprofessor für Geschichte und Philosophie der
Wissenschaft an der Indiana University in Bloomington, Indiana, USA.
36
 Gieryn Thomas F: Cultural Boundaries of Science. Credibility on the Line. The University of Chicago Press, Chicago 1999. Der
Titel bedeutet: „Kulturelle Bereichsgrenzen der Wissenschaft. Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt“. „Boundaries“ bedeuten auch
„Spielfeldgrenzen“.
37
 Fleck 2015/1938: XXII.
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 13
Wissenschaft ist sozial bedingt:38
„Wenigstens drei Viertel und vielleicht die Gesamtheit alles Wissenschaftsinhaltes sind
denkhistorisch, psychologisch und denksoziologisch bedingt und erklärbar.“
Das bedeutet nicht, dass der Großteil unseres Wissens falsch wäre, sondern dass die Wissen-
schaft kein eindeutiger Weg für sichere Erkenntnis ist. Stets gibt es auch andere Möglichkeiten,
die Daten zu interpretieren und andere wissenschaftliche Sichtweisen zu vertreten, die be-
gründbar und logisch sind.
Aufgrund dieser sozialen Einflüsse ist die „Autorität der Wissenschaft“ keine unveränderliche
Größe wie der Mount Everest. Wissenschaftliche Autorität wird von Menschen oder Gruppen
errungen, die ihre Sichtweise durchsetzen. Der kulturell biegsame Wissenschaftsbegriff wird
dabei „zurechtgebogen, gestreckt, gezogen, gezwickt und verstaut“, um wissenschaftliche
Autorität immer wieder neu zu verorten und gleichzeitig einen bestimmten Zweck sowie
kulturelle, persönliche, soziale und wirtschaftliche Interessen zu erfüllen.39

Wissenschaft ist nie endgültig, sondern vorläufig, weil jederzeit neu bearbeitbar, lokal und
episodisch.
3.2 Psychologie
Der Berliner Diplom-Sozialwirt und Sozialarbeiter Peter Möller verweist auf die Psychologie:
„Dogmatismus“ ist eine psychische Verfassung mit typischen Verhaltensweisen. Dogmatiker
sind überzeugt: „Ich habe recht und die Anderen haben unrecht. Wer sich bemüht, wird meine
Wahrheit begreifen“.40 Wer diese Wahrheit nicht teilt, wird für dumm, rückständig oder böse
gehalten. Kritik wird ignoriert, weil Dogmatiker überzeugt sind, dass ihnen die Entwicklung
Recht geben wird. Sie diskutieren, um ihre richtigen Erkenntnisse zu vermitteln, aber nicht um
zu lernen. Ihre Lernfähigkeit ist gering. Alles Wichtige haben sie ja schon richtig erkannt.
Durch ihre fanatische Einstellung neigen sie dazu, Andersdenkende fertigzumachen.41


Es ist aussichtslos, Skeptikern mit wissenschaftlichen Argumenten, Daten und Statistik zu
begegnen.
Bei radikalen Verhaltensmustern sollten die Erkenntnisse der Psychologie und Psychiatrie
über Narzissmus und Persönlichkeitsstörungen berücksichtigt werden, die in der
modernen Gesellschaft zunehmen.
3.3 Machtkämpfe
Eva Schmitt hat an der Technischen Universität Darmstadt den öffentlichen „Diskurs“ von
Gegnern und Befürwortern der Homöopathie untersucht.42 Anhand von Zeitungsartikeln aus
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) und Süddeutschen Zeitung (SZ) stellte die
Autorin fest, dass unterschiedliche Weltbilder zu einer „Lagerbildung“ geführt haben.
38
 Fleck 2015/1938: 32.
39
 Gieryn 1999: x-xi.
40
 Gegenargument: Der Anti-Dogmatiker Karl Popper sagte: „Ich mag unrecht haben und Du magst recht haben; und wenn wir
uns bemühen, dann können wir zusammen vielleicht der Wahrheit etwas näher kommen.“ (Philolex / Dogmatismus)
41
 Dogmatismus: http://www.philolex.de/dogmatis.htm (12.12.2019)
42
 Schmitt Eva: ‘Wissenschaftlich wirkungslos’ vs. ‘Wer heilt, hat recht’. Eine diskurslinguistische Untersuchung zum
Homöopathiediskurs. Magisterarbeit, Technische Universität Darmstadt, Fachbereich 2: Gesellschafts- und
Geschichtswissenschaften, Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft. 29.12.2017. https://www.linglit.tu-
darmstadt.de/media/linglit/mitarbeitende/janich/abschlussarbeiten/Schmitt_eva_Homoeopathiediskurs_2017.pdf (17.12.2019).
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 14
Befürworter bemühen sich um korrekte Ausdrücke und eine sachliche Sprache, während
Kritiker abwertende „Stigmawörter“ wie Pseudomedizin, Paramedizin und Scharlatanerie
gebrauchen. Schmitt hat eine Häufung von „Kriegs- und Religionsmetaphorik“ festgestellt.
Metaphern werden dabei nicht als Redeschmuck verwendet, sondern als strukturiertes
Denken, Reden und Handeln, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Diese
„Kriegsmetaphorik“ mache eine Beendigung des Diskurses unmöglich.
Dieser „Kampf um Wissen ist sozial bestimmt“. Aufgrund divergierender Interessen ist nach
Bourdieu die Wissenschaft ein „Feld der Kämpfe um Bewahrung oder Veränderung der darin
herrschenden Machtverhältnisse.“ Nach Foucault ist in diesem Kampf „die wichtigste Waffe
der Diskurs, dasjenige, worum und womit man kämpft; er ist sprachlich, und er ist auf
Machtgewinn und Machterhaltung ausgerichtet.“
Diese Machtinteressen verhindern eine Annäherung der unterschiedlichen Auffassungen von
„Wissenschaft“. Auch neue Studien mit positiven Ergebnissen für die Homöopathie werden
diese Situation nicht verändern.
Diese Untersuchung ist ernüchternd:

 Wissenschaft hat nicht nur mit objektiven Fakten zu tun, sondern wird durch
gesellschaftliche Machtinteressen gesteuert.

 Der Homöopathie-Diskurs ist keine „Diskussion“, bei der die Argumente beider Seiten
gewürdigt werden, sondern eine „Debatte“ zur Durchsetzung der mechanistischen
Sichtweise und Schwächung oder Vernichtung der homöopathischen Sichtweise.
Abgesehen von einer „Veränderung der Sprache“ nennt die Autorin keine Vorschläge, wie die
Homöopathie diesen Machtkämpfen entkommen kann.
3.4 Wissenschaftlicher Glaube: Szientismus
Der klassische Homöopath, Assistenzprofessor am New York Medical College und Medizin-
philosoph Larry Malerba43 beschreibt, wie Szientismus (Szientizismus, Scientismus) in der
Medizin entsteht: Wenn das reduktionistische, materialistische und mechanistische Wissen-
schaftsmodell der konventionellen Medizin – das die ganzheitliche Wirklichkeit des Menschen
nicht abbildet – als einziges legitimes Modell gesehen wird:44
“When that medical model is thought to be the only legitimate means of studying health
and illness, it becomes scientism. Medical scientism is medical science that
overestimates its abilities, that fails to acknowledge the limitations of its methodology.”
Diese Zusammenhänge sind kaum bekannt. Deshalb empfiehlt Malerba die Bildung des
medizinischen Berufsstandes und der Öffentlichkeit durch Information über die Unterschiede
von Wissenschaft und Szientismus:
“Scientism is a weak facsimile of science that merely creates the illusion of science. It has
all the trappings of science but has little to do with real science. Its proponents arm them-
selves with data, statistics, the conclusions of scientific studies and a detailed knowledge
of research protocols, ready to do battle with anyone they wish to refute and with anyone
they perceive to be an enemy of the one true science. But they have no concept of
holistic health the way a homeopath does.”
43
 http://ilovehomoeopathy.com/author/larrymalerba (12.12.2019)
44
 Malerba 2015
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 15
Malerba beschreibt mit diesen Worten exakt die Vorgehensweise von Aust, INH und GWUP:45

 Ihre Argumente bestehen aus unzähligen aus dem Zusammenhang gerissenen Daten,
Studiendetails und Statistiken, die für die Homöopathie meist nicht relevant sind.

 Sie versuchen nicht einmal, die Datenlage zu verstehen, weil sie überzeugt sind, dass
homöopathische Wirkungen nicht existieren.

 Sie haben kein erkennbares Interesse, Neues zu lernen.

 Sie kämpfen einzig für ihre fundamentalistische Weltsicht, indem sie sich als arrogante
Richter aufspielen, die alle Sichtweisen, die nicht in den Rahmen der konventionellen
Wissenschaft passen, „widerlegen“.
Malerba schreibt:
“The hallmark of skeptics/followers of scientism is that they have no interest in under-
standing alternative viewpoints and no desire to learn anything new. They simply wish to
disprove all contrary claims and to impose their fundamentalist worldview on others.”
“Scientism is an arrogant attempt to pass scientific judgment upon other fields of
knowledge that do not fall within the scope of conventional science.”
Da Skeptiker sehr wissenschaftlich auftreten, ihre Fehlinformationen ohne spezifische
Fachkenntnisse nicht zu durchschauen sind und für Laien logisch erscheinen, führen sie viele
Menschen hinter das Licht.

 Die Skeptiker untergraben damit die Freiheit der Forschung und Lehre.

 Ärzte, Therapeuten, Universitäten, Studenten, Gesundheitspolitik, komplementär-
medizinische Organisationen, Patientenverbände und Öffentlichkeit sollten über die
Unterschiede von Wissenschaft und Szientismus informiert werden.
3.5 Glaubenskämpfe
Es greift zu kurz, die fundamentalistische Einstellung und das radikale Verhalten von Skeptikern
nur wissenschaftlich, psychologisch, psychiatrisch oder soziologisch zu deuten.
Es gibt auch geistige Ursachen.
Anhänger des Szientismus sind Gläubige. Sie sind absolut überzeugt, dass sich alle wichtigen
Lebensfragen wissenschaftlich exakt klären lassen. Beobachtungen, Erfahrungen und Aus-
sagen, die naturwissenschaftlich nicht erklärt werden können, sind ihrer Sicht nach sinnlos
oder handeln von nicht existierenden Dingen. Diese Einstellung, wonach es „nichts außerhalb
der Wissenschaft“ geben kann und sich alle menschlichen Aktivitäten wissenschaftlich
ergründen lassen, durchdringt die moderne Wissenschaft, Medien und Politik.
Die radikale Ablehnung aller für Gesundheit, Krankheit, Heilung und Glauben potentiell wich-
tigen Bereiche, die außerhalb naturwissenschaftlicher Kategorien liegen, hat einen massiven
anti-religiösen Hintergrund. Szientismus ist die atheistische „Religion“ der Skeptiker. Gott,
Geist und Religionen haben in dieser Weltsicht keinen Platz. Alles, was nicht der Natur-
wissenschaft entspricht, wird als „irrational“ und „schädlich“ für die rationale Entwicklung der
Menschheit bekämpft.
45
 Norbert Aust veröffentlicht die Webseite Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie und verweist darin auf das
Informationsnetzwerk Homöopathie (INH), dessen Initiator er ist. Der Betreiber des Webangebotes INH ist die GWUP e. V.
(Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften).
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 16
Dabei ist jedes Mittel recht:
Dogmatische Wortwahl und respektlose persönliche Diffamierung im Sinn einer ausgeprägten
blame culture waren bisher typische Verhaltensmuster.46

 Die Skeptiker verhalten sich wie Inquisitoren der Neuzeit.

 Sie führen einen ideologischen Kampf für ein materialistisches und atheistisches Weltbild.
Gottlose Weltordnung
Die Skeptikerbewegung ist mit radikalem Atheismus, globalen Atheisten-Netzwerken und
anti-religiösem Aktionismus verbunden. Am pharmakologischen Institut der Medizinischen
Universität Wien fand am 13. März 2013 eine Anti-Homöopathie-Veranstaltung des Vereins
www.gottlos.at und der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD, eine GWUP-Gruppe) satt,
bei der kein Sprecher für die Homöopathie zugelassen wurde.
Der Verein wurde 2015 in „Evo - Verein für Rationalität & Menschlichkeit“ umbenannt und
scheint heute als „Evo“ ohne Impressum auf.47 Der Verein ist gegen „Pseudomedizin“ (Homöo-
pathie48, Anthroposophie) und „Irrationalität“ (Gottglauben) eingestellt und strebt eine „Welt
ohne Gott“ an. Die heutigen Ziele sind „eine säkulare, auf Wissenschaftlichkeit begründete
und egalitäre Gesellschaft. Wir verfolgen dabei einen evolutionären Ansatz, vertreten ein
positives humanistisches Menschenbild und machen uns für Rationalität und Empathie als
Grundlage von Ethik und Politik stark“. Der Verein setzt sich aus diesen Gründen für die
„Stärkung der Wissenschaft in der Gesellschaft ein“.49
Egalitäres Weltsystem
Diese radikalen linken Ideen machen betroffen. Denn eine säkulare, auf Wissenschaft
begründete „egalitäre“ Gesellschaft, Politik und Ethik ist eine anti-demokratische Bewegung,
um eine politische, rechtliche und soziale „Gleichheit“ aller Menschen anzustreben. Das ist
eine Weltordnung ohne Religion. In „egalitären“ Systemen haben die Menschen kein Recht
auf Religion, Spiritualität oder Glaube. 50 Dann zählt nur das, was führende Politiker und
wissenschaftliche Experten dieses Systems für „richtig“ halten.
Ablehnung der Homöopathie
Diese fundamentalistische Sichtweise von „Wissenschaft“ stuft Religion, Astrologie, Esoterik
und Homöopathie gemeinsam als „pseudowissenschaftliche Praktiken“ ein, weil sie nicht den
Kriterien einer materialistischen Wissenschaft entsprechen. Diese eingeengte Weltsicht soll
durch „Förderung von Bildung und Wissenschaft“ verbreitet werden.51
46
 Es scheint, dass die Skeptiker ihre aggressive Wortwahl langsam verlassen und ihre Einflüsse vermehrt auf wissenschafts- und
gesundheitspolitische Ebenen verlagern.
47
 www.verein-evo.at (17.12.2019). Die Bezeichnung „Evo“ bezieht sich auf die Evolutionstheorie als „prowissenschaftlichen
Standpunkt“, die zur Abweisung von Religion und Glaube verwendet wird.
48
 Der Verein veröffentlichte 2013 eine negative „FAQ zur Homöopathie“.
49
 http://www.verein-evo.at/unsere-ziele (17.12.2019)
50
 Der Begriff „egalitär“ stammt aus der französischen Revolution und ist auf der französischen 2-Euro-Münze zu finden.
http://www.politik-lexikon.at/egalitaer/ (17.12.2019). Frankreich war das erste europäische Land, dass sich politisch von Gott
losgesagt hat. Wohin diese Entwicklung führt, sieht man an den heutigen, unlösbaren politischen, sozialen und wirtschaftlichen
Problemen.
51
 http://www.verein-evo.at/unsere-ziele (17.12.2019): „In Österreich sind säkulare, prowissenschaftliche Positionen in öffentlichen
Diskursen unterrepräsentiert. Über 70 % der Bevölkerung sind Mitglied einer religiösen Organisation, relevante
Bevölkerungsanteile glauben unabhängig von ihrer Konfession an Astrologie, Homöopathie oder andere pseudowissenschaftliche
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 17
Die Folge wäre:

 In einer „egalitären“ Gesellschaft hat die Homöopathie keinen Platz.
Diese linken Ideen sind wenig beachtete geistige Ursachen der fanatischen Angriffe auf
die Homöopathie und Anthroposophie.


Wird die Naturwissenschaft zur höchsten Instanz in Politik, Ethik und Gesellschaft
erhoben, führt dies zum Atheismus: Ein naturwissenschaftliches Weltbild ist ein
gottesfreies Weltbild.
Diese Einstellung befeuert den „missionarischen“ Eifer der Skeptiker:
Sie sind unbelehrbar und nicht dialogbereit aufgrund ihrer Überzeugung, dass Glaube
und Aberglaube – und dazu zählen sie auch die Homöopathie – schlecht für die
Menschheit wären.
Es gibt Anzeichen, dass sich ein radikaler „Neuer Atheismus“ an Universitäten, im Bildungs-
bereich und in den Massenmedien ausbreitet. Dabei toben gewaltige Machtkämpfe des
menschlichen Verstandes gegen Gott und Spiritualität.
Aufgrund dieser spirituellen Dimension werden die Angriffe gegen die Homöopathie und
Anthroposophie nicht aufhören.
3.6 Schlussfolgerungen
Die Anti-Homöopathie-Kampagnen haben viele Ursachen.
Wissenschaftliche, marktwirtschaftliche, psychologische, soziologische und theologische
Untersuchungen tragen zur Aufklärung dieser gesellschaftlichen Entwicklung bei.
Eine breite Aufklärung über Szientismus und Skeptiker wäre wünschenswert.

 Wissenschaft und Glaube sollen getrennt werden.

 Szientismus und Skeptiker untergraben die Freiheit: Die Meinungsfreiheit, Freiheit der
Forschung und Lehre, freie Therapiewahl von Ärzten, Therapeuten und Patienten und die
Freiheit der Religion.

 Es wäre weiter zu prüfen, ob die Behauptungen der Skeptiker, die sämtliche wissen-
schaftlichen Grundlagen der Homöopathie ausschließen oder unangemessen bewerten,
„Parawissenschaft“, „Pseudowissenschaft“, „Amateurwissenschaft“, „schlechte Wissen-
schaft („bad science“) oder „betrügerische Wissenschaft“ („fraudulent science”) darstellen
und aus Gründen der Ethik in der Forschung und Medizin zu unterlassen wären.
Praktiken. Die Pseudomedizinszene boomt. Die Förderung von Bildung und Wissenschaft ist daher ein zentraler Aspekt unserer
Agenda.“
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
 18
4.
 ERGEBNISSE DER ANALYSE
Die Verwendung wissenschaftlicher Begriffe und Äußerung wissenschaftlicher Vorwürfe stellt
noch keine Wissenschaft dar.
Mängel der Beweisaufnahme:



Die „Beweisaufnahme“ ignoriert die wissenschaftlichen Grundlagen der Homöopathie:
Fachliteratur, klinische und experimentelle Studienlage, Expertenmeinungen, das Primat
der klinischen Erfahrung über die wissenschaftlichen Daten in der evidenzbasierten
Medizin sowie die Erfahrungen der Patienten werden von der Beweiswürdigung
ausgeschlossen, unqualifiziert kritisiert oder unangemessen gewürdigt.
Die „Beweisaufnahme“ beruht auf fehlerhaften Berechnungen, falschen Annahmen,
Unkenntnis rechtsgültiger pharmazeutischer Vorschriften und unpassender Verwendung
von Begriffen im Sinn eines radikalen Szientismus.
Die „Beweisaufnahme“ untersucht nicht den „Gegenstand“ der Homöopathie mit allen
relevanten theoretischen und praktischen Grundlagen, sondern verwendet eine subjektive
und mangelhafte „Fehlerliste“, um die Homöopathie nach willkürlichen und selektiven
Kriterien einer mechanistischen Wissenschaftsauffassung als „Pseudowissenschaft“ zu
verurteilen.
Diese schwerwiegenden methodischen Mängel der „Beweisaufnahme“ und Argumentation der
„Skeptiker“ widersprechen den Kriterien echter Wissenschaft („real science“).
Aus soziologischer Sicht scheinen die Vorwürfe von Aust und den Skeptikern dem Zweck
zu dienen, ihre Ansprüche („claims“) auf ein mechanistisches Wissenschaftsverständnis als
einzig wahre Sicht zu legitimieren und alle anderen Sichtweisen, Praktiken und Religionen als
„unwissenschaftlich“ auszugrenzen.
Aus theologischer Sicht wirken die „Skeptiker“ wie Prediger, die mit missionarischem Eifer ein
atheistisches Weltbild verbreiten, in dem eine mechanistische „Wissenschaft“ und ihre Logik
und Vernunft die höchsten Instanzen der Menschheit sind.
Schlussfolgerungen
Aufgrund der radikalen Geisteshaltung können die Vorwürfe der „Skeptiker“ gegen Homöo-
pathie, Globuli und Komplexmitteln mit wissenschaftlichen Argumenten nicht gelöst werden.

 Aust und die Skeptiker erfüllen die im „Lexikon der Parawissenschaften“ der GWUP
definierten Kriterien von „Parawissenschaft“ und „Pseudowissenschaft“.

 Die Beweisaufnahme von Norbert Aust ist zurückzuweisen.
Tribuswinkel, 24. Februar 2020
©
Ing. Dr. med. Friedrich Dellmour
Medizinscher Sachverständiger für
homöopathische, anthroposophische
und spagyrische Arzneimittel
(Klinik, Nichtklinik, Toxikologie)
www.dellmour.org
©
www.fakom.de
Beweisaufnahme_Aust_Analyse_V5.pdf
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