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Author Topic: Frankreichs Sektenbekämpfungsstelle Miviludes wird aufgelöst​  (Read 253 times)

Krik

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Sehr geehrte Newsletter-Abonnentinnen und -Abonnenten,

heute erhalten Sie wieder einige Nachrichten aus der EZW.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Utsch, Dr. Hanna Fülling, Marion Löfflmann

Absender: Newsletter-Redaktion der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Auguststr. 80, 10117 Berlin, Tel.: 030 28395-211, Fax: 030 28395-212, Kontakt Newsletter-Redaktion EZW: newsletter@ezw-berlin.de, Internet: www.ezw-berlin.de. Die Rechte der in diesem Newsletter verbreiteten Meldungen und Beiträge liegen bei der EZW. Sie können jedoch unter Angabe der Quelle (EZW-Newsletter 11/2019) und des Internetlinks www.ezw-berlin.de/html/103 zitiert und weiter verbreitet werden.


INHALT

1. Innenminister Seehofer stellt das neue Förderprogramm „Moscheen für Integration“ vor​

2. Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs?

3. Alle Jahre wieder … „Weihnachten im Schuhkarton“

4. Frankreichs Sektenbekämpfungsstelle Miviludes wird aufgelöst​

5. Massenveranstaltung der südkoreanischen Neuoffenbarungsreligion „Shinchonji“​

6. Neu: EZW-Informationsportal Esoterik

7. Materialdienst 11/2019

8. Vorschau Materialdienst 12/2019


        1. Innenminister Seehofer stellt das neue Förderprogramm „Moscheen für Integration“ vor​

Dr. Hanna Fülling

Im Bundesinnenministerium wurde am 15.11.2019 das neue Förderprojekt „Moscheen für Integration“ vorgestellt. Das Projekt setzt die Fördermaßnahmen direkt bei den Moscheegemeinden an und möchte ca. 50 Förderempfänger bei der Professionalisierung, Vernetzung und Sichtbarmachung ihrer sozialen und zivilgesellschaftlichen Arbeit unterstützen. Weiterlesen Abb. Quelle: Dr. Hanna Fülling


        2. Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs?

Dr. Michael Utsch

Das Bundesgesundheitsministerium will die Qualität der Alternativmedizin verbessern und dazu ein Rechtsgutachten in Auftrag geben. Obwohl die wissenschaftliche Faktenlage zu den Heilwirkungen dünn ist, erfreuen sich derartige Behandlungen großer Beliebtheit. Weiterlesen Abb. Quelle: Pixabay/Antranias

        3. Alle Jahre wieder … „Weihnachten im Schuhkarton“

Dr. Jeannine Kunert

Wie jedes Jahr seit 1996 in Deutschland läuft auch in diesem Jahr die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ der evangelikalen Hilfsorganisation „Samaritan’s Purse – Die barmherzigen Samariter“. Inzwischen gibt es zahlreiche Nachahmungen, die von privaten Initiativen bis zu säkularen Aktionen, wie dem „Weihnachtspäckchen-Konvoi“ reichen. Weiterlesen Abb. Quelle: Pixabay/Pexels


        4. Frankreichs Sektenbekämpfungsstelle Miviludes wird aufgelöst​

Dr. Kai Funkschmidt

Im Oktober gab die französische Regierung bekannt, dass die 2002 gegründete staatliche Stelle zur Sektenbekämpfung, die bislang direkt dem Premierminister unterstellt war, künftig verkleinert und ins Innenministerium eingegliedert wird. Schon im Mai 2017 hatte ein Bericht des Rechnungshofs eine Zusammenlegung und eine Verkleinerung der Arbeitsstelle angeregt. Die jetzige Maßnahme ist zwar offiziell nur eine Umstrukturierung, wird aber vielerorts als Auflösung und von Kritikern als das Ende des Kampfes gegen Sekten interpretiert. Weiterlesen Abb. Quelle: Dr. Kai Funkschmidt

        5. Massenveranstaltung der südkoreanischen Neuoffenbarungsreligion „Shinchonji“

Oliver Koch

Am 10. November fand in der Provinz Gyeonggi-Do die Abschlussfeier der 110. Bibelschul-Klasse unter direkter Beteiligung von 60.000 Menschen statt. Oliver Koch, Referent für Weltanschauungsfragen der EKKW und der EKHN kommentiert kritisch die auf YouTube dokumentierte Veranstaltung. Weiterlesen Abb. Quelle: Oliver Koch


        6. Neu: EZW-Informationsportal Esoterik

Das Informationsportal "Esoterik" erschließt thematisch gegliedert mehrere Jahrzehnte EZW-Veröffentlichungen zum weitgespannten Themenfeld Esoterik beziehungsweise New Age, wie es früher oft genannt wurde.

Dabei wird sichtbar, wie bestimmte Themen im Laufe der Zeit und im Rhythmus größerer gesellschaftlicher Trends in den Vordergrund treten, andere verschwinden, und manches (zum Beispiel die Bedeutung des Essens und der Umweltfrage) nach Jahrzehnten wiederkehrt. Auch die Wandlungen des theologischen Umgangs mit den Implikationen esoterischer Weltanschauungen für die Kirche kommen so zum Vorschein.

EZW-Informationsportal Esoterik


        7. Materialdienst 11/2019


Die Beiträge zu den Themen:

Die Emerging-Church-Bewegung
Liminalität als Identität

Warnung vor der koreanischen Neuoffenbarungsreligion „Shinchonji“

Stichwort: Sri Sri Ravi Shankar (Art of Living)

sind ganz oder teilweise online lesbar.

Materialdienst 11/2019
 

        8. Vorschau Materialdienst 12/2019

Schwerpunktthemen:

Messianisches Judentum
Hintergründe und Konversionsgeschichten
 
Die Apokalypse in der Deutung der Baha’i
 
Auswertung einer Umfrage zur EZW
 
30 Jahre Alevitische Gemeinde Deutschland
 
Stichwort: Zivilreligion

Materialdienst 12/2019
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Krik

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Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs?
« Reply #1 on: November 26, 2019, 08:13:01 AM »

http://ezw.kjm6.de/nlgen/tmp/1574326859.html

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2. Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs?

In den letzten Jahren wurde intensiv über eine Reform des aus dem Jahr 1939 stammenden Heilpraktiker-Gesetzes diskutiert (MD 10/2017, 382f). Jetzt will das Bundesgesundheitsministerium juristisch prüfen lassen, wie die Qualität alternativer Heilmethoden verbessert werden kann. Womöglich soll der Berufsstand des Heilpraktikers gänzlich abgeschafft werden. Dazu wurde die Ausschreibung für ein Rechtsgutachten veröffentlicht, das als Grundlage für weitere Entscheidungen dienen soll. Das erinnert an die historischen Umstände der Einsetzung dieses Gesetzes vor 80 Jahren – es sollte Patienten vor Kurpfuschern und Quacksalbern schützen und die Schulmedizin stärken.

Eine zentrale Kritik am geltenden Recht lautet, dass in der Zulassungsprüfung nur nachzuweisen ist, dass vom Behandler keine Gefahr für die Gesundheit der sie aufsuchenden Klienten ausgeht. Eine Ausbildung oder staatliche Prüfung über die angewendeten Heilmethoden, die klassischerweise die Qualifikation von Heilberufen kennzeichnen, ist im Heilpraktikergesetz nicht geregelt.

Immer wieder sind Fälle bekannt geworden, bei denen Menschen durch die Therapie eines Heilpraktikers geschädigt wurden. Vor drei Jahren starben drei Krebspatienten eines Heilpraktikers, der ihnen ein gefährliches, vermeintliches Krebsmittel auf fahrlässige Weise als Infusion gegeben hatte (MD 12/2016, 466f). Das Rechtsgutachten soll nun klären, welchen rechtlichen Gestaltungsspielraum der Gesetzgeber bei der Reform des Heilpraktikerrechts hat, um die Patientensicherheit zu stärken. Die Ausschreibung wirft die Frage auf, ob sich eine zukünftige Heilpraktikerausbildung hinsichtlich Dauer und Inhalten an der Medizinerausbildung orientieren müsse und ob und inwieweit es möglich wäre, Heilpraktiker von der Behandlung bestimmter Erkrankungen auszuschließen. Angebote für das Rechtsgutachten will das Bundesgesundheitsministerium bis Ende 2019 vorgelegt bekommen, nach sechs Monaten soll das Gutachten fertiggestellt sein.

Alternative Heilverfahren sind beliebt - laut dem Bund Deutscher Heilpraktiker praktizieren in Deutschland rund 47.000 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker in Voll- oder Teilzeitpraxen. Allerdings ist das Spektrum der Behandlungsmethoden zwischen traditioneller Naturheilkunde und esoterischer Energieheilung überaus vielfältig und undurchsichtig. Der Heilpraktiker-Markt gleicht der Psychoszene der 1990er Jahre. Durch ein lange diskutiertes Psychotherapeutengesetz wurde 1999 die Qualität der psychotherapeutischen Versorgung durch die Begrenzung auf sog. Richtlinienverfahren verbessert. Es ist zu hoffen, dass der Gesetzgeber  auch bei den alternativen Heilmethoden Wege findet, sowohl die Patientensicherheit zu schützen als auch die freie Arzt- und Therapiewahl zu gewähren.

 Dr. Michael Utsch
 
Rechtsgutachten zum Heilpraktikerrecht

Abb. Quelle: Pixabay/Antranias
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Warum sollten wir ein Zweiklassen-System in der Medizin zulassen? Warum sollten wir uns mit Müll zufrieden geben?

Schlecht oder gar nicht ausgebildetes "Personal" darf es in der Medizin nicht geben. Es ist unser Menschenrecht, eine einwandfreie Medizin zu bekommen.

Es ist unser Menschenrecht!


Warum sollten wir einer Bande Hochstapler erlauben, uns mit ihrem Scheißdreck zu betrügen?

Wer Medizin als Beruf ausüben will, der kann doch das tun, was schon hunderttausende getan haben: an der Universität Medizin studieren!

Wenn schon Verbesserung, dann gründlich und richtig: WEG MIT DEM DRECK! Heilpraktiker verbieten. Sofort!

Wer weitermachen will mit Medizin, bitte, kann er doch: ab in die Uni und dort richtig Medizin studieren.

Dazu braucht man keine neuen Ausbildungsgänge und anderen Mist. Nein, es reicht die ganz klare Aussage MÜLL RAUS AUS DER MEDIZIN!
« Last Edit: November 26, 2019, 08:15:49 AM by Krik »
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Krik

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Re: Frankreichs Sektenbekämpfungsstelle Miviludes wird aufgelöst​
« Reply #2 on: November 26, 2019, 08:18:53 AM »

http://ezw.kjm6.de/nlgen/tmp/1574327205.html

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4. Frankreichs Sektenbekämpfungsstelle Miviludes wird aufgelöst​

Im Oktober teilte die Regierung mit, die Miviludes werde mit einer Arbeitsstelle gegen Radikalisierung im Innenministerium verschmolzen (Comité Interministériel de prévention de la délinquance et de la radicalisation, CIPDR). Dabei werden von derzeit über einem Dutzend Mitarbeitern nur drei übernommen.

Kritiker bemängelten daraufhin, der Kampf gegen Sekten sei nicht identisch mit Radikalisierungsprävention, da Sektenphänomene nicht nur in religiöser Form aufträten, sondern auch in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Sport. Mit der Verkleinerung und Zuordnung zu einem bestimmten Ministerium werde die bisherige Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden für Justiz, Inneres, Gesundheit, Bildung unmöglich.

Laut ihrer Selbstvorstellung „beobachtet und analysiert [sie] sektiererische Phänomene, koordiniert die offiziellen Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung sektiererischer Abweichungen und informiert die Öffentlichkeit über Risiken und Gefahren.“ Leitend ist dabei nach eigenen Angaben das Wohl des Einzelnen, soweit die geistige Freiheit und körperliche Gesundheit durch Sekten gefährdet würden.

Die Miviludes arbeitete dabei eng mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wie „Eltern- und Betroffeneninitiativen“ zusammen, die einen ausgeprägten Gefahrendiskurs gegenüber „Sekten“ pflegten. Jährlich beantwortete die Miviludes nach eigenen Angaben etwa 2000 Anfragen. Ihr wichtigster Gegner war jahrelang Scientology und bis heute ist man stolz, eine Verurteilung der Gemeinschaft wegen organisierter Bandenkriminalität vor einem französischen Gericht erreicht zu haben. Durchschnittlich hundert Strafverfahren pro Jahr löste die Miviludes aus. In den letzten Jahren war man verstärkt gegen pseudowissenschaftliche esoterische Angebote im Bereich Gesundheit vorgegangen und hatte sich insbesondere mit der Anthroposophischen Medizin angelegt.

Der ehemalige Leiter Georges Fenech erklärte die jetzige Entscheidung als „Katastrophe mit unabsehbaren Konsequenzen. Die Miviludes ist eine Einrichtung, um die uns die Welt beneidete.“

Allerdings wurde die Einrichtung im Ausland durchaus ambivalent betrachtet und auch in Frankreich zeigten seit Jahren zurückgehende Budgets einen abnehmenden politischen und gesellschaftlichen Rückhalt für die Arbeit. Eine staatliche Überwachung von Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften gab es in dieser Form nur in Frankreich und Belgien. Sie war auch ein Hinweis darauf, dass die berühmte „Laicité“ (französische Form der Trennung von Kirche und Staat) oft religionsfeindliche Züge annahm. Insbesondere die ersten Jahresberichte der Miviludes erfuhren scharfe Kritik, weil dort auf einer Art „Schwarzliste“ Dutzende kleiner Religionsgemeinschaften bis hin zu lange etablierten Freikirchen auftauchten.

Dementsprechend hatte es denn auch schon seit Jahren grundsätzliche Zweifel an der Berechtigung der Arbeitsstelle gegeben. Während die Miviludes davon ausging, dass ca. 500.000 Franzosen in sektiererischen Strukturen lebten, hatte Emanuelle Mignon, Stabschefin des damaligen Präsidenten Sarkozy, schon 2008 im Interview erklärt: „Die Sekten sind in Frankreich ein nicht-existentes Problem“ und gefragt, ob Scientology – in Amerika als Religion anerkannt – denn wirklich ein staatsgefährdendes Thema sei. Auch wenn sie später angesichts öffentlicher Kritik zurückruderte, waren diese Äußerungen repräsentativ für eine immer vorhandene liberale Grundsatzkritik an der Miviludes. Insofern kommt der jetzige Schritt für Insider weniger überraschend, als er scheinen mag.

Dr. Kai Funkschmidt

Homepage der Miviludes

Eine katholische Tageszeitung berichtet über die Auflösung der Miviludes

M. Utsch, EZW, über den Miviludes-Jahresbericht 2011-12

Bericht über Kritik an der Miviludes 2008

Abb. Quelle: Dr. Kai Funkschmidt

 
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