Das Gericht ist ein lahmer Papiertiger. Auch wenn die NZZ schreibt
[*quote*]
Mit Prügeln, Nahrungsentzug, stundenlangem Stillstehen, kaltem Abduschen und dergleichen wurden auch kleinste Verfehlungen geahndet. Die Ausführungen der Verteidigung, die Kindern hätten sich ja bloss fügen müssen, bezeichnete Gerichtspräsident Martin als zynisch.
[*/quote*]
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/neuneinhalb_jahre_fuer_die_kindsmisshandlung_1.8719001.htmlso ist das Urteil eine Schande:
[*quote*]
17. Dezember 2010, 14:22, NZZ Online
Neuneinhalb und sieben Jahre für Kindsmisshandlung
Hauptangeklagter im Fall Wila wird nicht verwahrt
Der 44-Jährige, der seine beiden Töchter jahrelang mit brutalen Erziehungsmethoden terrorisierte, muss für neuneinhalb Jahre ins Gefängnis, seine 62-jährige Helferin für sieben Jahre. Das Zürcher Geschworenengericht hat am Freitag beide der mehrfachen schweren Körperverletzung schuldig gesprochen. Von einer Verwahrung sah es ab.
(sda) Eine Verwahrung erachtete das Gericht als unverhältnismässig, wie sein Präsident Pierre Martin in seinen Ausführungen zum Urteil sagte. Der Angeklagte sei ein Ersttäter. Wenn er keine Kinder zu erziehen habe, sei er nicht gefährlich. Um dies zu verhindern, gebe es andere Mittel und Massnahmen.
[*/quote*]
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/neuneinhalb_jahre_fuer_die_kindsmisshandlung_1.8719001.htmlWenn er keine Kinder mehr zu erziehen hat, weil die wegen ihm gestorben sind, na, dann ist die Welt doch wieder in Ordnung.
Die Welt der Schweizer Justiz ist nicht nur ein bißchen irre...
[*quote*]
Im richterlichen Ermessen
Mit seinem Strafmass blieb das Gericht unter den Anträgen der Anklage. Staatsanwalt Ulrich Weder hatte für den Hauptangeklagten 12 Jahre Freiheitsentzug und Verwahrung gefordert, für die Mitangeklagte acht Jahre Freiheitsentzug. Dennoch ist Weder mit dem Urteil recht zufrieden, wie er gegenüber der SDA sagte. Das Strafmass liege durchaus im richterlichen Ermessen.
[*/quote*]
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/neuneinhalb_jahre_fuer_die_kindsmisshandlung_1.8719001.htmlWas muß geschehen, daß mit ohnehin lächerliche Spielraum auch WIRKLICH voll ausgenutzt wird? Mehr tote Kinder? Falls ja, wieviele?
Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert:
[*quote*]
Nicht zufrieden sein kann die Verteidigung. Sie hatte auf Freispruch plädiert, allenfalls auf milde bedingte Freiheitsstrafen wegen fahrlässiger Verletzung der Erziehungs- und Fürsorgepflicht.
[*/quote*]
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/neuneinhalb_jahre_fuer_die_kindsmisshandlung_1.8719001.htmlIst es eine Fahrlässigkeit, Kinder ständig zu verprügeln? Das geschah doch nicht nur einmal oder zweimal.
Dieses Urteil ist eine Schande, vor allem wenn man sieht, daß die Justitz sehr genau wußte, was los war:
[*quote*]
Die Beschreibung des Erziehungssystems in der Anklageschrift als tyrannisch, grausam und erniedrigend sei «nicht zu beanstanden», sagte Martin. Die Angeklagten hätten zwar nicht eine Schädigung der Kinder beabsichtigt. Aber nicht nur der 62-jährigen ausgebildeten Sozialpädagogin, auch dem Vater der Mädchen, «wie jedem einigermassen vernünftigen Menschen», mussten die Folgen klar sein.
[*/quote*]
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/neuneinhalb_jahre_fuer_die_kindsmisshandlung_1.8719001.htmlDie Shows der Geschworenengerichte haben ein Ende:
[*quote*]
Letzter Fall vor dem Geschworenengericht
(sda) Mit dem Urteil über den Mann und die Frau, welche zwei kleine Mädchen mit drakonischen Erziehungsmassnahmen jahrelang gequält haben, stellt das Zürcher Geschworenengericht seine Aktivitäten ein. Ab 1. Januar ist es Geschichte, wie in anderen Kantonen auch.
Mit der Abschaffung des Geschworenengerichts verschwindet auch eine für das Publikum besonders interessante Art der Prozessführung: Die Unmittelbarkeit. Die Geschworenen und die beiden Beisitzer kannten nämlich jeweils die Akten nicht. Sie erfuhren - wie das Publikum - alles erst aus den Befragungen der Angeklagten, Zeugen und Fachleute..
Das Geschworenengericht war zuständig für schwere Verbrechen wie Tötungsdelikte, schwere Körperverletzung, Geiselnahme, Raub, Erpressung oder Brandstiftung. Im Laufe der letzten Jahre kamen zahlreiche Fälle zur Verhandlung, welche die Öffentlichkeit stark beschäftigten.
[*/quote*]
Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/neuneinhalb_jahre_fuer_die_kindsmisshandlung_1.8719001.htmlWar diese Geschworenenschau ein Alibi der Justiz, um sich in Szene zu setzen? DAS VOLK hat in Person der Geschworenen am Verfahren teilgenommen, also hat es SEINEN Willen bekommen und die Justiz kann sich die Hände in Unschuld waschen? Daß publikumswirksame Fälle so verhandelt wurden, legt diesen Schluß nahe.
Wie auch immer, das Urteil ist eine Schande. Man muß sich schämen, Schweizer zu sein.