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"Wußten Sie, daß Ihre Tochter Herrenverkehr hatte?"

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Auf den Titelseiten großer Tageszeitungen (Berliner Tageblatt, Frankfurter Zeitung z.B.)
wurde der "Bremer Sittenskandal" prominent platziert. In der Boulevardpresse und in
Illustrierten, in der Presse der Arbeiterbewegung und des katholischen Rheinlands sowie
in literarischen, medizinischen und juristischen Fachzeitschriften wurde er behandelt.

Die großen Stars der Berliner Gerichtsreportage (Sling und Gabriele Tergit), reisten an. Carl von
Ossietzky für die Weltbühne und Erich Godal, der gesellschaftskritische Zeichner des Berliner
8 Uhr-Abendblattes verfolgten neben rund 30 Journalisten aus dem In-und Ausland oft
kopfschüttelnd und amüsiert den Prozess.

Sogar im fernen Santiago/Chile wurden Leben und Sterben der Tochter Lisbeth in El Mercurio
von einem jungen in Paris lebenden Poeten kommentiert.

In Bremen selbst tobte eine Presseschlacht sondergleichen zwischen der Bremer Volkszeitung und
ihrem Wortführer Alfred Faust auf der einen Seite und den Bremer Nachrichten und deren
Chefredakteur Georg Kunoth auf der anderen Seite. Bis weit nach Mitternacht diskutierte die
Bürgerschaft insgesamt über sieben Stunden in der vielleicht längsten Debatte ihrer Geschichte
leidenschaftlich über Sitte und Moral am Beispiel der Lebensweise von Mutter und Tochter Kolomak.
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Der Fall Kolomak in Bremen  
http://www.sprechende-akten.uni-bremen.de/index.php?option=
com_content&view=article&id=47:kolomak2&catid=1:aktuelle-nachrichten&Itemid=50



In der bremischen Sklavenkolonie dürfte die Sache allerdings in einem ganz anderen Licht gesehen worden sein. Aber Sklaven haben bekanntlich nichts zu melden...



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