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Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis wurde zum
Gemeinschaftskongress der beiden Gesellschaften Anfang des Monats in
Baden-Baden übergeben. Die ausgezeichnete Arbeit trägt den Titel
"Entwicklung eines in-vitro Testsystems zum Wirkungsnachweis
ausgewählter homöopathischer flüssiger Verdünnungen".
Wirkungen homöopathischer Mittel sind zwar häufig beschrieben,
aber bisher kaum objektiv nachgewiesen. Schmidt, Nieber und Süß
haben mit ihrer Arbeit anhand objektiver Parameter den Nachweis
erbracht, dass homöopathische flüssige Belladonnaverdünnungen, die
u.a. für Koliken im Magen-Darm-Bereich eingesetzt werden, eine
Wirkung auslösen. Sie verwendeten die Methode der isometrischen
Kontraktionsmessung. Das ist ein kompliziertes Mess- und
Auswerteverfahren, mit dem man Bewegungsabläufe an bestimmten
Präparaten messen kann.
Für den oben beschriebenen Versuch verwendeten die
Wissenschaftler Präparate aus dem Magen-Darm-Trakt einer Ratte, die
in Organbäder mit einer bestimmten Lösung eingespannt wurden. Durch
die Zugabe von Acetylcholin oder Substanz P, die im Körper u.a. die
Bewegungen des Darms steigern können, kam es zu Kontraktionen der
Präparate, die die gemessen werden konnten und am Bildschirm in
deutlichen Kurven abzulesen waren.
Dann wurden in die Organbäder flüssige Belladonnaverdünnungen
eingebracht, die streng nach Deutschen Homöopathischen Arzneibuch
hergestellt wurden. Die Konzentration von Belladonna in der Lösung
war so gering, dass die Substanz nicht mehr nachgewiesen werden
konnte. Die Wirkung kann also nicht auf einer Substanzwirkung
beruhen, sondern offensichtlich treten durch den homöopatischen
Verdünnungsprozess Modifikationen des flüssigen Arzneiträgers auf,
die zu einer physiko-chemischen Beeinflussung von
Übertragungsmechanismen führen - denn ohne Schütteln keine
Wirkung!
Mit der homöopathischen Belladonnaverdünnung wurden die
Kontraktionen der Präparate deutlich verringert, ablesbar an den auf
dem Bildschirm erscheinenden Kurven. Damit war der Wirkungsnachweis
des Homöopathikums erbracht. Auch nach mehrmaliger Wiederholung der
Versuche ergab sich immer das gleiche Resultat.
Dieses Resultat war für die Internationale Gesellschaft für
Homotoxikologie e.V. und die Internationale Gesellschaft für
Biologische Medizin e.V. so wichtig, dass den Wissenschaftlern der
Hauptpreis auf ihrem Gemeinschaftskongress zugesprochen wurde. Den
Leipziger Pharmakologen ist das sicher ein guter Anlass, auf diesem
Wege weiter zu forschen. |