Haltbarkeit
homöopathischer
Präparate
Leipziger
Forscherin ist es erstmals gelungen die Haltbarkeit
homöopathischer Präparate zu messen
In ihrer Doktorarbeit [1] hat Frau Dr. Radau am Institut für Pharmazie der Universität Leipzig untersucht, ob homöopathische Präparate bei längerer Lagerung ihre homöopathische Wirksamkeit verlieren. Für ihre Untersuchungen hatte sie den in der gleichen Leipziger Arbeitsgruppe von der Apothekerin Schmidt und den Professoren Süß und Nieber entwickelten Muskel-Kontraktions-Test [2] eingesetzt, mit dem es nach Angaben der Autoren möglich ist, die homöopathische Wirksamkeit zu messen. Dr. Radau hat in ihrer Arbeit untersucht, wie sich verschiedene Herstellungsmethoden für homöopathische Präparate auf deren Wirksamkeit auswirken. Bei diesen Versuchen, die mit homöopathischen Hochpotenzen durchgeführt wurden, war aufgefallen, daß die mangelnde Reproduzierbarkeit einiger Versuche sich nur durch die längere Lagerung der Präparate erklären ließ. Dr. Radau hat daraufhin gezielt homöopathische Präparate untersucht, die unterschiedlich lange gelagert wurden. Die Experimente führten zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Präparate bereits nach 2 Monaten ihre Wirksamkeit vollständig eingebüßt hatten. In der Abbildung haben wir die in der Dissertation angegebenen Messwerte (S. 153 der Dissertation) in Prozent homöopathische Wirksamkeit umgerechnet und dabei den höchsten Wert als 100% eingesetzt. ![]() Wirksamkeit von Belladonna D60 in Abhängigkeit von der Lagerzeit. Die Werte für zwei Monate ( Messwert: -11%) und 7 Monate (Messwert: +6%) , die sich nicht signifikant von 0 unterschieden, wurden auf 1% gesetzt, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Nach dem Homöopathischen Arzneimittelbuch (HAB) gelten höhere Verdünnungen als unbegrenzt haltbar, da "die Erfahrung keinen Anhaltspunkt gibt, dass die Wirksamkeit durch Lagerung abnimmt". Diese Bestimmungen wird man überarbeiten müssen. Es ist offensichtlich, daß sich durch die kurze Haltbarkeit homöopathischer Medikamente weitreichenden Konsequenzen ergeben:
Für ihre Arbeit wurde Dr. Radau zusammen mit ihrem Doktorvater, Prof. Süß mit dem 1. Hahnemannpreis der Stadt Meißen ausgezeichnet. Literatur:
|