Im Thread
I am not vaccinated ---- I am an idiot!
http://www.allaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=12042.0wird Martin Hirte (Stammgast im Archiv und bei Psiram) erwähnt. Bei dem sieht es heuer wieder besonders übel aus.
https://martin-hirte.de/coronavirus/[*quote*]
Coronavirus
28. Januar 2023
Für das Übertreten humanistischer Grundsätze, für die
Verletzung der Würde und der körperlichen Unversehrtheit gibt es zu keiner Zeit der Welt eine Rechtfertigung, auch wenn die Mehrheit ein solches Verhalten toleriert oder gar fordert. (Jörg Hacker, Robert-Koch-Institut, 1.10.2008)
Weltweite Gesundheit ist Utopie und kann keine Pflicht sein. Wenden wir uns also vom herrschenden Pandemieprinzip ab und kehren zurück zum vernünftigen, abwägenden Denken und Handeln in der Politik und bei der Gestaltung unseres individuellen Lebens auf der Basis unseres Grundgesetzes(aus: „Zehn Thesen zum rationalen und humanen Umgang mit Corona“ von
Paul Cullen, Karl-Heinz Jöckel, Ulrich Keil, Angela Spelsberg und Andreas Stang, 4.11.2021).
[...]
[*/quote*]
Den Rest von dem galloppierenden Schwachsinn laß ich jetzt aber weg. Was mich schockt, und was mir auch schon reicht, ist die Idiotie in diesen 2 Absätzen. Schon dieser eine Satz ist so idiotisch, daß man nur noch fassungslos staunen kann:
"Weltweite Gesundheit ist Utopie und kann keine Pflicht sein." Gesund ist keine Pflicht. Aber die Menschen davor zu schützen
krank zu werden, das ist eine Pflicht! Diese Pflicht zum Schutz der Gesundheit, DIE IST ES, die müssen wir vor Idioten bewahren. Vor allem vor solchen Seuchenanbetern wie den Anthroposophen.
Ich habe mich gefragt, wer diese
"Paul Cullen, Karl-Heinz Jöckel, Ulrich Keil, Angela Spelsberg und Andreas Stang" sind? Hirte ist Anthroposoph. Also werden diese Anderen wohl auch welche sein? Schaun mer mal.
Beim Suchen nach Paul Cullen habe ich diese Stellungnahme gefunden. Die muß unbedingt ins Archiv:
https://www.asta.ms/aktuelles-layout?id=125[*quote*]
Gemeinsames Statement des AStA & der kritischen Mediziner*innen zu Prof. Dr. Cullen 19.01.2021
> Zum zweiten gemeinsamen Statement des AStA und der kritischen Mediziner*innen
https://asta.ms/cullen-kritik Dr. Paul Cullen ist der Laborleiter des MVZ Medizinisches Labor Münster GbR und Facharzt für Laboratoriumsmedizin im Bereich Innere Medizin. Aktuell gibt er als außerplanmäßiger Professor regelmäßig Vorlesungen an der medizinischen Fakultät der Universität Münster.
Darüber hinaus tritt Prof. Cullen in der Öffentlichkeit als Vorsitzender der Organisation "Ärzte für das Leben e.V." auf und ist in diesem Rahmen vor allem für seine Bemühungen bekannt, den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen so schwer wie möglich zu machen und sie zu kriminalisieren - für die betroffenen Menschen sowie für die durchführenden Ärzt*innen und Pfleger*innen. Er ist im Vorstand des "Bundesverbandes Lebensrecht" tätig, der offen die Extremposition des Lebensbeginns "ab der Zeugung" propagiert und somit "jährlich zigtausendfache Tötungen" in Schwangerschaftsabbrüchen sieht1. Sein Verband "Ärzte für das Leben e.V." diffamiert Schwangerschaftsabbrüche als "Tötungen2"und verteidigt die Einführung einer Rezeptpflicht der Pille danach aus "lebensrechtlichen Gründen"3.Mit diesen Positionen spricht Prof. Cullen schwangeren Menschen das Recht auf körperliche Selbstbestimmung ab und möchte ihre Entscheidungsfreiheit gesetzlich weiter einschränken. Das 'Wohl der Frau' als Argument vorschützend, vertritt Prof. Cullen antifeministische und antiemanzipatorische Standpunkte und folgt dabei konservativen bis fundamentalistischen Ideologien, die wissenschaftliche Erkenntnisse bewusst falsch interpretieren (Stichwort Belastung durch Abbrüche) und gezielt umwerten. Mit seinem Wirken verfolgt Paul Cullen letztlich nicht den Schutz allen Lebens, sondern vor allem die Maximierung der ausgetragenen Schwangerschaften auf Kosten des Selbstbestimmungsrechts schwangerer Menschen.
Neben diesem explizit antifeministischen Engagement äußert sich Prof. Cullen öffentlich auf Kanälen zur aktuellen Covid-19-Pandemie, die Covid-bezogene Verschwörungserzählungen schüren: So verfasste er zum Beispiel einen Artikel zu Corona, den er auf einem YouTube-Kanal veröffentlichte, der Virolog*innen mit den Taliban vergleicht und Verschwörungserzählung sowie Angst vor Impfungen schürt und einen entsprechenden Telegram-Channel betreibt4. Prof. Cullen selbst bezeichnet die Sars-CoV-2-Impfstoffsuche als überhastet, spricht von Massenimpfungspflicht, warnt vor massiven gesundheitlichen Schäden und suggeriert, die Gefahr, die von Covid-19 ausgeht, sei unerheblich, die Krankheitsverläufe seien für die überwiegende Mehrheit der Menschen mild oder symptomlos. Seine Äußerungen über das Virus und mögliche Impfungen bewegen sich dabei zwischen streitbar und schlicht falsch.5
Die einseitige Darstellung und der Ort der Veröffentlichung zeugen mindestens von einer verantwortungslosen Instrumentalisierung des Themas, bei der er auch den Schulterschluss mit Rechten (wie der münsteraner AfD) und Verschwörungstheoretiker*innen sucht und ihre Ideologien bewusst befeuert. Auf jeden Fall handelt es sich um eine unwissenschaftliche Verharmlosung der Krankheit, die einem Professor der medizinischen Fakultät nicht angemessen ist und in einer Pandemie fatale Folgen haben kann.
Dieser Schulterschluss mit rechten Narrativen wird noch deutlicher in einem sogenannten "Manifest", das Prof. Cullen im Jahr 2016 in Kassel öffentlich vortrug6: Als Professor Paul Cullen vorgestellt, also unter explizitem Verweis auf seine akademische Position, verwendet er in seiner Rede rechte Begriffe wie „Meinungsdiktatur“ und „Kulturkampf“ und entwickelt eine Theorie von „herrschenden gesellschaftlichen Kräfte(n)“, deren „Ziele“ eine Gefahr für die Menschheit bedeuteten und von der nur die „Finanzindustrie“ und „wenige Reiche“ profitieren würden. Mit solchen Erzählungen mächtiger Einflussnehmer*innen im Hintergrund (und insbesondere in der Finanzwelt) bedient Cullen ein sehr altes, antisemitisches Muster, in dem sich (aufgrund des früher relativ gesehen hohen Anteils jüdischer Menschen in akademischen Berufen und im Bankwesen) gegen ‚den mächtigen, reichen Juden' angeblich gewehrt werden müsste. Der Inhalt dieses antisemitischen Mythos hat sich bis heute kaum gewandelt und wird mittlerweile regelmäßig in Form von Kritik an einer 'obskuren Finanzwelt' oder der Furcht vor 'mächtigen Milliardär*innen', also einem diffusen Oben, fortgeführt.
Prof. Cullens Antisemitismus zeigt sich im Verlauf seiner Rede noch deutlicher, als er nicht nur der Bill-und Melinda-Gates-, sondern auch der Soros-Stiftung vorwirft, als „mächtige Finanzinteressen“ die „Abtreibungs-und Euthanasielobby“ zu unterstützen. Damit verweist Cullen nicht nur auf die mittlerweile weit verbreitete Gates-Verschwörungserzählung, sondern bedient auch explizit eine der größten antisemitischen Verschwörungsideologien gegen den jüdischen Philanthrop und Holocaust-Überlebenden George Soros, der aufgrund seines Engagements für progressive gesellschaftliche und politische Ziele zum Gegenstand verschiedenster Formen des Antisemitismus und zum Zentrum zahlreicher antisemitischer Verschwörungstheorien wurde7. Cullen belässt es hier bewusst nicht nur bei einem Verweis auf die Tätigkeit der Soros-Stiftung, sondern beschreibt George Soros darüber hinaus als „Spekulant(en) und Strippenzieher“ - ein Begriff, der schon für sich antisemitische Muster bedient.
Die Universität ist ein Ort, an dem auf demokratischen Prinzipien basierende, wissenschaftlich fundierte Forschung möglich sein sollte. Die Universität Münster setzt sich explizit dafür ein, "unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnizität, Behinderung, sexueller Orientierung und Religion8" Menschen anzuerkennen und zu fördern. Prof. Paul Cullen ist mit seinem offiziellen Lehrauftrag und Titel Repräsentant unserer Universität und im Besonderen der medizinischen Fakultät.
Wir als Studierende schätzen, dass die Universität ein Raum der freien Meinungsäußerungen ist, in dem auch kontroverse argumentbasierte Diskussionen möglich sind. Prof. Cullen hat diesen Raum mit seinen unwissenschaftlichen, antifeministischen und antisemitischen Äußerungen jedoch schon lange verlassen. Er übertritt regelmäßig klare Grenzen, die unsere demokratische und offene Universität und Gesellschaft zusammenhalten. Die Universität weicht mit seiner Anstellung klar von den selbst festgelegten wichtigen moralischen Grundsätzen ab und bietet ihm eine Bühne für seine menschenverachtenden Theorien. Dies ist für uns inakzeptabel. Darüber hinaus nutzt Prof. Cullen in seinen Veröffentlichungen und öffentlichen Auftritten aktiv seinen Professorentitel und seine Approbation als Arzt, um seine unwissenschaftlichen und menschenverachtenden Thesen sowie Verschwörungstheorien unter einem wissenschaftlichen Scheinmantel zu verbreiten. Zusätzlich machen wir uns Sorgen, dass er seine (politischen) Ansichten auch in seine Lehre einbringt. Zwar hält Prof. Cullen aktuell keine Vorlesungen etwa in der Gynäkologie, jedoch hat er bereits in Gießen bei einer "Infoveranstaltung für Medizinstudierende" zum Thema Schwangerschaftsabbrüche seine Ideologien verbreitet.9 Wir haben die Sorge, dass er dasselbe an der Universität Münster versuchen wird.
Es wird deutlich, dass das öffentliche Wirken sowie die Lehrtätigkeit Prof. Cullens kritisch untersucht werden muss und es die Aufgabe der Universität ist, sich mit dieser Thematik zu befassen. Wir fordern eine Stellungnahme des Rektorats und der medizinischen Fakultät, in der sie sich mit den hier aufgeworfenen Themen auseinandersetzen und von Prof. Cullen und seinen Positionen und Standpunkten distanzieren. Die Äußerungen Cullens dürfen nicht unkommentiert im Raum stehen bleiben.
Sollten eine Prüfung durch den Senat und die verantwortlichen Stellen belegen, dass das öffentliche Auftreten von Herrn Prof. Cullen mit den Grundsätzen und Prinzipien der Universität Münster in Konflikt stehen, fordern wir, Herrn Prof. Paul Cullen die Professur zu entziehen. Wer sich öffentlich und wiederholt unwissenschaftlich, antiemanzipatorisch und antisemitisch äußert und durch die Verbreitung von Verschwörungsideologien auffällt, soll und darf keinen Platz an der Universität und insbesondere nicht in der Lehre haben.
1
https://www.bundesverband-lebensrecht.de/ueber-uns/ 2
https://aerzte-fuer-das-leben.de/fachinformationen/schwangerschaftsabbruch-abtreibung/unsere-positionen/ 3
https://aerzte-fuer-das-leben.de/fachinformationen/pille-danach/ 4
https://www.youtube.com/watch?v=O-42QVqIXtY 5 Ängste, die er schürt, werden hier entkräftet:
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/30419-rna-impfstoffe-bist-du-besorgt6
https://web.archive.org/web/20161125131030/https://www.kath.net/news/575797
https://www.bpb.de/izpb/318705/antisemitismus-und-verschwoerungserzaehlungen 8
https://www.uni-muenster.de/profil/ 9
https://aerzte-fuer-das-leben.de/pdftexte/infobroschuere-abtreibung-gesamt.pdf >
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[*/quote*]
Ja, da geht es rund, und das schon vor genau 2 Jahren: 19. Januar 2021.
In der zweiten Stellungnahme heißt es dann:
[*quote*]
Zweites Gemeinsames Statement des AStA & der kritischen Mediziner*innen zu Cullen 02.03.2021Vor einigen Wochen haben wir, der AStA der Universität Münster und die Kritischen Mediziner*innen Münster, ein Statement zu Prof. Dr. Paul Cullen veröffentlicht1. Anlass war, dass wir die Studierendenschaft sowie die Universitätsleitung über sein Auftreten in der Öffentlichkeit informieren und uns von seinen Aussagen distanzieren wollten. Konkret kritisieren wir seine antisemitischen Äußerungen, sein populistisches Auftreten, seine Haltung zur Corona-Impfung und sein Engagement in der fundamentalistischen und nahtlos in die extrem Rechte übergehende Lebensschutzbewegung. Neben der Aufklärung über sein politisches Wirken riefen wir die Universität dazu auf, sich zu diesem Fall zu positionieren und zu überprüfen, ob das öffentliche Auftreten Cullens mit den Grundsätzen und Prinzipien der Universität Münster im Konflikt stehe.
Da Cullen mit seinen Äußerungen sehr bewusst in die Öffentlichkeit tritt, geht es bei unserer Kritik auch nicht um ihn als Privatperson, sondern um seine öffentliche Wirksamkeit. Wir sehen uns als kritische Studierende in der Verantwortung, auf Antisemitismus unserer Dozierenden hinzuweisen und auf die Verbindung zwischen den christlich-fundamentalistischen Kreisen der Lebensschutzbewegung und strukturellem Antifeminismus sowie rechten und verschwörungstheoretischen Kreisen aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund möchten wir in diesem Statement noch einmal festhalten, was sich bisher ereignet hat, wie wir die erhaltenen Reaktionen inhaltlich einordnen und ihre Bedeutungen untersuchen.
Auf eine von Medizinstudierenden verfasste Petition (24.01.21), die ebenfalls eine kritische Auseinandersetzung mit Cullens Position an der Universität forderte2, folgte dann am 08.02.21 eine zweite, dieser Haltung entgegengesetzte Petition3. Am 08.02.2021, am 11.02.2021 und am 15.02.2021 wurde in den Westfälischen Nachrichten über den Fall berichtet4. Am 05.02.2021 nahm Cullen in einem offenen Brief persönlich Stellung zu der Thematik.
Sowohl die Cullen gegenüber kritische Petition, als auch die Gegenpetition richten sich an Studierende der Universität Münster. Die Kommentare unter der Gegenposition suggerieren jedoch, dass es sich bei vielen Unterzeichner*innen gar nicht um Student*innen aus Münster, sondern um Menschen aus christlich-fundamentalistischen Kreisen aus ganz Deutschland handelt. Diese Beobachtung deckt sich mit der Verbreitung der Gegenpetition auf diversen christlich-fundamentalistischen Plattformen wie "alfa-ev", "charismatismus", "Die-Tagespost" und "kath-net.", sowie auf Plattformen, die ins rechte bis extrem rechte Spektrum hineinreichen ("Achgut.com", "tichyseinblick")5.
In diesem Zuge möchten wir auch berichten, dass wir infolge der Veröffentlichung unseres Statements plötzlich eine Vielzahl von Hassmails erhalten haben. Die zahlreichen Reaktionen auf unser Statement haben eindrücklich gezeigt, wie effektiv die strukturellen Vernetzungen der Lebensschutzbewegung zu christlich-fundamentalistischen und rechtskonservativen Kreisen funktionieren. Der große Rückhalt, den Cullen aus diesen Zirkeln genießt, verdeutlicht, welch wichtige Funktion er in diesen Strukturen einnimmt. Auf der Seite "Dokumentieren gegen Rechts" findet sich eine detaillierte Darstellung eben dieser Verbindungen6.
Auffällig ist dabei auch, in welchem fragwürdigen Verhältnis die Reaktionen aus diesen Kreisen zu gerade der Debattenkultur und Meinungspluralität stehen, die von der Gegenseite immer wieder eingefordert wurde. Denn nicht nur viele der Zuschriften, sondern auch Cullen selbst erhebt in einem Artikel der WN den Vorwurf der "Cancel Culture".
Bei diesem Begriff handelt es sich um einen häufig in rechtskonservativen Kreisen genutzten Kampfbegriff, der verwendet wird, um Kritik an der eigenen Meinung zu delegitimieren und die eigene Deutungshoheit und Machtposition im öffentlichen Diskurs zu schützen. Meist fällt der Begriff, wenn Kritik an diskriminierenden, antidemokratischen und rechten Positionen geäußert wird, welche die Grenzen des öffentlichen Diskurses überschreiten. Der Vorwurf der "Cancel Culture" ermöglicht es denjenigen, die ihn äußern, ihre Aussagen als vermeintlich legitime, durch die Meinungsfreiheit geschützte Gegenposition zu etablieren. Dies führt häufig dazu, dass sich so der Diskurs verschiebt und unsagbare Aussagen sagbar gemacht werden. Es darf nicht sein, dass sich diskriminierende Aussagen unter dem Deckmantel der Meinungspluralität etablieren7.
Außerdem lenkt der Vorwurf der Cancel Culture letztlich auch davon ab, sich inhaltlich mit der Thematik auseinanderzusetzen: Statt zu den antidemokratischen, antisemitischen und frauenfeindlichen Aussagen Stellung zu beziehen, stilisiert sich Cullen letztlich zum Opfer, zu einem Märtyrer für die Meinungsfreiheit.
Dabei ist es noch einmal wichtig zu verdeutlichen, dass Cullen insbesondere in seiner Eigenschaft als Arzt und "Professor der medizinischen Fakultät Münster“ auftritt und diese Position aktiv einsetzt, um seine Rolle und seine Glaubwürdigkeit an der Spitze einer Bewegung zu legitimieren. Damit erhalten aber auch seine Aussagen eine andere Tragweite. Wenn Cullen sich in einer Rede explizit rechter Rhetorik bedient und dabei sein Vokabular direkt bei dem prominenten Vertreter der Neuen Rechten Götz Kubitschek ausleiht, wie Andreas Kemper vor Kurzem aufzeigte8, dann bleiben solche Äußerungen keine privaten Meinungen, sondern sie werden auch zu öffentlichen Aufforderungen.
Das ist besonders im Bezug auf seine antisemitischen Aussagen gefährlich. Cullen hat sich bisher weder öffentlich zu den Antisemitismusvorwürfen geäußert, noch zu dem "Manifest" aus dem Jahr 2016 verhalten, in dem diese Positionen besonders klar wurden9. Das Dokument wurde mittlerweile von ihm aus dem Netz genommen, worüber wir uns freuen. Zwar sehen wir es als Bestätigung, dass Cullen sich der Brisanz seiner Positionen durchaus bewusst ist, doch wir haben Zweifel an seiner moralischen Läuterung; und auch in der öffentlichen Debatte wurde dieser Punkt bisher konsequent ausgeklammert.
Erschreckend dabei ist vor allem, dass die eindeutigen und klar belegten Beweise für Cullens antisemitische Aussagen auch in der Öffentlichkeit immer wieder angezweifelt werden und so eine grundlegende Auseinandersetzung mit der Thematik verhindert wird. Wir sind nicht in der Position, abschließende Bildungsarbeit zu dem Thema Antisemitismus zu leisten, möchten aber an dieser Stelle dazu auffordern, sich explizit damit auseinanderzusetzen.
Es muss Teil des gesellschaftlichen Bewusstseins werden, dass Antisemitismus schon seit Jahrtausenden unsere Gesellschaft durchzieht und nicht mit der Zeit des Nationalsozialismus einfach verschwunden ist. Antisemitismus drückt sich auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen aus, kann verschiedenste Formen annehmen und beginnt nicht erst mit einem expliziten Angriff auf jüdische Menschen, sondern ist Teil einer viel weitreichenderen Ideologie. Wir rufen dazu auf, sich zum Beispiel auf den beigefügten Seiten der Amadeu-Antonio-Stiftung über das Thema zu informieren, um zu verstehen, weshalb die von uns zitierten Aussagen Cullens keineswegs uneindeutig oder unklar, sondern im Gegenteil offenbarend und unmissverständlich antisemitisch sind10. Es ist unsere Verantwortung als Gesellschaft, Antisemitismus in jeder Form und an jeder Stelle zu bekämpfen.
Vor allem in diesem Zusammenhang irritiert es uns, dass Cullen in dem zweiten Artikel in der WN vom 11.02.21 vorschlug, die Studierenden sollten öffentlich über seinen Verbleib an der Uni abstimmen. Denn abgesehen davon, dass es ihm bekannt sein sollte, dass die Statuten der Universität solche Abstimmungen weder vorsehen noch ermöglichen, finden wir es unpassend, diese Frage den Medizinstudierenden in die Hand zu geben. Auch wenn wir uns grundsätzlich für mehr studentisches Mitspracherecht einsetzen, steht in diesem Fall ja nicht zur Debatte, ob Cullen Studierenden in angemessener Weise Wissen vermittelt (auf diese Frage hätten Medizinstudierende sicherlich eine angemessene Antwort), sondern, ob er in Wort und Schrift Positionen erkennen lässt, die den Rahmen der Grundwerte unserer Gesellschaft verlassen. Darüber lässt sich nicht abstimmen.
Schließlich möchten wir einerseits unsere Freude darüber ausdrücken, dass die Universität sich im Rahmen des Statements vom 26.02.2021 zu der Thematik geäußert hat. Dass die medizinische Fakultät die kritische Auseinandersetzung mit Cullens Äußerungen begrüßt und seine tief problematische Gedankenführung und Wortwahl erkennt, bestärkt uns in unserem Anliegen.
Es macht uns allerdings betroffen, dass die Fakultät sich nach wie vor nicht zu den antisemitischen Aussagen Cullens verhält. In ihrer Reaktion ignoriert die Universität, dass es Aussagen gibt, die nicht unter den Schutz der freien Meinungsäußerung fallen, wenn sie menschenfeindliches Gedankengut enthalten. Dazu hätten wir uns eine Positionierung gewünscht.
Denn die Kernfrage, um die es in dieser Debatte geht, ist eben nicht, dass jemand für irgendeine unbedarfte Meinung seinen Titel abgeben soll, sondern, ob wir uns als Gesellschaft darauf verständigen können, menschenfeindliche Aussagen nicht zu akzeptieren und uns entsprechend auch als Universität und als Studierendenschaft aktiv von ihnen zu distanzieren.
Verweise:
Gemeinsames Statement des AStA und der kritischen Mediziner*innen:
https://www.asta.ms/aktuelles-layout?id=125 (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Cullen-kritisches Statement aus der Studierendenschaft:
https://www.change.org/p/westfälische-wilhelms-universität-münster-statement-der-studierenden-gegen-diskriminierung-und-für-gleichberechtigung-an-der-wwu
(Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Gegenpetition aus der Studierendenschaft:
https://www.change.org/p/studierende-der-wwu-statement-f%C3%BCr-freie-meinungs%C3%A4u%C3%9Ferung-und-kulturelle-diversit%C3%A4t-an-der-wwu (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Pressemitteilungen WN:
https://www.wn.de/suche?SearchText=cullen (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Webseiten mit Verbreitung der Gegenpetition:
Aus dem christlich-fundamentalistischen Spektrum:
https://www.alfa-ev.de/lebensrechtler-mundtot-machen-alfa-empoert-ueber-vorgehen-des-asta-muenster-gegen-den-vorsitzenden-der-aerzte-fuer-das-leben/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://charismatismus.wordpress.com/2021/02/12/kritik-an-cancel-culture-des-asta-in-munster/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://charismatismus.wordpress.com/2021/02/13/warum-die-falsche-gleichung-soros-kritik-antisemitismus-selbst-antijudisch-ist/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://charismatismus.wordpress.com/2021/02/21/die-causa-cullen-aus-christlicher-sicht/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://www.die-tagespost.de/politik/studenten-fordern-lehrverbot-fuer-lebensschuetzer-cullen;art4879,215979 (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/bring-das-opfer-zum-erstarren;art315,215986 (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/rechtsstaat-oder-keiner;art315,215987 (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://www.kath.net/news/74375 (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Aus dem rechtskonservatives bis (extrem) rechtes Spektrum:
https://www.achgut.com/artikel/ausgestossene_der_woche_Ethiker_Mediziner_Feministin (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/paul-cullen-universitaet-muenster-asta/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Dokumentieren gegen Rechts:
https://bkramer.noblogs.org/querdenkende-christen-ein-abtreibungsgegner-und-ein-rechtes-magazin/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Zur Thematik der "Cancel- Culture": Zeitschrift "Der rechte Rand”. Ausgabe 188. Januar/ Februar 2021
https://twitter.com/AndreasKemper/status/1362005576268578818 (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://web.archive.org/web/20161125131030/https://www.kath.net/news/57579 (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
Artikel der Amadeu-Antonio-Stiftung zu Georg Soros und Antisemitismus in “Finanzinteressen” und in Covid-Verschwörungsmythen:
https://www.belltower.news/antisemitischer-hass-auf-soros-als-gemeinsamer-nenner-der-internationalen-rechten-47790/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/verschwoerungen-internet.pdf (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/verschwoerungsmythen-und-antisemitismus/antisemitismus-in-verschwoerungsmythen/ (Zuletzt abgerufen am 27.02.2021)
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[...]
[*/quote*]
Bei der Suche nach den anderen Ungereimten findet man
"Paul Cullen, Karl-Heinz Jöckel, Ulrich Keil und Angela Spelsberg". Im Anthroposophen-Klüngel, wie hätte es auch anders ein können?
https://www.anthroweb.info/nachricht/detail/News/allgemeine-impfplicht-ist-unhaltbar.html[*quote*]
Allgemeine Impfplicht ist unhaltbar11.12.2021
Dem Staat fehlt jegliche wissenschaftliche, rechtliche und ethische Legitimation, sich über den Willen von Bürgerinnen und Bürgern hinwegzusetzen, findet eine Reihe von Professoren. Eine allgemeine Impfpflicht ist unhaltbar. In einem offenen Brief nehmen sie zur gegenwärtigen Diskussion Stellung.
Allgemeine Impfpflicht ist unhaltbar
Ostseebad Heringsdorf, Dezember 2021
Die von Befürwortern einer allgemeinen Impfpflicht vertretene Auffassung, dass die kollektive Impfung in der gegenwärtigen Situation alternativlos sei, ist nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unhaltbar. Es gibt keine den üblichen Standards folgenden wissenschaftlichen Daten, die belegen, dass die Impfung für jede Bürgerin, jeden Bürger unabhängig von Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen oder anderen Faktoren mehr Nutzen als Schaden stiftet. Weder liegen hierzu die üblicherweise in Zulassungsverfahren geforderten Daten aus randomisierten kontrollierten Studien noch aus epidemiologischen Kohorten mit hinreichender Qualität vor. Für große Gruppen der Bevölkerung gibt es überhaupt keine Evidenz für einen Nutzen, z.B. für gesunde Kinder und junge Erwachsene oder für Schwangere im ersten Drittel der Schwangerschaft. Dagegen ist ein Schaden nicht auszuschließen, sondern ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sogar anzunehmen. Solche Gruppen zur Impfung zu nötigen, heißt von ihnen zu fordern, dass sie eine Körperverletzung hinnehmen. Die Frage, ob eine Impfung für eine konkrete Person sinnvoll ist oder nicht, verbleibt eine individuelle Entscheidung, die ggfs. nach Rücksprache mit einer Ärztin/ Arzt des Vertrauens von jeder Bürgerin und jedem Bürger, bzw. von Eltern in eigener Verantwortung beantwortet werden muss. Die immer wieder postulierte „Notlage“ ist hypothetisch und muss nach fast zwei Jahren in einem der bestentwickelten Gesundheitssysteme der Welt als unrealistisch betrachtet werden. Die scheinbare Begründung einer solchen Notlage durch mathematische Modelle führt in die Irre. Sofern trotz der in Deutschland verfügbaren Kapazitäten Versorgungsprobleme auftreten, ist vielmehr nach der politischen und organisatorischen Verantwortung zu fragen.
Dem Staat fehlt nach dem Vorgesagten jegliche wissenschaftliche, rechtliche und ethische Legitimation, sich über den Willen von Bürgerinnen und Bürgern hinwegzusetzen.
Neben der allgemeinen Impfpflicht wird die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Krankenhauspersonal, Beschäftigte in der Pflege etc. unter dem Gesichtspunkt eines erhöhten Schutzbedarfs vulnerabler Gruppen diskutiert. Die bisherigen Erfahrungen in der Bundesrepublik zeigen, dass nach einer gewissen Einschwingzeit am Anfang der Pandemie die professionelle Hygiene dieser Berufsgruppen ausreichend ist, Ausbrüche weitestgehend zu verhindern. Eine generelle Impfpflicht in diesen Berufsgruppen muss somit als unverhältnismäßig angesehen werden, auch und gerade vor dem Hintergrund einer Infizierbarkeit durch Geimpfte. Ein konsequenter Infektionsschutz erfordert bei entsprechender epidemischer Lage die Testung des Personals unabhängig von dessen Immunstatus, womit der Zusatznutzen der Impfung fraglich wird und eine Impfpflicht nicht gerechtfertigt werden kann.
Auch in dieser Situation hat der Staat nicht das Recht, die individuelle Entscheidung über die Impfung vorzuschreiben, da es niederschwellige Maßnahmen gibt, die den gleichen Zweck erfüllen.
Unterzeichner:Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Essen
Prof. Dr. Ulrich Keil, Münster
Dr. Angela Spelsberg, AachenProf. Dr. Andreas Schnepf, Tübingen
Prof. Dr. Michael Esfeld, Lausanne
Prof. Dr. Paul Cullen, MünsterProf. Dr. Bernhard Müller, Melbourne
Prof. Dr. Boris Kotchoubey, Tübingen
Prof. Dr. Tobias Unruh, Erlangen
Dr. Sandra Kostner, Schwäbisch Gmünd
Dr. René Kegelmann, Stuttgart
PD Dr. Stefan Luft, Bremen
Prof. Dr. Harald Schwaetzer, Biberach
Prof. Dr. Andreas Brenner, Basel
Prof. Dr. Wolfram Schüffel, Marburg
Prof. Dr. Anke Steppuhn, Stuttgart
Prof. Dr. Saskia Hekker, Heidelberg
Jun.-Prof. Dr. Alexandra Eberhardt, Paderborn
Dr. Henning Nörenberg, Malmö
PD Dr. Axel Bernd Kunze, Bonn
Prof. Dr. Henrieke Stahl, Trier
Dr. Jens Schwachtje, Nürtingen
Prof. Dr. Christin Werner, Dresden
Prof. Dr. Ole Döring, Berlin
Dr. Christian Lehmann, München
Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Hagen
Prof. Dr. Stefan Homburg, HannoverProf. Dr. Salvatore Lavecchia, Udine
Prof. Dr. Steffen Roth, La Rochelle und VilniusDr. Jan Dochhorn, Durham
Prof. Dr. Günter Roth, München
Dr. Hans-Jörg Ulmer, Leinfelden-Echterdingen
Prof. em. Dr. Stephan Rist, Bern
Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Bazenheid
PD Dr. Rainer Klement, Schweinfurt
Dr. Matthias Burchardt, Köln
Prof. Dr. Eberhard Göpel, Bielefeld
Prof. Dr. Sven Hildebrandt, Dresden
Dr. Justine Büchler, Dresden
Prof. Dr. Martin Winkler, Winterthur
Dr. Agnes Imhof, Erlangen
Prof. Dr. Viktoria Däschlein-Gessner, Bochum
Prof. Dr. Jörg Matysik, Leipzig
Dr. Christian Mézes, Schwäbisch Gmünd
Dr. Mohamed Mahde Saleh, Bonn
Prof. Dr. Alexander Blankenagel, Berlin
Dr. Dana Sindermann, St. Gallen
Prof. Dr. Gerald Dyker, Bochum
Prof. Dr. Pietro Corvaja, Udine
Prof. Dr. Klaus Morawetz, Münster
Prof. Kerstin Behnke, Weimar
Prof. Dr. Christina Zenk, Trossingen
Prof. Dr. Friedrich Röpke, Heidelberg
Prof. Dr. Hardy Bouillon, Trier
Anmerkung: Als primäre Ansprechpartner fungieren derzeit Prof. Dr. med. Ulrich Keil und Prof. Dr. Andreas Schnepf.
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© anthroweb.info 2022
[*/quote*]
Eine ganze Herde Professoren trabt an und meint, etwas sagen zu dürfen. Sie hätten die Klappe halten sollen! Die Behauptungen, die diese Herde aufstellt, sind so irre, daß man an der geistigen Gesundheit dieser Professoren mit Recht so sehr zweifeln muß, daß man sie allesamt auf der Stelle aus den Hochschulen entfernen sollte. Auf der Stelle, fristlos, und auf Lebenszeit.