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Aktuell im WWW => *** PRESSEMELDUNGEN *** => Topic started by: Omegafant on June 30, 2016, 01:18:26 AM

Title: Germany goes Soul-Food
Post by: Omegafant on June 30, 2016, 01:18:26 AM
Die Füße vom Schwein kann man essen. Bei den Negern in den USA galten sie Mitte des letzten Jahrhunderts als Delikatesse. Warum die deutschen Fleischverwerter erst jetzt darauf kommen? Ob sie auch die amerikanischen Rezepte angeben werden? Wann werden wir im Fernsehen die erste Serie erleben, in der die Protagonisten genüßlich beim Futtern von Schweinsfüßen gezeigt werden?

Lieber eine rein vegane Gemüsepizza mit einer Extraportion formaggio drauf als sowas...

 8)

[*quote*]
aid-Newsletter Nr. 26 vom 29. Juni 2016
*26/16* vom 29.06.2016

 **In eigener Sache**
   -  **Stellenausschreibungen **

 **Verbraucher und Ernährung**

   -  **Einkauf von Lebensmitteln**
 Deutsche gehen gerne auf Schnäppchenjagd


   -  **Süßstoffe verändern den Geschmack**
 Wenn Kindern das Obst nicht süß genug ist


   -  **Trinkwasser als Durstlöscher**
 Regional, gesund und preiswert


   -  **Gläschen oder Glas Wein?**
 Größe verleitet zum schnellen Trinken


   -  **Nachhaltiger Lebensmittelmarkt**
 Es hakt vor allem am Sozialen


   -  **Schweinefüße schmecken auch**
 Ganze Tiere verwerten – Eine Frage des Respekts


   -  **Geht nicht, gibt‘s nicht!**
 Mehr gentechnikfreies Soja ist machbar


 

 **Landwirtschaft und Umwelt**

   -  **Sojaanbau mit regionalen Sorten**
 Pflanzenzüchter widmen sich wieder den Leguminosen


   -  **Schleppschlauch, Schleppschuh oder Schlitzdrill?**
 Düngeverordnung forciert Technikwechsel


   -  **Schweinefleisch erzeugen**
 Für den Welt- oder Binnenmarkt?


   -  **Weniger Schweine**
 Immer mehr Betriebe geben auf


   -  **Zu wenig Geld für Tierwohl**
 Fachtagung zum Status quo


 


 **Stellenausschreibungen **

 (aid) – Für das Netzwerk „Gesund ins Leben“, eine IN
FORM-Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL), sucht der aid infodienst e. V. für die
Durchführung eines Drittmittel-Projektes zum Thema „Stillen und
Stillförderung“ befristet eine Wissenschaftsredakteurin / einen
Wissenschaftsredakteur. Bewerbungsschluss ist der 5.7.2016.

 Zudem suchen wir auch noch für das Team der Redaktion Ernährung
befristet in Teilzeit eine Redaktionsassistentin/einen
Redaktionsassistenten. Bewerbungsschluss ist hier der 18.7.2016.

 /www.aid.de/

 Alle weiteren Informationen finden Sie unter:

 http://www.aid.de/inhalt/jobs-99.html
<https://www.aid.de/inhalt/jobs-99.html>


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 **Einkauf von Lebensmitteln**
 Deutsche gehen gerne auf Schnäppchenjagd

 (aid) – In Deutschland kauft jeder zweite Verbraucher gerne
Lebensmittel ein. Für einen Großteil gehört auch die Suche nach
Rabatten und Aktionen zum Einkaufserlebnis. Das hat eine
Online-Befragung des Medienunternehmens Nielsen gezeigt. Bei der
Schnäppchenjagd ist nicht nur der günstige Preis eine Motivation,
sondern auch der Spaß am Vergleichen von Angeboten und Stöbern in
Prospekten.

 Die Marktforscher interviewten mehr als 30.000 Verbraucher in 61
Staaten – darunter Deutschland und weitere 30 Länder in Europa. Die
Teilnehmenden machten Angaben, wie sie zum Lebensmitteleinkauf stehen,
was sie dazu motiviert und welche Gründe sie zum Kauf bei bestimmten
Einzelhändlern bewegen.

 In manchen Bereichen wichen die Ergebnisse für Deutschland vom
europäischen Durchschnitt ab. So nehmen sich 37 Prozent der Deutschen
Zeit für den Einkauf – in ganz Europa sind es nur 31 Prozent. Der
Gesundheitsaspekt hat auch hierzulande eine große Bedeutung. Rund 52
Prozent suchen aktiv nach Produkten mit gesunden Inhaltsstoffen
(Europa: 55 %), und 48 Prozent lesen aufmerksam die Nährstoffangaben
(Europa: 54 %). 43 Prozent der Europäer finden, dass beim Einkauf
nicht genügend gesunde Alternativen zur Verfügung stehen. Im
Gegensatz dazu sind ähnlich viele der Meinung, dass das Angebot im
Supermarktregal zu groß ist.

 Bei der Wahl des Lebensmitteleinzelhändlers steht für deutsche
Konsumenten das Preisleistungsverhältnis (63 %) an erster Stelle,
gefolgt von der Lage des Geschäfts (60 %) und der Auswahl der
Frische-Produkte (57 %). Europaweit gibt es andere Gründe: Den
höchsten Stellenwert haben die Verfügbarkeit von qualitativ
hochwertigen frischen Produkten mit 58 Prozent. Die Deutschen sind in
der Regel zufrieden mit ihrem Supermarkt. Für rund 70 Prozent der
Befragten haben ihre Geschäfte immer oder fast immer alle
gewünschten Produkte vorrätig. In ganz Europa vertreten nur 64
Prozent diese Ansicht.

 /Heike Kreutz, www.aid.de/


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 **Süßstoffe verändern den Geschmack**
 Wenn Kindern das Obst nicht süß genug ist

 (aid) – Künstliche Süßstoffe haben eine hohe Süßkraft und kaum
Kalorien. Daher können Saccharin & Co. bei der Gewichtskontrolle
unterstützen. Zudem gibt es Hinweise, dass der Ersatz von Zucker
durch Süßstoffe bei der Gewichtsabnahme helfen kann.

 Auf lange Sicht und für Menschen, die kein Gewicht verlieren
möchten, ist ein regelmäßiger Verzehr von künstlich gesüßten
Produkten aber nicht zu empfehlen. Denn die Aufnahme von Süßstoffen
verändert die Geschmackswahrnehmung, erklärt Susan Jebb, Professorin
für Ernährung und Gesundheit an der Oxford Universität in England.
Jebb sprach sich im Rahmen einer Diskussionsrunde auf dem
„Cheltenham Science Festival“ für einen umsichtigen Umgang mit
künstlichen Süßstoffen in der Ernährung aus.

 Vor allem Kinder gewöhnen sich rasch an die extreme Süße
kalorienreduzierter Getränke, Süßwaren und Desserts. Mit der Zeit
steigt das Verlangen nach süßen Speisen. Die natürliche Süße von
Früchten wird nicht mehr wahrgenommen, was zu einem verringerten
Verzehr von frischem Obst führen kann. „Junge Kinder essen gerne
Früchte mit Naturjoghurt, bis sie ein mit Zucker oder Süßstoff
gesüßtes Joghurt probiert haben“, gibt Jebb ein Beispiel. Wird die
Ernährung umgestellt, findet der Gaumen aber zu einem gesunden
Geschmacksempfinden zurück.

 Süßstoffe haben eine 30- bis 13.000mal höhere Süßkraft als
Haushaltszucker und kaum Kalorien. Sie gelten als
Lebensmittelzusatzstoffe und haben daher eine E-Nummer. In der
Lebensmittelindustrie ist der Einsatz auf bestimmte Produkte begrenzt
und beispielsweise für Säuglingsnahrung verboten.

 /Heike Kreutz, www.aid.de/

 *Weitere Informationen:*

 http://www.dailymail.co.uk/health/article-3636185/Excessive-intense-artificial-sweeteners-putting-children-eating-fruit-leading-nutritionist-warns.html

 Alles über Süßstoffe von der Herstellung bis zur Warenkunde:
 aid-Heft „Zucker, Sirupe, Honig, Zuckeraustauschstoffe und
Süßstoffe“
 Bestell-Nr. 1157, Preis: 4,00 Euro
 www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1157
<http://www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1157>

 Empfehlungen für die Ernährung von Kindern:
 aid-Heft „Das beste Essen für Kinder“
 Bestell-Nr. 1447, Preis: 2,50 Euro
 www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1447
<http://www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1447>


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 **Trinkwasser als Durstlöscher**
 Regional, gesund und preiswert

 (aid) – Man nehme ein Glas, fülle es mit Wasser aus dem Hahn und
genieße die Erfrischung. Kein anderer Durstlöscher ist so
preisgünstig, jederzeit verfügbar und noch dazu gesund wie
Trinkwasser. Die nationale Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) regelt
in eng formulierten Grenzen die Qualitätsansprüche an das
Trinkwasser, seine hygienische Unbedenklichkeit ebenso wie die
Einhaltung von Grenzwerten von möglicherweise im Wasser gelösten
Stoffen.

 Aber nicht nur praktische Gründe sprechen dafür, den Durst am
Wasserhahn zu stillen. Trinkwasser schmeckt auch – mal leicht
salzig, mal ein wenig bitter oder auch mal etwas süßlich. Die
Herkunftsregion bestimmt den Geschmack

 In Deutschland wird Trinkwasser überwiegend aus Grundwasser,
Oberflächenwasser und aus Quellwasser gewonnen. Die Höhe der
einzelnen Anteile bei der Nutzung für die öffentliche
Wasserversorgung hängt stark von den regionalen Gegebenheiten ab. Im
Schnitt macht jedoch Grundwasser mit rund 61 Prozent den
überwiegenden Anteil aus. Das entsteht, wenn Niederschläge in den
Boden sickern und sich dieses Wasser über undurchlässigen Gesteins-
oder Tonschichten sammelt. Auf seinem Weg in tiefere Erdschichten
löst das Niederschlagswasser Mineralien aus den vorhandenen
Gesteinen. Die unterschiedliche Zusammensetzung und Konzentration der
Mineralien im Boden sorgt für eine riesige Geschmacksvielfalt des
Trinkwassers und auch des zu natürlichem Mineralwasser, Quellwasser
oder Heilwasser aufbereiteten Wassers.

 In Regionen, die von abklingendem Vulkanismus geprägt sind – etwa
in der Eifel, dem Schwarzwald oder der Schwäbischen Alb –
durchströmt das Wasser vorrangig kalkhaltige Schichten. Es schmeckt
eher neutral, manchmal auch leicht erdig-trocken. Die gips- und
anhydrithaltigen Böden in Norddeutschland, aber auch in einigen
Mittelgebirgen, verleihen dem dortigen Wasser je nach
Sulfatkonzentration einen süßlichen bis leicht bitteren Geschmack.
Sogenanntes Chloridwasser entsteht, wenn das Wasser Steinsalzlager (z.
B. Ablagerungen von Urmeeren) auslaugt. Sie sind reich an Chloriden
und Natrium und verleihen dem Wasser eine salzige Note. In Regionen
mit Sand- und Kiesablagerungen wie dem Allgäu oder der Norddeutschen
Tiefebene hinterlassen viele Mineralien ihre Spuren im Trinkwasser.

 Mehr zum Lebensmittel Wasser erfahren Sie in der Online-Rubrik
„Lebensmittel des Monats“:
http://www.aid.de/inhalt/wasser-651.html
<https://www.aid.de/inhalt/wasser-651.html> . Dort hat der aid
infodienst auch warenkundliche Informationen, Praxistipps zu Einkauf
und Lagerung, sowie Hinweise zum Verbraucherschutz für Sie zusammen
getragen.

 /Eva Neumann, www.aid.de/


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 **Gläschen oder Glas Wein?**
 Größe verleitet zum schnellen Trinken

 aid) – In einem großen bauchigen Glas ist der Rotwein gut
belüftet und kann sein Aroma optimal entfalten. Was gut für das
Bouquet ist, hat offenbar auch andere Auswirkungen: Aus einem
größeren Glas wird gerne schneller und mehr getrunken, hat ein
Wissenschaftsteam der University of Cambridge in England
herausgefunden.

 Im Dienste der Wissenschaft wurde in einem Restaurant mit
angeschlossener Bar ein Experiment durchgeführt. Über einen Zeitraum
von 16 Wochen wechselten die Kellner alle 14 Tage die Gläser für den
Weinausschank. Standardgläser mit einem Volumen von 300 ml wurden
abwechselnd durch kleinere (250 ml) und größere Gläser (370 ml)
ersetzt. Das Weinsortiment, die eingeschenkte Menge, die Preise und
die Glasform blieben über den gesamten Untersuchungszeitraum gleich.

 Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass sich Form und Größe
des Geschirrs und der Trinkgefäße auf den Verzehr auswirken können.
Offenbar ist das auch bei alkoholischen Getränken der Fall: Das
Trinkverhalten der Kunden, die nichts von dem Experiment ahnten,
schwankte im Zwei-Wochen-Rhythmus. In den Zeiten mit den größeren
Gläsern war die Menge des täglich ausgeschenkten Weins um
durchschnittlich 9 Prozent größer als in den Wochen mit den
Standardgläsern. Im Barbereich war der Effekt besonders deutlich.
Hier stiegen die Verkäufe um mehr als 14 Prozent, im Restaurant nur
um 8 Prozent. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Bargäste fast
nur Wein in Gläsern kauften. Im Restaurant bestellten die Besucher
überwiegend Flaschen und Karaffen. Möglicherweise ließ sich die
getrunkene Menge auf diese Weise besser einschätzen.

 Wird der Wein im Glas serviert, verändert dessen Größe vermutlich
die Wahrnehmung der Weinmenge. In einem großen Glas wird sie geringer
eingeschätzt, sodass die Besucher schneller und dadurch mehr trinken
– so die Theorie. Kleinere Gläser führten im Experiment allerdings
nicht zu einem geringeren Konsum, schreiben die Autoren im Fachblatt
„BMC Public Health“. Da ein zu hoher Alkoholkonsum gesundheitliche
Folgen hat, ist es wichtig, solche Einflussfaktoren zu kennen. Daher
sollen die Resultate in weiteren Untersuchungen genauer geprüft
werden. Dann wird sich zeigen, ob man sich mit einem kleineren Glas
selbst austricksen und den Weinkonsum senken kann.

 /Heike Kreutz, www.aid.de/

 *Weitere Informationen:*

 http://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-016-3068-z

 aid-Broschüre „Der Kopf isst mit - Zusammenspiel zwischen Essen
und Psyche“
 Bestell-Nr. 3440, Preis: 6,00 Euro
 www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=3440
<http://www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=3440>


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 **Nachhaltiger Lebensmittelmarkt**
 Es hakt vor allem am Sozialen

 (aid) – Immerhin: Die Zeiten, in denen der Begriff der
Nachhaltigkeit mehr Worthülse als Praxis war, sind vorbei. Denn
„grünes Handeln“ liegt irgendwie im Trend, gerade beim
Lebensmittelkonsum. Ein steigendes Bürgerinteresse an ökologischen
beziehungsweise regionalen Lebensmitteln, Urban-Gardening-Projekten
und anderer teils höchst charmanter Kleininitiativen zeugen davon.
Und nicht nur das: Auch Großkonzerne schreiben sich das Thema
Nachhaltigkeit auf die Fahne, wenngleich ihr Engagement für den
Erhalt des Regenwaldes, mehr Energieeffizienz im Herstellungsprozess
oder Kohlendioxideinsparungen nicht immer in Gänze nachvollziehbar
ist.

 Dennoch liegt allein auf dem Lebensmittelmarkt in Sachen
Nachhaltigkeit noch weit mehr im Argen, wie auf einer themenbezogenen
Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung Ende Juni 2016 in Berlin
deutlich wurde. Speziell die soziale Dimension nachhaltigen Handelns
scheint, verglichen mit den Themen Umwelt- und Naturschutz, für die
Bevölkerung weit weniger ergründbar zu sein als erforderlich. Dabei
herrscht ohne Frage Konsens, dass existenzsichernde Löhne und
sichere, nicht gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen zu den
Rechten eines jeden Menschen zählen.

 Umso mehr irritierten die Berichte zweier Interessenvertreter über
die Arbeitsbedingungen auf Ananasplantagen in Costa Rica
beziehungsweise Bananenplantagen in Ecuador. Allein angesichts der
heute strengen Auflagen, die das europäische Lebensmittelrecht an die
Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln stellt, überrascht es, wie
derlei prekäre Arbeitsverhältnisse in der Lieferkette bestehen
können. Zumal auch freiwillige Zertifizierungssysteme zu
regelmäßigen Lieferantenaudits verpflichten. Zwar stehen
arbeitsrechtliche Belange nicht im Fokus derartiger Prüfungen,
allerdings dürften viele Verbraucher, die – vielleicht naive, aber
berechtigte – Erwartung haben, dass das, was hierzulande im
Supermarkt verkauft wird, Recht und Gesetz entspricht. Hier die Spreu
vom Weizen zu trennen, ist – wie auf der Veranstaltung deutlich
wurde – beim Lebensmitteleinkauf praktisch unmöglich. Insofern
kommt dem Konsumenten seine viel zitierte Marktmacht, mit der er das
Angebot im Handel mitbestimmt, allenfalls in Teilen zu.

 Das sieht auch Elvira Drobinski-Weiß, verbraucherpolitische
Sprecherin in der SPD-Bundestagsfraktion so, die am Ende der
Veranstaltung ein Resümee aus politischer Sicht zog. Danach stehen
durchweg alle am Lebensmittelmarkt Beteiligten in der Verantwortung,
ihren Beitrag zu einem nachhaltigen, das heißt ökologisch,
wirtschaftlich und sozial gerechten Konsum zu leisten. Dabei dürften
keineswegs die Interessen etwa des Umwelt- oder Tierschutzes
gegenüber den – aus hiesiger Sicht – ferner liegenden
Arbeitsbedingungen in Drittstaaten abgewogen werden. Ein Fazit, das
einleuchtet, gleichwohl aber die Vielschichtigkeit und damit
verbundene Schwierigkeiten eines tatsächlich nachhaltigen Konsums
aufs Neue verdeutlicht.

 /Dr. Christina Rempe, www.aid.de/


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**Schweinefüße schmecken auch**
 Ganze Tiere verwerten – Eine Frage des Respekts

 (aid) – Artgerechte Haltung, stressfreie Schlachtung, Biofutter vom
Hof – darauf legen mehr und mehr Verbraucher Wert. Da ist es nur
konsequent, sich an der Fleischtheke nicht nur die Edelteile
herauszupicken, sondern möglichst alles zu verspeisen, was das
Schwein oder das Rind uns bietet. Auch auf Seiten des
Fleischereihandwerkes ist ein Umdenken erforderlich. Was die Landwirte
mit viel Sorgfalt erzeugt haben, sollte mit ebenso viel Sorgfalt
verarbeitet werden. Das gebietet allein der Respekt vor dem Tier.

 Obwohl Ganztierverwertung ihren Ursprung in der traditionellen
Hausschlachtung hat, ist sie nicht nur für Hofmetzgereien
interessant. Auch für Fleischereien ohne Eigenschlachtung, die ihr
Schweinefleisch in Hälften oder ihr Rindfleisch in Vierteln kaufen,
ist nach Einschätzung von Hermann Jakob, Leiter der Meisterschule
für Fleischer in Kulmbach und gelernter Metzgermeister, die
Ganztierverwertung sinnvoll. „Letztendlich kann sich so das ganze
Tier in der Theke wiederfinden“, so Jakob während eines
Praxisseminars für das Fleischerhandwerk im Rahmen des Bundesprogramm
Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft
(BÖLN).

 Generell gilt: Mit veredelten Fleischteilen und schmackhaften
Wurstspezialitäten lässt sich der Mehrwert für die Kunden deutlich
verbessern. Das gilt umso mehr für Teilstücke, die kaum oder gar
nicht gefragt sind: Innereien, Flomen, Blut und Fleischteile mit hohem
Bindegewebsanteil wie Kopf, Eisbein oder Füße. Ansprechend gewürzt
können die daraus hergestellten Produkte auch jene Kunden
überzeugen, die eigentlich für Sülze, Blutwurst, Griebenschmalz
oder Leberpresssack wenig übrig haben.

 Zwar ist das Verarbeiten von Teilstücken mit hohem Knorpel- und
Schwartenanteil relativ aufwändig. Beim Auslösen und Zerkleinern von
Eisbein, Schweinefüßen oder Schwänzen ist viel Handarbeit gefragt.
Einige Mühe bereitet es etwa auch, die Füße sorgfältig von Borsten
zu befreien. Dafür gleichen die extrem niedrigen Rohstoffkosten den
Mehraufwand aus. Orientieren können sich Metzger an traditionellen
Verarbeitungsverfahren und Produkten. Gefragt sind zudem, so Jakob,
Experimentierlust und handwerkliches Können.

 /Nina Weiler, www.aid.de/

 *Weitere Informationen:*

 https://www.oekolandbau.de/verarbeiter/herstellungspraxis/weiterbildung/seminare-fleischerhandwerk/


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 **Geht nicht, gibt‘s nicht!**
 Mehr gentechnikfreies Soja ist machbar

 (aid) – Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat zuletzt
angekündigt, zukünftig seine Eigenmarken aus den Bereichen Fleisch,
Wurstwaren, Milchprodukte und Eier mit dem „Ohne Gentechnik“-Label
zu kennzeichnen. Dazu müssten viel mehr landwirtschaftliche Nutztiere
mit nicht-gentechnisch verändertem Futter gefüttert werden. Diese
Ausweitung der „Ohne Gentechnik“-Produktpalette ist auch durchaus
möglich. Das ist das Fazit einer Studie der Bundesforscher des
Thünen-Instituts für das Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft.

 Um Lebensmittel „Ohne Gentechnik“ deklarieren zu können, müssen
Landwirte gentechnikfreies Futter zukaufen. Die dafür erforderlichen
Sojabohnen werden in bestimmten Regionen Brasiliens angebaut. Etwa 80
Prozent der weltweit angebauten Sojabohnen sind aber inzwischen
gentechnisch verändert (gv-Pflanzen).

 Laut dem Deutschen Verband Tiernahrung wurden Schweine 2014/2015 mit
2,6 Millionen Tonnen Sojaschrotäquivalenten gefüttert und Geflügel
mit 1,5 Millionen Tonnen. Rinder werden immer weniger mit Soja
gefüttert. Von Seiten der Futtermittelwirtschaft heißt es immer
wieder, Soja, das nicht gentechnisch verändert ist, sei kaum noch
verfügbar. Die Studie zeigt aber, dass es für eine Ausweitung des
Anbaus von nicht-gv Sojapflanzen in Brasilien keine Hindernisse gibt.
Spätestens nach zwei Jahren könnte Brasilien die benötigten Mengen
an zertifizierten nicht-gentechnisch veränderten Sojabohnen und
Sojaschrot liefern.

 Die Ausweitung der „Ohne Gentechnik“- Produktpalette in
Deutschland ist also nicht, wie von vielen beteiligten Verbänden oft
behauptet, dadurch limitiert, dass das nicht-gv Soja aus Brasilien
nicht verfügbar ist. Es ist wohl eher die Vermarktungskette in
Deutschland, die sich mit dem erhöhten Aufwand eines geteilten
Sortiments schwer tut. Die Wissenschaftler merken an, aus
ökonomischer Sicht sei derzeit die Herstellung von sowie die
Fütterung mit nicht-gentechnisch verändertem Futter ungünstiger als
die Produktion mit gentechnisch verändertem Futter. Dies liege
insbesondere daran, dass die entstehenden höheren Kosten nicht von
allen Unternehmen vollständig an die nächste Stufe innerhalb der
Vermarktungskette weitergegeben werden können.

 Die brasilianischen Anbauer könnten also genügende Mengen an
nicht-gv Soja liefern, wenn sich der Lebensmitteleinzelhandel
weiterhin stärker für eine größere Produktpalette „Ohne
Gentechnik“ engagiert.

 /Britta Klein, www.aid.de/

 *Weitere Informationen:*

 http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Pflanze/GrueneGentechnik/TInichtgentSojaBrasilien.pdf?__blob=publicationFile


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 **Sojaanbau mit regionalen Sorten**
 Pflanzenzüchter widmen sich wieder den Leguminosen

 (aid) – Soja hat es als heimischer Eiweißlieferant für Nutzvieh
und Mensch in Deutschland inzwischen auf 17.000 Hektar Anbaufläche
gebracht. Das Greening im Rahmen der Agrarpolitik bringt auch
Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen wieder zurück auf die Felder.
Verschiedene Versuche in der Vergangenheit waren dabei nicht immer
erfolgreich, wie das Beispiel der Amylose-Erbse aus den 1990er Jahren
zeigte, bei der die Landwirte am Ende auf 20.000 Stärkeerbsen für
die Industrie sitzen blieben.

 Seitdem hat ein Umdenken bei den Züchtern begonnen, sagte Stefan
Lütke von der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzenbauinnovationen
auf den DLG-Feldtagen in Haßfurt Mitte Juni. Die Züchter warten erst
ab, welche Vermarktungswege sich bei den Leguminosen einstellen, um
dann entsprechend auf die geforderten Qualitäten zu züchten. Derzeit
arbeiten sie am Zuchtziel Ertragsstabilität. Diese lässt die
Ackerbauern von den neuen „alten“ Feldfrüchten noch Abstand
nehmen.

 Für die Entdeckung neuer Vermarktungswege gibt es inzwischen für
fast jede Leguminose ein Netzwerk von Landwirten, Verarbeitern und
Produzenten, die gemeinsam an einer Wertschöpfungskette arbeiten.

 Am weitesten hat es die Sojabohne gebracht, von der es laut Jürgen
Unsleber, Berater vom Sojanetzwerk, bereits viele regionale Sorten
gibt. Bayern und Baden-Württemberg nutzen mit zusammen rund 13.000
Hektar Anbau den Standortvorteil Sonneneinstrahlung aus. Bei der
Aussaat sollte Mitte April die Bodentemperatur bei 10 Grad Celsius
liegen. Wichtiger sei aber, so Unsleber, eine zehntägige
Hochdruckwetterlage danach, die der Pflanze den Start erleichtert.
Landwirte sollten wegen der abnehmenden Sonneneinstrahlung im Oktober
einen Erntetermin für September anpeilen. Im Handel werden auch
frühreifere Sorten angeboten, aber für warme Standorte gelte: je
später die Sorte, desto höher der Proteinertrag. Voraussetzung ist
eine ausreichende Wasserversorgung im Hochsommer, wenn die Sojabohne
blüht und danach das Korn befüllt.

 Unsleber räumte mit einem Irrtum auf: Der Vorfruchtwert der
Sojabohne resultiert nicht in der Stickstoffanreicherung, da lasse die
Pflanze kaum etwas übrig, sondern in der Bodenlockerung für die
Nachfrucht. Und noch ein Tipp: Die Rhizobien, die für die Sojapflanze
den Luftstickstoff binden, sind gänzlich andere als für Ackerbohnen
und Erbsen. Daher müssen sie bei der ersten Aussaat als Impfbeigabe
mit verteilt werden. Unsleber rät, auf die gängigen Rhizobien
zurückzugreifen. Vereinzelt werden „fertige Pakete“ mit dem
Saatgut angeboten, die aber wegen Lagerung und Transport an Wirkung
verlieren.

 /Roland Krieg, www.aid.de/


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 **Schleppschlauch, Schleppschuh oder Schlitzdrill?**
 Düngeverordnung forciert Technikwechsel

 (aid) – Die in Arbeit befindliche Düngeverordnung wird einige
Änderungen mit sich bringen. Die landwirtschaftlichen Betriebe werden
bei Wirtschaftsdünger einen schriftlichen Düngeplan erarbeiten
müssen. Für die Nährstoffe in Gülle und Co. werden Obergrenzen
festgelegt und eine möglichst schnelle Einarbeitung verringert
Ammoniakverluste und Geruchsbelästigung. Seit Jahresanfang sind
Prallteller mit einem nach oben gerichteten Güllestrahl nicht mehr
erlaubt. Ab 2020 auf dem Acker und 2025 auf dem Grünland ist jede
Form der Breitverteilung verboten.

 Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat auf den
DLG-Feldtagen in Haßfurt Mitte Juni die künftigen
Ausbringungsgeräte an ihrem Stand nebeneinander im Vergleich
aufgestellt. Dr. Fabian Lichti wagte in einem viel beachteten Vortrag
eine Prognose für die Entwicklung: Nahezu alles, was Gülle in
breiter Form noch ausbringen darf, erklärte Lichti zum
„Auslaufmodell“. Die Wahl neuer Ausbringungstechnik für Gülle
wird nicht leicht. So liegen die Kosten beim Schleppschuh um 36 Cent
je Kubikmeter über denen eines Schleppschlauches, können die
Differenz aber über eine Minimierung der Mineraldüngung wieder
einspielen. Hintergrund ist die schnellere N-Aufnahme durch die
Pflanzen, was auch die Verluste mindert.

 Den Schleppschuh stellte Lichti als „Allrounder“ vor. Für
Spezialisten ist die direkte Einbringung der Gülle mit Hilfe der
Schlitz- oder Injektionstechnik sogar noch besser. Allerdings gebe es
hier Begrenzungen bei der Arbeitsbreite und die Gefahr von
Narbenschäden. Geräte mit Schleppschuhen sind schon bis 30 Meter
Arbeitsbreite auf dem Markt, erweisen sich jedoch auf unebenem
Gelände als wenig praktikabel. Entscheidend wird die betriebliche
Schlagkraft im Frühjahr sein.

 Der Schleppschlauch hat bezogen auf die Breitverteilung ein
Reduktionspotenzial von 20 bis 30 Prozent des applizierten
Ammonium-Stickstoffs, der Schleppschuh von 40 bis 50 Prozent, der
Scheibeninjektor von 60 bis 90 Prozent, wie auch das Ausbringen im
Strip Till und eine Scheiben-Schleppschuhkombination.

 Für Gülleprofis ist das nicht neu. Einige arbeiten schon seit mehr
als 15 Jahren mit Schleppschlauch und haben bei der Erneuerung des
Güllefasses schon längst auf eine Injektionslösung gesetzt.

 /Roland Krieg, www.aid.de/


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 **Schweinefleisch erzeugen**
 Für den Welt- oder Binnenmarkt?

 (aid) – Schweinefleisch aus Deutschland: Für welche Märkte
sollten Erzeuger in Zukunft produzieren? Während der Weltmarkt
Wachstum verspricht, liegen dort auch viele Risiken, vor allem da
Weltmarkt auch Weltmarktpreise bedeutet. „Globalisierung und
Regionalität – Wege für die Zukunft“ war das Thema des 17.
Bauerntags Mitte Juni in Verden.

 Schweine werden in Teilstücken vermarktet. Der heimische Markt nimmt
nur die Teile ab, die sich in Europa verkaufen lassen. Außerdem
stagniert in Europa der Konsum von Schweinefleisch, teils ist er
leicht rückläufig. Export scheint der Königsweg, um nicht nur die
in Europa unverkäuflichen Stücke zu vermarkten, sondern insgesamt
den Absatz zu steigern.

 „Die Preise sind überall auf der Welt relativ unter Druck“,
erläuterte Dr. Jens Schaps, Direktor der European Commission, DG Agri
– Single Market Organisation aus Brüssel. Länder wie China,
Mexiko, Südkorea oder Japan steigern zwar ihre Importmengen,
allerdings wächst vor allem in China auch die Eigenproduktion.
Währungen schwanken im Kurs, was Teil der Volatilität der Märkte
und damit ein Risiko ist. Lagerhaltung, um Märkte zu entlasten, kann
nur kurzfristig Abhilfe bei vorübergehendem Preisverfall schaffen.
„Exporte sind Teil des Erfolgs“, betonte Schaps. Er wies auch
darauf hin, dass der heimische Markt für die Landwirte mehr Relevanz
hat: „Das ist 85 Prozent des Geschäfts.“

 „Sie müssen die Nachfrage auf dem heimischen Markt absichern“,
bestätigte auch Dr. Ludger Breloh, Bereichsleiter Grüne Produkte bei
der REWE Group in Köln. Seine Prognose: „Ökoprodukte werden auch
in Zukunft ein Nischenprodukt sein“, nimmt Breloh an. „Wir müssen
uns mit dem Massenmarkt auseinandersetzen.“ Und da gilt es, den
Kunden von der Qualität der Produkte zu überzeugen und die
gesellschaftlichen Debatten um Tierwohl, Haltungsbedingungen und
Gentechnik aufzufangen. Leitlinien und Ziele des Handels können dabei
hilfreich sein, um zum Beispiel „einen Kollateralschaden für die
Ferkelerzeuger“ zu verhindern, betonte Breloh.

 Die Gefahr besteht, dass Ferkel künftig im Ausland eingekauft
werden, weil es in Deutschland ab 2019 keine Ausnahmeregelungen mehr
für z. B. das betäubungslose Kastrieren gibt. Wenn der Handel diese
Tiere nicht abnimmt, ist das ein Vorteil für die heimischen Erzeuger.

 „Differenzierte Verbraucherwünsche erfordern differenzierte
Angebote“, erklärte Dr. Conrad Welp, von der Erzeugergemeinschaft
VzF GmbH in Uelzenm Mitveranstalter des Bauerntages. Die
Schweinehalter sollten ihren eigenen Masterplan entwickeln: „Warum
setzen wir uns nicht hin und bestimmen die Zukunft der Haltung:
wissenschaftlich begründbar und nachhaltig.“

 /Regina Bartel, www.aid.de/


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 **Weniger Schweine**
 Immer mehr Betriebe geben auf

 (aid) – 24.500 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland halten
rund 27,1 Millionen Schweine. Der Bestand ist seit November 2015 um
2,2 Prozent oder rund 600.000 Tiere geschrumpft, teilte das
Statistische Bundesamt mit. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe
hat im gleichen Zeitraum um 4,8 Prozent abgenommen. Das sind 1.200
Betriebe, die seit November die Schweinehaltung aufgegeben haben.

 /www.aid.de/


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 **Zu wenig Geld für Tierwohl**
 Fachtagung zum Status quo

 (aid) – Mehr Platz und Stroh für Schweine, Liegematten für Kühe
und Wetzsteine für Geflügel – die Verbraucher wünschen sich mehr
Wohlergehen für Nutztiere. Allerdings seien nur circa 20 Prozent der
deutschen Bevölkerung bereit, für Tierwohlprodukte deutlich mehr
auszugeben, so eine Untersuchung der Universität Göttingen. „Etwa
80 Prozent der Befragten würden einen Mehrpreis von höchstens 20
Prozent für Fleisch- und Wurstwaren aus tiergerechter Haltung
bezahlen“, berichtete Professor Ludwig Theuvsen auf der Fachtagung
„Tiere & Wohlergehen“ der Universität Hohenheim Mitte Juni 2016.

 Während die Verbraucher die Tierhaltung kritisieren, sehen die
Tierhalter selbst das anders. Etwa 60 Prozent der Landwirte seien
überzeugt, dass ihre Tierhaltung tiergerecht sei, so eine weitere
Untersuchung der Universität Göttingen. Viele würden aber gerne
mehr tun.

 Um den Tierschutz voran zu bringen, fordert Thomas Schröder,
Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, den Gesetzgeber auf, ein
staatliches Label für Tierschutz einzuführen, strengere gesetzliche
Standards zu beschließen und endlich eine Nutztierstrategie
vorzulegen. In Deutschland gibt es bisher das wenig verbreitete
zweistufige Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen
Tierschutzbundes und die Brancheninitiative Tierwohl des Handels. Bei
letzterer zahlen Handelsunternehmen für jedes verkaufte Kilogramm
Fleisch vier Cent in einen Fonds. Daraus erhalten zertifizierte
Schweine- und Geflügelmäster einen Zuschuss für Tierwohlmaßnahmen.
Doch das Geld reicht bisher nicht aus. „Damit lässt sich kein Umbau
von Warmmastställen bei Schweinen finanzieren, sondern sind nur
minimale Verbesserungen wie ein Loch in der Stallwand zu erreichen“,
kritisiert Tierschützer Schröder.

 Wenn so wenig Mittel für bessere Haltungsbedingungen vorhanden sind,
sollten die knappen Ressourcen wenigstens den Tieren optimal
weiterhelfen. Doch hier fehlt es an praxisnaher Forschung. Deswegen
haben die Verhaltensphysiologen der Universität Hohenheim mehrere
Versuche gestartet. Beispielsweise bekommen Schweine Langstroh,
Spielzeugbälle oder Wühlecken angeboten. Die Beliebtheit der
Beschäftigungsgeräte lässt sich daran erkennen, wie viel Aufwand
die Borstentiere betreiben, um die Geräte zu nutzen. Sind sie
beispielsweise bereit, dafür einen Schalter zu drücken? An
bestimmten Indikatoren lässt sich das Tierwohl sogar messen: „Wenn
wir den Tieren die Beschäftigungsgeräte wegnehmen, können wir
erfassen, wie sie reagieren. Zum Beispiel wie viel Stresshormon
Cortisol die Tiere ausschütten. Ein weiterer guter Indikator für das
Tierwohl ist das Immunsystem“, erklärt Professor Volker Stefanski.
Bisher gäbe es für das Wohlbefinden der Tiere keine wirkliche Skala.
„Für Menschen bedeutet schlechtes Wohlergehen eben nicht nur
Verletzungen und Krankheiten, sondern auch psychische
Beeinträchtigungen wie übermäßiger Stress, Frustration, Langeweile
oder auch Einsamkeit, was vermutlich auch auf viele Nutztiere
zutreffen dürfte“, so der Nutztierforscher.

 /Jutta Schneider-Rapp, www.aid.de/

 *Weitere Informationen:*

 http://uhoh.de/pmlht2016tierwohl

http://www.tierschutzlabel.info

 http://initiative-tierwohl.de/


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