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Das Überleben auf diesem Planeten / Gesunde Umwelt, gesunde Ernaehrung => Rettet die Natur! => Topic started by: ama on January 22, 2007, 09:07:41 AM

Title: Grausiger Fund
Post by: ama on January 22, 2007, 09:07:41 AM
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Subject: WWF Presse-Newsletter 22.01.07: Grausiger Fund
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WWF: HUNDERTE VOM AUSSTERBEN BEDROHTE TIERE WURDEN OPFER VON RUSSISCHEN
WILDERERN
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Frankfurt - Russische Dorfpolizisten der Region Primorje machten Ende der
letzten Woche eine grausige Entdeckung: Bei einer nächtlichen
Autokontrolle fanden sie in einem Transporter hunderte Einzelteile von
toten Tieren.  Ein Großteil des als Kartoffelsäcke getarnten Fundes
stammt von Tieren, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten
Arten stehen: Insgesamt beschlagnahmte die Polizei drei Felle von
Amurtigern, 283 Bärenpfoten, 531 Hörner der Saiga-Antilope, fünf Säcke
voller Tigerknochen sowie zwei Schädel und acht gehäutete Pfoten, die
vermutlich ebenfalls von Tigern stammen. Nach Einschätzung der
Umwelt-schutzorganisation WWF handelt es sich damit um den seit zehn
Jahren größten Fund geschmuggelter Tierteile. Seit Freitag ist der
Leiter der WWF-Anti-Wilderer-Brigade vor Ort, um den Fund zu beurteilen.

"Für den Fortbestand der bedrohten Arten in der Amur-Region ist ein
unermesslicher Schaden entstanden", beklagt Frank Mörschel,
Russlandexperte des WWF Deutschland, den aktuellen Fall. Nach seiner
Einschätzung haben die erwischten Wilderer zwar nun mit saftigen Strafen
zu rechnen, doch bleibe fraglich, ob die verantwortlichen Hintermänner,
die meist den Großteil des Gewinns einstreichen, gefasst werden können.
Seit einer im Jahr 2000 begonnenen Umstrukturierung der
Naturschutzbehörden seien die zuständigen Behörden geschwächt und viel
zu wenige der dringend benötigten Inspektoren im Einsatz. "Wie bei
allen illegalen Machenschaften gilt es auch im Russischen Fernen Osten,
die Strippenzieher dingfest zu machen. Für den Kampf gegen die Wildererei
sind die russischen Behörden jedoch zu schwach aufgestellt", so
Mörschel.

Insgesamt leben nur noch schätzungsweise 430 bis 530 Amur-Tiger (auch:
Sibirischer Tiger) in freier Wildbahn. Auch wenn die Jagd bereits seit
1947 verboten ist, sind die beeindruckenden Raubkatzen aufgrund ihres
Felles und der illegalen Nachfrage nach Tigerknochenprodukten in der
traditionellen chinesischen Medizin noch immer ein begehrtes Opfer von
Wilddieben und Schmugglern. Nach Angaben von TRAFFIC, dem
Artenschutzprogramm des WWF, zahlen Liebhaber für ein Tigerfell bis zu
15.000 US-Dollar. Der Einsatz von Tigerprodukten hat in der traditionellen
asiatischen Medizin eine mehr als tausendjährige Geschichte: Fast allen
Körperteilen werden Heilkräfte zugeschrieben - zum Beispiel gegen
Kopfschmerzen, Erbrechen, Epilepsie und Rheuma. Auch die Hörner der
Saiga-Antilope landen vor allem in China und werden dort in pulverisierter
Form als Fieber senkendes Mittel eingesetzt. 1980 lebten noch mehr als
eine Million dieser skurril aussehenden Tiere in Russland, Kasachstan und
der Mongolei. Bei den letzten Zählungen wurden nur noch etwa 40.000 Tiere
gefunden - das entspricht einem Rückgang auf weniger als fünf Prozent
der ursprünglichen Bestände in nur rund 20 Jahren. Für drei Hörner
werden auf dem Schwarzmarkt etwa 100 US-Dollar gezahlt.
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Jenni Glaser
Pressestelle
Tel.: 069 79144-214

Frank Mörschel
WWF-Tigerexperte
Tel.: 069 79144-202

WWF Deutschland
Rebstöckerstraße 55
60326 Frankfurt am Main
   
Tel: 0 69 / 791 44-142
Fax: 0 69 / 61 72 21
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