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Diskussion zur Petition 13042
Gesetzliche Krankenversicherung - Leistungen -
Streichung der Homöopathie aus dem Leistungskatalog vom 13.07.2010
Alle Diskussionszweige
Petitionstext und Begründung
Diskussionszweig: Re: Streichung der Homöopathie aus dem Leistungskatalog
Volker als Heimdal | 26.07.2010 - 11:19
Re: Streichung der Homöopathie aus dem Leistungskatalog
Anzahl der Antworten: 649
Auch wenn die Stoffe, die in homöopathischen Mitteln enthalten (bzw. eher nicht enthalten sind) keine medizinische Wirkung haben, so ließe sich eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln zu Lasten der Krankenkassen rechtfertigen, wenn die Behandlung über den Placebo-Effekt eine größere Wirkung zeigt als eine Behandlung mit schulmedizinischen Mitteln, deren Inhaltsstoffe nachweisbar eine heilende Wirkung haben. In diesem Fall stellt sich mir aber die Frage, warum es Schulmedizinern weniger gut gelingt, sich den Placebo-Effekt zunutze zu machen. Wahrscheinlich deswegen, weil sich Homöopathen mehr Zeit nehmen. Die Atmosphäre in einer homöopathischen Praxis ist entspannter. Zumindest war sie das in der Praxis des Homöopathen, in dessen Behandlung ich mich vor Jahren mal begeben hatte. Bei mir haben die Kügelchen allerdings keine Wirkung gehabt – im Gegensatz zu traditioneller chinesischer Medizin.
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Commander Spock | 01.09.2010 - 19:58
@Waffelbäcker, die 20-30% sind ein Durchschnittswert. Er stand so mal in einem Artikel der GWUP und ich habe ihn übernommen, um die Diskussion nicht auch noch zu diesem Nebenthema weiter ausufern zu lassen, denn wenn wir nun auch noch detailliert sämtliche Placebo-Forschungen hier herein packen wollen, werden diejenigen Diskutanten und Mitleser, die ohnehin schon Probleme mit der Logik haben, noch weniger Zusammenhänge begreifen. Beecher schrieb 1955, dass Placebos bei etwa einem Drittel der Patienten reproduzierbar wirkten, dass sie umso stärker anschlügen, je stärker die Symptome einer Erkrankung seien, und dass der Placeboeffekt meist längere Zeit anhielte. Das ist so nicht haltbar:
Zitat:
J Clin Epidemiol. 1997 Dec;50(12):1311-8.
The powerful placebo effect: fact or fiction?
Kienle GS, Kiene H., Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie, Freiburg, Germany.
Abstract
In 1955, Henry K. Beecher published the classic work entitled "The Powerful Placebo." Since that time, 40 years ago, the placebo effect has been considered a scientific fact. Beecher was the first scientist to quantify the placebo effect. He claimed that in 15 trials with different diseases, 35% of 1082 patients were satisfactorily relieved by a placebo alone. This publication is still the most frequently cited placebo reference. Recently Beecher's article was reanalyzed with surprising results: In contrast to his claim, no evidence was found of any placebo effect in any of the studies cited by him. There were many other factors that could account for the reported improvements in patients in these trials, but most likely there was no placebo effect whatsoever. False impressions of placebo effects can be produced in various ways. Spontaneous improvement, fluctuation of symptoms, regression to the mean, additional treatment, conditional switching of placebo treatment, scaling bias, irrelevant response variables, answers of politeness, experimental subordination, conditioned answers, neurotic or psychotic misjudgment, psychosomatic phenomena, misquotation, etc. These factors are still prevalent in modern placebo literature. The placebo topic seems to invite sloppy methodological thinking. Therefore awareness of Beecher's mistakes and misinterpretations is essential for an appropriate interpretation of current placebo literature.
Inzwischen hat man beobachtet, dass die Bandbreite der Placebowirkung je nach Patient und natürlich auch in Abhängigkeit von der Art der Symptome, die behandelt werden sollen, zwischen 7 und 49 % liegt, nicht im Zusammenhang mit der Stärke der Symptome steht und in der Dauer von Minuten bis Jahren variiert. Das ist ja auch klar, nicht jeder reagiert gleich gut auf Suggestion, und wenn Sie sich den Kopf gestoßen haben, wirkt ein Placebo fast immer gegen den Schmerz und hält jahrelang an, weil die Beule wieder verschwindet, wenn Sie aber eine Schmerzursache haben, die bestehen bleibt, wie beispielsweise Gicht, wird auch ein Placebo meist nicht lange wirken können, weil die Schmerzsignale immer wieder neu wieder auftreten, solange die Gicht bestehen bleibt.
Es gibt aber auch viele Gesundheitsprobleme, bei denen ein Placebo überhaupt nichts nutzt. Ein extremes Beispiel, das gerade deshalb jedem einleuchten dürfte, ist die Tatsache, dass ein abgetrennter Arm Ihnen nicht durch Placebogabe wieder anwächst. Ohne Chirurgie, also echte Medizin, und zwar schnellstens von einem kompetenten Chirurgenteam durchgeführt, ist da nichts zu machen.
Und natürlich ist die Stärke des Effektes auch abhängig davon, wie Sie das Placebo "verkaufen".
Eine Metaanalyse von Studien bei Migränemitteln ergab z.B., dass Schmerzfreiheit bei 25,7 % der Patienten eintrat, denen ein Placebo als Pille gegeben wurde, während es bei einem Placebo aus einer Spritze 32,4 % waren. Der Unterschied war statistisch signifikant (de Crean AJ et al, 2000). Placebos hatten andererseits bei einer Reihe von anderen Krankheiten keine messbaren Effekte auf den Verlauf.
Ein anderes Beispiel, bei Brustkrebs ließ sich in Bezug auf unangenehme Hitzewallungen, die als Nebenwirkung der Behandlung von Tamoxifen auftreten können, in den meisten Studien eine Wirksamkeit einer Placebo-Medikation mit einer 20-30 % Abnahme der Hitzewallungen beobachten.
Homöopathie aber zeigt in den durchgeführten Studien keine Wirksamkeit. ;) (Dr. med. Basil Bättig, FMH Onkologie / Hämatologie, Zürich, 2008)
Insofern kann ich das Argument, weil sie ein eingeführtes System sei, müsse man der Homöopathie mehr Wirksamkeit als anderen Placebos zugestehen, nicht als gewichtig ansehen. Jeder Arzt kann auch auf andere Weise verabreichte Placebos durch Suggstion "aufladen". Besonders gut offenbar, indem er eine beeindruckende Spritze zückt. ;D
Und wer Angst vor der Spritze hat, der wird dem Rat des Arztes, dass er alternativ genauso wirksam auch eine nicht zu heiße Wärmflasche nutzen und Kamillentee trinken und zwei Tage das Bett hüten kann, sicher um so besser vertrauen.
Ganz wie Sie schreiben, dass immer mehr Leute den Globuliverkäufern glauben, ist eine üble Entwicklung, die durch Aufklärung umgekehrt werden muss. Wer trotzdem auf Globuli besteht, der kann sie sich ja selbst kaufen. Dafür müssen nicht Ärzte herhalten und darüber ihre Glaubwürdigkeit gegenüber vernünftig denkenden Menschen verlieren. Dieser Preis dafür ist viel zu hoch.
Die Aussage, dass Ärzte selten zu reinen Placebobehandlungen greifen, stimmt nicht ganz, denn in anonymen Umfragen haben viele Ärzte zugegeben, dass sie je nach Falllage auch bewusst Placebos verordnen.
Bei Placebos spielen viele verschiedene Dinge eine Rolle, und manchmal scheint auch ein Placeboeffekt einzutreten, obwohl es sich noch nicht einmal um einen solchen handelt. Ich zitiere dazu mal einen Abschnitt aus einem Artikel des Deutschen Ärzteblattes, der das verdeutlicht:
Zitat:
[...]
Wirkungsmechanismen von Placebos
Die Hauptmechanismen der Placebowirkung bestehen nach den heute vorherrschenden und gut belegten Theorien einerseits in bedingten Reflexen, andererseits in der Erwartungshaltung des Patienten (6). Es handelt sich also sowohl um unbewusste als auch bewusste Phänomene (Kasten gif ppt).
Bedingte Reflexe
Die Definition des bedingten Reflexes geht auf die historischen Untersuchungen von Pawlow zurück (e4). Er hatte in einer Versuchsanordnung an Hunden beobachtet, dass der Anblick von Futter die Magensaftsekretion stimuliert. Wurde das Futter gleichzeitig mit einem akustischen Signal präsentiert, genügte schon nach kurzer Gewöhnung das akustische Signal allein, um die Magensaftsekretion anzuregen. Nun haben die meisten Patienten in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, dass die Einnahme eines Medikaments eine Besserung ihrer Beschwerden bewirkte. Wird daher bei neuerlichen Beschwerden wieder ein Medikament angeboten, wird unbewusst angenommen, dass es auch wieder hilft. Diese Einstellung hat zur Folge, dass auch ein Placebo wirksam werden kann. Wenn aber der Patient beobachtet, dass ihm die letzte Medikamenteneinnahme weniger geholfen hat als frühere, verringert sich diese positive Einstellung und damit auch die Wirkung der nächsten Placebogabe. Es kommt, anders ausgedrückt, zur Dekonditionierung (e5).
Erwartungshaltung
Im Unterschied zu dem unbewusst ablaufenden bedingten Reflex gibt es auch eine bewusste Erwartung des Patienten bei der Einnahme von Arzneimitteln. Die Verschreibung von Medikamenten durch den Arzt, die Ausführungen des Apothekers, die Kommentare von Verwandten und Bekannten und mögliche eigene Kenntnisse führen zu der bewussten Annahme, dass sich eine Besserung einstellen sollte. Bemerkenswert ist dabei, wie robust eine solche Erwartungshaltung sein kann. So wurde in einer Studie (e6) mit Placebos den Patienten sogar offen erklärt, dass sie nun eine Tablette ohne Wirkstoff erhielten. Einzig die Zusatzbemerkung, dass „das schon vielen geholfen hätte“, war erlaubt. Selbst nach der vorhergehenden objektiven Information über den fehlenden Wirkstoff war die Placebogabe dank dieser positiven Bemerkung bei 13 von 14 Patienten effektiv und reduzierte die subjektiven Symptome um 41 %. Der Einfluss der Erwartungshaltung auf therapeutische Effekte wird besonders deutlich, wenn Arzneimittel oder Placebos in einem „open-hidden paradigm“, also mit oder ohne Wahrnehmung ihrer Verabreichung durch den Patienten, untersucht werden (5).
Zusätzliche Faktoren
Verschiedene Faktoren können eine Placebowirkung modulieren. So ist erwiesen, dass Farbe, Größe und Form oral applizierter Arzneimittel einen Einfluss haben können (6). Die Farben rot, gelb und orange lassen dabei eine stimulierende, die Farben blau und grün einen beruhigende Wirkung erwarten (18).
Einen Einfluss hat auch der Preis: teure Medikamente wirken besser als billige (19). Dieses Phänomen lässt sich über das Beispiel Placebo hinaus in anderen Konsumsituationen nachweisen. So wurden in einer kürzlich publizierten Studie Probanden mehrere Weine angeboten, die lediglich durch die Angabe des Preises beschrieben wurden. Bei einer blind durchgeführten Verkostung schnitt derselbe Wein deutlich besser ab, wenn er als teurer offeriert wurde (20).
Weitere Faktoren bei der Placebogabe betreffen die Einflussnahme des Arztes auf die Einstellung des Patienten zu seiner Krankheit. Man kann sie unter dem Begriff „Kontexteffekt“ zusammenfassen (21). Darunter fallen sowohl sachliche medizinische Informationen durch den Arzt als auch seine persönliche Ausstrahlung und die Atmosphäre, in der die Behandlung stattfindet. So konnte in einer Studie bei 262 Patienten mit Reizdarmsyndrom Folgendes gezeigt werden (22): die erste Gruppe (I) wurde nur untersucht, die zweite (II) erhielt eine Scheinakupunktur, die dritte (III) eine Scheinakupunktur in Verbindung mit einem empathischen, vertrauensvollen Gespräch. In Gruppe II besserte sich die Symptomatik gegenüber Gruppe I signifikant, in Gruppe III war die Besserung der Symptomatik noch stärker als in Gruppe II, wobei zwischen Gruppe III und II ebenfalls ein signifikanter Unterschied bestand. Ein Bezug zwischen der positiven Erwartungshaltung des Arztes und dem Heilerfolg konnte hingegen bis jetzt nicht klar gezeigt werden, sodass die dafür vorgeschlagene Bezeichnung „Curaboeffekt“ (Curabo: „Ich werde heilen“) verfrüht erscheint (23).
Vorgetäuschte Placebowirkungen
Die Wirkung eines Placebos kann durch statistische Phänomene vorgetäuscht werden. Dazu zählen vor allem der Spontanverlauf einer Erkrankung und die Regression zur Mitte.
Spontanverlauf
Die meisten Erkrankungen zeigen einen mehr oder weniger ausgeprägten spontanen Verlauf, der durch einen Wechsel von Verbesserung und Verschlechterung der Symptome gekennzeichnet ist. Erfreulicherweise unterliegt diesem wechselnden Krankheitsgeschehen in der Mehrzahl der Fälle ein positiver Trend, also eine Heilungstendenz. Wird nun einem Patienten mit einem solchen Trend zur Gesundung ein Placebo verabreicht, kann es scheinen, dass diese Placebogabe der Besserung zugrunde lag (6). Das Problem besteht nun darin, eine geeignete Kontrolle zu definieren, weil ja üblicherweise für eine Behandlung mit einem Wirkstoff gerade das unwirksame Placebo als Kontrolle dient. Bei einer Analyse dieses Problems wird schnell klar, dass die Untersuchung der eigentlichen Placebowirkung schwierig bis unmöglich ist. So würde das Weglassen einer Placebogabe in der Vergleichsgruppe den doppelblinden Ansatz einer Studie unmöglich machen und beim Patienten wegen des offensichtlichen Fehlens einer Therapie negative Gefühle hervorrufen.
Regression zur Mitte
Dieses bei vielen biologischen Prozessen zu beobachtende Phänomen besteht darin, dass bei einer Gruppe, die aufgrund besonderer Eigenschaften definiert wurde, diese Eigenschaften bei einer späteren Überprüfung in der Regel weniger stark ausgeprägt sein werden (24). Wurden zum Beispiel für eine Arzneimittelstudie Patienten mit besonders starken Kopfschmerzen rekrutiert, so ist vorauszusehen, dass eine Kontrolluntersuchung nach einigen Wochen im Mittel weniger starke Kopfschmerzen ergeben wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass sehr starke Kopfschmerzen über die Zeit abnehmen, ist eben größer als dass sie noch weiter zunehmen. Ein anderes biologisches Beispiel ist die Tatsache, dass die Körpergröße von Kindern zwar mit der ihrer Eltern korreliert, aber nicht identisch ist. Das heißt, Kinder großer Eltern sind zwar größer als Kinder kleiner Eltern, aber nicht mehr genauso groß wie ihre Eltern (e7). Eine Regression zur Mitte kann also dazu führen, eine Placebowirkung anzunehmen, wo sie nicht existiert.
[...]Dtsch Arztebl Int 2009; 106(46): 751–5
DOI: 10.3238/arztebl.2009.0751
Eine Dekonditionieung, wie sie in dem Zitat angesprochen wird, kann natürlich auch bezüglich des Glaubens an die Homöopathie erfolgen. Dazu tragen wir mit dieser Diskussion und der Befürwortung der Petition gerade bei udn die abschaffung der Finanzierung durch die Krankenkassen wird natürlich auch dazu beitragen. 8)
Zitat:
Aber dabei müssen sie die Vertrauensbasis Arzt-Patient untergraben. Der Homöopath muss das nicht, denn die Vertrauensbasis ist in der Regel keine, da wohl ein Großteil der Homöopathen durchaus bewusst wirkungslose Mittel verschreibt, was ich ja als Patient vorher weiß, sonst würde ich ja nicht zu einem Homöopathen gehen.
Auch das ist so nicht richtig, denn viele Menschen sind ja fest davon überzeugt, dass die Homöopathie kein Placebo sei und gehen deshalb zum Homöopathen, weil sie glauben, dass das Wasser sich wirklich die Informationen "merken" könne, während viele von ihnen gar nicht wissen, dass diese "Informationen" sowieso nur erträumte Phantasien sind und auch nicht wissen, aus was für absurden, oft widerlichen, giftigen und genauso "chemischen" Ausgangsstoffen die Vedünnungen geschüttelt werden und welche verrückten Hirngespinste sich in der Ideologie dahinter verbergen.
Außerdem sind nach wie vor auch der weiße Kittel, das Stetoskop, die Kugelschreiber in der Brusttasche, die wissende Miene, das Kopfnicken beim Zuhören, die Untersuchungsliege, das Abtasten des Bauches, das Schreiben in der Patientenakte, der feste Händedruck zum Abschied und so weiter wirksame und etablierte Placebos, die keineswegs das Vertrauen untergraben.
Zitat:
Um nochmal auf das Haustierbeispiel (lässt sich aber auch für andere Fälle anwenden) zurückzukommen: Wenn ich ein unheilbar krankes Haustier habe, was soll der Tierarzt machen?
A) "Tut mir leid, man kann leider nichts machen, nur versuchen, mit Schmerzmittel x die Zeit noch so angenehm wie möglich zu gestalten"
B) "Ja, da hilft Medikament y (=Placebo)"
C) "Also wir könne Schmerzmittel x geben und dann hätt ich noch was homöopathisches, nämlich z"
Mir wäre 'A' am liebsten, sollte ich 'B' im nachhinein herausfinden, hat er mich das letzte mal gesehen, ich würde mich ziemlich verars...t vorkommen. Mit 'C' könnte ich sogar noch leben, denn das würde ich als Angebot sehen. Bin ich irrational und verzweifelt, oder generell für Hokuspokus anfällig, dann kann ich es annehmen. Bin ich das nicht, dann geh ich davon aus, dass mich der Tierarzt für dumm hält, aber zumindest nicht, dass er mich verars...en will.
Sehen Sie, auch mir wäre A am liebsten. Ehrlich währt am längsten, oder wie war das noch gleich?
Ich komme mir bei "und dann hätt ich noch was homöopathisches" nicht minder verar...t vor wie bei jedem anderen offensichtlichen Placebo.
Der Arzt kann aber zum Beispiel A sagen und ergänzen: Wärme oder Kälte könnte ihm die Situation zusätzlich erleichtern, probieren SIe mal aus, was das Tier bevorzugt, es wird Ihre Nähe suchen, lassen sie es also möglichst nicht lange allein und überlegen Sie, ob Sie sein Lager eventuell näher bei ihrem Aufenthaltsort einrichten können. Überfordern Sie das Tier nicht, aber verschaffen Sie ihm, falls möglich, durch häufigere, dafür kürzere Spaziergänge dennoch etwas Bewegung an frischer Luft, wenn es das annimmt. Solche und andere derartige Tipps je nach Erkrankung, die dem Tier mehr Zuwendung vermitteln und dem Halter das Gefühl geben, aktiv etwas für sein Befinden tun zu können, wirken ebenfalls als Placebo, aber ohne dem Halter dabei zu suggereieren, dass man ihn für irrational genug hält, dass er an Traumdeuterei und inhaltslose Wasserschüttelei glaubt.
Zitat:
Ganz allgemein: Es wird eine gewisse Zahl an Menschen geben, denen Homöopathie genausogut hilft, wie Medizin. Nämlich diejenigen, bei denen der Nocebo-Effekt bei echter Medizin die tatsächliche Wirkung ausgleicht.
Sie vergessen dabei, dass bei der echten Medizin nicht nur Placebo- und Nocebo-Effekt wirken, die sich sicherlich durchaus auch mal aufheben können, weshalb es mich so ärgert, dass überall Angst vor der Medizin geschürt wird, sondern dass bei der Medizin auch noch die tatsächliche Wirkung hinzukommt. Eine abgetrennte Gliedmaße können Sie nicht mit Placebo annähen, ein Aneurysma muss verschlossen werden, eine Sepsis braucht die Gabe von Antibiotika, wenn Sie nicht mit dem Leben des Patienten spielen wollen, ein Kind nicht gegen Masern zu impfen ist bodenloser Leichtsinn und einem Kind mit einer schweren Epilepsie keine Medikamente, sondern Globuli zu geben, bedeutet für das Kind je nach Art der Epilepsie, dass Sie schwere Entwicklungsrückschritte bis hin zu irreversiblen Schädigungen des Gehirns und bleibender geistiger Behinderung in Kauf nehmen, und jemand mit einem Schlaganfall braucht umgehende medizinische Versorgung, möglichst in einer Stroke Unit, wenn er eine reelle Chance haben soll, nicht dasselbe Schicksal zu erleiden. Es gibt harmlose Wehwehchen, bei denen man es so sehen kann, dass man es mit einem Placebo versuchen kann, aber Laien sind oft nicht imstande, sicher zu unterscheiden, ob es sich um harmlose oder gefährliche Symptome handelt. Eine Leukämie kann wie eine Grippe oder eine tiefe Erschöpfung wirken, ein Herzinfarkt kann leicht übersehen werden, ein Leberschaden kann ganz unauffällig scheinen. Darum ist die Angst, die vor Ärzten und vor der Medizin geschürt wird, auch aus meiner Sicht der größte Schaden, den die Homöopathie anrichtet, neben den vielen Kindern, die sich nicht wehren können und Opfer der Irrationalität ihrer Eltern werden und völlig unnötig leiden müssen, nur weil diese Angst vor Medikamenten oder Operationen oder anderen wirksamen Therapien haben. Die 25 Millionen Euro jährlich sind aber ebenfalls nicht unerheblich, denn sie gehen dem Gesundheitssystem für wirkungsvolle Maßnahmen verloren. Wenn man dem Arzt das Geld, das man für eine Hömoöpathiegaukelei für ein echtes Gespräch von gleicher Dauer geben würde, dann käme das auch den Menschen zugute, die angst vor ihm haben. Denn dann hätte er eine Chance, darauf einzugehen, ihre Befindlichkeiten besser zu verstehen und ihnen besser zu erklären, was er macht und warum er gerade diese Vorgehensweise wählt etc.
Zitat:
Will ich, dass mit staatlicher Unterstützung eine Aufrechterhaltung (oder gar Weiterverbreitung) dieses Irrglaubens und dieser Quacksalberei ermöglicht wird?Diese Frage ist mit Nein zu beantworten. Vor allem auch in der Hoffnung, dass der ein oder andere durch eine Streichung der Homöopathis aus dem Leistungskatalog vielleicht noch einmal über diese pseudowissenschaftliche Methode nachdenkt, und dadurch vielleicht auch generell etwas resistenter gegen unhaltbare Versprechungen wird.
Ganz genau. denn solange die Homöopathie im Leistungskatalog bleibt, wird sie weiterverbreitet. Kinder bekommen anerzogen, auf Quacksalberei zu vertrauen und verlernen, auf ihren Körper und seine Kräfte zu vertrauen, und wenn einmal wirklich "Not am Mann" ist und sie schwer krank oder schwer verletzt sind, haben sie von Homöopathiegläubigen Angst vor Ärzten und der Medizin vermittelt bekommen, von denen jedoch ihr Überleben abhängen kann, und denen sie besser vertrauen sollten, weil dann ihre Heilungschancen steigen.
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Maria11 | 01.09.2010 - 18:58
Lieber Waffelbäcker,
doch sie wirken, die homöopathischen Mittel - wirklich!!!!! Ich fand Ihren Beitrag süß, und habe ihn weiter fabuliert. Ich werde später noch genauer antworten. Komme gerade von der Arbeit.
Einen schönen Abend
Maria
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Ralfmann | 01.09.2010 - 17:17
Interessant welche einhellige Meinung die Mainstreempresse den Leuten eingehämmert hat. Es IST bewiesen das Homöopathie hilft. Besonders an kleine Kindern und Tieren kann man dne Erfolg erkennen. Klar werden diese Studien nicht anerkannt weil sie kein Pharmaunternehmen gemacht hat. Zudem gibts da ja nicht viel dran zu verdienen an den paar Cend für die Mittelchen. Dabei geben wir doch lieber Geld aus für Schweinegrippeimpfstoffe oder sogar Gebärmutterhalskrebsimpfung ohne bewiesenen Nutzen für über 600€/Kind. Und ihr macht Euch sorgen wegen ein paar billigen Kügelchen.
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Waffelbäcker | 01.09.2010 - 15:46
Zitat: von Maria11
Zitat: von Waffelbäcker
Ich wollte diese Petition nicht unterzeichnen. Meine Überlegung war, dass der Placebo-Effekt ja nur dann wirken kann, wenn die Betroffenen auch an eine Wirkung glauben
Bislang bin ich davon ausgegangen, dass ein Großteil der Bevölkerung Homöopathie klar ablehnt und es sich lediglich um eine kleine Minderheit handelt, die sich von den zahlreichen Fehlinformationen leiten lässt. Diese hohe und vor allem auch zunehmende Verbreitung der Homöopathie erschreckt mich zutiefst!
Jetzt wirken die Dinger auch wenn man nicht daran glaubt. Na so was!
Sehr viele Menschen, und es werden immer mehr, schätzen diese wirksamen homöopathischen Mittel.
Probieren Sie`s einfach aus - wenn sie krank werden sollten, gehen zu einem guten Homöopathen. Diese Mittel helfen ihnen garantiert - wie sie es selbst bemerkt haben, auch wenn man nicht daran glaubt.
Liebe Maria11,
ich hoffe ihr Kommentar zu meinem Beitrag war ironisch gemeint. Ich befürchte aber nicht, daher: Nein, ich habe nicht bemerkt, dass Homöopathis "wirkt", denn sie kann nicht wirken. Placeboeffekte können wirken, gute Gespräche mit einem Arzt oder Homöopathen oder einem Priester oder einem Kaktus können wirken, aber Homöopathie nicht.
Sehr viele Menschen schätzen diese homöopathiscneh Mittel, genau deshalb unterzeichne ich diese Petition. Denn ich möchte nicht, dass sehr viele Menschen diese "Mittel" schätzen, denn darin ist nur Wasser! Ich möchte nicht, dass sehr viele Menschen irrational sind, und alles glauben, das man ihnen erzählt. Ich möchte nicht, dass Menschen diese Überzeugungen und diesen Irrglauben an ihre Kinder weitergeben. Und ich möchte nicht, dass dies vom Staat unterstützt wird, indem manche Krankenkassen solche "Leistungen" erstatten.
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Waffelbäcker | 01.09.2010 - 15:22
Vorneweg: Wie bereits geschrieben bin ich Befürworter der Petition. Im Grunde genommen würde ich fast alle Aussagen von Spock und Elke unterschreiben. Kleinigkeiten habe ich jedoch auch zu bemängeln:
Zitat: von Commander Spock
@Raison,
Zitat:
Es ist bewiesen, daß der Placeboeffekt wirkt, er wirkt aber nur entsprechend, wenn an die Wirkung der jeweiligen Methode geglaubt wird, und/oder man darauf konditioniert ist.
Das ist so nicht richtig. Der Placeboeffekt wirkt immer mit, wenn Sie jemand behandelt, egal auf welche Weise er das tut. Der Glaube kann ihn nur etwas verstärken. Ein Placeboeffekt tritt aber auch auf, wenn SIe nicht glauben, dass die Behandlung effektiv sein wird. Er ist dann nur etwas schwächer, das kann aber durchaus auch durch andere Aspekte wieder ausgeglichen werden. Es gibt vieles, was darin mit einfließt. Auch z.B. der Wunsch, dem Behandler etwas Positives berichten zu können. Aber der Placeboeffekt bewirkt sowieso nur in etwa 20-30 % der Fälle eine Verbesserung. Die erreichen Sie aber auch ohne Homöopathie.
Das ist so nicht richtig ;) Der Placeboeffekt wirkt immer mit, einverstanden. Die Frage ist jedoch, in welchem Maße er mitwirkt. Wie groß eine verstärkende Wirkung des Glaubens ist, müsste untersucht werden, ich würde vermuten, dass "etwas" untertrieben ist. Für die genannten Zahlen von 20-30 % würde mich eine Quelle interessieren (echtes Interesse meinerseits). Man sollte den Placeboeffekt nicht unterschätzen. Ich las mal von einer Studie (leider kann ich mich nicht mehr an den Namen der Studie erinnern), in der unter anderem Personen starke Beruhigungsmittel verabreicht wurden, aber ihnen erzählt wurde, es seien Aufputschmittel, Die meisten der Versuchspersonen fühlten sich danach topfit. Umgekehrt wurde Koffein verabreicht, und erzählt es sei ein Schlafmittel. Einige Teilnehmer schliefen nach wenigen Minuten ein.
Offensichtlich funktioniert der Placeboeffekt ohne Homöopathie, allerdings würde ich behaupten, dass er bei manchen(!) Patienten mit Homöopathie besser funktioniert (mehr dazu weiter unten).
Zitat:
Zitat:
Die Homöopathie ist ein eingeführtes System, an das viele glauben, daß daher auch vielen hilft.
Das ist eine Aussage, die nach wie vor unbelegt ist. Umfragen von Homöopathiebefürwortern dazu sind genausowenig repräsentativ aussagekräftig wie Umfragen, die eine poltische Partei unter ihren Anhängern macht.
Außerdem ist der Glauben an ein System kein Grund, es durch die Krankenkassen zu bezahlen. Sonst müssen Sie jeden anderen Glauben auch bezahlen.
Die Aussage muss nicht belegt werden, sie ist - richtig interpretiert - logisch schlüssig: "Die Homöopathie (die mittels Placeboeffekt wirkt) ist ein eingeführtes System (leider, aber nicht von der Hand zu weisen), an das viele glauben (auch hier: leider, aber nicht von der Hand zu weisen), dass daher ("daher", dass es eben viele sind, und nicht etwa wenige, die daran glauben, sind es auch viele, denen es (also der Placeboeffekt) hilft) auch vielen hilft." Dass der Placeboeffekt auch bei nicht-pseudowissenschalftlicher wirkt ist zwar richtig, aber hier nicht maßgeblich, da er dort nur sehr selten eingesetzt wird. Ich spreche hier vom reinen Placeboeffekt, also bei Verschreibung eines Placebos, und nicht vom zusätzlichen Effekt, der zum Medikament oder zur Therapie hinzutritt.
Zitat:
Zitat:
Es ist völlig unrealistisch anzunehmen, daß die Schulmedizin die Lücke, die durch Ablösung der Homöopathie entstünde, in absehbarer Zeit füllen könnte
Welche Lücke? Sie vergessen, dass jede Behandlung einen Placeboeffekt mit sich bringt. Den hat die Homöopathie nicht gepachtet.
Den völlig aus der Luft gegriffenen Glauben, dass die Homöopathie wirkt, erkaufen Sie mit dem Glauben bei vielen, dass echte Medizin schädlich ist. Das ist ein tödlicher Preis.
Ja, der Glauben an Homöopathie ist aus der Luft gegriffen. Und noch viel schlimmer ist der Glauben, dass echte Medizin schädlich ist. Aber der Glaube ist bei einigen Menschen da. Wie soll die "Schul"medizin diese Lücke schließen? Bei jemanden, der glaubt, dass Schulmedizin schädlich ist, wird das nicht funktionieren, ein Nocebo-Effekt wird eintreten. Anzunehmen, dass die Schulmedizin bei solchen Leuten den Placeboeffekt in vergleichbarer Wirksamkeit wie bei der Homöopathie auslösen kann, ist in der Tat unrealistisch. Man sieht ja hier im Forum, wie beharrlich manch Homöopathie-Anhänger sich gegen jedes Argument verschließt.
Zitat:
Und Sie vergessen: Auch Ärzte können Placebo verschreiben. Auch ohne dabei auf Homöopathie zurückzugreifen.
Ja, können sie. Aber dabei müssen sie die Vertrauensbasis Arzt-Patient untergraben. Der Homöopath muss das nicht, denn die Vertrauensbasis ist in der Regel keine, da wohl ein Großteil der Homöopathen durchaus bewusst wirkungslose Mittel verschreibt, was ich ja als Patient vorher weiß, sonst würde ich ja nicht zu einem Homöopathen gehen.
Um nochmal auf das Haustierbeispiel (lässt sich aber auch für andere Fälle anwenden) zurückzukommen: Wenn ich ein unheilbar krankes Haustier habe, was soll der Tierarzt machen?
A) "Tut mir leid, man kann leider nichts machen, nur versuchen, mit Schmerzmittel x die Zeit noch so angenehm wie möglich zu gestalten"
B) "Ja, da hilft Medikament y (=Placebo)"
C) "Also wir könne Schmerzmittel x geben und dann hätt ich noch was homöopathisches, nämlich z"
Mir wäre 'A' am liebsten, sollte ich 'B' im nachhinein herausfinden, hat er mich das letzte mal gesehen, ich würde mich ziemlich verars...t vorkommen. Mit 'C' könnte ich sogar noch leben, denn das würde ich als Angebot sehen. Bin ich irrational und verzweifelt, oder generell für Hokuspokus anfällig, dann kann ich es annehmen. Bin ich das nicht, dann geh ich davon aus, dass mich der Tierarzt für dumm hält, aber zumindest nicht, dass er mich verars...en will.
Ganz allgemein: Es wird eine gewisse Zahl an Menschen geben, denen Homöopathie genausogut hilft, wie Medizin. Nämlich diejenigen, bei denen der Nocebo-Effekt bei echter Medizin die tatsächliche Wirkung ausgleicht. Diese Menschen hättes durch eine erfolgreiche Petition durchaus Nachteile. Jedoch muss ich für mich abwägen, was schwerer wiegt. Die paar Millionen Euro sind es gar nicht. Ob die negativen Effekte (keine oder zu späte ärztliche Behandlung) oder die positiven Effekte (verstärkter Placeboeffekt durch irrsinnigen, aber starken Glauben an eine Methode) überwiegen, kann ich nicht feststellen. Für mich ist das eine prinzipielle Frage: Will ich, dass mit staatlicher Unterstützung eine Aufrechterhaltung (oder gar Weiterverbreitung) dieses Irrglaubens und dieser Quacksalberei ermöglicht wird?Diese Frage ist mit Nein zu beantworten. Vor allem auch in der Hoffnung, dass der ein oder andere durch eine Streichung der Homöopathis aus dem Leistungskatalog vielleicht noch einmal über diese pseudowissenschaftliche Methode nachdenkt, und dadurch vielleicht auch generell etwas resistenter gegen unhaltbare Versprechungen wird.
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ElkeO | 01.09.2010 - 13:38
Zitat: von Maria11
Ihre eigenen Berichte und denen der Befürworter dieser Petition, wiedersiegeln ein ausgeprägtes Schwarz - Weiß - Denken. Die vielen Beweise und Argumente von Menschen die sehr gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln gemacht haben - interssiert sie nicht. Was nicht sein darf, darf nicht sein, auch wenns noch so gut wirkt, scheint ihre Einstellung zu sein.
Maria, was Sie nicht verstehen bzw. nicht verstehen wollen ist, das nahezu jede Methode viele Erfolge zeigen kann und man daher etwas kompliziertere Überlegungen anstellen muß um eine tatsächliche Wirkung zu prüfen.
Wenn ich heute 100.000 rote Armbinden an Radfahrer verteile und behaupte das dass Tragen dieser roten Armbinde vor tödlichen Radunfällen schützt dann kann ich in einem Monat problemlos 99.000 noch lebende Radfahrer mit Armbinde vorführen, bei denen die Armbinde ganz offensichtlich wie von mir behauptet vor einem tödlichem Radunfall geschützt hat.
Sind diese 99.000 Menschen bzw. 99% Erfolgsfälle in Ihren Augen nun ein Beweis dafür, dass das Tragen einer Armbinde tatsächlich gegen tödliche Radunfälle schützt?
Das ist natürlich albern - schließlich sind auch 99% der Radfahrer, die ohne Armbinde unterwegs sind nach einem Monat noch am Leben.
Um den Erfolg der Armbinde bewerten zu können muss man VERGLEICHEN, ob es Radfahrer ohne Armbinde besser oder schlechter ergeht.
Gibt es keinen Unterschied dann ist die Armbinde offensichtlich wirkungslos, d.h. sie nützt nicht und schadet nicht.
Um der Erfolg von Homöopathie bewerten zu können, muss man VERGLEICHEN, ob es Patienten ohne Homöopathie (aber mit Zuckerpille wg Placeboeffekt) besser oder schlechter ergeht.
Da bei all diesen Vergleichen der Unterschied nur minimal war ist Homöopathie offensichtlich wirkungslos, obwohl viele "gute Erfahrungen" damit gemacht haben.
Aber die 99.000 Radfahrer mit roter Armbinde haben schließlich auch "gute Erfahrungen" gemacht.
Schließlich hatten sie alle keinen tödlichen Radunfall - ganz wie es versprochen wurde.
Ich hoffe, dass Sie nun verstehen, warum die absolute Zahl der Erfolgsfälle überhaupt nichts aussagt.
Man braucht mindestens eine Vergleichsgruppe und dann muss man prüfen in welcher Gruppe der Erfolg (in Prozent der Gruppengröße) größer war.
Falls nicht kann ich Ihnen empfehlen zukünftig nur noch betrunken und unangeschnallt Auto zu fahren.
Es ist nämlich eine Tatsache das die Masse der tödlich verunglückten Autofahrer nüchtern und angeschnallt war und dass "beweist" gemäß Ihrer Logik welche gefährliche Nebenwirkungen das Anschnallen und nüchternes Fahren haben ::)
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Commander Spock | 01.09.2010 - 12:56
Zitat: von Maria11
Zitat: von Commander Spock
"Schulmedizin hui, Homöopathie pfui" - das unterstellen Sie nur. Sie werden keinen einzigen Beitrag finden, in dem ich je in diesem Tenor geschrieben hätte. Und auch die anderen nicht, die die Petition befürworten.
Ihre eigenen Berichte und denen der Befürworter dieser Petition, wiedersiegeln ein ausgeprägtes Schwarz - Weiß - Denken. Die vielen Beweise und Argumente von Menschen die sehr gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln gemacht haben - interssiert sie nicht. Was nicht sein darf, darf nicht sein, auch wenns noch so gut wirkt, scheint ihre Einstellung zu sein.
Ich habe gelesen, was Sie zuerst geschrieben haben, Maria. Diese Frage sollten Sie besser mal sich selbst stellen!
Sie schreiben von Schwarz-Weiß-Denken.
Okay. Sagen wir, Risiko ist schwarz und Nutzen ist weiß.
Ich sehe die Gefahren und den Nutzen der Medizin vollkommen realistisch. Eine medizinische Behandlung hat ein Risiko von Nebenwirkungen, ja. Das bestreitet niemand hier. Aber auch ihr Nutzen ist unbestreitbar, da er beweisbar ist. Und ihr Nutzen übersteigt bei weitem das Risiko, das sie mit sich bringt und auch das einer Nichtbehandlung. Auch das ist nachprüfbar beweisbar.
Und es wurde bewiesen und nachgeprüft.
Darum ist medizinische Behandlung wichtig und ihr Risiko und ihr Geld wert. Die Medizin ist somit nicht weiß, aber hellgrau. Denn immer ist viel mehr weißer Nutzen als schwarzes Risiko in ihren Behandlungsmethoden vorhanden.
Zumal die Medizin laufend bestrebt ist, die Nützlichkeit ihrer Methoden zu überprüfen und zu verbessern und ihre Risiken zu erkennen und zu senken.
Je schwerwiegender und folgenreicher eine Erkrankung ist, desto höher kann auch das Risiko sein, das man einzugehen bereit ist, um sie zu heilen. Bei einer gefährlichen Erkrankung kann die Farbe der medizinischen Behandlungsmethode also dunkler werden, aber auch das Risiko der Nichtbehandlung ist ja viel dunkler als bei einer milden Erkrankung. Darum bleibt der Grauton der medizinischen Behandlung trotzdem heller als der der Nichtbehandlung. Denn ihre Chancen hellen sie auf.
Man muss immer und überall Risiken und Nutzen gegeneinander abwägen. Und da ist die Bilanz bei der Medizin eindeutig positiv.
Bei der Homöopathie aber ist die Bilanz eindeutig negativ, denn sie hat keinen Nutzen, der sie aufhellt.
Das mit der Medizin ist wie mit einer Treppe oder einem Messer.
Auch eine Treppe hat Gefahren und einen Nutzen. Man kann von einer Treppe herunterfallen. Ein solcher Sturz ist gefährlich. Um so mehr, je höher die Treppe ist. Trotzdem benutze ich Treppen, denn sie führen mich nachweisbar und von jedem jederzeit überprüfbar zum Ziel. Ihr Nutzen ist unbestreitbar, da beweisbar und übersteigt bei weitem das Risiko eines Sturzes. Auch wenn der tödlich sein kann, wenn ich falle. Und ich bin sicher, auch Sie benutzen Treppen, sofern Sie dazu imstande sind. Sonst benutzen Sie einen Fahrstuhl, aber auch der bringt Risiken mit sich, er kann abstürzen oder bei einem Brand stecken bleiben und Sie im Feuer einschließen. Trotzdem benutzen Sie entweder einen Fahrstuhl oder die Treppe um hinaufzukommen oder Sie nehmen, noch riskanter, sogar eine Leiter.
Auch ein Messer hat Gefahren und einen Nutzen. Mit einem Messer kann man sich schneiden, wenn man Pech hat sogar tödlich. Trotzdem benutze ich Messer, denn auch sie erfüllen nachweislich und von jedem jederzeit überprüfbar den Zweck, dem sie dienen. Man muss sie mit Sorgfalt anwenden, und manchmal kommt dennoch jemand zu Schaden durch sie. Aber auch Ihr Nutzen ist unbestreitbar, da beweisbar und übersteigt bei weitem das Risiko eines Schnittes oder Stiches. Auch wenn der tödlich sein kann, wenn er mich trifft. Und ich bin mir sicher, auch Sie benutzen Messer und reißen ihr Brot und Ihr Gemüse und was Sie sonst noch zerlegen wollen nicht mit bloßen Händen auseinander.
Die Homöopathie dagegen bringt nur Risiko mit sich und keinen Nutzen. Sie ist also schwarz ohne Weißanteil. Der Placeboeffekt ist kein Nutzen der Homöopathie, denn den habe ich bei jeder anderen Methode auch. Er gibt ihr also keinen Weißanteil, sonst müssen Sie denselben Weißanteil auch der Medizin noch zusätzlich geben, denn der Placeboeffekt wirkt auch in ihr. Womit dann zwar die Homöopathie vielleicht dunkelgrau würde, das Grau der Medizin aber noch viel heller werden würde als es ohnehin schon ist.
Schwarz-weiß denken hier vor allem die Befürworter der Homöopathie. Sie, Maria, Sie denken schwarz-weiß. Wie schwarz Sie von der Medizin denken, belegt ihre Signatur, wie weiß sie von der Homöopathie denken, belegen Ihre Beiträge.
Sie schreiben immer wieder dasselbe.
Völlig unkritisch und völlig unreflektiert und ohne auf Argumente einzugehen.
Sie haben in den ganzen Wochen, in denen Sie hier ihre Phrasen in die Diskussion werfen, keinen einzigen Beweis erbracht, dass die Homöopathie wirksam sei.
Nicht einen.
Können Sie auch nicht, da es keinen gibt. Sie können millionenmal schreiben, Sie hätten Beweise. Solange Sie sie nicht vorlegen, sind sie keinen Pfifferling wert. Und da es keine Beweise gibt, können Sie auch keine vorlegen. Alles, was Sie hier geschrieben haben ist nur leeres Gerede. Flitterwerk, wie das eines Zauberkünstlers. Passend zum Hokuspokus der Homöopathie.
Für den Nutzen der Medizin hingegen gibt es unendlich viele tatsächliche Beweise.
Nachprüfbare, handfeste, stichhaltige Beweise.
Die Sie lieber ignorieren, weil Sie um ihr Weltbild fürchten. Sie machen sich etwas vor Maria. Und jedem, dem Sie von angeblichen Beweisen etwas vorgaukeln, ebenfalls. Es gibt keine. Dass Sie behaupten, die Homöopathie sei wirksam, ist kein Beweis. Sie müssen die Wirkung schon nachvollziehbar und überprüfbar belegen.
Oder glauben Sie jedem, der behauptet, er könne durch Elkes Brummtherapie heilen? Nur weil er es behauptet? Elke brummt und zugleich werden überall auf der Welt tausende von Menschen gesund. Das hat zweifellos Elkes Brummen bewirkt. Auf diesem Niveau bewegen sich all Ihre Beiträge.
Das sind weder Argumente, noch Beweise, das ist nichts, nothing, niente, nada, rien.
Reiner Aberglaube, wie die schwarze Katze von links und das Horoskop in der Zeitung und der blanke Glückspfennig in der Geldbörse und das Hufeisen über der Tür und die sieben Jahre Unglück nach dem Zerbrechen eines Spiegels.
Für Aberglaube aber bezahlt die Krankenkasse nicht. Das Geld in der Krankenkasse ist für echte Heilmethoden da, die nachweislich nicht nur Spontanheiliungen für sich reklamieren und Placeboeffekte erzielen, denn die bekommt man auch kostenlos, sondern für die Methoden, die wirklich helfen und heilen können, nachprüfbar beweisbar und tatsächlich bewiesenermaßen.
142
ElkeO | 01.09.2010 - 12:46
Zitat: von Waffelbäcker
...
Outcome and costs of homoeopathic and conventional treatment strategies: a comparative cohort study in patients with chronic disorders.
Witt C, Keil T, Selim D, Roll S, Vance W, Wegscheider K, Willich SN.
Institute for Social Medicine, Epidemiology and Health Economics, Charité University Medical Center, 10098 Berlin, Germany. claudia.witt@charite.de
...
Vielleicht noch ganz interessiert - die Stiftungsprofessur, die Frau Witt an der Charite innehat wird von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung mit 1 Mio Euro gesponsert.
Aber auch trotz dieser vermutlich ziemlich homöopathiefreundlichen Unterstützung kommt die Studie nicht überraschend dann doch zum Ergebnis das Homöopathie nicht wirkt -
was Maria11 wohl auch nicht davon abhalten wird zu behaupten, dass Homöopathie hilft - auch wenn man nicht daran glaubt.
Der Witz ist nur, dass der Verzicht auf Homöopathie genauso gut hilft....
89
Waffelbäcker | 01.09.2010 - 11:24
Zitat: von engarde
Zitat:
Complement Ther Med. 2005 Jun;13(2):79-86.
Outcome and costs of homoeopathic and conventional treatment strategies: a comparative cohort study in patients with chronic disorders.
Witt C, Keil T, Selim D, Roll S, Vance W, Wegscheider K, Willich SN.
Institute for Social Medicine, Epidemiology and Health Economics, Charité University Medical Center, 10098 Berlin, Germany. claudia.witt@charite.de
Abstract
OBJECTIVES: To evaluate the effectiveness of homoeopathy versus conventional treatment in routine care. DESIGN: Comparative cohort study. SETTING: Patients with selected chronic diagnoses were enrolled in medical practice. INTERVENTIONS: Conventional treatment or homeopathy. OUTCOME MEASURES: Severity of symptoms assessed by patients and physicians (visual rating scale, 0-10) at baseline, 6 and 12 months and costs. RESULTS: The analyses of 493 patients (315 adults, 178 children) indicated greater improvement in patients' assessments after homoeopathic versus conventional treatment (adults: homeopathy from 5.7 to 3.2; conventional, 5.9-4.4; p=0.002; children from 5.1 to 2.6 and from 4.5 to 3.2). Physician assessments were also more favourable for children who had received homoeopathic treatment (4.6-2.0 and 3.9-2.7; p<0.001). Overall costs showed no significant differences between both treatment groups (adults, 2155 versus 2013, p=0.856; children, 1471 versus 786, p=0.137). CONCLUSION: Patients seeking homoeopathic treatment had a better outcome overall compared with patients on conventional treatment, whereas total costs in both groups were similar.
Ich zitiere aus der Nachfologestudie (Hervorhebungen von mir):
Zitat:
Dermatology. 2009;219(4):329-40. Epub 2009 Oct 13.
Homoeopathic versus conventional therapy for atopic eczema in children: medical and economic results.
Witt CM, Brinkhaus B, Pach D, Reinhold T, Wruck K, Roll S, Jäckel T, Staab D, Wegscheider K, Willich SN.
Institute for Social Medicine, Epidemiology and Health Economics, Charité University Medical Centre, DE-10098 Berlin, Germany. claudia.witt@charite.de
[...]
RESULTS: The adjusted SCORAD showed no significant differences between the groups at both 6 months (homoeopathy 22.49 + or - 3.02 [mean + or - SE] vs. conventional 18.20 + or - 2.31, p = 0.290) and 12 months (17.41 + or - 3.01 vs. 17.29 + or - 2.31, p = 0.974). Adjusted costs were higher in the homoeopathic than in the conventional group: for the first 6 months EUR 935.02 vs. EUR 514.44, p = 0.026, and for 12 months EUR 1,524.23 vs. EUR 721.21, p = 0.001. Quality of life was not significantly different between both groups. Conclusion: Taking patient preferences into account, homoeopathic treatment was not superior to conventional treatment for children with mild to moderate atopic eczema.
In den conclusions findet man:
Zitat:
Our study was planned on the basis of two previous observational studies concerning homoeopathic treatment for chronic diseases. In both studies [eine davon ist die von Ihnen zitierte] patients showed significant improvement of atopic eczema already within 3 and 6 months of homoeopathic treatment with an effect until 24 months later [22, 33] . The presented study has a clear disease- and children-specific approach. The diagnosis-specific assessment instrument SCORAD was used, whereas the two other studies used global assessments like numerical rating scales. Moreover the ratings in the previous studies were performed by physicians and patients with potential bias due to expectations or patient-doctor relationship. In contrast, in the present study patients were rated by two blinded independent raters. A later subgroup analysis of one of these studies only for patients with atopic eczema showed similar improvement for both the homoeopathic and conventional groups [8]. Future studies should use a pragmatic randomised design comparing conventional standard treatment versus homoeopathic treatment, and a non-inferiority hypothesis.
Die Ergebnisse der von Ihnen angeführten Studie (besserer Outcome und geringere Kosten bei Hom.) werden von den selben Autoren 4 Jahre später richtig gestellt (gleicher Outcome, höhere Kosten bei Hom.). Um eine Doppelblindstudie, wie es eigentlich nötig wäre, handelt es sich aber bei keiner der Studien.
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Maria11 | 01.09.2010 - 06:19
Zitat: von Commander Spock
"Schulmedizin hui, Homöopathie pfui" - das unterstellen Sie nur. Sie werden keinen einzigen Beitrag finden, in dem ich je in diesem Tenor geschrieben hätte. Und auch die anderen nicht, die die Petition befürworten.
Ihre eigenen Berichte und denen der Befürworter dieser Petition, wiedersiegeln ein ausgeprägtes Schwarz - Weiß - Denken. Die vielen Beweise und Argumente von Menschen die sehr gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln gemacht haben - interssiert sie nicht. Was nicht sein darf, darf nicht sein, auch wenns noch so gut wirkt, scheint ihre Einstellung zu sein.
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